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Fachbereichsarbeit

Lebens­qua­lität im Landkreis Alten­kir­chen - Demo­gra­phi­scher Wandel

7.571 Wörter / ~48 Seiten sternsternsternsternstern Autor Charles M. im Aug. 2016
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Fachbereichsarbeit
Geowissenschaften

Universität, Schule

Westerwald-Gymnasium Altenkirchen

Note, Lehrer, Jahr

gut, Göbel, 2016

Autor / Copyright
Charles M. ©
Metadaten
Preis 10.50
Format: pdf
Größe: 1.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 58330







Facharbeit

im Fach Erdkunde

zum Thema:

Lebensqualität im Landkreis Altenkirchen

in Bezug auf:


Wohnen und Bauen,

Arbeitgeber und Pendler,


Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten,

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung,

Gesundheit,

Öffentliche Verkehrsmittel.


Vorgelegt von:

MSS 12

und

MSS 12


Betreuende Lehrerin:

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis……………………………………………………………………….4

Abkürzungsverzeichnis………………………………………………………………………5

1. Einleitung………………………………………………………………………………….6

2. Methode……………………………………………………………………………………6

3. Allgemeines……………………………………………………………………………… 8

4. Geschichte………………………………………………………………………………….9

5. Definition Lebensqualität………………………………………………………………… 9

6. Begriffserklärungen……………………………………………………………………… 10

6.1 Global Player……………………………………………………….……… ……10

6.2 Verstädterung…………………………………………………………………… 10

6.3 Eigentumswohnung………………………………………………………… … 10

6.4 Push-Pull Faktoren……………………………………………………………… 10

6.5 Pendlersaldo…………………………………………………………… ……… 10

6.6 Raumtypen……………………………………………………………… ………11

6.7 Zentrale Orte…………………………………………………………… .………11

7. Wohnen und Bauen…………………………………………………………… …………12

8. Arbeitgeber und Pendler……………………………………………………………….… 18

8.1 Arbeitgeber……………………………………………………………………….18

8.2 Pendler……………………………………………………………………………21

9. Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten……………………………………… ……….22

9.1 Bildungsmöglichkeiten…………………………………………………….…….22

9.2 Ausbildungsmöglichkeiten………………………………………………………24

10. Möglichkeiten der Freizeitgestaltung……………………………………… ………… 26

11. Gesundheit……………………………………………………………… .…………… 28

12. Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel………… ………… 31

13. Fazit…………………………………………………………………………… .……….34

14. Anhang………………………………………………………………………… .……….36

14.1 Abbildung 16…………………………………………………………… .…… 36

14.2 Fragebogen………………………………………………………… .………….37

15. Quellenverzeichnis… .……………………………………………………….……….40

16. Erklärung…………………………………………………………………………………47


Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersicht des Landkreises Altenkirchen………………………….…………… 8

Abbildung 2: Auswertung Frage 1…………………………………………………… …… 12

Abbildung 3: Auswertung Frage 2…………………………………………………… .…….15

Abbildung 4: Auswertung Frage 3……………………………………………………………17

Abbildung 5: Auswertung Frage 4…………………………………………………… …… 18

Abbildung 6: Auswertung Frage 5………………………………………………… ……… 19

Abbildung 7: Auswertung Frage 6……………………………………………………………20

Abbildung 8: Auswertung Frage 7……………………………………………………………21

Abbildung 9: Auswertung Frage 8…………………………………………………… .…….24

Abbildung 10: Auswertung Frage 9…………………………………… ……………………26

Abbildung 11: Auswertung Frage 12…………………………………………………………29

Abbildung 12: Auswertung Frage 13……………………………………………….……… 30

Abbildung 13: Auswertung Frage 10…………………………………………………………32

Abbildung 14: Auswertung Frage 11………………………………………… .…………….33

Abbildung 15: Auswertung Frage 14…………………………………………………………34

Abbildung 16: Landkreis im geographischem „Loch“……………………………… ………36


Abkürzungsverzeichnis

z.B. zum Beispiel

d.h. das heißt

vgl. vergleiche

Abb. Abblidung

Kap. Kapitel

ca. circa

bzw. beziehungsweise


1. Einleitung

Wir haben uns für das Thema der 'Lebensqualität im Landkreis Altenkirchen' entscheiden, da wir beide in Altenkirchen das Gymnasium besuchen und mehrfach Beschwerden unserer Mitschüler über beispielsweise fehlende Busverbindungen oder mangelnde Freizeitangebote hörten. Zudem ist die namensgebende Kreisstadt das nächste Mittelzentrum unserer Umgebung.

