11.03.2010 (1.VO)
Österreichische Kömodie:
• vor und nach 1848
• 19Jhd : Theatertrad. im österreichischen Kulturbetrieb stehen im Vordergrund (im Gegensatz zur Prosa), weitaus bedeutender als in Deutschland
• bis 1848: Revolution (oder Versuch einer Revolution, 1848), Rev. hatte weniger Einfluss auf Ö Literatur als auf deutsche
• Theaterzensur vor 1848 war rigider als nach 1848, stand unter Aufsicht. Zensur weitaus stärker als die der Prosazensur
• Repräsentanten der Ö Lit, Thaterautoren (Grillparzer, Nestroy ) produzieren ganz ähnlich vor 1848 wie nach 1848. Nicht nur ihr Leben sond auch lit Trad umfasst einen Zeitraum denn man mit der polit Zensur nicht fassen kann
• Politisch: Ö nach 1800: Kaiser Franz II bzw Franz I (ist der gleiche), war letzte Kaiser der hl röm Reiches als Franz II – dann Kaiser von Ö als Franz I; seine Politik hatte auch sehr perönl Gründe (war traumatisiert von franz Rev und ihren Zielen); er regierte mit eisener Hand; sein Staatskanzler: Metternich; sie wollten jedes liberales Gedankengut unterdrücken;Handel-Industrie-Regelungssysteme durch Beamtenschaft (wenn verhanden) soll zurückgedrängt werden; er führte es durch; er führte Zensur durch;
• Ö Ausprägung der Aufklärung: =Josefinismus (bezieht sich auf Josef II), sein Gedankengut wird weitergetragen obwohl es unterdrückt wird, läuft hinaus auf allgem Aufklärerische Ziele: Regelung des Staatswesen und des menschl nach rationalen Grundlagen (=eminent zentralistisch), Wie zentralisiert man einen Staat aus vielen Kulturen und Gebieten?: Träger der Zentralisierung waren Beamten und Freimaurer und die Illuminaten bzw Träger der Aufklärung [(Josefinismus) waren josefinische Beamten (Aufklärung von oben, in D: Träger der Aufklärung: Bürger [bürgerliches Phänomen])]
• im Mittelpunkt stehen humanistische Werte (unabhängig von Herkunft und von der Konfession wird der Mensch angenommen)
• Josef II war unter den Kirchenleuten und ihren Anhängern sehr verhasst und gefürchtet durch josefinische Klosteraufhebung. Er sagte dass das mönchische und klösterliche Dasein eines war dass auf Prinzipien der Untätigkeit und Unvernunft basieren.
Josef II meinte jeder Mensch musste in die Staatsangehörigkeit sinnvoll integriert werden
• 19 Jhd:
• nach frant Rev sind in ganz Europa die Reaktionen in Gange und in der heiligen Allianz (reaktionäre antiliberale, antiaufklärerische Politik; steht kulturell für Zensur, [es wurde alles zensiert], 1)bestraft wurden Dinge die das eigene Staatsobehaupt- dessen Dynastie oder andere Staatsoberverwaltungen angreift – deshalb wird auf historische Themen verzichtet; 2) es wurde alles vebroten dass die christl oder kath Religion angreift 3) oder was die Sittlichkeit angreift
• es darf zB das Wort Kaplan nicht vorkommen zB in Theaterstücken, allein die Thematisierung wird verboten da sie als Verhönung gelten kann
• auch Festopern zu ehren des Staatsobehaupt wurden verboten (es könnten ja zB schlechte Sänger sein- würde dann als Parodie gelten)
• Vorzensur: bezieht sich auf die Zeit der Publikation, heißt dass das gedruckte Werk vorgelegt werden muss, damit die zensurbehörde es Wort für Wort überprüft, wird dann entweder zurückgeschickt – geändert – oder nur teilweise erlaubt – oder ganz freigegeben
• wie umgeht man die Vorzensur? Mit einem Code die zw dem Piblikum und dem Autor oder Theater hergestellt wird ohne dass es der Zensor merkt. ZB die Verlagerung ins fantastische oder ganz weit in die Geschichte oder in die Mythologie. Bei einer Aufführung: Extempore oder Improvision
• man musste auch unterschreiben dass man weder vom Wort abweichen darf, noch die Musik ändern darf, noch bestimmte bewegungen machen darf … aber man hat es trot.....
