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Literaturanalysen zur Epoche Expressionismus: Die Abitur & Hausaufgabenhilfe: Interpretationen zu Alfred Lichtenstein, Franz Kafka,  Jakob van Hoddis, Georg Trakl, Georg Heym (Textanalysen, Band 4)
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Dokumenttyp

Abiturvorbereitung
Deutsch

Universität, Schule

Flois-Gymnasium Berlin

Note, Lehrer, Jahr

2017

Autor / Copyright
Ruth Langgässer ©
Metadaten
Preis 19.90
Format: pdf
Größe: 1.29 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 62253







Literaturanalysen zur Epoche „Expressionismus“
Die Abitur
& Hausaufgabenhilfe


Interpretationen zu Alfred Lichtenstein, Franz Kafka,
Jakob van Hoddis, Georg Trakl, Georg Heym

BAND IV


Inhalt

1.           Alfred Lichtenstein: „Sonntagnachmittag“ Gedichtinterpretation. 4

2.           Alfred Lichtenstein: „Sommerfrische“ Gedichtinterpretation. 9

3.           Alfred Lichtenstein: „Die Dämmerung“ Kurzer Vergleich mit Jakob van Hoddis: „Weltende“. 11

4.           Alfred Lichtenstein: „Winter“  Gedichtvergleich mit „Winterbilder(4)“ August Heinrich Hoffmann von Fallersleben  12

