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Zusammenfassung

Literaturgeschichte (Alte Phil.)

3.236 / ~13 sternsternsternstern_0.2stern_0.3 Leonhard H. . 2012
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Zusammenfassung
Deutsch

Universität Würzburg

2012

Leonhard H. ©
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sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 22053







Literatur des Mittelalters

1.Periodisierung und Binnengliederung

- Epochengrenzen zur Einordnung von Werken

- unterschiedliche Periodisierungen

à nach historischen Grenzen oder sprachlichen bspw.

- erstes Zeugnis um 750

- Epochenanfang damit klarer als Ende, dass entweder um 1460 oder um 1500 gesetzt wird

- wird mit Einbürgerung des italienischen Humanismus und damit einhergehende Umorientierung an antiken Autoren, Neuerungen an den Universitäten und Kanzleien begründet

- aber Kronzeugen dieses Wandels schrieben auf Latein und sind deshalb eher ungeeignet

-erst um 1500 erste deutsche humanistische Schriften

- stärker wirkte sich Reformation auf Literatur aus (Entstehung neuer Gattungen und Formen)

- für Binnengliederung entweder Ende literarischer Traditionen oder Auftreten neuer Gattungen entscheidend


2. Probleme der Datierung und Lokalisierung

- eigentlich Aufgabe der Literaturwissenschaft Autroen und Werke in Kontinuum einzuordnen

- aber Werke erst ab Spätmittelalter und nur sporadisch datiert

- Datierung durch Schriftform der ersten Handschrift oder bei Papierhandschriften das Wasserzeichen

- oder sprachliche Indizien (Hildebrandtslied durch sprachliche Indizien h vor unbetontem Konsonant)

- literarische Bezüge, Anspielungen oder Erwähnung eines Werks in anderen Texten

- durch Stilkriterien lässt sich zudem auf die Reihenfolge schließen, in der Werke eines Autors verfasst wurdenà ist aber nicht immer zuverlässig und problematisch

àregionale und persönliche Unterschiede und Abhängigkeit von der Vorlage (vor allem an der Schwelle zur höfischen Zeit)

- Anhaltspunkte durch Erwähnung historischer Personen und Ereignisse

Ähnliche Unsicherheiten bei Lokalisierung eines Autors

- durch Schreibsprache (bspw. charakteristische Reimbindungen bei Hartmann von Aueà Alemenne)

- kann aber auch in die Irre führen bspw. durch Abschriften

- innerliterarische Hinweise (Ortsnennungen, Ereignisse)

- Aber auch Wortschatz (scherge in der Bedeutung von Gerichtsvollzieher oder Henker beim Stricker)


3. Die Literatur des frühen Mittelalters (750/60- 900)

- Beginn der Verschriftlichung der Volkssprache, die zuvor nur in Stammesrecht Eingang fanden, mit erlernen der Bildungssprache Latein à erstes Werk ist Wörterbuch

- erste Schriftzeugnisse oft deutsche Anmerkungen zu lateinischen Texten

- richtige Übersetzungen aber sehr selten (bspw. althochdeutsche Benediktinerregel)

-Hauptsächlich für Unterricht oder später im 9 Jhdt. heranführen der illiterati an Bildungstexte

àBildungserneuerung Karls des Großen

à Epistola an Geistlichkeit gerichtet, dass diese sich den Wissenschaften widmet, um die heilige Schrift besser zu verstehen

à durch rechte Lebensweise Gott gefallen

à Effizienz der Geistlichkeit erhöhen (Mission!)

à Einrichtung von Schreib- und Leseschulen sowie Bibliotheken

- Vereinheitlichung der Schrift (karolingische Minuskel)

- Für Bildungsreform kam Volkssprache große Bedeutung zu, wenn sich die literati an die illiterati wendeten

- jeder Laie soll Gelöbnisse und Gebete in seiner Sprache sprechen können

- Im Dienste der Glaubensverbreitung entwickelte sich Volkssprache zur Schriftsprache

Katechetisch- kirchliche Gebrauchsliteratur

- mittelbar mit den Reformen Karls des Großen entstand beachtliche Zahl von Übersetzungen katechetisch- kirchlicher Gebrauchstexte in althochdeutscher und altsächsischer Sprache (bspw. Bußbücher, altsächsisches Taufgelöbnis oder Vater unser)