• keine Versammlungsfreiheit
• nach 1948 wurde Zensur wieder eingeführt
• es blieben nur die Bauernbefreiung übrig – die anhängigen Bauern mussten keine Abgaben mehr leisten an der Grundherrn
• Konstitution, oktruierte Verfassung (aufgezwungen)
• diese Erungenschaften blieben wurden aber von vielen Bauern abgelehnt und viele wurden davon in die Armut getrieben
• Ferdinand Raimund: Fehler am Handout, Uhraufgeführt nicht 1828 sondern 1829
• Resignationsepos – Biedermaierisch: lehnte sich von den Theatertraditionen ab: Zufriedenheit, Bescheidenheit, Versöhnung mit dem was man Schicksal nennt, die gesamte Zauberthematik
• historisches durfte nicht thematisiert werden
• die Gattungen die gepflegt wurden: Zauberspiel, Mythologische Karikatur,Besserungsstück, Lokalstück
• Besserungsstück: eine Mittelpunktsfigur trägt ein Laster – dieses Laster wird behoben – Ziel des Stücks: Besserung der Figur
• Lokalstück: mit Anspielungen auf bestimmte Namen und Orte und dritte Personen
• Der Bauer als Millionär: Kernstück: Allegorie der Zufriedenheit, biedermaierisch
• Der Alpenkönig und der Menschenfeind: „Der Mensch soll vor allem sich selbst erkennen“ -“Ich hab mich erkannt, heut ich weiß wer ich bin“
• Der Verschwender: Stoff ist wie bei den meisten Stücken Raimunds aus dem Französischen, Geistreich kommt vor welches für menschl. Charaktereigenschaften steht, das Stück ist psychologisch (nicht im heutigen Sinne), ein bisschen biedermaierisch, das Hobellied ist Volkstümlich geworden bis in die 60er hinein!(ein Lob der Zufriedenheit)
• Während der Zensur lernt das Publikum zwischen den Zeilen zu lesen, Kritik aufzuspüren – indirektes Sprechen (wird heute nicht mehr erkannt, damals sehr wohl)
• Hobellied: Göttin Fortuna spukt überall herum, das Schicksal ist wie es is → Nestroy sieht das anders
• Nestroy: (1801 – 1862) ist Satiriker
• Satire: bringt einen Sachverhalt sehr pointiert und bissig auf den Punkt durch eine komische Darstellung, ist immer kritisch, wenn man polit. Zuständen satirisch aufs Korn nimmt – dann wird klar was der Autor eigentlich gut finden würde – durch die spezifische Art und Weise der Darstellung des Schlechtem; Darstellungsform und literarische Gattung
• Ironie: keine literarische Gattung, keine Theatergattung, sondern eine Sprechform oder eine Welthaltung, das Gesagte und da Gemeinte sind nicht ident, eine Form des einschließenden und ausschließenden Sprechens, man muss Kontextwissen haben um Ironie zu verstehen
• Parodie: „Judith und Holofernes“ von Nestroy ist eine Parodie (parodiert die Tragödie „Judith“ von Hebel), eine komische bearbeitung eines einzelnen Werks, (Travestie hingegen ist die Parodierung einer ganzen Gattung)
• Nestroy schärft den Blick auf die Parodie, war nach seinem Tod völlig vergessen, Karl Kraus rufte ihn wieder in Erinnerung, Nestroys Welthaltung ist rabenschwarz – sehr pessimistisch, „Täuschung ist die feine Kette die sich durch die ganze Gesellschaft zieht“, er ist Satiriker – Ironiker und Skeptiker, die Handlung seiner Wer.....
