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Mitschrift
Gesundheitswesen

bbz-dithmarschen,Heide

2, 2012

Alfred S. ©
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ID# 35126







                    Lernskript über das Thema Blut



Das Blut

Zusammensetzung des Blutes

Aus welchen Bestandteilen setzt sich das Blutplasma zusammen?

Welche Aufgaben übernehmen die Plasmaproteine?

Worin unterscheiden sich Plasma und Serum?

Die Gesamtblutmenge eines Erwachsenen beträgt ca. 5-6 Liter. Es besteht aus ungefähr 42% festen Bestandteilen und ungefähr aus 58% Plasma.
Zu den festen Bestandteilen gehören die Erythrozyten mit 4-5 Millionen Zellen. Sie bilden somit einen Volumenanteil von 50% der Gesamtblutmenge. Die zweiten größten Bestandteile sind die Leukozyten mit 150.000 – 300.000 Zellen.

Die kleinsten Bestandteile sind die Thrombozyten mit 4.000 – 9.000 Zellen.
Das Plasma besteht zu 90% aus Wasser, 8% Proteine und zu 2% weitere Substanzen, z.B. Ionen, Glukose, Vitamine, Hormone, Enzyme, Harnstoff, Harnsäure, Kreatinen und weitere Stoffwechselprodukten.

Die Plasmaproteine bestehen aus einem Gemisch von ungefähr 100 verschiedenen im Plasma gelöste Proteine. Die Eiweißelektrophorese lassen sich aufgrund ihrer Wanderungsgeschwindigkeit (in einem elektrischen Gleichstromfeld) in fünf Gruppen aufschlüsseln:

-      Albumin

-      α1- Globulin

-      α2 - Globulin

-      β- Globulin

-      γ- Globulin

Funktionen der Plasmaproteine:

-      Aufrechthaltung des kolloidosmotischen Drucks:
Wenn sich der Aluminiumgehalt im Plasma sinkt, sinkt gleichzeitig der kolloidosmotische Druck. Das hat zur Folge, dass weniger Wasser aus dem Interstitium in die Kapillaren zurückgezogen. Es lagert sich somit mehr Wasser im Gewebe ab und Ödeme entstehen.

-      Transportvehikel:
Im Blut werden kleinmolekulare Stoffe an Transport- oder Plasmaproteine gebunden.

-      Pufferfunktion:
Zur Konstanthaltung des ph- Wertes fangen die Eiweiße H- und OH- Ionen ab.

-      Blutgerinnung:
Gerinnungsfaktoren gehören ebenfalls zu den Plasmaeiweißen.

-      Abwehrfunktion:
Die Antikörper befinden sich in der
γ- Globulinfraktion.

-      Proteinreservoir:
Ein Erwachsener hat ungefähr 200 g Eiweiße im Plasmaraum gelöst. Diese stellen eine schnell verfügbare Reserve dar.



Die Aufgaben des Blutes


Das Blut hat durch ihre verzweigten Blutgefäße im ganzen Körper viele Aufgaben.

-          Transportfunktionen: Das Blut befördert Sauerstoff und Nährstoffe, aber z.B. auch Hormone zu den Zellen und führt gleichzeitig Kohlendioxid und Stoffwechselabfallprodukte wieder ab.

-          Abwehrfunktion: Ein Teil der Blutkörperchen sind Abwehrzellen. Sie bekämpfen körperfremde Partikel und Krankheitserreger und erkennen entartete oder infizierte körpereigene Zellen.

-          Wärmeregulationsfunktion: Durch die ständige Blutzirkulation erhält  sich der Körper eine gleich bleibende Temperatur von etwa 37°C.

-          Abdichtung: von Gefäßwanddefekten durch die Fähigkeit zur Gerinnung.

-          Pufferfunktion: Durch die im Blut enthaltenen Puffersysteme werden Schwankungen des pH-Wertes ausgeglichen.

à Bei vielen Krankheiten ändert sich die Zusammensetzung des Blutes. Deshalb wird in der modernen Medizin eine Blutuntersuchung durchgeführt, denn es kann sehr hilfreich bei der Diagnose sein.

Die Blutkörperchen


Die Blutkörperchen lassen sich in 3 große Gruppen unterteilen:

-          Die Erythrozyten (rote Blutkörperchen), die Sauerstoff und Kohlendioxid transportieren     und mit 99 % den größten Volumenanteil der Blutkörperchen stellen.