Musterübersetzungen

-nur in Fragmenten erhaltene Überstzungen (bspw. Matthäusevangelium)

àmöglicherweise als Hilfe für Vorbereitung der Predigt, Verkündigung des Evangeliums in der Volkssprache gedacht

Bibeldichtung und Heiligenlied

- ältestes Beispiel für christliche Buchepik ist Heliand und Evangelienbuch Otfrieds von Weißenburg, stehen in der Tradition spätantiken lateinischen Bibeldichtung

- entstanden aber erst einige Jahrzehnte nach Karl dem Großen

- es sollte nicht vergessen werden dass die Texte sich an die richteten die lesen konnten also nicht an die Laien die nicht lesen konnten

- volkssprachliche Werke waren insofern also immer von Geistlichen für Geistliche

Relikte der mündlichen Dichtungstradition

- neben geistlicher Dichtung auch immer weltliche Dichtung (Einhards Biographie Karls des Großen)

- auch Heldenlieder der „alten dt. Könige“ die allerdings nicht erhalten geblieben sind außer Hildebrandlied

- auf andere Werke kann nur durch Reflexe der zeitgenössischen lateinischen Historiografie und Dichtung sowie durch altenglische oder altnordische Werke und Sagen geschlossen werden

- auch andere Formen vorchristlicher Dichtung haben sich bspw. in Form von Zaubersprüchen erhalten

àüberraschend dass diese heidnischen Zaubersprüche im 9. Jahrhundert zunehmend schriftlich fixiert wurden (Merseburger Zaubersprüche um 950)

- Literatur in der Karolingerzeit Zwischenpositionen zwischen volkssprachig- laikaler und lateinisch- klerikaler Tradition (ablesbar an Ludwigslied, dass den Sieg Ludwigs III. über die Normannen 881 verherrlicht à knüpft an Heldenepik an ist aber durchdrungen von christlichen Motiven)

- 900- 1050 fast völliger Einbruch der volkssprachlichen Literatur

àKontinuität nur auf unterster literarischer Ebene im Bereich der schulischen Gebrauchsliteratur

àwie es zu diesem Bruch kam bislang ungeklärt

àmögliche Ursachen könnten Ende der Karolinger Dynastie und Einfälle der Normannen und Ungarn sein

à unter Ottonen zudem keine Anstöße von oben

4. Der Wiederbeginn im hohen Mittelalter (1050/60- 1160/70)

- um 1060 Beginn einer kontinuierlichen Produktion

- abgesehen von Gebrauchsliteratur für Schulen keine Anbindung an ältere Literaturà Neuanfang

- erste Kontinuitäten, aber Schwierigkeit durch unsichere Chronologie

- Wandel auch für vertieftes Verständnis für Heilswissen (kommentierte Lehrgedichte zur Heilsgeschichte, zum Verständnis des Vaterunser usw.)

- lange Zeit wurde dies mit einer tieferen Frömmigkeit der Bevölkerung begründet

- heute eher im Zusammenhang mit der klösterlichen Lebenswelt gesehen

- aber nicht Weltflucht sondern resümiert eher darüber wie gottgefälliges Leben zu führen ist

- Vielfalt neuer literarischer Formenà frühe mittelhochdeutsche Literatur im Experimentierstadium

Performative Dichtung

- Neubeginn mit Ezzolied (1057-65), dass nicht nur frühestes mittelhochdeutsches Werk ist sondern auch performativ vorgetragen wurden

- Außerdem Mariendichtung

Gereimte Theologie

- auch Ezzolied gehört thematisch in diesen Bereich

- belehrende christliche Dichtung die in unterschiedlicher Gewichtung Heilgeschichte und Glaubenslehre kombinieren

Zahlenallegorische Dichtung

- Dient weniger der Belehrung als der meditativen Vergegenwärtigung der Ordnung on Schöpfung und Heilsgeschichte

- Bsp. Auslegung des Vaterunsers ordnet die sieben Bitten des Vaterunsers weiteren Septernaten (Seligpreisungen der Bergpredigt, Siegeln auf dem Buch der Apokalypse usw.) zu

- Bsp. Von der Siebenzahl des Priesters Arnold

Christliche Lebenslehre

- Reimdichtung die christlichen Lebenslehre und moralische Unterweisung in den Vordergrund stellt