Um die Beschwerden unserer Mitschüler als auch die subjektiven Meinungen anderer Kreisbewohner zu erfassen, entschieden wir uns für die Methode der quantitativen Befragung, um diese Ergebnisse dann mit den objektiven Fakten zu vergleichen und daran einige Punkte der Lebensqualität analysieren zu können. Im Fokus sind dabei die Punkte Wohnen und Bauen, Arbeitgeber und Pendler, sowie Bildung und Ausbildungsmöglichkeiten, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, Anbindungen durch öffentliche Verkehrsmittel und Gesundheit, da diese Themen die jüngere und ältere Bevölkerung ansprechen und somit für unsere Analyse sehr aussagekräftig sind.

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2. Methode:

Die quantitative Befragung:

Ziel der quantitativen Befragung ist es, durch die Befragung möglichst vieler Personen mit präzisen Fragen ein klares Bild der Meinung der Bevölkerung zu erhalten. Diese Meinung werden wir in einigen Schaubildern darstellen und schriftlich erläutern. Durchgeführt haben wir die Befragung schriftlich, sowie persönlich. Um die Anonymität der Befragten zu bewahren, haben wir lediglich das Alter als einzige persönliche Angabe erfragt, da dieses eine entscheidende Information des demografischen Wandels ist.

Bei der Auswertung wird es jedoch nicht konkret angegeben, da wir mehrere befragte Personen in Altersabschnitte gegliedert haben.

An der quantitativen Befragung haben sich 50 Personen des Kreises Altenkirchen beteiligt. Die Alterspanne der Befragten liegt zwischen 15 und 74 Jahren, weshalb die Personen in drei Gruppen unterteilt wurden: Die erste Gruppe nennt sich „die Jungen“ und umfasst alle Befragten bis einschließlich dem 30. Lebensjahr. Die Gruppe „die Mittleren“ setzt sich aus den Teilnehmern von 31 Jahren bis einschließlich dem 50. Lebensjahr zusammen.

Die letzte Gruppierung beinhaltet alle Befragten ab dem 50. Lebensjahr und nennt sich „50+“.

Wir haben zwölf geschlossene Fragen, d.h. es gibt vorgegebene Antwortmöglichkeiten, und zwei offene Fragen, d.h. eine freie Antwort des Befragten ist möglich, gestellt (vgl. Fragebogen).

Im Folgenden erläutern wir die Auswahl unserer Fragen:

Die erste Frage gibt Auskunft über das Wachstum der Bevölkerung der Region und hilft uns den Landkreis Altenkirchen zu einem Raumtypus (vgl. Raumtypen) zuzuordnen.

Durch Frage zwei erhalten wir wieder Auskunft über den Raumtypus, sowie die Entwicklung des Raums. Gleiches gilt für Frage drei.

Die folgenden drei Fragen richten sich an erwachsene arbeitende Personen. In ihnen gehen wir auf die wirtschaftliche Struktur des Raumes ein, z.B. die Anteile der jeweiligen Sektoren, das Angebot an Arbeitsplätzen oder das Vorkommen von international aktiven Firmen (vgl. Global Player) und versuchen durch Frage sieben und acht dieses Bild zu verschärfen, indem wir auf Pendler und Auszubildende eingehen und damit Zukunftsaussichten prognostizieren können.

Frage neun bis vierzehn sind wiederum für alle Bewohner des Landkreises interessant. Durch Frage neun versuchen wir mehr über die Attraktivität des Raumes herauszufinden, Frage zehn und elf beziehen sich auf die Verbindung zwischen Orten und Städten und die allgemeine Infrastruktur der Region in Bezug auf den Bus-, Bahn- und Taxiverkehr. Zudem wollen wir ermitteln, ob die Leute öffentliche Verkehrsmittel nicht nutzen, weil sie mangelnd verfügbar sind, oder ob die Leute sie nicht nutzen, da sie lieber individuell via Automobil unterwegs sind.

In Frage zwölf und dreizehn gehen wir wieder auf die Infrastruktur ein und möchten herausfinden, ob der allgemein bekannte Ärztemangel auf dem Land auch in dem Landkreis Altenkirchen besteht. Die letzte Frage ist sehr undifferenziert gestellt und soll uns lediglich eine abschließende Einschätzung der befragten Person über den Raum bieten.


3. Allgemeines:

Der Landkreis Altenkirchen (Westerwald) liegt im Westen von Deutschland, ist der nördlichste in Rheinland-Pfalz und unterteilt sich in acht Verbandsgemeinden (Verbandsgemeinde Altenkirchen, Gebhardshain, Hamm (Sieg), Herdorf-Daaden, Kirchen (Sieg), Betzdorf, Wissen und Flammersfeld). Diese unterteilen sich in 119 Gemeinden. Der Sitz der Kreisverwaltung befindet sich in der gleichnamigen Stadt Altenkirchen.