-          Die Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die der Abwehr von Krankheitserregern und sonstigen körperfremden Stoffen dienen und wieder in 3 Gruppen aufgeteilt werden können, nämlich Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten.

-          Die Thrombozyten (Blutplättchen), die an der Blutgerinnung beteiligt sind.

Die Hämatopoese


Durch den großen Verbrauch von Blutzellen müssen jede Sekunde in den Hohlräumen der blutbildenden Knochen über zwei Millionen Blutkörperchen in der Hämatopoese neu gebildet werden. Verfolgt man die einzelnen Entwicklungsschritte der verschiedenen Blutzellen zurück, so lassen sie sich alle auf gemeinsame Stammzellen zurückführen.

Diese bilden zum einen identische Tochterzellen und spezialisierte Vorläuferzellen mit nur noch eingeschränkten Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Vorläuferzellen sind mikroskopisch nicht zu differenzieren, sie sind aber dadurch nachweisbar, dass aus ihnen unter Laborbedingungen reife Blutzellen hervorgehen, weshalb sie auch Colony Forming Units (CFUs) heißen.

Durch weitere Zellteilungen entstehen dann letzlich die „Endstufen“ Erythrozyten, Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten und Thrombozyten.

Teilung und Differnzierung der Stamm- und Vorläuferzellen werden durch Wachstumsfaktoren gesteuert, zu denen z.B. die Interleukine und die verschiedenen Hämopoetine (etwa Erythropoetin, Thrombopoetin oder die koloniestimulierenden Faktoren, kurz CSF) zählen.

Die Leukozyten

In welchem Zusammenhang stehen die Leukozyten mit der spezifischen Abwehr ? – geben Sie einen differenzierten Überblick.

Die
Leukozyten werden auch als weiße Blutkörperchen bezeichnet und
sind wichtige Zellen des Immunsystems. Sie erkennen Krankheitserreger und körperfremde Strukturen, um sie gezielt abzuwehren. Sie sind keine einheitliche Zellgruppe, aber teilen Gemeinsamkeiten wie Kernhaltigkeit, Beweglichkeit und die Beteiligung an der Abwehr von Fremdstoffen, Krankheitserregern und beim Entzündungsprozess.

Nur fast 10 % der im Körper vorhandenen Leukozyten zirkulieren allerdings im Blut, denn das Blutgefäßsystem stellt für die Leukozyten nur einen Transportweg dar, um  von den Bildungsstätten an ihren Einsatzort in den Geweben zu kommen, wo sie ihre Aufgaben im Rahmen der Immunabwehr erfüllen. 90 % stecken im Knochenmark und in den Geweben!

Dabei gibt es die unspezifische Abwehr (auch angeborene Immunantwort genannt), bei der alle als fremd erkannten Zellen bekämpft und „aufgefressen“ werden.

Es gibt auch die spezifische Abwehr (erlernte Immunantwort), die gezielt Antikörper gegen bereits eingedrungene Krankheitserreger bildet, um diese bei einem erneuten Befall gezielter bekämpfen zu können.


Leukozyten lassen sich unterteilen in:

 Granulozyten:

Machen den größten Teil mit 60 % der weißen Blutkörperchen aus. Ihre Aufgabe ist die unspezifische Immunabwehr. Granulozyten  sind mit einem Zelldurchmesser von 10-17 mm größer als die Erythrozyten.

Je nach Anfärbbarkeit der Granula (Körnchen) wird in 3 Untergruppen unterteilt:

-          Etwa 95 % aller Granulazyten weisen nur schwach anfärbbare Granula auf, die neutrophilen Granulozyten

-          Einige wenige Granulozyten enthalten bläuliche Granula, die neutrophilen Granulozyten

-          Einige wenige Granulozyten enthalten bläuliche Granula, die basophile Granulozyten

-          Die dritte Granulozytengruppe enthält rote Granula und heißen eosinophile Granulozyten

Neutrophile Granulozyten: Sie halten sich nach ihrer Reifung  6-8 Stunden im Knochenmark im Blut auf, bevor sie in die Gewebe und in die Schleimhäute wandern.  Sie wehren unspezifisch Krankheitserreger ab und können vom Blut ins Gewebe eintreten, um dort beispielsweise Bakterien oder Pilze zu verdauen. Danach sterben sie selbst ab, und es entsteht ein Gemisch aus Granulozytenresten und anderen Gewebstrümmern, der Eiter (Pus).

