Thema
4: Leserbrief
Aufgabe
1) Umverteilung der Arbeit
Sehr
geehrte Redaktion,
in
ihrer Ausgabe des Interviews mit Richard Senett vom 3. Juli 2014 „Wir
müssen die Arbeit umverteilen“, beschäftigen Sie sich mit den
Problematiken des heutigen Arbeitsmarktes und möglichen
Verbesserungsvorschlägen für eine voraussichtlich bessere
Produktivität der Arbeitnehmer.
Auch
ich habe den Eindruck, der heutige Arbeitsmarkt kämpfe mit so
einigen Problemen, die die Globalisierung mit sich bringe. Besonders
in Europa, ermöglicht es das Schengen Abkommen in einigen Ländern,
Arbeitnehmer aus anderen Ländern in die Arbeitswelt aufzunehmen. Die
konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist nicht die Schwierigkeit Europas,
vielmehr die strukturelle Verteilung der Arbeitsplätze. An und für
sich gäbe es genügend Beschäftigungen auf dem Arbeitsmarkt. Die
ungerechte Verteilung führt dazu, dass von einem Teil der
Bevölkerung das Maximum an Produktivität verlangt wird und andere
Personen hingegen sind langfristig auf der Suche nach einem Job.
Weiterhin
ist es ein Fehler, den „flexiblen Menschen“, als Ausgangslage
heranzuziehen. Die Flexibilität verspricht die Eigenoptimierung
zwischen Arbeit und Freizeit. Die Frage ist, ob es wirklich möglich
ist ein balanciertes Leben zu führen. Das Personalmanagement
verwendet falsche Vorgehensweisen um die Produktivität der
Arbeitnehmer zu steigern. Anstatt sie auf eine Arbeit zu
spezialisieren und sie bei dieser zu fördern, wird das Personal
andauernd in andere Arbeitsbereiche integriert. Mit dieser Art soll
das monotone Arbeiten verhindert werden, jedoch kommt es hierbei zum
Problem, dass sich die Angestellten immer auf dem Niveau der
Erarbeitung befinden. Dies hat die Folge von mangelnden
Arbeitsergebnissen, die das Resultat des Verlangens nach
Hochleistungen sind.
Fazit
ist, Menschen gehen nicht mehr gerne zur Arbeit. Wie ich ihrem
Interview entnehmen kann, wäre ein Lösungsvorschlag, eine Aufgabe
auf mehrere Angestellte aufzuteilen, die nur Teilzeit beschäftigt
wären und die Differenz vom bisherigen Einkommen, solle der Staat
mit einem höher angesetzten Mindesteinkommen regulieren.
Ich
schließe mich Herrn Richard Senett und der falschen Vorgehensweise
des Personalmanagements an. Jeder Mensch entwickelt ein höheres
Selbstwertgefühl, wenn er eine Arbeit voll und ganz erlernt, anstatt
zwar in vielen Arbeitsbereichen gewesen zu sein, jedoch keine einzige
dieser Arbeiten problemlos wieder umzusetzen. Die Spezialisierung auf
eine Arbeit, bedeutet nicht gleich, monoton zu sein. Jeder kennt das
Sprichwort „Es gibt immer etwas Neues zum Lernen“.
Ich
könnte mir vorstellen die Arbeit, die mir Freude macht, ein Leben
lang auszuüben und zwar in dem Tempo in dem ich es benötige und
nicht das, dass von der Gesellschaft verlangt wird und mich an meine
Grenzen bringen könnte. Lassen wir uns nicht mehr der abgeleierten
Gesellschaft unterordnen!
Ich
freue mich auf weitere Artikel, der Zeitung Online, zu Themen der
Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts,
Mit
freundlichen Grüßen
Petra
Telebar (1140 Wien)