Geschichtsdichtung

- Neben Dichtung die sich an Gott, Maria oder Heilige richtet auch stattliche Zahl von Geschichtsdichtungen

- Bsp. Altdeutsche Genisis, Millstätter Genisis (Nacherzählung der Heilsgeschichte)

- aber auch Legenden und Beschreibungen des jüngsten Gerichts oder der Hölle

- Kaiserchronik, die Geschichte des römischen Reichs von Julius Caesar bis in die damalige Zeit enthält

Geistliche Prosa

- pastorale Gebrauchsliteratur spielt geringe Rolle, was wohl vor allem an geringen Bedarf lag

- Bsp.St. Trudperter Hohelied (erste rein volkssprachliche Auslegung des Hohelieds mit dem zugleich deutsche Mystik begann u.a. Auslegung der Gottesliebe als Liebe zwischen Mann und Frau)

Weltliche Gebrauchsprosa

- erste Ansätze weltlicher Gebrauchsprosa, die rasch an Bedeutung gewinnt

- Bsp. Bamberger Arzneibuch

Relikte mündlicher Dichtungstradition

- neben der hauptsächlich religiösen volkssprachlichen Literatur, lebte die mündliche heroische Dichtungstradition fort und ist durch Bezüge etwa im Prolog des Annolieds angedeutet

- Literarisch im eigentlichen Sinne wurde diese aber erst in der höfischen Zeit


5. Die Literatur der höfischen Klassik (1160/70- 1220/30)

- Mitte des 12. Jahrhundert Vielzahl neuer literarischer Formen:

àweltliches Lied (Minnesang und Sangspruch)

àEpen nach Vorbild des französischen Chansons de geste (meist für elitäre höfische Rittergesellschaft)

- Formen kamen in Frankreich früher auf

- Aufkommen in Verbindung mit sog. Renaissance des 12. Jhdt. Und Schule von Chartes und Universität in Paris

- Wiederentdeckung Ovids und lateinischer Dichtung (Vagantellyrik und religiöse Lyrik)

à reicht aber als einzige Erklärung kaum aus

àGrundvoraussetzung war bessere wirtschaftliche Lage (höhere Temperaturen und Innovationen in der Landwirtschaft)

- außerdem Übergang von Reise- zu Residenzherrschaft

- Wandel der adeligen Lebenskultur(Repräsentation, neuer Gesellschaftskodex und Lösung von der kirchlichen Deutungshoheit)

- Anders als Kirche, das Diesseits, das Leben in der Welt unter dem Aspekt der Vergänglichkeit und der Sünde bewerteten, behauptete die sich formierende höfische Gesellschaft ihre Kultur als Sphäre eigenen Rechts und eigenen Werts

àEntstehung des höfischen Romans und der weltlichen Lyrik in diesem Zusammenhang

àBedürfnis höfischer Repräsentation entsprang dem Konkurrenzkampf der adeligen Herren um Macht und Prestige

àtrieb sie dazu Macht, Leistungsfähigkeit und Reichtum nach außen auszustellen

ààbspw. durch luxuriöse Stoffe, Ausstattung von Burgen und Pfalzen, kostbaren Waffen, herrenmäßigen Essen und Trinken, Empfängen, Festen und Turnieren

àDichter wurden nicht müde diesen materiellen Bereich des höfischen Lebens in ihren Romanen vorbildhaft darzustellen

à boten adeligen Publikum gemeinsame Identität und bestätigten sie

àgehörte aber auch zu adeligem Selbstverständnis Künste zu fördern und sich durch diese feiern zu lassen à Gelegenheit boten dafür vor allem Hoffeste (legendäres Mainzer Hoffest Friedrich Barbarossas von 1184)

àneues Idealbild an Männlichkeit war, auch unter dem Einfluss der Kreuzzüge, der christliche Ritter (miles christianus)

-hatten zwar Gewaltmonopol und Fehderecht, doch sollten die Waffen nur eingesetzt werden zum Schutz seines Herren, von Witwen und Waisen, der Armen und Bedrängten, der Kirche, der Rechtsordnung

- mit dem Begriff des Ritters verbannt sich neben dem kontrollierten Einsatz von Gewalt aber auch Formen der Zivilisiertheit die von zeitgenössischen Dichtern mit hövescheit (höfische Erziehung und Bildung) zusammengefasst wurden