5.           Georg Trakl: „Verfall“ Gedichtinterpretation. 14

6.           Georg Trakl: „Verfall“  Gedichtvergleich mit Andreas Gryphius: „Abend“. 17

7.           Georg Trakl: „Der Gewitterabend“ Gedichtanalyse. 20

8.           Georg Trakl: „Der Herbst des Einsamen“ Gedichtsanalyse. 22

9.           Georg Trakl: „Dämmerung“ Gedichtanalyse. 25

10.         Georg Trakl: „Grodek“  Gedichtanalyse. 29

11.         Georg Trakl: „Grodek“  Lyrikinterpretation. 31

12.         Georg Trakl: „Im Winter“ Gedichtanalyse. 33

13.         Georg Trakl: „Ein Winterabend“ Interpretation. 35

14.         Alfred Wolfenstein: „Städter“ Gedichtsinterpretation. 36

15.         Alfred Wolfenstein: „Städter“ Gedichtanalyse. 38

16.         Alfred Wolfenstein: „Städter“ Gedichtanalyse. 40

17.         Franz Kafka: „Die Verwandlung“ Kurzinterpretation. 43

18.         Franz Kafka: „Die Verwandlung“ Inhalt und Deutung. 45

19.         Franz Kafka: „Die Verwandlung“ Vergleich mit Siegrfried Kracauer „Die Angestellten“. 48

20.         Franz Kafka: „Das Urteil“ Inhalt, Charakterisierung und autobiographische Bezüge zur Vaterrolle. 51

21.         Armin T. Wegner: “Das Antlitz der Städte“ Interpretation. 55

22.         Georg Heym: „Der Gott der Stadt“ Gedichtanalyse. 57

23.         Georg Heym: „Der Gott der Stadt“ Analyse des Gedichtes. 58

24.         Georg Heym: „Der Gott der Stadt“ Interpretation. 61

25.         Georg Heym: „Berlin“ Gedichtanalyse. 70

26.         Georg Heym: „Die Stadt“ Gedichtanalyse. 72

27.         Georg Heym: „Die Stadt“ Gedichtanalyse. 75

28.         Georg Heym: „Frühjahr“ Gedichtanalyse. 78

29.         Georg Heym: „Träumerei in Hellblau“ Interpretation. 80

30.         Georg Heym: „Der Krieg“ Gedichtinterpretation. 81

31.         Georg Heym: „Abends“ Vergleich mit Robert Gernhardt „Einmal hin und zurück“. 84

32.         Georg Heym: „Der Gott der Stadt“ Gedichtvergleich Alfred Wolfenstein: „Städter“. 63

33.         Jakob van Hoddis: „Mittag“ Gedichtinterpretation. 87

34.         Jakob van Hoddis: „Weltende“ Gedichtanalyse. 89

35.         Jakob van Hoddis: „Weltende“ Gedichtanalyse. 92

36.         Else-Lasker-Schüler: „Höre!“ Interpretation des Gedichtes. 94

37.         Else Lasker-Schüler „Weltende“ Analyse und Vergleich mitt Jakob van Hoddis Weltende. 95

38.         Wilhelm Klemm: „Meine Zeit“ Gedichtanalyse. 99

39.         Ernst Wilhelm Lotz: „Die Nächte explodieren in den Städten“ Gedichtinterpretation. 101


1.            Alfred Lichtenstein: „Sonntagnachmittag“
Gedichtinterpretation

In dem Gedicht „Sonntagnachmittag“ von Alfred Lichtenstein wird ein typischer Sonntagnachmittag in einer Großstadt zur Zeit des 20. Jahrhunderts beschrieben und dargestellt wie die zunehmende Verstädterung und Industrialisierung der Orte in dieser Zeit das Leben der Menschen verändert hat. Genauer gesagt zur Zeit des Expressionismus im Jahre 1911, in dem das Gedicht veröffentlicht wurde.

Auf den ersten Blick wirkt es so, als habe der Erzähler eine relativ neutrale Einstellung gegen das Verhalten in der Stadt und sei nur gegen ein paar Dinge und Verhaltensweisen abgeneigt.

Das Gedicht besteht aus insgesamt 4 Strophen und 16 Versen. Jede einzelne Strophe besitzt 4 Verse aus jeweils 5-9 Wörtern. Es hat 97 Wörter die in 12 Sätzen untergebracht sind. Es besteht komplett aus Kreuzreimen und ist im Jambus geschrieben. Die Geschehnisse werden von einem lyrischen Ich erzählt, welches ein indirekter Erzähler und Beobachter ist, der schon länger in der Stadt lebt und all ihre Marotten kennt.

Aufgrund einiger Aussagen könnte man meinen, dass das lyrische Ich gerade durch die Straßen der Stadt schlendert und alles erzählt, was es so auf seinem Weg zu Gesicht bekommt. Es erzählt von den Aktivitäten der Menschen an einem sonnigen Nachmittag und macht dem Leser schnell klar, dass das Leben damals in einigen Punkten anders war als es heute ist.

In der ersten Strophe des Gedichts, wird die Faulheit und Leblosigkeit in der Stadt beschrieben, die am Sonntagnachmittag herrscht. Er spricht von langweiligen, fast leblosen Straßen, die wie leergefegt wirken. Mit der Personifizierung in der ersten Zeile „Auf faulen Straßen lagern Häuserrudel“ (S. 1, Z. 1) macht er dies sehr gut deutlich. Denn wenn eine Straße faul ist spricht das meistens dafür, dass niemand sich auf und/oder durch diese Straße bewegt und sie deswegen natürlich leer und faul ist.

Das liegt daran, dass sie die Menschen alle an anderen Plätzen befinden, wie man später noch erfahren wird. Außerdem scheinen die Straßen nicht nur leer, sondern auch sehr dunkel zu sein, obwohl die Sonne scheint. Das erkennt man an dem Vers „Um deren Buckel graue Sonne hellt. “ (S. 1, Z. 2), welche einfach besagt, dass die Sonnenstrahlen gar nicht auf die Straße und in die Stadt strahlen können, weil sie von den großen Häusern, die den Strahlen den „Buckel“, natürlich eine Metapher für die Rückseiten der Häuser, zukehren, abgehalten werden und dadurch grau wirken.

Dies ist ein Neologismus. Durch die dadurch entstehende Dunkelheit, wirkt alles noch lebloser und faul. In den nächsten beiden Zeilen wird beschrieben, wie jemand mit seinem „parfümierten, halbverrücken Pudel“ (S. 1, Z. 3) durch die Straße spaziert. Auch damit beschreibt das lyrische Ich gut, wie leblos alles ist, da ich mir als Leser, sofort eine leere Straße vorstelle, durch die ein paar alte Damen langsam mit ihren Hunden schleichen und sowohl die Damen, als auch die Hunde „wüste Augen auf die große Welt“ (S. 1, Z. 4) werfen und ihnen klar wird, wie leer und trüb alles ist.