Eosinophile Granulozyten: Enthalten in ihrem Inneren kleine Vesikel (Bläschen), die beim Zusammentreffen mit Parasiten giftige Abwehrstoffe auf deren Oberfläche abgeben. Rund 3 % aller Granulozyten weisen durch den roten Farbstoff Eosin anfärbbare Granula im Zytoplasma auf. Eosinophile Granulozyten können ebenfalls phagozytieren und spielen vor allem bei abklingenden Infektionen, Allergien und bei der Abwehr von Parasiten eine Rolle.

Die Gewebs-Mastzellen sind den basophilen Granulozyten sehr ähnlich und enthalten ebenfalls basophile Granula. Sie können wie die basophilen Granulozyten die Blutbahn verlassen und nehmen an lokalen allergischen Reaktionen teil.

-          Stabkernige Granulozyten

-          Segmentkernige Granulozyten

-          Ãœbersegmentierte Granulozyten

 

Quelle: Unser Schulbuch Thema 12

Junge Granulozyten besitzen einen stabförmigen Kern, der mit dem Alter immer mehr in kleine Abschnitte unterteilt (segmentiert) wird. Man spricht von segmentkernigen Granulozyten, im Gegensatz zu den jungen stabkernigen Granulozyten. Wenn im Blutabstrich vermehrte stabkernige Granulozyten auftreten, spricht man von einer Linksverschiebung.

Die weist auf eine akute Infektion hin, in deren Verlauf das Knochenmark kurzfristig vermehrt, junge Granulozyten ins Blut ausschüttet, um die körpereigene Abwehr zu verstärken. Findet man dagegen ausschließlich segmentierte oder überalterte Granulozyten, deutet dies auf eine Störung der Leukopoese im Knochenmark hin.

Monozyten

Sind die im Blut zirkulierenden Vorläufer von Makrophagen, die im Gewebe Mikroorganismen aufnehmen und verdauen. Deshalb werden die Makrophagen auch als Fresszellen bezeichnet. Monozyten sind mit einem Durchmesser von 12-20 mm die größten Zellen im Blut. Sie haben einen großen, hufeisenförmigen und geklappten Kern in einem bläulichen Zytoplasma.

Monozyten befinden sich nur 1-2 Tage im Blutgefäßsystem und wandern danach in verschiedene Organe, wo sie sich in ortsständige Makrophagen umwandeln. Ihre Aufgabe ist die Phagozytose von Mikroorganismen.

Die ebenfalls zu den weißen Blutkörperchen zählenden
Lymphozyten hingegen sind die Zellen der spezifischen Immunabweh.




Lymphozyten

Die Lymphozyten machen ein Drittel der Leukozyten aus und sind kleine Zellen (Durchmesser: 7-12 mm). Sie haben einen bläulich anfärbbaren, runden Kern und stammen aus dem Knochenmark. Dort reifen sie und wandern in die Lymphknoten und andere lymphatische Organe. Dann können sie sich vermehren und sich weiterentwickeln.

Nur 4 % der Lymphozyten befinden sich im Blut, dagegen findet man 70 % in den Organen des lymphatischen Systems, 10 % im Knochenmark und den Rest in anderen Organen.

Sie überleben unterschiedlich lang ca. acht bis Hunderte Tage.

Man unterscheidet zwischen T-Lymphozyten (Prägung im Thymus) und B-Lymphozyten (Prägung im Knochenmark). Sie haben Schlüsselfunktionen bei der spezifischen Abwehr. Die spezifischen Antikörper werden in den Plasmazellen (kommen aus B-Lymphozyten hervor) produziert. Die T-Lymphozyten teilen sich nochmals in Untergruppen auf.

Wenn Leukozyten gebildet werden, nennt man es Leukopoese. Sollen aus einer Stammzelle im Knochenmark Leukozyten entstehen, differenziert sich die zu Monoblasten, Lymphoblasten oder Myeloblasten.

-          Monoblasten entwickeln sich über mehrere Zellteilungsschritte

-          Lymphoblasten differenzieren sich zu den verschiedenen Klassen der Lymphozyten. Dabei müssen  sie noch eine Prägung in Thymus oder Knochenmark durchlaufen.

-          Aus den Myeloblasten gehen die Granulozyten hervor.

