Gliederung
zur linearen Erörterung
Bedingungsloses
Grundeinkommen
1. Einleitung: Zitat,
rhetorischen Frage
2. Hauptteil
2.1. These: Das BGE würde die Lebenssituation der meisten Bürger
in Deutschland verbessern
2.1.1. Argument 1: mehr Freiheit für individuelle
Lebensgestaltung
Beleg 1: durch fehlende Notwendigkeit zur Arbeit → mehr Zeit
Beispiel 1: Künstler, Musiker, Schriftsteller, junge Unternehmer
Erläuterung 1: Existenzgrundlage vorhanden, mehr Mut zu Neues
2.1.2. Argument 2: Bürokratieabbau und Steuereinsparungen
Beleg 2: komplizierte Antragsverfahren entfallen
Beispiel 2: Herr Mustermann geht zum Arbeitsamt …
Erläuterung 2: finanzielle und familiäre Situation unerheblich
2.1.3. Argument 3: Ein Leben ohne Existenzangst
Beleg 3: Existenzgrundlage gesichert
Beispiel 3: Arbeitslose, Obdachlose …
Erläuterung 3: leichterer Wiedereinstieg in eine Tätigkeit,
Obdachlose kommen von den Straßen weg
2.2. Entscheidung: Befürwortung wegen o.g. Gründen
3. Schluss:
Pilotprojekte in anderen Ländern, aktueller Bezug, Prognose
Lineare
Erörterung zum Bedingungslosen
Einkommen
(Einleitung)
„In
einer Welt, in der die Bedeutung der Erwerbsarbeit immer mehr
abnimmt, ist es eine der dringlichsten Ideen überhaupt.“ Dieses
Zitat über das Bedingungslose Grundeinkommen stammt von dem
UN-Sonderberichterstatter für Recht auf Nahrung namens Jean Ziegler.
Als Grund seiner Aussage könnte die zunehmende Rationalisierung und
unaufhaltsame Digitalisierung auf dem Weltarbeitsmarkt sein. Viele
Menschen, darunter auch Wirtschaftsexperten, Großunternehmer, ja
sogar Philosophen sprechen sich für ein solches Bürgergeld aus. Was
hat es nun damit auf sich und welche Vorteile würden sich aus einem
solchen Gesellschaftswandel ergeben?
Zunächst
ein wenig zur Definition: Bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen,
kurz BGE, würde jeder Bürger eines Staates einen Geldbetrag in
bestimmter Höhe erhalten, ohne eine jegliche Gegenleistung in Form
von Arbeit erbringen zu müssen.
(These)
Nun,
eines kann man wohl mit Gewissheit sagen: Das BGE würde die
Lebenssituation der meisten Bürger in Deutschland grundlegend
verbessern.
(Argument
1 – Beleg,
Beispiel, Erläuterung)
Das
erste und offensichtlichste Argument, was zunächst anzubringen wäre,
ist, dass
den
eigenen Vorstellungen, die jeder Mensch von einem erfüllten Leben
hat, oft der miese oder unterbezahlte, jedoch notwendige Job entgegen
gegenübersteht. Stress, Burn-Out oder Depressionen können u.a.
daraus resultieren.
Mit
der Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens würde sich die
Situation schlagartig ändern, so mancher Lebenstraum könnte
plötzlich verwirklicht und vergrabenes Potenzial entfaltet werden.
Menschen,
die sich zum Beispiel als Künstler, Musiker oder Schriftsteller
versuchen wollen, müssen sich keine Sorgen mehr über das monatliche
Auskommen machen. Manche würden sich vielleicht sogar trauen, kleine
innovative Unternehmen zu gründen. So kann jeder einen
selbstbestimmten Beitrag an die Gesellschaft leisten ohne einem
wirtschaftlichen Druck ausgesetzt zu sein. Heißt, mehr
Lebensqualität für jeden von uns.
(Argument
2 – Beleg, Beispiel, Erläuterung)
Des
Weiteren würden Kosten, die in einen riesigen Verwaltungsapparat
fließen, deutlich geschmälert werden. Wenn es im bürokratischen
Deutschland zu einer bundesweiten Einführung des BGE käme, würden
die Ämter bzw. die Beamten an sich stark entlastet. Da ja nun keine
Bedingungen an ein solches Einkommen geknüpft wären, müssten sie
nicht mehr die aktuelle Lebenslage, das familiäre Umfeld und die
finanzielle Situation eines jeden Einzelnen berücksichtigen.
