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Literarische Kultur der Aufklärung

2.910 / ~12 sternsternsternsternstern_0.75 Nicola M. . 2010
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Deutsch

Graz

Nicola M. ©
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sternsternsternsternstern_0.75
ID# 1446







Orientierungsfragen für die Endklausur


1. In welche drei Abschnitte wird die deutsche Aufklärung üblicherweise unterteilt? Geben Sie (vier) 'Eckdaten' für diese Einteilung an. Welche Strömungen/ Entwicklungen/ Forderungen prägen jeweils die Abschnitte? S. 8f

Frühaufklärung (1690-1730): 1687 Christian Thomasius erste dt.-spr. Vorlesung. Forderung nach nationalsprachlichem akad. Unterricht und Schrifttum.

Hochaufklärung (1730-1770): 1730 Johann Christoph Gotscheds Versuch einer critischen Dichtkunst (poetologisches Regelwerk). Literaturbegriff der Aufklärung wird meth. geklärt bzw. in divergierende Facetten zergliedert. Aufsprengung der Teilströmungen der Literatur. „Empfindsamkeit“ ab 1750.

Spätaufklärung (1770-1800): Auftreten des konkurrierenden „Sturm und Drang“ und der Romantik (ab 1790) à klärende Rückbesinnung auf Verständnis der Aufklärung wird erzwungen. Für Zeitgenossen wird erkennbar, dass Aufklärung auf Grenzen stößt.

Ende der Aufklärung (1811): Friedrich Nicolais Tod


2. Was versteht man unter 'Perfektibilität'? Welche Rolle spielt dieser Gedanke für die Aufklärung? S. 17

Fähigkeit zur Vervollkommnung: Da Mensch Ebenbild Gottes, habe er auch gewisse Eigenschaften. Gott allwissender Verstand à Mensch kleines Abbild davon. Erkenntnisannäherungen sind Annäherung an Gottes Allwissenheit. Weil in wenigen Jahren viele Entwicklungen à Grenzen der menschl. Erkenntnis nicht denkbar (M. ist verbesserungsfähig). Erst nach 1800 erscheint Erfolgstrunkenheit als borniert und wird mit Ironie betrachtet.


3. Im Jahr 1783 stellte Johann Friedrich Zöllner in der 'Berlinischen Monatsschrift' das Konzept der Aufklärung zur Debatte. Mit der Diskussion, die von der Frage „Was ist Aufklärung?“ ausging, erlebte die bis dahin ungebrochene Aufwärtsbewegung der deutschen Aufklärung einen ersten Abschluss. – Wodurch gerät die Aufklärung in die Krise? Woran beginnen die Aufklärer zu zweifeln? S. 15 und 17f

Krisenzeichen und Infragestellung der Aufklärung. Umschlag des Aufklärungsoptimismus in verstörende Reflexion. Unter zahlreichen Einsendungen setzte sich v. a. Kant (1724-1804) durch. Streben nach Aufklärung hat höheren Wert als bloßes Ergebnis. Jedoch, das Denkmuster der Kritik und der Glaube an eine unbegrenzte Fortschrittsoption erweisen sich nicht immer als fortwährend steigerungsfähig und können selbst problematisch werden.

Ständiges Hinterfragen und Suche nach Sinn => Gefühl d. Verunsicherung u. endloser Suche. Zöllners Frage beendet ungebrochene Aufwärtsentwicklung. Skepsis und Wunsch nach Rückbesinnung auf verlässliche Fundamente sind Folge und markieren erste Krise der Aufklärung, die Weiters nicht immer menschenfreundliche Auswirkungen hat, sondern problembewusster Kontrolle bedarf.


4. Wie definiert Immanuel Kant 'Aufklärung'?

AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen.

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.


5. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Pädagogik 'erfunden'. Welche Auswirkungen hatte das auf die Literatur dieser Zeit?

In der 1. H. 18. Jh. zunächst Auffassung, dass Kinder kleine Erwachsene mit Defiziten. In 2. H. dann Einsicht: Kinder seien soziale Wesen eigener Prägung. Diese flächendeckende Einsicht dieser Ansicht dauerte bis ins 19. Jh. hinein.

Pädagogik will nun die Kinder verstehen und angemessene Erziehungsmethoden entwickeln => Kinderliteratur.

