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Protokoll
Kulturwissenschaften

Vienna University

Laclau/Mouffe: Auszüge aus Hegemonie und radikale Demokratie.

Rosa B. ©
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KU Ausgewählte Themen der Kulturwissenschaften/Cultural Studies , 1146866


Lektüreprotokoll

Laclau/Mouffe: Auszüge aus Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus

In ihrem Aufsatz Heben Autoren Laclau und Mouffe Fragen der Hegemonie, des Diskursiven und des Antagonismus hervor. Zentraler Konzept der Analyse ist Hegemonie. Im ersten Teil führt die Geschichte dieses Konzeptes innerhalb der Geschichte von Marxismus. Autoren erwähnen das Auftauchen von Hegemonie in der Russischen Sozialdemokratie und in leninistischen Klassenbündnissen.

Zu Recht diskutieren die Autoren weiter im Text Ideen des wichtigsten Vertreters der Hegemonie Konzeptes – Antonio Gramsci. Er reformuliert leninistische Vorstellung über die Bündnisse, wobei diese über die Klassen heraus geht. Dabei spielen nicht nur politische, sondern auch kulturelle und geistliche Herrschaft eine wichtige Rolle.

Während der Durchsetzung der Hegemonie, meinen die Autoren, spielen spezifische Antagonismen eine Rolle, wobei Individuen sozio-politische Subjekte darstellen. Im Weiteren wird die theoretische Analyse von Laclau und Mouffe näher behandelt.

  1. Hegemonie: Das schierige Auftauchen einer neuen politischen Logik

  1. Der gramscianische Wendepunkt

Um Gramscis Erneuerungen in dem Theroiefeld zu verstehen, fangen die Autoren mit dem Begriff der Ideologie an. Sie betonen, dass „alles hängt davon ab, wie Ideologie begriffen wird.“ (S.99) Die bedeutendste Verschiebung, die Gramsci durchgeführt hat, ist der Bruch mit der reduktionistischen Ideologieproblematik.

Gramscis Position lautet: „der Kollektivwille ist ein Resultat der politisch-ideologischen Artikulation verstreuter und fragmentierter historischer Kräfte.“ (S.100) Mit seinen Ideen grenzt Gramsci von den anderen anti-ökonomischen Positionen, die zu dieser Zeit entwickelt waren.

Ein wichtiger Punk in Gramscis Analyse nimmt Artikulation und Identität. Im Laufe der Geschichte waren Bedeutungen durch hegemoniale Artikulationen entwickelt. Außerdem „begannen diese Forme einer prekären Artikulation, Namen zu bekommen, theoretisch gedacht zu werden, und wurden in die Identität der sozialen Agenten selbst eingebaut.“ (S.101) Diese Identitäten existieren im ständigen Wandel und im Verhältnis zueinander, sie sind nie abgeschlossen.

Hier kommt der Begriff des Diskurses von Foucault in Spiel, der meint, dass Begriffe nie vorgegeben sind, sondern immer neue Bedeutungen erhalten und ständig konstruiert werden müssen. In dem Sinne muss Hegemonie immer durch den Dialog zwischen gesellschaftlichen Gruppen artikuliert und produziert werden.

Gramscis Hegemonie-Konzept hebt den demokratischen Pluralität hervor, wobei Sorel überzeugt war, dass entwickelte Mythos sich auf Klassen basierte. In dem Sinne wäre die Idee des Stellungskrieges ihm fremd gewesen.

  1. Jenseits der Positivität des Sozialen: Antagonismus und Hegemonie

Für Laclau und Mouffe setzt der Begriff der Hegemonie ein Theoretisches Feld voraus, „das durch die Kategorie der Artikulation bestimmt wird.“ (S.125) Laut Autoren, um der Hegemonie Konzept zu verstehen, ist es notwendig zu verstehen, was Artikulation bedeutet.

Sie stützen sich auf die existierenden linguistischen und soziologischen Traditionen, welche das Konzept von Diskurs hervorheben. „Artikulation [ist] eine Praxis und nicht nur der Name eines gegebenen relationalen Komplexes ist.” (S.125)

Ein weiterer Konzept, der für das Verständnis der Artikulation dienst, ist Alhussers Überdeterminierung. Er behauptet, dass Gesellschaft sowie gesellschaftliche Akteure eine Form von Beziehungen darstellen. Laclau und Mouffe kritisieren Althuseer, da in seiner Theorie eine Dualität verborgen ist.

Einerseits behauptet er, dass soziale Beziehungen aus diesen symbolischen Überdeterminierungen hervorgehen. Später aber meint Althusser, dass Ökonomie soziale Strukturen determinieren kann. Wegen diesem Konflikt in Alhussers Theorie, lehnen Laclau und Mouffe sie ab.

Nichtdestotrotz anerkennen sie die Bedeutung seiner Theorie für Verständnis von Artikulation und Hegemonie.

Weiters problematisieren die Autoren Marxschen „wissenschaftlichen“ Sozialismus, welche sich auf den ökonomischen Determinismus stützt und Objektivität der sozialen Kategorien (Institutionen, Identität, Strukturen) beansprucht. Das ist eine schwache stelle in der Theorie, denn „Vielmehr haben wir die Schwierigkeiten der Arbeiterklasse gesehen, sich als historisches Subjekt zu konstruieren, die Versteuung und Fragmentierung ihrer Positionsbestimmungen, das Auftauchen von Formen sozialer und politischer Reaggregierung – „historischer Block“, „Kolektivwille“, „Massen“, „populare Sektoren“ – die neue Objekte und neue Logiken ihrer Formierung definieren.“ (S.138)

Im Weiteren unternehmen die Autoren ein Versuch die Idee zu analysieren, dass unsere Auseinandersetzung mit „Objekten“ durch Diskurse durchgeführt wird. Sie stellen das im Zusammenhang mit Wittgensteins Sprachspiel Konzept. Während unsere Weltvorstellungen sind stark in bestimmten Objekten verankert sind, sind diese Objekte durch den Kontext unserer Erfahrungen und durch Diskurs konstruiert sind.

Laclau und Mouffe behaupten, dass materielle Objekte real sind, sie meinen aber auch, dass es Kontingen und Artikulation geben kann, „weil keine Diskursformation eine genähte Totalität und die Transformation der Elemente in Momente niemals abgeschlossen ist.“ (S.140) Sie meinen, dass Bedeutung sich ständig in Bewegung befindet: „Jedweder Diskurs konstituiert sich als Versuch, das Feld der Diskursivität zu beherrschen, das Fließen der Differenzen aufzuhalten, ein Zentrum zu konstruieren.

Der partielle Charakter dieser Fixierung geht aus der Offenheit des Sozialen hervor, die ihrerseits wieder ein Resultat der beständigen Überflutung eines jeden Diskurses durch am Unendlichkeit der Feles der Diskursivität ist.“ (S.148)


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