Ich finde, dass man an dieser Strophe gut erkennt, dass es auch noch Ähnlichkeiten im Leben von den Menschen damals und heute gibt, da auch heute der Sonntag für viele Menschen ein Tag zum faulenzen ist, an dem kaum einer auf die Straße geht. Außerdem sieht man in dieser, aber auch in jeder anderen Strophe des Gedichts, schreibt Lichtenstein vor fast jedes Nomen ein Adjektiv, um dadurch die Stimmung und den Eindruck der Stadt zu verdeutlichen.

In der zweiten Strophe wird die Distanziertheit der Menschen, der Lärm und auch die Macht der Maschinen und Technik beschrieben, welche zur Zeit des Expressionismus völlig neu für die Menschen waren. Der erste Vers der zweiten Strophe, in dem sich eine Alliteration befindet, beschreibt die Distanziertheit und macht auch deutlich, warum die Straßen so Leblos sind.

„In einem Fenster fängt ein Junge Fliegen“ (S. 2, Z. 1). Da der Junge sich hinter einem Fenster, also in einem Haus befindet, ist er distanziert zum Geschehen außerhalb. Und dadurch, dass er und viele andere Menschen wahrscheinlich auch, am Sonntag nicht rausgehen und sich distanzieren wird auch klar, warum die Straßen so leblos sind. Wenn niemand draußen ist, kann es ja gar nicht anders sein.

Dieser Vers lässt außerdem noch vermuten, dass am Sonntagnachmittag Langeweile herrscht, da man normalerweise besseres zu tun hat als Fliegen zu fangen. In den nächsten Versen der zweiten Strophe wird einem so langsam klar, dass es in der Stadt, trotz der Leblosigkeit in den Straßen, sehr laut gewesen sein muss. Denn wenn „ein arg beschmiertes Baby sich ärgert“ (S. 2, Z. 2) schreit und weint es höchstwahrscheinlich und das macht natürlich Lärm, der auch .....[Volltext lesen]

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Auch wenn man Musik normalerweise nicht unbedingt mit Lärm verbindet, da Lärm ja meistens etwas negatives ist, hat man in diesem Fall das Gefühl, dass das Lyrische Ich von etwas negativem spricht, da es sagt, dass „Ein Leierkasten heult und Küchenmädchen singen“ (S. 4, Z. 3). Die Personifikation „heulen“ verbindet man mit einem schrillen und nervigen Ton, wie z. B. dem Geheule eines Kleinkindes und nicht mit dem schönen Klang der Musik und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Küchenmädchen besonders gut singen können.

Auch heute gibt es noch Straßenmusiker die zur Unterhaltung der Leute und natürlich um Geld zu verdienen, Musik auf der Straße machen.

Der letzte Vers beschreibt etwas sehr brutales und weist noch einmal auf den Streit und die Aggressivität von damals hin. Es wird von einem Mann gesprochen der „eine morsche Frau“ (S. 4, Z. 4) nicht „nur“ schlägt oder verletzt, sondern zertrümmert, was sehr hart und brutal klingt. Der Mann wird sich mit seiner Frau gestritten haben und daraufhin die Kontrolle verloren haben und ausgetickt sein.

Daran erkennt man nochmal, wie düster dieser Rummelplatz ist, da ein Ort an dem jemand ermordet wird, nie ein schöner, netter Ort ist.

Im Großen und Ganzen finde ich, dass „Sonntagnachmittag“ nicht nur ein sehr gut geschriebenes, sondern auch sehr informatives Gedicht ist. Lichtenstein stellt einen typischen Sonntagnachmittag in der damaligen Zeit, sehr detailliert da und geht auf verschieden Orte und Fassetten der Stadt ein. Dadurch, dass er sehr viele Adjektive die er verwendet wird alles noch viel deutlicher beschrieben.

Durch diese gute Beschreibung kann man auch leicht Vergleichen, was damals anders war als heute und was vielleicht sogar gleich oder ähnlich ist. Damals war der Sonntagnachmittag dafür da rauszugehen, Freunde zu treffen und etwas Abwechslung zu erleben, aber keineswegs um einfach zu Hause zu bleiben und sich zu erholen. Heute gehen zwar auch einige Menschen am Sonntagnachmittag raus, um Sport zu machen und etwas zu erleben, aber es gibt viel mehr Leute als damals, die es einfach auch genießen können nichts zu tun bzw. nichts vorzuhaben.