Selbsterziehung begleitet aber ebenso wie Zwang und Gehorsam die Erziehung. Es kommt zu einer Aufwertung der familiären Gefühle, welche eng im Zusammenhang mit der Literatur der Empfindsamkeit stehen.


6. Was versteht man unter 'Physikotheologie'? Nennen Sie einen literarischen Vertreter dieser Richtung sowie ein Textbeispiel. Welche Rolle spielen detailgenaue Beschreibungen von Naturphänomenen in der Aufklärung (auch außerhalb der physikotheologischen Richtung)?

Physikotheologie verbindet neue wissenschaftliche Erkenntnis mit dem emphatischen Glauben an einen Schöpfer-Gott. In Gegenständen und Lebewesen der Natur lassen sich Allmacht und Güte des Herrn beobachten und verehren. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts entsteht eine Vielzahlt an physikotheologischer Fachliteratur (Astro-Theologie, Hydro-Theologie). Das Gedicht Kirschblüte bei der Nacht ist stark physikotheologisch.


7. Was versteht man unter der 'Gelehrtenrepublik' in der Aufklärung? Inwiefern steht sie in Zusammenhang mit den Forderungen nach politischer Partizipation? S. 32

Von den Gelehrten gehen Anstöße aus, die alle Vorstellungen von gesellschaftlicher Ordnung beeinflussen. Sie erproben nach dem Vorbild einer idealen (idealisierten) „Gelehrtenrepublik“ ohne absolutistischen Machthaber, institutionelle Strukturen, die sie aufgrund ihrer Gelehrsamkeit selbst schaffen. Die Gelehrten sehen sich untereinander als Gleiche. sind gewohnt in Korporation aufzutreten und zu handeln und fühlen sich als Republikaner.

Mit der Zeit werden die alten Zentren der Gelehrsamkeit, Universitäten und Akademien, um zahlreiche kleinere Vereine, Lesezirkel und Gesellschaften mit freiem Zugang für viele Interessierte erweitert. Im Umgang mit Kollegen soll jene Denk- und Handlungsweise realisiert werden, die man sich als Ideal wünscht und der pol. Realität entgegen stellen möchte.


8. In den 'Briefen an Lina als Mädchen' schreibt Sophie von LaRoche:



Welche Vorstellung von Frauenbildung kommt hier zum Ausdruck? In welche Phase des 18. Jahrhunderts passt diese Vorstellung und inwiefern unterscheidet sie sich von den Idealen weiblicher Bildung in der 'anderen Jahrhunderthälfte'?

Im letzten Drittel des 18. Jh. setzte sich gegenüber der „ganzen Haus“, das System der Kleinfamilie durch. Mann => Erwerbsarbeit, Frau => Haushalt + Kindererziehung. Die weibliche Gelehrsamkeit erfährt hier wesentliche Einschränkung und wird vor allem dem Nützlichkeitsdenken und der Unterhaltung des Mannes unterworfen.

Seit 1790 wird die „Gelehrte“ zum Schreckenswort. Weibliche Aufgaben lassen sich mit Erfahrung und moralischem Gefühl besser erledigen als mit Verstandeskräften. Die „Herzensbildung“ gewinnt an Bedeutung gegenüber der „Kopfgelehrsamkeit“. Schöne Wissenschaft sei nur für freie Stunden.

In der ersten Jahrhunderthälfte waren Frauen zwar von der akademischen Bildung ausgeschlossen, doch wird ein universalisierendes Modell eines „gelehrten Frauenzimmers“ nach dem Vorbild des Mannes erwogen, später ein auf geschlechtsspezifische Unterschiede abzielendes Erziehungsmodell. Die „Schönen Künste“ sind besonders geeignet und machen auch meist den Großteil der Kenntnis der Frauen aus.

Warum allerdings soll Frau gelehrt werden, wenn nicht in Universität und Beruf? => Einschränkung der „Frauenzimmer“-Gelehrsamkeit.


9. Im 18. Jahrhundert verliert die Religion ihre dominierende Stellung im Leben der Menschen, ohne deshalb unwichtig zu werden. Welche Änderungen im Bereich der Religion wirken sich auf die Literatur aus? Was sind die Folgen davon?