Erklären Sie den Prozess der primären Hämostase (Blutstillung) und der sekundären Hämostase (Blutgerinnung).

Die Blutstillung (Hämostase)


Im Körper sind ständig Gefäße undicht durch Wachstumsprozessen, bei Entzündungen oder Stößen. Da das arterielle Gefäßsystem unter Druck steht, könnte der Körper auch aus kleinen Gefäßverletzungen verbluten.

Durch das Blutstillungssystem werden von innen heraus abgedichtet.

Es gibt drei Abläufe die ineinander greifen

-          Gefäßreaktion: Einschränkung des Blutverlustes durch Verengung (Vasokonstriktion) des verletzten Blutgefäßes und Zusammenrollen des Gefäßendothels unmittelbar nach der Verletzung

-          Thrombozytenadhäsion und –aggregation: kurzzeitiger Verschluss der Wunde durch einen Thrombozytenpfropf

-          Blutgerinnung: langfristiger Verschluss der Wunde durch ein Fibrinfasernetz

Thrombozyten

Die Blutplättchen gehören wie die Leukozyten und Erythrozyten zu den zellulären Bestandteilen des Blutes. Sie sehen aus wie kleine Scheibchen und besitzen keinen Zellkern. Sie sind 1-4 mm groß und 0,5 mm dick. Thrombozyten werden im Knochenmark gebildet. Nebenbei entstehen aus Stammzellen, Megakaryoblasten und daraus Megakaryozyten.

Diese sind die größten Knochenmarkzellen und werden durch Abschnürrungen vom Zellplasma der Megakaryozyten, Thrombozyten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Gerinnungssystems. Bei einem Schnitt in die Haut fängt es schnell an zu bluten.

Um den Thrombozytenpfropf herum befindet sich ein faseriges Netz aus Fibrin.

Der endgültige Thrombus entsteht, welcher dann durch den fibrinstabilisierenden Faktor XIII vor vorzeitiger Auflösung geschützt wird. Anschließend zieht sich das Fibrinnetz zusammen (Retraktion) und nähert dadurch die Wandränder einander an.

Im strömenden Blut befindet sich kein festes Fibrin, da dieses lebenswichtige Gefäße sofort verschließen würde, sondern nur seine lösliche Vorstufe, das Fibrinogen (Faktor 1). Das wird erst an der Wundfläche durch das Enzym Thrombin in das Fibrin umgewandelt. An der Wunde erfolgt ebenfalls erst die Umwandlung von Prothrobin in Thrombin. Dies erfolgt durch die Gerinnungsfaktoren V-XII.

Damit es zur Fibrinbildung kommt, müssen sich viele Gerinnungsfaktoren aktivieren.

Gerinnungsfaktoren:

-          Eiweißkörper im Blut, die wie Enzyme wirken, chemische Reaktion beschleunigen

Man bezeichnet diese Folge von Reaktionsschritten, Gerinnungskaskade.

Das Gerinnungssystem kann über 2 verschiedene Wege aktiviert werden.

-          Das exogene System wird bei größeren, äußeren Gewebsverletzungen aktiviert, bei denen es zur Einblutung in das umliegende Gewebe kommt.

-          Ist der Gefäßschaden auf die Gefäßinnenhaut (Endothel) beschränkt, wird das exogene System nicht aktiviert. Die Gerinnung beginnt nun über das endogene System. Die Gerinnungskaskade verläuft über mehrere Schritte als beim exogenen Gerinnungssystem und benötigt deshalb mehr Zeit.

Die Thrombozyten spielen für die Blutgerinnung eine wichtige Rolle. Sind sie erhöht oder erniedrigt, kann das auf verschiedene Erkrankungen hindeuten. Sie sorgen dafür, dass bei einer Verletzung die Wände der Blutgefäße innerhalb kürzester Zeit abgedichtet werden, die Blutung kommt zum Stillstand. Eine zu niedrige Thrombozytenzahl äußert sich meist durch Nasen- oder Zahnfleischbluten sowie kleineren Hautblutungen.

Bereits leichte Stöße können zu blauen Flecken führen, und auch Blutungen in innere Organe können die Folge sein.
Auf erniedrigte Thrombozytenzahlen oder Funktionsstörungen der Blutplättchen können petechiale (punktförmige) Einblutungen in der
Haut hindeuten.

