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Referat

Lebensstilinterventionen

671 / ~2½ sternsternsternsternstern_0.5 Eva K. . 2010
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Sportwissenschaft

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - CAU

2009, Wegner

Eva K. ©
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ID# 3078







Christian Albrechts-Universität zu Kiel

Institut für Sport und Sportwissenschaften

Wintersemester 09/10


Seminar: Gesundheitspsychologische & sozialwissenschaftliche Aspekte des Sports Seminarleiter: Prof. Dr. Manfred Wegner

Referentin:



Lebensstilinterventionen



Einführung und Definition

Beschäftigt man sich mit Gesundheit und gesundheitsfördernden Programmen im sportlichen Kontext, so muss man sich auch mit Lebensstilinterventionen auseinandersetzen.

Mit Lebensstil bezeichnet man allgemein „eine bestimmte, routinisierte Form der Alltags-organisation, bei der Wertorientierungen, Verhaltensdispositionen, Lebensziele und Bedarfs-strukturen zu typischen [ .] Verhaltensmustern zusammengefügt werden“ (Röthig & Pohl, 2003, S. 325).

Lebensstilinterventionen greifen in diese Lebensstile ein, um Krankheiten oder unerwünschte Verhaltensweisen zu verhindern bzw. zu beseitigen.

In Bezug auf Sport geht es nun darum, die betreffenden Personen zu einem gesunden Bewegungsverhalten zu animieren. Dazu gibt es verschiedene Verhaltensänderungsmodelle und -Programme, von denen ich im folgenden das MoVo-Konzept (Motivations-Volitions-Konzept) mit dem MoVo-Prozessmodell und den Interventionsprogrammen LISA und LIFE vorstellen möchte.


MoVo-Konzept

Das MoVo-Konzept ist ein motivationales und volitionales Prozessmodell zum Aufbau einer regelmäßigen körperlichen Aktivität und beschreibt das Zusammenspiel von verschiedenen psychologischer Faktoren:

Um sein Verhalten langfristig zu ändern braucht man eine starke Zielintention. Damit sind relativ allgemein gehaltene Absichtsbekundungen gemeint (wie z.B. mehr Sport machen). Die Zielintention ist besonders hoch, wenn sie zur Person passt (hohe Selbstkonkordanz), wenn die betreffende Person hohe Selbstwirksamkeitserwartungen (hohe Verhaltenskontrolle) und positive Konsequenzerwartungen hegt.

Dadurch wird die Person die Handlung auch ausführen und, wenn die positiven Erwartungen erfüllt wurden, sie in Zukunft auch weiter ausüben (vgl. Göhner & Fuchs, 2007).

Abb.1 MoVo-Prozessmodell (vgl. Göhner & Fuchs, 2007, S. 10)


MoVo-Interventionsprogramme

Aufbauend auf dem MoVo-Prozessmodell wurden zwei Interventionsprogramme entwickelt. Diese sind gut evaluiert, hoch standardisiert (ausführliche Curricula für die Moderatoren) und theoriegeleitet. Damit entsprechen sie einem hohen Qualitätsstandard und versprechen hohe Erfolgsquoten.

Beide Programme sind für erwachsene Personen entwickelt worden, die ihr Verhalten aus medizinischen Gründen ändern wollen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Rückenleiden, Diabetes Typ II). Daher ist eine hohe Motivation, eine hohe Zielintention schon vorausgesetzt.

Die Interventionen setzen an dieser Stelle an und behandeln folgende Inhalte: Gesundheitsziele (um die Motiviation zu stärken), Verhaltenspläne und Barrieren-management (um das geplante Verhalten durchführen zu können) und einen Selbst-beobachtungsanteil (um den eigenverantwortlichen Umgang mit Schwierigkeiten zu fördern).


Da oftmals nicht sehr viel Zeit zur Verfügung steht handelt es sich um eine recht kurze Intervention (8 Tage), die daher in Kleingruppen durchgeführt wird (max. 6 Personen). Dabei werden zwei Gruppengespräche und für jeden Klienten jeweils ein Einzelgespräch durchgeführt.

In den Gruppengesprächen werden allgemeine Informationen und Handlungsstrategien (wie z.B. das Aufstellen von Bewegungsplänen und Barrierenmanagement) vermittelt. Im Einzelgespräch wird mit jedem Klienten ein persönlicher Bewegungsplan entwickelt.


MoVo-LIFE

Dieses Programm ist ein weitergefasstes Programm, es umfasst ‚das gesamte Leben’ – daher auch die Bezeichnung LIFE. Es behandelt neben der sportlichen Aktivität auch einen gesunden Lebensstil. Von den Inhalten her ähnelt es dem MoVo-LISA, allerdings werden hier nicht nur Bewegungspläne sondern auch Ernährungspläne entwickelt und zusätzlich zwei Theorieseminare zu den Themen Bewegung und Ernährung angeboten.

Beide Programme beinhalten das Ausfüllen eines Fragebogens nach 6 Wochen, so dass die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum das Gefühl haben betreut zu werden. Bei MoVo-LISA wird zusätzlich zum Fragebogen auch ein Telefonat angeboten, so dass auftauchende Probleme besprochen werden könne (vgl. Göhner & Fuchs, 2007).


Literaturverzeichnis

Röthig, P. & Pohl, R. (2003). Sportwissenschaftliches Lexikon (7., völlig neu bearb. Aufl.). Schorndorf: Hofmann.


Göhner, W. & Fuchs, R. (2007). Änderung des Gesundheitsverhaltens. MoVo-Gruppenprogramme für körperliche Aktivität und gesunde Ernährung. Göttingen: Hogrefe.


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