Die drei großen Konfessionen sind jeweils unterschiedlich stark in den Aufklärungsprozess eingebunden, doch fördert vor allem das Luthertum aufklärerische Einflüsse und wird von diesen auch maßgeblich belebt. Durch die Rezeption der Wolffischen Philosophie ordnen sich Teile der Theologie der Philosophie unter => ab 1740ern werden Inhalte der Dogmatik als historisch aufgefasst.


10. Welche Änderungen im Bereich des Buchmarktes ermöglichen im 18. Jahrhundert die Entstehung der Idee eines 'freien Schriftstellers'? Welche Schwierigkeiten gab es?

Vorläufer: Lessing, Klopstock, Wieland

Literatur wird zu einem wirtschaftlichen Faktor (Bargeld!). Lesepublikum verlangt rasch Novitäten => anspruchslosere Massenlektüre.

Durch Vorlesen, Lesezirkel und –gesellschaften mehr Leser und Reputationsgewinn des Lesens.

Kapitalintensiverer arbeitsteiliger Waren- und Dienstleistungsstrom => Trennung von Verlag und Buchhandlung weil breitere Leserschaft. Druckereien verselbstständigen sich ebenfalls.

Außerdem erheben immer mehr Schriftsteller Anspruch auf Beteiligung am Erlös bzw. auf Honorar (ab 1780 gewisse Selbstverständlichkeit). Verleger und Buchhändler wollen dies vermeiden weil sie es als unnötigen Kostenfaktor erachten.

Ab M. 18. Jh.: Autorenverlage sollen Kosten für Endverbraucher senken, man will die großen Verlage nicht noch weiter unterstützen. Diese sind kommerziell meist wenig erfolgreich.

Postsystem befördert Bücher


Wer nur um des Geldes Willen schreibt gilt als anrüchig.

Für Honorare zu schreiben erscheint vielen problematisch weil es an Auftragsarbeit oder Gelegenheitsdichtung erinner (18. Jh.).

2. H. 18. Jh.: Dichter bringen gemäßigte Einzigartigkeit hervor


11. Was versteht man im 18. Jahrhundert unter der 'Leserevolution'? Beschreiben Sie die wichtigsten Veränderungen. (ausführlich)

-          Lektüre ändert sich in Format und Inhalt

-          Abkehr von intensiver zu extensiver Lektüre. Um 1700 noch Großteil Erbauungsliteratur und nur geringer Teil schöne Literatur à ändert sich

-          Bücher mit säkularen Inhalten

-          Neue Formate à Journale (täglich)

o   Kürzerer einfacherer Text

o   Romane mit Fortsetzungen / in Teilen in Journalen (z. B.: Nothanker)


Weiters siehe Frage 10


12. Wie ändert sich die Zusammensetzung der Leserschaft im 18. Jahrhundert? Welche Auswirkungen hat das auf den Literaturbetrieb?

-         Entstehung des neuen Bürgertums

-         Im Barock noch v. a. in Städten: Bürger und Adel. Nun auch unterbürg. Schichten

-         Vorlesen bei allen Ständen

-         Pädagogik als eigene Wissenschaft => Kinderliteratur

-         Wandel des Männerbildes

-         Adel beschäftigt Bildungsbürgertum am Hof

-         Journale und Periodika => breitere Leserschaft

-         Finanzielle Besserentwicklung des Bürgertums => mehr Freizeit

-         Leipziger Buchmesse

o   Hinwendung zu säkularer Literatur

o   Abkehr von lat. Literatur


13. Warum werden Raubdrucke oft sogar durch die Territorialherren unterstützt?

Die Buchproduktion ist hauptsächlich auf den Nordosten beschränkt, und die südlichen Territorien leiden unter Büchermangel. Durch Raubdruck soll der Bildungsfortschritt und der Wirtschaftsaufschwung gefördert werden.


14. Charakterisieren Sie die Hauptmerkmale der drei Pressegattungen Zeitung, Zeitschrift und Intelligenzblatt.

Zeitung: - regelm. Erscheinungsweise (Periodizität)

-          allgemeine Zugänglichkeit (Publizität)

-          inhaltlich-thematische Vielfalt (Universalität)

-          zeitliche Aktualität

Zeitschrift: - regelm. Erscheinungsweise (Periodizität)

-          allgemeine Zugänglichkeit (Publizität)

-          thematische Spezialisierung

-          eingeschränkte Aktualität

Intelligenzblatt: - regelm. Erscheinungsweise (Periodizität)

-          allgemeine Zugänglichkeit (Publizität)

-          Inhalt: amtl. Bekanntmachungen (=Anzeigenblatt)

-          eingeschränkte Aktualität (wöchentl.)