• man wollte die Kleinstaaterei beenden zugunsten eines groß deutschen Zusammenstoßes, Institutionen diskutierten darüber rund um 1848
• Nestroy sagte dazu: „Alle Nationen haben etwas Schlechtes, ich kenne nur eine Nation die etwas erstrebenswertes hat: Die Resignation.“ Er spielt hier mit Morphemen.
• Franz Grillparzer: (1791-1842)
• Grillparzer gehört NICHT zurWiener Komödie vor und nach 1848
• Humanitäts- und Vernunftsideal
• Lustspiel
• Josefinismus (meint eine Geisteshaltung, eine liberale vernunftbetonte antikerikal Welthaltung), tief im Österreichischem verwurzelt
• schrieb vor allem für das Hofburgtheater und für das Bildungsbürgertum und höfische Kreise
• sieht den Menschen als Marionette seiner Triebe und seines Egoismus (ähnlich wie Nestroy nur Ausdrucksweise und Schichtspezifik ist ganz anders)
• im Hofburgtheater wurden vor allem Stücke aus dem spainischen und französiche-klassizistische Stücke und Weimarer Klassik und Deutsches Schauspiel aufgeführt
• Weimarer Klassik: meint nicht ein Schauspiel das im Deutschen spielt sondern meint ein Schauspiel dass nicht übersetzt wurde und von einem Deutschen Autor geschrieben ist, oft auch als „Deutsches Original Schauspiel“ bezeichnet: meinte dass es keine andere Vorlage hatte außer dass original deutsche
• er entnahm seine Stoffe der Antike und der österreichischen Geschichte, es kommen auch habsburger vor
• hatte Schwierigkeiten mit der Zensur
• „Der Traum ein Leben“: Grillparzer: knüpt an an das spanische, barockes Motiv, barocker gedanke dass das leben ein Traum ist, Gott – Schicksal – Fortuna (etwas bestimmt unser Leben), unser Leben ist also ein Traum oder ein Traum von jemanden
• „Weh dem der lügt“ 1838, Lustspiel: Grillparzer: legt aufs Lachen und auf die Moral wert, das Publikum soll durchs Lachen etwas lernen, „verlachen“ wird als nicht erwünscht ausgeschlossen aus dem Theater: an dessen Stelle tritt das Ergözen, die Rührung, das Erleben → der Erzähler trifft auf einem Spaziergang einen Spielmann vor einem Jahrgangsfest, der fiedelt schrecklich falsch, dem Erzähler interessiert warum er so falsch spielt obwohl er sich so bemüht, sie kommen ins Gespräche, Spielmann erzählt aus seinem Leben, es ist die Geschichte eines Antihelden, überall ungeschickt, Grillaparzer gelingt es die Geschichte mit sozialer Wärme zu schildern: Portrait .....
• Jahrhundertelang hatten die Menschen Angst vor der Natur und plötzlich wird dem entgegengesetzt
• Leidenschaften werden als Grundübel der Menschen dargestellt, man darf nie auf sie hören (auch bei Grillparzer)
3VO: 25.03.2010
„Wehe dem der Lügt“ → einziges Lustspiel von Grillparzer
Letztlich zielt die Komödie auf ein Fabula Dazet ab, dieses ist uneindeutig.
Die Regel dass man nicht lügen darf, gilt nur bedingt.