Dadurch war es früher auch viel lauter auf den Straßen, als es heute ist. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass die Menschen schon früher teilweise das gleiche getan haben wie wir heute, obwohl das schon über hundert Jahre her ist.


2.            Alfred Lichtenstein: „Sommerfrische“
Gedichtinterpretation

Das Gedicht „Sommerfrische“ von Alfred Lichtenstein handelt von einem Sommertag, welcher in dem lyrischen Ich neben Eintönigkeit und Hoffnungslosigkeit den Wunsch der Apokalypse erweckt. Es umfasst drei Terzette mit jeweils 4 Versen und 11 Silben, mit einem 5-hebigen Jambus, einem Kreuzreim und einigen in der dritten Strophe vorkommenden Enjambements.

Angesichts der drei Strophen lässt sich das Gedicht leicht in drei Sinnesabschnitte unterteilen. Der erste Sinnesabschnitt ist von dem prägnanten dritten Vers geprägt, da auf der einen Seite das lyrische ich die schöne Natur beschreibt, gleichzeitig auch den Wunsch äußert dieser Welt zu entfliehen. In dem zweiten Sinnesabschnitt beleuchtet das lyrische Ich seine Motive – nämlich, dass die Menschheit bemitleidenswert und armselig ist.

Aus diesem Grund kommt das lyrische Ich in dem letzen Sinnesabschnitt zum Schlusswort, dass die Welt durch einen gewaltsamen Sturm vernichtet werden müsse.

Das Gedicht beginnt zunächst mit dem Vergleich, indem „Der Himmel“ mit einer „blauen Qualle“ assoziiert wird (V. 1). Dieses Sinnbild steht der idyllischen Welt, welches das lyrische Ich in Vers 2 beschreibt entgegen („…grüne Wiesenhügel“). Es folgt im dritten Vers ein Gegensatz, indem das lyrische Ich die „Friedliche Welt“ als eine „großen Mausefalle“ bezeichnet (V. 3).

Am Ende des ersten Sinnesabschnittes äußert das lyrische Ich den Wunsch, aufgrund des benutzen Konjunktives „Entkäm“ (V. 4), mit Flügeln „endlich“ dieser Mausefalle zu entkommen (V. 4). Der zweite Sinnesabschnitt beginnt mit einer Aufzählung der schlechten Eigenschaften der Menschheit. Neben der Ellipse „Säuft“, ist in Vers 5 auch die Metapher „Man würfelt“ wiederzufinden.

Im darauffolgendem Vers wir dem Menschen die Eigenschaft der Tiere zugeteilt, nämlich das besitzen einer „Schnauze“ (V. 6). Mithilfe der in Vers 7 und 8 vorkommenden Symbole, „fetter Sonntagsbraten“ und „süße Sonnensauce“ verhöhnt das lyrische Ich die Menschheit. An dieser Stelle ist eine Verbindung zum Titel des Gedichtes herzustellen, weil die Anfangsbuchstaben „SONN“ und „SONNEN“ sich mit dem Sommer assoziieren lassen.

Im letzten Sinnesabschnitt sind Verse abwechselnd Verweise auf den Überschriftsanfang und Überschriftsende wiederzufinden. Bereits in Vers 9 wird erneut mit dem Konjunktiv „Wär“ ein Wunsch geäußert - nämlich ein Wind, der mit „Eisenklauen“ die idyllische Welt zerstören solle, welches sich auf den Part „…frische“ bezieht. Die erwähnte „sanfte Welt“ (V. 10) bezieht sich erneut auf „Sommer…“, wird jedoch erneut von der in Vers 11 vorkommenden Hyperbel „Sturm“, also die Steigerung zu „Wind“, zunichte gemacht.

Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass in diesem Vers neben dieser Hyperbel die Anapher „Wär“ (V. 9, 11) in dem Reimschema mit integriert ist. Im letzen Vers erkennt man noch den Gegensatz von „Ewigen Himmel“, also etwas Gotterschaffenes und nicht vergängliches, und dem Wort „zerfetzen“.

Auf die Interpretationshypothese beziehend, kann man die signifikanten Verse 1, 3, 5, 6, 9 und 12 festhalten. Der zunächst unverständliche erste Vers wird mit Zeit immer einleuchtender. Meiner Ansicht nach vergleicht das lyrische Ich den Himmel mit einer Qualle, da dadurch alles verdeckt wird und es keine.....