Die größte Stadt ist Betzdorf mit 9.924 Einwohnern. Der Landkreis zählt 128.228 Einwohner, hat eine Fläche von 642 Quadratkilometer (vgl. 32) und somit eine Bevölkerungsdichte von ca. 200 Einwohnern je Quadratkilometer. Der Kreis liegt knapp unter dem Bundesdurchschnitt, der bei 229 Einwohnern/Quadratkilometer liegt (vgl. 33), was für einen eher ländlichen Raum spricht.

Der Landkreis Altenkirchen liegt zwischen den Metropolregionen Rhein-Ruhr und Frankfurt / Rhein-Main (vgl. 34), was in das Schema einer verdichteten Zone im Randbereich einer Agglomeration (vgl. Raumtypen) passt.


Abbildung 1: Übersicht des Landkreises Altenkirchen

(Verbandsgemeinden Herdorf und Daaden haben 2014 fusioniert.)


4. Geschichte:

Nach der Niederlage Napoleon Bonapartes begann im September des Jahres 1814 der Wiener Kongress. Durch den Vertrag zwischen Preußen und Nassau wurden die Grenzen des Landkreises Altenkirchen genau festgelegt. „Der Landkreis setzte sich aus den Sayn-Altenkirchener Landesteilen, den unteren Kirchspielen von Sayn-Hachenburg, dem trierischen Gebiet Horhausen, den kurkölnischen Ämtern Burglahr und Wissen-Schönstein und der Herrschaft Wildenburg des Hauses Hatzfeld zusammen und gehörte nun zu Preußen.“ (vgl. 35) So entstand mit der Unterschrift des Vertrages zwischen Preußen und Nassau der Landkreis Altenkirchen.


5. Definition Lebensqualität

Lebensqualität ist durch viele Faktoren beeinflusst. Im Allgemeinen bedeutet sie, wie zufrieden man mit seiner Lebenssituation ist. Ob man Spaß am Beruf hat, gesund ist, wenig Stress hat, Spaß in seiner Freizeit hat und vieles mehr. Für viele Menschen bedeutet Lebensqualität aber auch genug Geld zu haben. Man muss bei der Lebensqualität zwischen älteren und jungen Menschen differenzieren, da ältere Menschen meist einfachere Ansprüche haben als junge. Ältere Menschen wollen häufig in ruhigen Gebieten leben, gesund sein, wandern gehen und einen schönen Lebensabend genießen.

Junge Menschen hingegen benötigen Bildung und viel Freiraum. In ihrer Freizeit möchten sie keine Langeweile haben, sondern „Action“. Sie wollen mobil sein, nicht nur durch das Auto oder durch öffentliche Verkehrsmittel, sondern auch durch schnelles Internet. Für Menschen im mittleren Alter ist Lebensqualität sehr unterschiedlich, aber auch bei ihnen lassen sich einige Gemeinsamkeiten finden.

Man möchte glücklich mit der Familie leben, Urlaub machen, gesund ernähren oder ein festes Einkommen haben.

Mit unseren Themen versuchen wir die Lebensqualität im Landkreis Altenkirchen so genau wie möglich zu ermitteln und ob junge und alte Menschen dort glücklich werden können.


6. Begriffserklärungen:

6.1 Global Player

Als Global Player werden Firmen oder Unternehmen bezeichnet, die international mit anderen Firmen konkurrieren und sich durch ständigen Ausbau und Weiterentwicklung gegen diese behaupten. Global Player sind meist riesige Unternehmen mit vielen Tochterfirmen, die in aller Welt ansässig sind. Als Beispiele lassen sich hier Firmen der Textilindustrie wie Adidas, sowie zahlreiche Autohersteller nennen (vgl. 27).


Die Verstädterung ist ein fortlaufender Prozess, in welchem die Stadtbevölkerung in Relation zu der auf dem Land lebenden Bevölkerung ansteigt (vgl. 26).


6.3 Eigentumswohnung

Eine Eigentumswohnung ist „eine Wohnung, an der Wohneigentum begründet ist“ (vgl. 28).


6.4 Push-Pull Faktoren

Als Push-Faktoren werden negative Umstände bezeichnet, welche in einem Raum vorherrschen und die dort ansässige Bevölkerung zu einer Abwanderung veranlassen.

Als Pull-Faktoren bezeichnet man die Vorteile eines Raumes, die ihn attraktiv machen und so die Migration in den jeweiligen Raum antreiben (vgl. 29).