• Grillparzer hatte starke Probleme mit der Zensur
• Sozio = Psychogramm eines schwachen Mannes
• Stifter malte auch Aquarelle, er setzt Naturphänomene in Analogie zum menschlichen Gesetz
• er meint dass die Kräfte die in der Natur wirken nicht bedrohlich sondern sanft sind
• auch der Mensch hat sich in seinem Verhalten danach zu halten
• das Leidenschaftliche / die großen Gefühle sind gefährlich
• Ferdinand Kürnberg: (Österreicher)bekannt durch einen Amerikaroman (siehe Handout)
• zu dieser Zeit massenhafte Auswanderung in die USA aus Armut (Industrialisierung) und durch Kommerzialisierung
• Roman über gescheiterten Amerikatraum, mit diesem Roman setzt er der Amerikalüge entgegen
• Nikolaus Lehnau: 1831 wandert er nach Amerika aus, hatte grausame Vorstellungen von der USA, verbrachte arme Kindheit, er dichtete – könnte kein Bauer werden
• kommt in die USA – kauft sich Land – will landwirtschaftlich tätig werden – scheitert da er keine Kenntnisse und Routine hat – steigt dann in den Handel ein – scheitert auch da – und kehrt dann verbittert zurück – Geschichte eines Scheiterns das bekannt wird und repräsentativ wird für jene die in der USA ge.....
• in seiner Figurenbezeichnung gegen die Kirche
• er geht Volkskündlich vor – darin so realistisch dass man Volkskundlich einiges endtecken kann
• die Schriften des Waldschulmeisters: Rahmenerzählung, fiktives ich findet Schriften – publiziert sie (beliebt im Realismus)
• nimmt an Russlandfeldzug teil – erschießt dort alten Schulfreund – zieht sich zurück – wird Einsiedler
• Jakob der Letzte – letzte Bauer – geht auch in die Stadt weil er sich so viel erhofft von der Industrie – findet Ausbeutung
• Ghettogeschichte: gegründet von Leopold Krombert, Franzos wollte informieren – seine Romane / Erzählungen sind meist in Gallizien angesiedelt – daher sehr exotisch, sammelte seine Erzählungen in Kleinasien, eine Art von ethnologischer (oder etomologisch??) Literatur
• Leopold von Sachamaso: wirft auch psychologische Blicke in die Sexualität der Menschen, Tiefen und Untiefen der Menschheit, Herrin – Knecht Beziehungen
• Namensgeber des Satomaso
• Marie von - Eschenbach: Ö Realismus Autorin des 19 Jhd, große Humanistin, ungewöhnlich Rolle als schreibende Frau / Künstlerin, wurde von ihrem Univ.-Prof. Sehr gefördert, Erfassung des Menschen geschildert, sie ist Prosaristin (keine große Romanform)
• hat auch ironischen Blick auf das was sie schreibt, stammt aus älterem Adel, geborene Gräfin
• obwohl aus dieser Schicht stammend wurde sie eine Analytikerin / Kritik.....
• 1848 – 1880
• auch poetischer Realismus genannt
• reales Leben literaturfähig machen, was von den Romantikern als banal abgetan wurde
• poetischer Realismus: es soll der Alltag nicht in all seinen Dimension (zB: Körperliche, Sinnliche, Nieder) in die Literatur gebracht werden
• Arbeitsteilung in der 2ten Hälfte des 19 Jhd in Deutschland: feudal Aristokratie = polit. Macht / Bürgertum: geistige Macht
• Bismarck: prägt das Schlagwort der Realpolitik: meinte: man muss sich mit den Sachzwängen abfinden und durch eine stark repräsentative Politik Veränderungen und Demokratie unterdrücken → Realpolitik des eisernen Kanzlers Bismarck
• Absicherung der Macht durch Krone, Adel, Heer und Büokratie (als Stütze des Staates)
• 4 Stände bis weit ins 20Jhd rein (heute Klassen): 1.Stand: Adel / 2.St: Klerus / 3.St: Bürgertum / 4.St: Prolitariat
• Liberal: Besinnungsliberal oder Wirtschaftliberal
• es war ein W.liberales aber kein Bes.liberales System (wie heute das chinesische System)
• Schweiz: 19848 Verfassung nach Amer. Vorbild verfasst, wirtschaftsliberales – ziemlich schrankenloses System
• Schweiz , Preusen → Expansion des Industrialisierung – Mezinadenprinzip abgeschafft
• Autoren wollten v.....