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Das Lyrische- Ich scheint sich nicht betroffen zu fühlen. Es fällt schwer dieses ironische Gedicht ernst zu nehmen. Die Verwendung und das anreihen von diversen zusammenhanglosen Metaphern trägt dazu bei. Es nennt sich Reihungsstil oder auch Simultanstil (Strophe 2 Vers 6-8).

Das zweite Gedicht „Die Dämmerung“ von Alfred Lichtenstein aus dem Jahre 1913 ist ebenfalls der Epoche des Expressionismus zugehörig. Es beschreibt die Beobachtungen eines Lyrischen-Ich's während einer Dämmerung. Formal besteht das Gedicht aus 3 Strophen von je 4 Versen. In der ersten Strophe befindet sich ein Kreuzreim, in der zweiten und dritten Strophe ist dies auch der Fall.

Das Lyrische-Ich beschreibt seine Umgebung, zum Beispiel einen dicken Jungen der am Teich spielt (Vers 1), den Himmel (Vers 3) oder zwei Gehbehinderte die über ein Feld gehen (Vers 5f). Das Gedicht verwendet ebenfalls den Reihungs- bzw Simultanstil. Einzelne aber auch kleiner Versgruppen bilden einen Sinn. Charakteristisch für sein Gedicht ist das anreihen dieser Verse/Metaphern, die im Zusammenhang keinen tieferen Sinn ergeben.

Man könnte das Gedicht auch umgekehrt lesen und es würde genau so sinnvoll/sinnlos erscheinen. Durch diesen Stil wirkt das Gedicht etwas verwirrend. Das Gedicht wirkt eintönig. Die Anapher „Ein“ an vielen Versanfängen, sowie Personifikationen an weiteren Stellen unterstützen diesen Verdacht vehement.

Beide Gedichte stammen aus der Epoche des Expressionismus. In keiner anderen Epoche wird das „Hässliche“ so oft bschrieben wie in dieser. Weitere Motive sind Natur oder Krieg (die beiden finden in den beschriebenen Gedichten Verwendung) aber auch Rausch und Wahnsinn sowie der Weltuntergang und das Thema Großstadt.

Eine Gemeinsamkeit ist der Stil in dem beide Gedicht verfasst sind. Das erste Gedicht befasst sich mit dem Motiv des Weltuntergangs und das zweite Gedicht beschreibt Beobachtungen in einer „verrückten Welt“.


4.            Alfred Lichtenstein: „Winter“
Gedichtvergleich mit „Winterbilder(4)“ August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Die beiden Gedichte stammen aus verschiedenen Epochen, da das Gedicht von Alfred Lichtenstein ein expressionistisches Gedicht ist, und im Gegensatz dazu, das Gedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben deutlich ein romantisches Gedicht ist. Die starke Gemeinsamkeit, die beide Gedichte teilen ist, dass die beiden eine Beschreibung des Winters darstellen.

Diese Beschreibung ist auf verschiedene Art und Weise strukturiert. Im Gedicht Winter“ steht im Mittelpunkt diese graue Stimmung, die zur Apokalypse führt. Im Gegensatz dazu, im Gedicht Winterbilder(4)“ steht im Mittelpunkt diese Sehnsucht nach dem Frühling, diese Sehnsucht nach schönem Wetter. Durchlaufend im Gedicht sieht man, dass das lyrische Ich noch eine große Hoffnung hat, was im Winter“ von Lichtenstein nicht passiert, weil das lyrische Ich eine hoffnungslose, graue Stimmung hat.

Im Winterbilder(4)“ wird der Winter auf eine schönere Art beschrieben. Im Vers 4 träumet einen langen Traum“ gibt es eine Metapher, die diese graue Welt, also den Winter, nur als einen Traum darstellt. Aber wenn dieser Traum zu Ende ist, wird es, wie im Vers 8 gesagt wird, diese grüne und fröhliche Stimme wiederkommen. Beim Gedicht von Fallersleben ist der Winter nur eine momentane Veränderung und im Gedicht von Lichtenstein ist dieser Winter unendlich, da es kein Ende gibt, .....