6.5 Pendlersaldo

Der Pendlersaldo einer Region errechnet sich durch die Differenz zwischen der Zahl der Einpendler und Auspendler. So hat ein Raum mit einem negativem Pendlersaldo mehr Einwohner, die außerhalb der Region arbeiten, als Personen, die nicht in der Region wohnen, jedoch dort arbeiten.

Umgekehrt hat ein Raum mit einem positivem Pendlersaldo mehr Menschen, die in den jeweiligen Raum pendeln um dort zu arbeiten, als Menschen, die täglich den Raum verlassen um Außerhalb zu arbeiten (vgl. 30).


6.6 Raumtypen

Raumtypen werden nach siedlungsstrukturellen, nach qualitativen oder nach potenzialorientierten Kriterien eines bestimmten Raumes festgelegt. Räume des gleichen Raumtypus, haben vergleichbare Strukturen und in ihnen verfolgt die Raumplanung meist ähnliche Ziele. Die Gebietsgrößen werden meist auf die jeweiligen Verwaltungsgrenzen festgelegt. Konkrete Abgrenzungskriterien zwischen den verschiedenen Raumtypen sind meist Bevölkerungsdichte, sowie die Zentralität und Lage des Raumes.

Die drei Raumtypen sind Agglomerationen / Verdichtungsräume, verstädterte Räume / teilweise städtische Räume und ländliche Räume (vgl. 31, 36).


6.7 Zentrale Orte

Zentrale Orte werden in drei Arten unterteilt. Der kleinste zentrale Ort ist das „Unterzentrum“, welches meist mehr als 3000 Einwohner groß ist, eine Grund- und Hauptschule, sowie Allgemeinärzte bietet. Das „Mittelzentrum“ hat in der Regel mehr als 20.000 Einwohner, bietet ein Gymnasium, eine Realschule, eine berufliche Schule, sowie eine Vielzahl von ärztlichen Einrichtungen (Krankenhaus der Regelversorgung, Altenheim, Beratungs- / Informationszentren).

Der größte zentrale Ort ist das „Oberzentrum“. Dieses bietet zusätzlich zu den schulischen Einrichtungen der Mittel- und Unterzentren übergeordnete Hoch- und Fachhochschulen, sowie Universitäten. Die ärztliche Versorgung ist deckt hier nicht nur die Grundversorgung, sondern bietet auch noch Spezialkliniken und Fachärzte. Allgemein lässt sich sagen, dass Zentrale Orte durch ihre Pull-Faktoren (vgl. Push-Pull Faktoren) attraktiv werden und so die Verstädterung (vgl. Verstädterung) weiter voran treiben (vgl. 37).


7. Wohnen und Bauen

Mit dem Teil „Wohnen und Bauen“ soll die Lebensqualität des Kreises Altenkirchen aufgrund der Wohnsituation der Einwohner analysiert werden. Mithilfe der (vgl. 2) Wohnqualität kann der Mietpreis einer Wohnung bestimmt werden. Somit können aber auch durch den Mietpreis Rückschlüsse auf die Wohnqualität und somit auf die Lebensqualität einer Region gezogen werden.


Abbildung 2: Auswertung Frage 1

Auf die Frage „Wieso wohnen Sie im Landkreis Altenkirchen?“ gaben etwa 83% der Befragten, welche der Gruppe „die Jungen“ zuzuordnen sind an, im Kreis Altenkirchen aufgewachsen zu sein. Nur etwa 5,5% der Befragten geben an, aufgrund der ländlichen und ruhigen Umgebung in den Kreis Altenkirchen gezogen zu sein. Keiner der Befragten aus der Gruppe „die Jungen“ gibt an, aus Gründen der niedrigen Boden- und Mietpreise in den Kreis gezogen zu sein.

Etwa 11% der Befragten geben sonstige Gründe für ihren Umzug in den Kreis Altenkirchen an. Grund für diese prozentuale Verteilung, mit einem Schwerpunk auf die Antwort „Ich bin hier aufgewachsen“, ist das junge Alter der Personengruppe. Die Entscheidung des Wohnens wird bei den meisten Befragten noch von den Eltern getroffen. Zudem beginnt das Umziehen meist mit dem Start eines Studiums oder einer Ausbildung.