-          Neuerfindung des 18.Jh

-          wurden im Laufe des 18. Jh. durch einen redaktionellen Teil erweitert

-          'Intelligenz' im Sinne von 'Einsichtnahme'

-          Bsp.: Wochentlicher Franckfurter Frag- und Anzeigungs-Nachrichten
(1722 gegründet)


15. Was sind die wichtigsten Merkmale und Unterschiede von 'gelehrten Journalen' und 'Moralischen Wochenschriften'?

Gelehrte Journale

Moralischen Wochenschriften

öffentlich-wissenschaftlicher Gebrauch

privater Gebrauch

Nachrichten aus der Gelehrsamkeit

bieten moralische Unterhaltung

Herausbildung fachwissenschaftlicher Standards in der Literaturkritik

befördern die private säkulare Lektüre

16. Nennen Sie drei berühmte originär deutschsprachige Moralische Wochenschriften und ihre Verfasser.

- Die Discourse der Mahlern (1721-1722) von Bodmer

- Die vernünftigen Tadlerinnen (1725-1726) von Gottsched

- Patriot (1724-1725) von Gottsched, Hamann und May

- Der Biedermann, eine moralische Wochenschrift (1727-1729) von Gottsched

- Der Gesellig, eine moralische Wochenschrift (1748-1750) von Gebauer

- Der Mensch, eine moralische Wochenschrift (1751-1756) von Gebauer


17. Weshalb erschienen Rezensionen in der Aufklärung meist anonym?

Es sollte die Bekanntheit der Person (des Rezensenten) keinen Einfluss auf die Objektivität der Kritik haben. Leser sollen die Kritik ebenfalls objektiv lesen.


Verfasser: Denis Diderot (1713-1784) und Jean le Rond d’Alembert (1717-1783)

Eckdaten: Erscheint erstmals1752-1772, es folgen bald überarbeitete Neuauflagen

Es gab Schwierigkeiten mit der Zensur weil die franz. Ausgabe von religions- und absolutismuskritischen Meinungen geprägt war.


19. Welche für die Literatur der Aufklärung typischen Forderungen werden mit Reiseliteratur erfüllt?

Die Ferne ist nicht mehr das Rätselhafte, Exotisch-Bedrohliche (wie in Abenteuerromanen), sondern eine kalkulierbare Größe. Diese spielt auch in Politik, Wissenschaft, Handel und Kunst eine immer größere Rolle.


20. Welche Bedeutung hat Gottscheds 'Versuch einer critischen Dichtkunst'?

Gottscheds Buch markiert den Beginn der literarischen Hochaufklärung. Er schafft somit die letzte große Regelpoetik in Deutschland. Das Buch ist zunächst verfasst für den Poetik-Unterricht an der Universität Leipzig, doch es erhebt zugleich den Anspruch, die deutsche Literatur systematisch auf philosophisch-rationalistische Prinzipien zurückzuführen.


Ein LG kombiniert höchstmögliche Ansprüche, sowohl an den systematischen wissenschaftlichen Inhalt wie an der Versifikation. Bsp. dafür ist von Haller Die Alpen. Die Gelehrten reizt das Schreiben von LG weil die Anforderungen hoch sind. Man benötigt dafür Sprachgefühl, die Beherrschung der stilistischen Muster und wissenschaftliche Kenntnisse.

Im Gegensatz zu Fabel und Satire verzichtet das LG auf jede Erzählung. Es bleibt rein gedanklich. Für die Gelehrten ist das Schreiben von Lehrgedichten bis etwa 1750 Ehrensache.

Aufgrund der „trockenen Stoffe“ drängt der poetische Aufbruch des Zeitalters die Lehrdichtung bald wieder zurück.