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In der zweiten Strophe ist das lyrische ich immer noch voller Harmonie, es vergisst die Zeit während es durch einen Garten spaziert und dabei träumt. In der darauf folgenden Strophe, welche ein Terzett ist, ändert sich die Lage nun komplett. Es wird von Verfall berichtet und Vögeln die in Zweigen sitzen, an denen keine Blätter mehr sind, die Stimmung ist ins negative umgeschlagen.

In der letzten Strophe verschlimmert sich dieser Zustand noch, der Winter ist nahe und es verwittert alles. Das Reimschema in den beiden Quartetten ist a b b a und in den Terzetten a b a. In Strophe eins sind die Reime meiner Meinung nach allerdings etwas unrein.

Meine Deutungshypothese ist, dass das lyrische Ich dem kalten Wetter und den damit verbundenen negativen Gedanken entfliehen will, dies ihm aber nicht gelingt, da es so in Gedanken versunken ist, dass es diese Möglichkeit verpasst.

Die erste Strophe beginnt mit einer sehr harmonischen Stimmung wie direkt in Vers eins angedeutet wird, denn „die Glocken [läuten Frieden]“. Durch diese Metapher wird dem Leser verdeutlicht in welch einer Stimmung sich das lyrische ich gerade befindet, nämlich dem Gegenteil zu dem, was der Titel des Gedichts suggeriert. Weiterhin wird beschrieben, dass das lyrische Ich den „wundervollen Flügen“ (V. 1) der Vögel zusieht die gleichmäßig wie „fromme[] Pilgerzüge[]“ (V. 3) fliegen.

In diesen beiden Zitaten wird nochmal der Zustand der Harmonie und Zufriedenheit ausgedrückt denn durch Worte wie wundervoll wird die Schönheit von dem was das lyrische ich sieht, unterstrichen. Im letzten Vers der ersten Strophe wird angedeutet, wie der weitere Verlauf des Gedichts sein wird. Die Vögel entschwinden, sie ziehen weiter (vgl. V. 4). Das Schöne verschwindet also, der Herbst zieht ein, es wird kälter und der Wunsch des lyrischen Ichs diese positiven Erlebnisse fortzuführen und wohl möglich auch fort zu ziehen, dorthin wo es wärmer ist, wird größer.

Erkennen lässt sich dies in Strophe zwei, denn es träumt während es durch einen Garten spaziert. (vgl. V. 5-6). Es träumt von „helleren Geschicken“ (V. 6), damit sind die helleren Monate, also der Sommer gemeint, in dem keine triste Stimmung herrscht und die Natur in voller Blüte steht. Auch das Wort „hinwandelnd“ (V. 5) zeigt, dass das lyrische ich sich versucht in Gedanken zu fliehen um der Realität zu entkommen, denn wenn man wandelt ist oft ein Zustand gemeint, in dem man nicht mehr alles von de.....

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Denn entlauben ist eher etwas, das von jemandem durchgeführt wird, hier also einer höheren Macht, der Natur. Im letzten Vers des ersten Terzetts beschreibt es wie der Wein an rostigen Gittern hängt (vgl. V. 11). Die rostigen Gitter sind nur zu sehen, da allmählich die Blätter verwelken und dies sichtbar machen, hier wird wieder der Verfall deutlich, genauso wie der Rost auf den Gittern dies bildlich vermittelt.

Es geht auch unvermittelt weiter in die letzte Strophe, denn die 3. Strophe ist durch ein Enjambement mit der letzten verbunden, es wurde nur ein Komma gesetzt. Hier kriegt das lyrische ich sogar Todesangst, denn es stellt sich einen Todesreigen blasser Kinder vor (vgl. V. 12). Durch diesen Tanz, der in einer Reihe getanzt wird, beziehungsweise im Kreis und eine Kette bildet, wird die aussichtslose Situation des lyrischen Ichs deutlich, denn wenn man in einem Kreis ist oder einer Menschenkette entgegensteht, kann man nicht fliehen.

Weiterhin beschreibt es wie die Verwitterung, also der Verfall, seinen Lauf nimmt. „Brunnenränder […] verwittern“ (V. 13), was darauf schließen lässt, dass trotz der Nähe zu Wasser, also einem Element das grundlegend für das Leben aller Lebewesen ist, die Natur, also das Leben, dort weniger wird, denn der Winter kündigt sich an. Im letzten Vers wird durch die Metapher „Im Wind sich fröstelnd blaue Astern neigen“ (V. 14) der Winter angekündigt.