Wenn
zum Beispiel Herr Mustermann am Montag einen Termin bei der
Arbeitsagentur hat, muss er nicht mehr mit einem komplizierten und
langwierigen Antragsverfahren rechnen, sondern nur einen kurzen
formalen Antrag mit den benötigten Daten wie Personalien und
Kontoverbindung einreichen.
Diese
neu gewonnene Zeit könnten sowohl Beamte als auch Antragsteller für
neue Tätigkeiten verwenden, die der Vermittlung am Arbeitsmarkt eher
zugutekämen. Denn eines muss gesagt sein: Der Mensch arbeitet nicht
nur zum reinen Geldverdienen, sondern vor allem, um seinem Leben
einen Sinn zu verleihen, Anerkennung zu bekommen und sich selbst zu
verwirklichen. Zusätzlich zu seinem bedingungslosen Grundeinkommen
könnte er mit seiner Tätigkeit einen höheren Wohlstand anstreben.
(Argument
3 - Beleg, Beispiel, Erläuterung)
Kommen wir nun zum letzten und
entscheidenden Punkt: Im Grundgesetz heißt es: „Die Würde des
Menschen ist unantastbar. (…) Jeder hat das Recht auf Leben und
körperliche Unversehrtheit.“ Wer allerdings seinen Arbeitsplatz
verliert, wird schnell seinen Glauben an diese Grundregeln verlieren.
Schon beim Antrag auf Arbeitslosenunterstützung steht man heutzutage
unter Verdacht, ein Sozialschmarotzer zu sein. Man wird bis auf die
Nieren geprüft, ob man denn überhaupt die zahlreichen Bedingungen
für die Bewilligung der Sozialleistungen erfüllt. Für viele
Antragsteller wird die Prüfphase nun zur Zitterpartie, denn es
könnte ja durchaus sein, dass ihr Antrag abgelehnt wird und sie
keinerlei finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten.
Das
Bedingungslose Grundeinkommen würde genau dort ansetzen und die
enorme Last der Existenzangst von den Schultern der Bürger nehmen.
Als Beispiel müssten Familien sich keine Sorgen mehr über die
Lebensfinanzierung machen, wenn durch das monatliche Grundeinkommen
das Existenzminimum gesichert wäre. Finanzielle Engpässe oder eine
vorübergehende Arbeitslosigkeit wären nun viel leichter
überwindbar.
Zudem
würde die Einführung des BGE der Armut auf der Straße, sowie der
Obdachlosigkeit entgegenwirken. Ist zum Beispiel ein Mann seit
längerer Zeit arbeitslos und ohne Dach über dem Kopf, so hätte er
die Chance sein Leben wieder auf die Beine zu stellen und von neuem
zu beginnen.
(Entscheidung)
Unter
Beachtung all dieser Gesichtspunkte kommen wir als Gruppe zu dem
Entschluss, dass eine solche Art der Grundsicherung durchaus sehr
positive Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft hätte und im
Wesentlichen zu befürworten ist. Schwer wiegt dabei die neue Art der
Gestaltungsfreiheit des eigenen Lebens, die Einsparungen von
Steuergeldern beim Bürokratieabbau und die Erfüllung des
Grundgesetzes, das Recht auf Leben zu gewährleisten.
(Schluss)
Gewinner
des BGEs wären vor allem Geringverdiener, Familien mit Kindern und
Alleinerziehende, Personen, die in menschenunwürdigen
Arbeitssituationen festhängen und Arbeitslose, die den heutigen
Ansprüchen des Arbeitsmarktes nicht mehr gerecht werden können.
Derzeit werden Pilotprojekte im Iran, in Finnland und Alaska
durchgeführt. Sogar im Bundesland Schleswig-Holstein wird auf
Landtagsebene ernsthaft über das Thema Bedingungsloses
Grundeinkommen debattiert. Es wäre also durchaus denkbar und
wünschenswert, dass eines Tages ein Bürgergeld, in welcher Form
auch immer, eingeführt wird.