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Seminararbeit
Romanistik

Gymnasium Neunkirchen

1, 2013

Felix F. ©
2.00

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ID# 41649







Literaturarbeit - Buchbesprechung


Tschick von Wolfgang Hernndorf


Inhaltsverzeichnis

Maik

Tschick

„tschick“ – Geschichte einer Freundschaft

Buchkritik

Maik

Der 14-jährige Maik Klingenberg wächst in einem idealen Umfeld auf. So scheint es. Sein Vater arbeitet als gut verdienender Immobilienunternehmer, er versteht sich besser mit seiner Mutter als so manch andere Jugendliche in seinem Alter und lebt mit seiner Familie in einem großen Haus mit Pool.

Eigentlich fehlt es ihm an nichts. Eigentlich. Bei näherer Betrachtung wird klar, dass so einiges nicht stimmt. Regelmäßig trifft sich sein Vater mit der gut aussehenden Assistentin, um auf „Geschäftsreise“ zu gehen (vgl. S. 70, Abs. 2) und seine Mutter hat erhebliche Alkoholprobleme. Sie muss stets auf die

„Beautyfarm“, wobei „Beautyfarm“ nur ein Euphemismus für die Entzugsklinik ist (vgl. S. 28, Abs. 2). Dies nagt, wenn auch unbewusst, an ihm und bringt die Fassade der nach außen hin perfekten Familie gehörig ins Bröckeln.

Für Maik haben Spitznamen eine hohe Priorität. Wer einen lustigen oder besonderen Spitznamen hat, stellt seiner Auffassung nach einen beliebten und interessanten Teil der

(Klassen-)Gemeinschaft dar. Umgekehrt bedeutet das, „wenn man keinen Spitznamen hat, kann das zwei Gründe haben. Entweder man ist wahnsinnig langweilig und kriegt deshalb keinen, oder man hat keine Freunde.“ Er meint, bei ihm treffe beides zu (vgl. S. 21, Abs. 3).

Sehr auffällig ist der Wunsch nach Aufmerksamkeit von seiner Flamme Tatjana Cosic, der ihm praktisch bei jeder Begegnung mit ihr bewusst wird. Sie nimmt ihn nicht wahr, was ihn meist nicht sonderlich mitnimmt. Aber der Vorfall beim Hochsprung im Turnunterricht schlägt ihm ziemlich aufs Gemüt.

Er springt mit Abstand am höchsten, doch während die Mädchen für André Langin jubeln, gibt es für Maik nichts weiter als verhaltenes Klatschen von den Burschen (vgl. S. 39). „Das hat mich noch den ganzen Tag fertiggemacht, obwohl es mich ja selbst nicht interessiert hat.“ (Vgl. S. 40) Allein dieser Satz macht deutlich, in was für einem Konflikt mit sich selbst der Junge steckt.

Er will oder kann sich nicht einmal selbst eingestehen, wie sehr er in Tatjana verliebt ist und sich nach ihrer Zuwendung sehnt.

Über das ganze Buch hindurch ist Maik auf der Suche nach seiner selbst. Er will herausfinden, wer er eigentlich ist. Deshalb geht er überhaupt auf die Reise mit Tschick, um einmal etwas anderes als den tristen Alltag einer „psychotischen Schlaftablette“ (vgl. S. 39) zu erleben. So kommt es auch, dass er sich im Laufe der Zeit selbst einige Spitznamen für sich ausdenkt, wie „Air Klingenberg“ (vgl. S. 39),

„Maik Klingenberg, der Schriftsteller“ (vgl. S. 31, Abs. 3) oder auch „Maik Klingenberg, der Held“

(vgl. S. 7, Abs. 1). Dies macht deutlich, wie sehr er versucht, sich selbst zu definieren. Da seiner Meinung nach Spitznamen ausschlaggebend für Erfolg und Beliebtheit sind, hofft er, auf diese Weise eine für ihn akzeptable Persönlichkeit in sich zu finden.

Außerdem ist Maik eine sehr in sich gekehrte Person. Er erinnert sich, dass er mit seiner Familie seit drei Jahren nicht auf Urlaub gefahren ist (vgl. S. 25, Abs. 1). Er sei damit zufrieden gewesen, im Keller Bumerangs geschnitzt zu haben (vgl. S. 25, Abs. 2). Natürlich gibt es Menschen, die mithilfe solcher Beschäftigungen ihren „in.....