Wenn es bei einem vorkommt, sollte man seine Thrombozytenwerte überprüfen lassen.


Eine erhöhte Thrombozytenzahl kommt unter anderem vor:

·                       in Verbindung mit schweren Entzündungen

·                       nach Entfernung der Milz

·                       nach großen Blutverlusten zum Beispiel im Rahmen von Operationen

·                       bei Erkrankungen des Knochenmarks z.B. Thrombozythämie




Eine erniedrigte Thrombozytenzahl kommt unter anderem vor bei:

·                       Vitamin
B12- oder Folsäuremangel

·                       Einnahme bestimmter Medikamente (unter anderem Chemotherapeutika)

·                       Autoimmunkrankheiten (beispielsweise der
Morbus Werlhof, bei dem meist Antikörper gegen Blutplättchen vorliegen)

·                       starkem Verbrauch von Thrombozyten


Eine Thrombozytenanzahl von 140 bis 360 Tausend/μl ist normal.

Neben der Thrombozytenanzahl ist ihre Funktion bei verschiedenen Erkrankungen von Bedeutung.

Die Erythrozyten – die Form

Die Erythrozyten – von denen jeder Erwachsene etwa 30 000 Milliarden besitzt, sind kernlose, in der Mitte eingedellte Scheiben mit dem Durchmesser von 7,5 mm, einer Randdicke von 2 mm und einer Zentraldicke von 1 mm. Würde man 30 000 Milliarden Erythrozyten eines Menschen hintereinander zu einem Band anordnen, würde dieses fünfmal um den Äquator der Erde reichen.

Die Zellmembran der Erythrozyten ist semipermeabel, d.h. sie ist für einige Stoffe wie z.B. Wasser gut durchlässig, für andere, z.B. die großen Eiweiße, schwer durchgängig.

-          Werden Erythrozyten in eine Kochsalzlösung gegeben, deren Konzentration an gelösten Teilchen größer ist als die des Plasmas (hypertone Lösung), so strömt Wasser aus den Erythrozyten. Der Erythrozyt schrumpft und nimmt Stechapfelform an.

Das Hämoglobin



Während ihrer Entwicklung im Knochenmark verlieren die Erythrozyten ihren Kern und werden gleichzeitig mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin vollgepackt, der ihnen ihre typische rote Farbe verleiht. Hämoglobin macht ungefähr ein Drittel der Gesamtmasse der roten Blutkörperchen aus. Es ist ihr bedeutsamster Funktionsbestandteil, der sowohl am Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport als auch an der Pufferwirkung des Blutes maßgeblich beteiligt ist.

Hämoglobin ist ein Eiweißmolekül, das aus vier Polypeptidketten zusammengesetzt ist, die jeweils eine eisenhaltige Farbstoffkomponente besitzen, das Häm.

Es ist das Eisen dieser Hämgruppe, das in der Lunge den Sauerstoff locker anlagern und ihn leicht im Gewebe wieder abgeben kann.

Die Zusammensetzung des Hämoglobins ist beim Fet bzw. Neugeborenen anders als beim älteren Kind bzw. Erwachsenen:

-          Beim Erwachsenen sind rund 97 % des Hämoglobins HbA1, bestehend aus zwei a- und zwei b-Ketten (die verschiedenen Kettenarten unterscheiden sich in Zahl und Abfolge der Aminosäuren)

-          HbF (aus zwei a- und zwei g-Ketten) macht beim Erwachsenen weniger als 1 % des Hämoglobins aus, beim Feten hingegen fast das gesamte Hämoglobin.


Die Bildung der Erythrozyten (Erythropoese)


Die Bildung der roten Blutkörperchen heißt Erythropoese.

Spezialisiert sich eine Stammzelle in Richtung der roten Blutkörperchen, entwickelt sie sich zunächst zu einem Proerythroblasten. Die etwas reiferen Erythroblasten beginnen bereits mit der Hämoglobinsynthese.

Sie haben noch einen normal geformten Zellkern, der dann beim Normoblasten schrumpft und schließlich ausgestoßen wird. Damit erlischt die Fähigkeit zur Zellteilung. Nun verlässt die rote Blutzelle das Knochenmark und tritt ins Gefäßsystem ein. Im jungen Erythrozyten erkennt man noch netzartige Strukturen, die vermutlich Resten ribosomaler RNA entsprechen.