Astern sind Blumen die noch im Herbst blühen, doch nun verlieren auch sie ihre Schönheit und „neigen“ (V. 14) sich dem Winter zu, sie verwelken. Der Verfall hat seinen Lauf genommen und nun seinen Höhepunkt erreicht.

Meine Deutungshypothese lässt sich bestätigen, denn wie nun durch die Analyse zu erkennen ist, hat das lyrische ich das ganz klare Verlangen nach einer harmonischen und keiner düsteren Umgebung. Es flüchtete sich in Träume und vergaß die Zeit, in der es vielleicht die Möglichkeit gehabt hätte, dem Winter zu entkommen. Aber durch die Verbindung mit dem Tod in der letzten Strophe und der Astern die beginnen zu verwelken, hat es diese Chance vertan und muss nun dort verbleiben.

Dem Expressionismus lässt sich das Gedicht zuordnen, weil diese Situation zu der damaligen Zeit passte. Die Menschen die Anfang des 20. Jahrhunderts lebten, wollten ebenso fliehen und eine bessere Zukunft haben. Die Winter waren sehr hart und viele überlebten sie nicht, denn der erste Weltkrieg hat viel Infrastruktur zerstört und durch die Geldnot konnten die Menschen sich auch nichts leisten oder wieder aufbauen.

Deshalb flüchteten sich viele in eine Traumwelt um diesem rauhen Alltag zu entkommen und so diese schwere Zei.....

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Das Gedicht ist in der typischen Sonettform des 17. Jahrhunderts aufgebaut und besteht deshalb aus 14 Versen, die sich wiederum in zwei Quartette, sowie zwei Terzette gliedern. Metrisch betrachtet liegt durchgehend ein sechshebiger Jambus (unbetont, betont) vor, der für zahlreiche Gedichte von Gryphius typisch ist. Das Reimschema in den Quartetten lautet abba und ist demzufolge ein umarmender Reim.

In den beiden Terzetten liegt dagegen ein Schweifreim mit dem Schema ccd eed vor.

Bei den sprachlichen Besonderheiten ist zunächst die große Häufigkeit von verschiedenen Bildern besonders auffällig. So beginnt das Sonett mit Personifikationen des Tages und der Nacht. Dies macht das Geschehen gleich zu Anfang besonders anschaulich. Im zweiten Vers werden die Sterne als leuchtende Himmelskörper, die meist mit etwas Schönen und Romantischen assoziiert werden den müden Menschen gegenübergestellt.

Dabei ist „Menschen müde“ eine Alliteration. Die zweite Strophe beginnt mit einer Allegorie, denn normalerweise nähert sich ein Schiff dem Hafen und nicht der Hafen sich dem Schiff. Dies verdeutlicht, dass wir Menschen uns nicht auf den Tod zu bewegen, sondern dass der Tod sich uns unaufhaltbar nähert. Der Tod wird besonders beschönigend mit der Metapher „wenn der müde Leib einschläft“ in Vers 12 und der Personifikation „wenn der letzte Tag mit mir Abend macht“ in Vers 13 beschrieben.

Beim Satzbau sind ebenfalls einige Auffälligkeiten zu entdecken. So hat Andreas Gryphius oft die übliche Anordnung von Subjekt, Prädikat und Objekt vertauscht. Beispiele hierfür sind „Der Menschen müden Scharen verlassen Feld und Werk“ (Vgl. Z. 2,3) oder „und wenn der letzte Tag wird mit mir Abend machen“ (Vgl. V. 13).

Georg Trakl hingegen behandelt in seinem Sonett „Verfall“ die Gefühle des lyrischen Ichs, nämlich Fernweh und Melancholie, welche dieses während eines Herbstabends schildert. Ihm wird die Begrenztheit des Lebens auf der Erde bewusst, und es hat Angst vor der nahenden Zukunft.

Trakl beschreibt einen Abend im Herbst an dem das lyrische Ich die Vögel beobachtet, die schon Richtung Süden ziehen. Es spaziert in diesem Gedicht durch die Natur, ist in Gedanken jedoch bei den Vögeln, die der drohenden Kälte des Winters entfliehen. Auf einmal überfällt es ein Angstschauer, denn er sieht die kahlen Bäume der Wirklichkeit und fühlt die küh.....

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