Bei der Befragtengruppe „die Mittleren“ lässt sich, anders als bei „den Jungen“, kein Schwerpunkt erkennen. Der größte Anteil der Befragten, der 35% ausmacht, gibt an, wegen der ländlichen und ruhigen Umgebung in den Kreis gezogen zu sein. Den zweitgrößten Teil mit 30% bildet die Gruppe, welche im Kreis Altenkirchen wohnt, weil sie auch hier aufgewachsen ist. 20% geben sonstige Gründe an und nur 15% geben an, wegen der günstigen Boden- und Mietpreise im Kreis Altenkirchen zu wohnen.

Hier ist es wichtig festzuhalten, dass 70% der Befragten aus der jeweiligen Gruppe erst in den Kreis gezogen sind. Eine hohe Zuzugsrate spricht für eine expandierende Region mit viel Wachstumspotential. Zudem zeigt es, dass viele Leute sich für den Kreis Altenkirchen als zukünftige Wohnregion entschieden haben, da sie die Vorteile der Region schätzen. Vorteile, die am meisten für den Kreis sprechen, sind in der prozentualen Verteilung der Antworten zu erkennen.

In der ersten Frage zeigt sich, dass 54% der Befragten im Landkreis Altenkirchen wohnen, weil sie auch hier aufgewachsen sind. Grund hierfür ist der große Anteil der Stimmen, der von der Gruppe „die Jungen“ abgegeben wurde. Aber auch ein Drittel der Befragten aus der Gruppe „die Mittleren“ und die Hälfte der Personen aus der Gruppe „50+“ gaben an, in der Region zu wohnen, weil sie auch hier aufgewachsen sind.

Das zeugt von einer sehr großen Verbundenheit der Befragten zum Landkreis Altenkirchen. Sie schätzen also offenbar die vom Kreis gebotene Lebensqualität.

10% der Leute geben an, aus Gründen der günstigen lokalen Boden- und Mietpreise in die Region gezogen zu sein. Günstige Bodenpreise sprechen für eine eher ländliche und periphere Region: Der Mietpreis wird ermittelt durch: Lage, Größe des Hauses, Aufbau und Ausstattung der Wohnung (vgl. 2). Wenn man einen Mietspiegel betrachtet und Durchschnittswerte vergleicht, kann man davon ausgehen, dass Aufbau und Ausstattung der Wohnung wegfallen, da diese sich nicht im Schnitt kaum zwischen Regionen unterscheiden.

Jeder richtet seine Wohnung anders ein und jede Wohnung ist anders aufgebaut, jedoch sind sie im Schnitt etwa gleichwertig. Die Wohnungsgröße hat ebenfalls einen Einfluss auf den jeweiligen Mietpreis pro Quadratmeter, dieser jedoch fällt auch durch die Berechnung des Durchschnitts weg. Ausschlaggebend ist also im Vergleich des durchschnittlichen Mietpreises zweier Städte nur die Lage, also die Stadtgröße oder die Nähe zum nächsten Oberzentrum (vgl. Zentrale Orte) .

Man mag vermuten, dass die Lage des Landkreises Altenkirchen zwischen zwei Metropolregionen, Rhein-Ruhr und Frankfurt / Rhein-Main (vgl. 34), einen hohen Mietpreis verspricht. Jedoch ist dem nicht so. Die Metropolregionen sind zu weit entfernt und der Kreis befindet sich in einer Art geographischem „Loch“ (vgl. Abb. 16). Der Landkreis ist zwar umgeben von Oberzentren (vgl. Zentrale Orte) wie Koblenz im Süden, Siegen im Nord-Osten, sowie Hennef, Bonn und Köln im Westen, jedoch sind diese im Schnitt 40 Kilometer Luftlinie entfernt, weshalb keine schnelle Verbindung zu diesen besteht.

Dies ist gut am Autobahnnetz (vgl. 4) zu erkennen, welches den Kreis Altenkirchen umrundet. So liegt der durchschnittliche Mietpreis von Koblenz bei 9,06 €/m² (vgl. 5), der von Siegen bei 6,67 €/m² (vgl. 6), jedoch der der Landeshauptstadt Altenkirchen bei nur 5,16 €/m² (vgl. 14). In kleineren Orten, wie zum Beispiel Niederwambach, das zwar nicht zum Kreis Altenkirchen gehört, jedoch mit kleineren Orten der Region starke Ähnlichkeiten hat, kann man schon für 3,25 €/m² eine Wohnung mieten (vgl. 13).

In größeren Region werden solch tiefe Werte bei einem vergleichbaren Zustand des Hauses nicht erreicht, da hier die Lage viel zentraler ist. Betzdorf, die größte Stadt des Kreises, hat einen durchschnittlichen Mietpreis von 4,79 €/m² (vgl. 15). Wissen hat einen durchschnittlichen Mietpreis von 4,53 €/m² (vgl. 7). Der niedrigere durchschnittliche Mietpreis von Wissen, verglichen mit Betzdorf, lässt sich so erklären, dass Wissen zum einen eine kleinere Stadt als Betzdorf ist und zum anderen, da Betzdorf näher an Siegen liegt, welches ein Oberzentrum ist (vgl. 8).