22. Warum erfreut sich die Fabel in der Aufklärung besonderer Beliebtheit? Beschreiben Sie die wichtigsten Merkmale und Entwicklungen dieser Textsorte anhand eines von Ihnen gewählten Beispieltexts. S. 89

Die literarische Fabel selbst ist die konsequent durchgeführte knappest mögliche Verwirklichung des „docere et delectare“ (=belehren und unterhalten). Deshalb nimmt sie auch im zeitgenössischen Interesse eine herausragende Stellung ein.

-         Kürze des Textes

-         Bildliche Veranschaulichung der Positionen in Bezug auf einen moralische Lehrsatz

Der Mann kann nicht beides haben à entweder Waffe oder Zierobjekt.

-         unmissverständliche Eindeutigkeit in der Beurteilung des veranschaulichten Konflikts

Der Bogen soll nicht nur zum Jagen sein, sondern auch schön sein.


23. Warum genießt die Satire in der Aufklärung besondere Wertschätzung? Was sind ihre wichtigsten Merkmale?

Sie genießt deswegen so besondere Wertschätzung, weil sei einerseits, von den Maßstäben der Vernunft geleitet, den moralischen Ansprüchen auf Erziehung des Menschen Genüge leistet, andererseits dieses Ziel mit den Mitteln des „Witzes“ (esprit) zu erreichen sucht. Außerdem erfüllt sie die Forderungen des delectare (=erfreuen) und prodesse (=nützen) in besonderem Maß.

Wichtigste Merkmale:

-         meist kurze Texte (doch auch Romane oder Schauspiele)

-         Strafgedicht (Laster und generelle Verfehlungen als solche erkennbar zu gestalten)

-         Überzeichnung

-         ironisch verdrehte Bewertung

-         keine Satiren gegen staatliche oder kirchliche Obrigkeit


-         Der Teutsche Merkur (1773-1789) von Wieland

-         Der Neue Teutsche Merkur (1773-1789)

-         Göttingisches Magazin der Wissenschaften und der Literatur (1780-1783) von Lichtenberg und Forster


25. Erklären Sie die Bedeutung der 'Naturnachahmung', des 'Wunderbaren' sowie der 'Wahrscheinlichkeit' als poetologische Grundbegriffe der deutschen Aufklärungsliteratur.

Naturnachahmung: Beabsichtigt ist nicht die Darstellung einer natürlich erscheinenden Oberfläche allein, sondern die (Re-)Konstruktion einer zugrunde liegenden modellhaften Ordnung.

Wunderbares: Ist die eigentliche Leistung des Poeten, Fabeln zu entwerfen, die gerade Interesse erwecken, weil sie von der durschnittlichen Erfahrung abweichen.

Wahrscheinlichkeit: Ist die Forderung nach Glaubwürdigkeit und nach vernünftiger Stringenz.


26. Welche Merkmale kennzeichnen einen Briefroman?

-          Ich-Bewusstsein

-          pointierte Gegenwärtigkeit

-          individuelle Selbsterschließung

-          subjektive Authentizität

-          Verschränkung von Gesellschaft und Einsamkeit

-          konzentriert sich auf die intimen Empfindungen der Privatleute

-          Nach Gellert: freie Nachahmung des guten Gesprächs => Natürlichkeit


27. Zu welcher in der Aufklärung entstehenden Art von Roman gehört Christian Fürchtegott Gellerts 'Leben der schwedischen Gräfin von G***'? Nennen Sie die wichtigsten Merkmale dieser Kategorie.

Es handelt sich hierbei um einen empfindsamen Briefroman.

Wichtigste Merkmale:

-         fingierter Verfasser, ohne Erzählbindungen, Erzählinstanz ist ohne Kenntnis des weiteren Handlungsverlaufs

-         ermöglicht differenzierte Seelenschilderung

-         hat den aufgeklärten Idealbürger zum Thema

-         Beherrschung der Affekte und das Gleichgewicht zwischen Verstand und Gefühl stehen im Vordergrund

-         Gellert setzte sich in theoretischen Abhandlungen gegen eine formalisierte Sprache und für Natürlichkeit in Briefen ein

siehe auch Frage 26!!!


28. Zu welcher in der Aufklärung entstehenden Art von Roman gehört Sophie von LaRoches 'Geschichte des Fräuleins von Sternheim'? Nennen Sie die wichtigsten Merkmale dieser Kategorie.

Es handelt sich hierbei um einen empfindsamen Briefroman.


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