àZu den ethnischen Normen gehörten die vier antiken Kardinaltugenden (Weisheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Tapferkeit) aber auch spezifisch christliche Normen (Demut, Mitleid, Barmherzigkeit, Beständigkeit, Maßhalten, Lauterkeit und Treue)

- Begriff hövischeit umfasst schließlich auch Formen der Kommunikation und höfischer Geselligkeit:

à Kenntnisse von Fremdsprachen, Instrumentenspiel, Tanz und Gesang, Spiel und Literatur

- Vorbild war in jeder Hinsicht die Hofkultur Frankreichs

- Das weibliche Gegenstück bildete die höfische Dame

-Wurzeln dieses neuen laikalen Gesellschaftentwurfs bildete Bildungs- und Verhaltenskonzept der curialitas, das seit Ende des 10. Jahrhunderts in Domschulen entstanden ist

-Leitbegriffe: elegantia morum (Überbegriff für alle ethischen Wertmaßstäbe), disciplina (im 12. Jhdt zunehmend als Selbstbeherrschung, Höflichkeit und gutem Benehmen), urbinitas (Takt und Feingefühl) usw.

- Gebildete Kleriker vermittelten die Werte und Verhaltensweisen der curialitas seit dem 12. Jahrhundert auch dem weltlichen Adel, bevorzugtes Medium war der Roman- zunächst aus Frankreich

- Autoren hatten wohl ausnahmslos geistliche Bildung (Pfaffe Konrad)

- Höfische Literatur erwuchs auf Boden dieser neuen höfischen Kultur, an deren Entwicklung er sich zugleich beteiligte

à was von der höfischen Lesart allerdings tatsächlich praktiziert wurde

- Die beiden wichtigsten Gattungen der höfischen Literatur waren Epik und Lyrik

Höfische Epik

- Seit Mitte des 12. Jahrhunderts neue Formen des Erzählens, die sich in Themenstellung und Stoffwahl ebenso wie in Sinnbezügen von den älteren Formen (Nacherzählung biblischer Geschichte und der Heiligenleben, Erzählungen von Gestalten und Ereignissen der Reichsgeschichte, mündlich überlieferten Erzählungen aus der heroischen Vergangenheit usw.) unterscheiden

àHerrschaft, Gewalt und Legitimation, Verhältnis der Geschlechter, Liebe und Ehe, Interaktionsregeln, Normen und Werte, zivile Formen des gesellschaftlichen Miteinanders

ààdiese neuen Formen des Erzählens werden unter dem Begriff höfische Epik zusammengefasst

- Bzgl. der Erzählstoffe schließen die Epen an unterschiedliche Traditionen an

àhistorische Stoffe aus der Antike (Alexanderroman des Paffen Lambrecht)

à Stoffe der karolingischen der deutschen Geschichte (Herzog Ernst, Rolandslied)

ààtw. durch mündliche Überlieferung aber auch altfranzösische Vorlagen

-Für die Epiker der zweiten Generation waren vor allem keltische Stoffe relevant (Parzival, Tristan und Isolde, Artusromane wie bspw. Iwein)

-Wieder andere gehen vermittelt durch romanische Vorlagen auf orientalische und hellenistisch- byzantinische Erzählstoffe zurück

- Große Stoffvielfalt prägend für höfischen Roman

- aber auch anthropologischen Themen wie Liebe (Tristanroman)


- Die Epiker der zweiten Generation (zu denen auch Hartmann von Aue gehörte) entwickelten neue Erzählkunst, wobei sie die deutsche Literatursprache auf ein ganz neues Niveau hoben

- Mit dem Erec und Iwein begründete Hartmann von Aue den Artusroman

àmit seinem abwechslungsreichen Zusammenspiel seiner Satz- und Versformen ist auch ein neues Stadium der Erzählkunst des hohen Mittelalters erreicht

àebenfalls neu ist Einführung eines Erzählers, der den Anspruch erhebt den Zuhörern das Erzählte durch fortlaufenden Kommentar und Dialog zu erschließen

àspäte Artusromane kommen ohne Vorlage aus und spielen mit Intertextualität, wobei anthropologische Themen in den Hintergrund treten (Bsp. der „Daniel von dem blühenden Tal“ des Strickers)