Daraus kann man schließen, dass je näher ein Ort an einem Oberzentrum liegt, desto höher der durchschnittliche Mietpreis ausfällt. Ebenfalls fällt auf, dass die Mietpreise in Altenkirchen (vgl. 14) sinken, während sie in Großstädten wie zum Beispiel Koblenz (vgl. 5) steigen. Grund hierfür ist die Verstädterung (vgl. Verstädterung) und da die Nachfrage das Angebot regelt, ist der Mietspiegel von Altenkirchen klein, verglichen zu dem von noch größeren Städten.

Hier gibt es also eine Landflucht, welche in Oberzentren (vgl. Zentrale Orte) und deren direktes Umland führt. Der Kreis kann also nicht bei dem Trend der steigenden Mieten deutschlandweit mithalten (vgl. 9).

Bekräftigt wird die eher ländliche Lage des Landkreises Altenkirchen auch durch 20% der Personen, welche angegeben haben, wegen der ländlichen und ruhigen Umgebung in die Region gezogen zu sein. 16% der Personen geben an, aus sonstigen Gründen in die Region gezogen zu sein. Der Punkt „Sonstige“ ist der einzige, welcher für eine städtische Region spricht. In Großstädten kann man einen sehr großen prozentualen Anteil des Punktes „Sonstige“ erwarten, da unter ihn alle Vorteile fallen, welche einen städtischen Raum attraktiv machen.

Dazu zählen z.B. Bildungsmöglichkeiten, wie Universitäten und Oberschulen, Freizeitangebote, Fachkliniken und große Arbeitgeber, gerade im tertiären Sektor. Es sind also höchstens 16% der Befragten in den Kreis Altenkirchen gezogen, weil sie die städtischen Merkmale schätzen, wobei 30% wegen ländlichen Merkmalen in die Region gezogen sind. Im Fazit zu dieser Frage lässt sich sagen, dass sich der Kreis Altenkirchen als „teilweise städtisch“ (vgl. Raumtypen) einordnen lässt, jedoch trotzdem die negativen Auswirkungen der Verstädterung (vgl. Verstädterung) spürt.

Städtische Vorteile sind nur gering vorhanden und machen den Kreis in dieser Hinsicht nicht attraktiv. Die städtischen Vorteile können nur schlecht durch eine nahe Lage an einem Oberzentrum ersetzt werden, da diese nicht gegeben ist. Das mit Abstand größte Potential bietet die Region also als Wohn- und Erholungsgebiet.


Abbildung 3: Auswertung Frage 2


Zu erkennen ist, dass 72% der Befragten in einem eigenen Haus wohnen. Diese setzen sich aus 50% in einem selbst erbauten Eigenheim und 22% in einem gekauften Haus zusammen und dieses nun selbst nutzen. Nur 28% der Befragten leben in einer Wohnung. Verglichen mit den Werten des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2010 sind sehr große Unterschiede festzustellen. So gab es im Jahr 2010 ca. 37 Millionen bewohnte Wohnungen (vgl. 10) und etwa 2,09 Personen pro Haushalt in Rheinland-Pfalz (vgl. 11).

Das zeigt uns, dass im Kreis Altenkirchen, verglichen mit deutschlandweiten Werten, mehr Personen in einem eigenen Haus leben, als in einer Wohnung. Ein Haus verspricht eine größere Wohnfläche, ein privateres Wohnen und meist einen Garten. Für Familien oder zukünftige Familien sind dies durchaus sehr positive Voraussetzungen. Auch der Fakt, dass die Hälfte der Befragten die Möglichkeit hatte, sich ihr Haus selbst zu erbauen und somit nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu konfigurieren, spricht für Wohlstand, eine hohe Zufriedenheit und somit eine hohe Lebensqualität im Landkreis, bezüglich der Kategorie „Wohnen“.

Dafür spricht auch, dass deutschlandweit etwa 54% der bewohnten Wohnungen vermietet sind (vgl. 12), der Rest also von dem jeweiligen Besitzer selbst genutzt wird oder leer steht. Bei den Befragten aus dem Kreis Altenkirchen sind es jedoch von 28% der Leute, welche überhaupt in Wohnungen wohnen, nur 12%, welche zur Miete wohnen. Das heißt, dass etwa 43% der Personen, die in Wohnungen lebt, zur Miete wohnt, was verglichen zu den deutschlandweiten Werten 11% weniger ist.Das zeigt, dass es sich mehr Personen leisten können direkt eine Wohnung zu kaufen, anstatt sie nur zu mieten.