Wegen dieser netzartigen Struktur werden die jungen Erythrozyten Retikulozyten genannt.

Nach einigen Tagen verliert sich die Netzstruktur. Damit liegt der etwa 7,5 mm große „fertige“ (reife) Erythrozyt vor.


Funktionen


Die Aufgabe der roten Blutkörperchen ist der Sauerstofftransport im
Blutgefäßsystem. Sie nehmen den Sauerstoff in den
Lungenkapillaren oder
Kiemen auf und transportieren ihn über den arteriellen Kreislauf bis in die arteriellen
Kapillaren
der Gewebe und Organe. Von dort wird Sauerstoff an die
Zellen
wieder abgegeben. Für die Bindung und den Transport des Sauerstoffs ist das Hämoglobin.

Der Prozess, bei dem die Erythrozyten entstehen, wird
Erythropoese
genannt. Es werden diese gleichmäßig im roten
Knochenmark
von größeren
Knochen
produziert. Sie entstehen hier aus teilungsfähigen
Stammzellen, die zunächst kernhaltige
Erythroblasten

produzieren, aus denen dann zunächst unter Ausstoßung des
Zellkerns
die
Retikulozyten und dann die eigentlichen Erythrozyten hervorgehen.

Die im Knochenmark stattfindende Reifung der Erythrozyten wird von
Makrophagen, und Leukozyten unterstützt. Hierbei ordnen sich die unreifen roten Blutkörperchen um einen einzelnen Makrophagen an, der die Zellen versorgt und außerdem die ausgeschiedenen Zellorgane aufnimmt und verdaut. Die Entwicklung eines Erythrozyten dauert ca. 7 Tage. Ihre durchschnittliche Lebensdauer beträgt ca. 120 Tage.

In einem gesunden, erwachsenen Menschen befinden sich etwa 25 Billionen rote Blutkörperchen, mit einer Gesamtoberfläche von 4000 m2. Der Körper erneuert davon täglich ca. 200 Milliarden, 1 %. In anderen Säugetieren (Hund) enthält die Milz eine große Zahl von roten Blutkörperchen, die bei Stress in den
Blutkreislauf
ausgeschieden werden und die Sauerstofftransportkapazität verbessern.

Die Produktion von roten Blutkörperchen wird durch das
Hormon
Erythropoetin gesteuert, welches ständig von den
Nieren
neu gebildet wird, weil der Körper dieses
Hormon
nicht speichern kann.

Es wurde das sauerstoffbindende Protein (Hämoglobin) ins Zellinnere verlegt. Es ermöglicht dünnflüssigeres
Blut
sowie längere Transportstrecken des Sauerstoffes. Nur so ist auch die Versorgung eines größeren Organismus mit Sauerstoff möglich.


Der Erythrozytenabbau

Die von Knochenmark freigesetzten, ausgereiften Erythrozyten zirkulieren etwa 120 Tage im Blut. Dabei werden sie regelmäßig in der Milz einer reinigenden Blutmauserung unterzogen: Alte und funktionsuntüchtige Erythrozyten werden aus dem Blut entfernt und in Bruchstücke zerlegt.

Das hierbei frei werdende Hämoglobin wird in Häm und Globin aufgespalten.

Anschließend wird das Eisen aus dem Häm-Molekül freigesetzt und sofort wieder von einem Transportprotein aufgenommen. Dies schützt das für den Körper wichtige kleine Eisenion vor der Ausscheidung durch die Niere.

Der nun eisenfreie Molekülrest des Häms wird zum einen Teil über mehrere zwichenschritte zu Bilirubin abgebaut und schließlich über die Leber und Gallenwege ausgeschieden. Zum anderen Teil erfolgt der Abbau weiter zum wasserlöslichen Urobilinogen, das mit dem Urin ausgeschieden wird.

Sowohl Bilirubin als auch Uronilinogen haben eine gelbe Farbe. Ist die Bilirubinausscheidung gestört, etwa weil die Leber erkrankt ist oder ein Überschuss an Bilirubin anfällt, kommt es durch seine Ablagerung in der Haut zur Gelbsucht (Ikterus).

Blutgruppen


Wie wird Sauerstoff im Blut transportiert und welche Rolle spielt das Eisen (Fe) dabei ? Welche Bedeutung kommt dem Hämoglobin zu ?

In welchem Zusammenhang stehen die Erythrozyten und die Blutgruppen ?


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