àà Helden sind immer vollkommene Repräsentanten des Artusrittertums, in deren Welt der Erfolg regiertà begegnen Problemen unterschiedlich (ignorieren oder Kalkül/ List)


Die Anfänge der mittelhochdeutschen Heldenepik

- Anfänge fallen auch in höfische Zeit

-Bspw. Nibelungenlied, wohl auch unter Einfluss und nach Muster antiker Epen (v.a. Vergils Aeneis)in epische Großform gegossen


Höfische Lyrik I: Minnesang

- war für neu formierte Adelswelt das Medium schlechthin sich über die Liebe (minne) als zentrales Lebenselement und anthropologische Gegebenheit zu verständigen und zu vergewissern

- Vielzahl an Themen wie bspw. Lieben, Ängste und getäuschte Hoffnung, Wut, Schmerz und Trauer

- Minnesang heißt auch Bewusstwerdung und Versprachlichung dieser Emotionalität

- am häufigsten Lieder über schmerzliche Erfahrungen

- vor allem Frauen sind in der frühen Dichtung Träger der Gefühlswerte (befürchten Liebesverlust und Untreue, Konflikt zwischen ihrer gegen die soziale Norm gerichteten Liebe und der Gesellschaft oder Konkurrenz mit anderen Frauen )

- aber auch Freude über anstehende Rückkehr des Geliebten oder fordert selbstbewusst die Liebe des Mannes ein

-Männer sind oft dazu komplementär, er ist derjenige der seine Unabhängigkeit behauptet oder sich nur vorübergehend bindet

- gibt Männer und Frauenstrophen

- Im Rheinischen und klassischen Minnesang starke Einflüsse des französischen grant chant courtis

àKonzept von Frauendienst und hoher Minne

àhohe Minne bedeutet die freiwillige Selbstverpflichtung des Mannes auf eine dauerhafte und ausschließliche Ich-Du- Beziehung, bedeutet Rücksichtnahme und Anerkennung des freien Willens der Frau, Disziplinierung der Affekte (Sexualtrieb!), Bereitschaft um der Liebe zu der Einen willen Frustration und Leid zu ertragen

ààdominierende Liedertypen sind Werbelied und Minneklage eines liebenden und begehrenden Mannes, der sich nun, anders als in den ältesten Liedern, durch radikale, existentielle Abhängigkeit von der Geliebten profiliert

ààbedeutendster Vermittler zwischen romanischem und deutschem Minnesang war Friedrich von Hausen

àauch Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide sind dem Konzept der hohen Minne verhaftet

-vielseitigster Lyriker war wohl Walther von der Vogelweide und das nicht nur weil er neben der Liebeslied auch den Sangspruch im Repertoire hatte

à nur wenige konventionelle Lieder; es dominieren Lieder die das Ideal der gegenseitigen Minne mit innovativen Strategien proklamieren und direkt oder indirekt Kritik am schönen Schmerz der hohen Minne üben

àà traditionelle Typen wie: Werbelied, Minneklage, Frauenpreis

ààältere Liedtypen: Gesprächslied, Frauenlied, Boten- und Tagelied

ààneuere Liedtypen wie das Mädchenlied

- Walter von der Vogelweide umging das Subjektivitätsproblem (Liebender= Vorträger) durch Substantialisierung der Frau


Höfische Lyrik II: Sangspruch

- unterscheidet sich Minnelyrik durch thematische Heterogenität, räsonierenden, belehrenden oder preisenden Redegestus

- Themenspektrum: Moral- und Lebenslehre in Form von Tierbispeln, religiöse Unterweisung, Herrenlob und –tadel oder die ungesicherte Existenz der Literaten

- Bei Walter von der Vogelweide Sangspruch auch für politische Zwecke

Geistliche Literatur

- Viel geistliche Literatur, die der frühmittelhochdeutschen Epoche zugeschlagen werden entstanden erst nach 1160/70

àd.h. neben der weltlichen Literatur am Hof, die die Epoche prägte, bestand die ältere Tradition der geistlichen Literatur fort

à bspw. religiöse Lyrik, Bibeldichtung und Heiligenerzählungen, Anstieg der überlieferten Predigten wie bspw. die Leipziger Predigtsammlung



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