Im Fazit zu dieser Frage lässt sich sagen, dass im Kreis Altenkirchen die meisten Leute in einem Haus oder einer Eigentumswohnung leben. Dies spricht zum einen gegen eine hohe Attraktivität und Lebensqualität (in) der Region, da dies nur durch geringe Bodenpreise, die durch eine periphere Lage verursacht werden, möglich ist. Zum anderen spricht es aber auch für eine hohe Attraktivität der Region, da sich durch die geringen Bodenpreise die meisten Bewohner der Region ein eigenes Haus leisten können, was eine höhere Lebensqualität ermöglicht.

Es ist also speziell für Familien schön im Kreis Altenkirchen zu leben. Menschen, welche die Natur nicht oder nur selten zur Erholung nutzen und / oder außerhalb eine Arbeitsstelle haben, leiden an der peripheren Lage der Region.


Abbildung 4: Auswertung Frage 3


Auch die nächste Frage gibt uns weitere Informationen über die Wohnsituation im Kreis Altenkirchen. Hier gaben 28 der 50 Befragten an, dass der Zustand ihres Hauses / ihrer Wohnung „sehr gut“ sei. Dies gibt zum einen die Information, dass der Zustand von 56% der Häuser sehr gut ist, zum anderen gibt uns die subjektive Natur der Frage eine Information über die Zufriedenheit der befragten Person.

Der allgemein gute Zustand der Häuser lässt sich durch die vielen Neubauten (vgl. Abb. 3) und Einsparungen, welche durch die günstigen Bodenpreise gemacht wurden und nun in die Renovierung und Instandhaltung der Immobilien investiert werden können, erklären. Zusätzlich ist fest zu halten, dass die Befragten aus der Gruppe „Die Mittleren“ am zufriedensten mit dem Zustand ihres Hauses / ihrer Wohnung sind.

8. Arbeitgeber und Pendler

8.1 Arbeitgeber

Unter dem Punkt „Arbeitgeber“ sollen die Berufsmöglichkeiten und Angebote im Kreis Altenkirchen analysiert werden. Im Fokus stehen dabei Unternehmensgröße und die prozentuale Sektorenverteilung der Unternehmen im Kreis. Eine Vielzahl von Berufsbildern macht eine Region, gerade für junge Leute, attraktiv. Große Beschäftigtenzahlen und internationale Abnehmer von hier produzierten Gütern zeugen von Wohlstand.

Wer seinen Traumberuf findet und dabei noch Aussichten auf einen beruflichen Aufstieg und ein hohes Gehalt hat, der ist zufrieden und genießt eine erhöhte Lebensqualität. Wenn Menschen wegen einem Mangel an Firmen einen anderen Beruf wählen oder gar umziehen müssen, spricht das für Unzufriedenheit und eine geringere Lebensqualität.



Bei der Auswertung von 37 Personen, die keine Rente beziehen oder noch Schüler sind, ergab sich, dass 57% der Befragten im tertiären Sektor tätig sind. 30% der Befragten arbeiten im verarbeitenden Gewerbe, ein Teilnehmer war im primären Sektor tätig und 11% der Befragten gingen keinem Beruf nach. Dieser Teil spaltet sich in Hausfrauen und Bezieher von Arbeitslosengeld auf.

Verglichen mit deutschlandweiten Werten fällt auf, dass im Kreis Altenkirchen mehr Bürger im sekundären Sektor tätig sind. Der Anteil des verarbeitenden Sektors liegt deutschlandweit bei 24,7% (vgl. 16), was demnach 5,3% weniger ist, als im Kreis Altenkirchen. Einer der größten Arbeitgeber des Kreises im sekundären Sektor ist die „Gebr. Schumacher“. Der Unternehmenssitz in Eichelhardt bildet den Hauptsitz des Global Players (vgl. Global Player) „GROUP SCHUMACHER“.

Das Unternehmen beschäftigt „ über 450 Mitarbeiter an 7 Standorten in Deutschland, den USA, Brasilien und Russland und ist führender Anbieter von Komponenten und Systemen für Erntemaschinen“ (vgl. 18). Der Hauptsitz im Landkreis Altenkirchen beschäftigt 82 Mitarbeiter, aufgrund der hohen Fertigungstiefe und ist somit einer der größten Arbeitgeber im Kreis. Der größte Arbeitgeber des Kreises, nicht nur der des tertiären Sektors, ist die Verbandsgemeindeverwaltung des Kreises Altenkirchen, welche 104 Personen beschäftigt (vgl. 19).