Man muss Tschick zugutehalten, dass er hartnäckig ist. Er redet solange auf Maik ein, bis er mit ihm zur Walachei aufbricht und auf dem Weg dorthin Tatjana seine Zeichnung zeigen möchte (vgl. 90, Abs. 3). In diesem Fall nutzt er sein Überredungstalent für etwas Gutes. Er weiß, dass Maik nicht zu ihrer Party will und auch warum.

Aber er weiß auch, was genau es mit der Zeichnung auf sich hat. Als Maik sie ihm im Lada gezeigt hat, hat er den Riss darin gesehen. Tschick hat sofort verstanden, dass er das aus Verzweiflung gemacht hat, weil er nicht zur Party eingeladen wurde (vgl. S. 67, Abs. 2). Deshalb ist es ihm sehr wichtig, ihn dorthin zu bringen. Das mag Maik an Tschick. Er ist zwar ein seltsamer Russe, aber wenn es darauf ankommt, gibt er sich ernst und vertrauenswürdig.

Negativ ist hingegen, dass man ihn nicht gerade als voraussehend bezeichnen kann. Er behauptet,

Maik könne „nichts passieren“, weil er nur strafmündig sei  (vgl. S. 83, Abs. 3). Maik ist im Gegensatz zu ihm bewusst, dass er zwar nicht ins Gefängnis kommen kann, aber, dass es doch juristische Folgen gibt. Auch wenn er nicht genau weiß, welche. Deshalb lehnt er anfangs auch ab, einzusteigen und mitzufahren. Aber weil er sein Leben verändern will und interessanter werden möchte, willigt er schließlich doch ein. 

Tschick ist außerdem leicht in Rage zu bringen. Als er und Maik auf der Mülldeponie Isa begegnen, die die beiden beschimpft, lässt er sich auf ihr Niveau herab und beschwört damit ein Donnerwetter an Schimpftiraden herauf (vgl. S. 151).

Er ist ein recht verschlossener Junge. Es ist schwer, auch nur irgendetwas aus ihm herauszukriegen. Auf der Reise aber, freundet er sich mit Maik an. Er vertraut ihm immer mehr und mehr. Eines Tages unterhalten sie sich darüber, warum Maik von Tatjana nicht zu ihrer Party eingeladen wurde.

Tschick meint, er könne das beurteilen, weil ihn Mädchen nicht interessieren würden. Er gesteht Maik seine Homosexualität (214, Abs. 1). Dies zeugt davon, wie gut sich die beiden verstehen und wie sie im Verlauf ihrer Reise gelernt haben, sich gegenseitig zu vertrauen. Die beiden sind beste Freunde geworden.

   .....

Im Gegenteil sollte dabei immer besonders behutsam und vor allem besonnen gehandelt werden und vielleicht auch den- oder diejenigen für ein paar Tage zur Ruhe kommen lassen und nicht belasten oder stressen.

             

Buchkritik

Der Roman „Tschick“, verfasst von Wolfgang Herrndorf, handelt von zwei Jugendlichen. Der einer wohlstandsverwahrlost und von Selbstzweifeln geplagt und der andere hat keine Freunde, weil er aus einer armen, aus Russland stammenden Familie kommt und daher als asozialer Mafioso gilt. Eines Tages brechen die beiden zu einer unvergesslichen Reise auf, die letztlich vor Gericht endet.

 Neben dem Plot befasst sich das Buch recht intensiv mit Freundschaft. Dies war, ist und wird gewiss immer ein Thema von enormer Wichtigkeit sein. Es betrifft jeden, überall, jederzeit. Die Handlung ist durchaus nicht unrealistisch, wenn auch ziemlich unwahrscheinlich.

Aber nicht so unwahrscheinlich, dass man die Lust am Lesen verliert. Man kann dennoch nicht leugnen, dass sie manchmal schon etwas absurd wirkt. Nicht genug, dass zwei Jugendliche alleine im gestohlenen Lada quer durch Deutschland fahren, dann schießt auch noch ein Kriegsveteran mit einem Gewehr auf sie. Äußerst eigenartig ist zudem auch Isas Reaktion auf den gaffenden Voyeur am See.

Wolfgang Herrndorf schafft es, die Personen sehr authentisch zu beschreiben, man kann ihre Handlungen vom Anfang bis zum Ende nachvollziehen. Die ein oder andere Überraschung hätte jedoch auch nicht schaden können. Was ihm sehr gut gelingt, ist es, die jugendlich.....


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