Verglichen mit den 26 Befragten, die im Kreis Altenkirchen berufstätig sind, ergab sich, dass ein Unternehmen im Schnitt nur etwa 14 Mitarbeiter stark ist. Auffällig ist, dass im Kreis viele Ein-Personen-Unternehmen ansässig sind. Auch viele Firmen des Einzelhandels weisen eine geringe Beschäftigtenzahl auf. Der Fakt, dass der größte Arbeitgeber die Kreisverwaltung und kein Global Player ist, zeugt von einer Pendler Region (vgl. Kap. 8.2).

So ist auch keiner der 120 größten Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz im Kreis Altenkirchen ansässig (vgl. 21). Aufgeführte Arbeitgeber, welche sich um den Kreis Altenkirchen befinden und zugleich in der Liste erwähnt werden, befinden sich z.B. in: Dernbach, Montabaur, Selters, Höhr-Grenzhausen, Neuwied und Hachenburg (vgl. 21). Auch das Fehlen einer Aufführung in der Liste verdeutlicht die Funktion des Kreises als Wohn- und Pendlerkreis.

Wobei nach Robert Lippmann (IHK) auch der übergeordnete Raum, das Bundesland Rheinland-Pfalz, von „vielen kleinen und mittelständischen Betrieben“ (vgl. 21) versorgt wird. Wobei Lippmann die Funktion der großen Firmen, welche im Kreis Altenkirchen fehlen, in der Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Regionen in Rheinland-Pfalz sieht (vgl. 21).




Auch bei der Frage nach dem jeweiligen Versorgungsgebiet der Unternehmen des Kreises Altenkirchen, wird deutlich, dass es sich hier meist um regional ausgerichtete Unternehmen handelt. So versorgen 45% der Unternehmen ausschließlich den Landkreis selbst, weitere 18% den Westerwald, 5% versorgen Teile von Westdeutschland, 14% sind deutschlandweit tätig und nur 18% der Unternehmen sind international tätig.

Um in großen und umsatzstarken Firmen arbeiten zu können müssen die Menschen also meist pendeln (vgl. Kapitel 8.2). Zudem weisen Regionen, welche große Firmen oder gar Global Player (vgl. Global Player) beherbergen, eine hohe Kaufkraft der Bevölkerung auf. Auch das zeugt von Wohlstand und einer höheren Zufriedenheit der Bevölkerung, was auf den Kreis Altenkirchen demnach nur teilweise zutrifft.


8.2 Pendler

Als Pendler werden allgemein Personengruppen bezeichnet, welche ihre Wohngemeinde verlassen müssen, um ihre Arbeitsstätte zu erreichen (vgl. 22). Bewohner von Pendlerregionen, welche selbst zu ihrer Arbeitsstelle pendeln müssen, haben oft mit einer überlasteten Infrastruktur zu kämpfen, was die Lebensqualität und auch den Pull-Faktor (vgl. Push-Pull Faktoren) der jeweiligen Region vermindert.




Die Befragung ergab, dass 82% der Befragten im Kreis Altenkirchen wohnen und arbeiten, was ein pendeln innerhalb des Kreises natürlich nicht ausschließt. 18% der Einwohner gaben an, regelmäßig aus dem Kreis zu pendeln, um im tertiären Sektor zu arbeiten. Keiner der Befragten gab an wegen einer Beschäftigung im sekundären oder primären Sektor aus dem Kreis zu pendeln.

Wie die Internationale Handelskammer (IHK) in einer Studie, die die Pendlerstatistik zwischen den Jahren 2000 und 2014 im Landkreis Altenkirchen aufzeichnet, herausfand, ist der Anteil der Pendlern von 81% auf 85% angestiegen. So ist auch der Anteil an Berufspendlern, der in andere Landkreise pendelt von 42% auf 48% angestiegen. Verglichen mit den Personen, welche an unserer Umfrage teilnahmen, sind die Werte der IHK-Studie deutlich höher.

Allgemein bekräftigt dies weiterhin, dass der Kreis Altenkirchen eine Pendlerregion ist (vgl. 24). Auffällig ist, dass im Kreis durchschnittlich 11.500 Arbeitskräfte mehr auspendeln, als einpendeln. Das Pendlersaldo ist also negativ (vgl. Pendlersaldo). Die einzige Ausnahme bildet die Kreisstadt Altenkirchen, welche mit 3071 einen positiven Pendlersaldo hat und so als Arbeitsmarktzentrum bezeichnet werden kann (vgl. 25).

Quellen & Links

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