Installiere die Dokumente-Online App

<
>
Lebensmittelverschwendung in Deutschland am Beispiel Brot - Entwicklung einer unterrichtlichen Konzeption für das Fach Mensch und Umwelt: ... Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen
Download
Dokumenttyp

Zulassungsarbeit
Ernährungswissenschaf­t

Universität, Schule

Pädagogische Hochschule Freiburg - PH

Note, Lehrer, Jahr

1,5; 2012;

Autor / Copyright
Elga Mensching ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 1.54 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 27521







„Wegführung, Aufbau und Platzierung der Waren in Sicht-, Bück- und Reckzonen folgen ausgeklügelten psychologischen Lehrsätzen und Überlegungen.“[49]

Auch Musik soll zum Kauf verführen, ein angenehmes Gefühl vermitteln und zum Verweilen einladen. Weiterhin ist entscheidend, ob ein Einkaufskorb oder doch ein Wagen genommen wird, der bis oben hin beladen werden kann ohne, dass schwer getragen werden muss.

Auch die Waren an der Kasse verführen bei langem Warten in der Schlange zum Kauf.

Ein großes Problem ist auch die Planung des Einkaufs, wer sich keine Einkaufsliste schreibt, kauft meist Dinge, die er nicht zwingend braucht. Etwa 70% der Kaufentscheidungen fallen im Laden, dadurch sind die Kunden leicht zu beeinflussen.[50]

Fallen Familienfeste oder Feiertage an, wird in viel zu großen Mengen eingekauft. Gerade in der heutigen Zeit, in der vieles sehr hektisch zugeht sehnt man sich nach Geselligkeit, dazu gehört auch Essen an Feiern in großem Maße. In anderen Kulturen, wie China gilt es sogar als Gastunfreundlich, wenn Essen nicht im Übermaß zur Verfügung steht und der Teller leergegessen wird.

Ein weiterer großer Punkt ist die Wertigkeit von Lebensmitteln. Die Menschen schätzen Nahrungsmittel immer weniger. Die Problematik ist durch den Preis bedingt, ein Joghurt kostet im Angebot nur 29 Cent, eine Packung Mehl 45 Cent.

Falls das Produkt nicht mehr schmeckt, schlecht aussieht oder das Verlangen nachlässt, fällt es nicht schwer das Lebensmittel zu entsorgen.

Oft genug werden Lebensmittel aussortiert, weil sie nicht schmecken oder die Packung aus dem Sonderangebot doch zu groß war. Demnach wird es in der heutigen Zeit immer wichtiger, dass die Lebensmittel wieder wert geschätzt werden und vor allem, dass bewusster eingekauft wird.

Jedoch war das nicht immer so, nach dem zweiten Weltkriegt galten Lebensmittel noch als eine wertvolle Kost. Es herrschten Hungersnöte im Krieg und es .....[Volltext lesen]

Download Lebensmi­ttelvers­chwendun­g in Deutschl­and am Beispiel Brot – Entwickl­ung einer unterric­htlichen Konzepti­on für das Fach Mensch und Umwelt
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

In anderen Ländern der Welt hat man noch ein anderes Verhältnis zu Lebensmitteln, das Essen ist knapp und oft können sich die Menschen dort nicht das Obst leisten, was im eigenen Land heranwächst und hier in den Industriestaaten werden Lebensmitteln in großen Mengen verschwendet.[54]

Das Ernährungsverhalten trägt ebenso zur Verschwendung bei. Wer vermehrt Fleisch isst, unterstützt den vermehrten Anbau von Getreide für Tierfutter und ebenso wird mehr Wasser verbraucht. Das Klima und die Umwelt werden zusätzlich belastet. Viel Brot wird produziert um später wieder entsorgt zu werden. Da dies ein großer Aufwand von Beginn an darstellt, darf entlang der ganzen Lebensmittelkette nicht mehr so verschwenderisch gehandelt werden.

Welche Folgen und Ausmaße dieses Verhalten bereits global zeigt, wird im nächsten Kapitel dargestellt.

2.7.         Die weltweiten Folgen durch Brotverschwendung

„Experten schätzen, dass täglich etwa 10 bis 20 Prozent der in Deutschland produzierten Backwaren nicht verkauft werden.“ [55]

Das sind mehr als 500.000 Tonnen Altbrot. Mit dieser Menge könnte ganz Niedersachsen versorgt werden. [56]

Welche unnötigen Folgen und zusätzliche Belastungen daraus ergeben, ist heute schon erkennbar. Das Klima, der Boden und die Menschen in armen Ländern sind da nur ein paar Auswirkungen.

2.7.1.      Klima

Laut Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heißt es:

Tierische Lebensmittel haben ein sehr viel höheres Treibhausgaspotential als pflanzliche Lebensmittel. Aber auch innerhalb der pflanzlichen Lebensmittel gibt es Unterschiede im Hinblick auf die Klimawirksamkeit, je nachdem, wie viel Energie für Erzeugung, Verarbeitung, Transport, Lagerung und Zubereitung aufgewendet wurde. Mit einer nachhaltigen Ernährungsweise lassen sich die Treibhausgasemissionen deutlich senken. [57]

In der Landwirtschaft benötigt die Produktion der unnötig hergestellten Brote eine Fläche von 200.000 Hektar, dabei steigt die Menge an Treibhausgasen in die Atmosphäre, die den Emissionen von 300.000 Autos entspricht.[58]

Denkt man an die Klimaproblematik und der damit verbundenen CO2- Emission, gehen die ersten Gedanken an: Weniger Autofahren, vielleicht sogar ein Hybridauto; Haushaltsgeräte mit A++ -Zeichen, Ölheizung, Energiesparlampen, usw. Aber wer denkt an Lebensmittelverschwendung? Mit dem eigenen Essverhalten trägt jeder selbst wesentlich zur .....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Oft werden die Pestizide mit der Zeit abgebaut oder durch den Regen in den Boden gespült.

Werden Pflanzenschutzmittel im Frühjahr eingesetzt sind sie im Herbst bei der Ernte nicht mehr nachweisbar.

Wachsen die Pflanzen im Boden, sind sie durch den direkten Sprühneben geschützt, anders als bei Getreide, daher ist Getreide oft höher belastet.

Herbizide zum Beispiel werden nicht direkt auf das Getreide gespritzt, so werden sie in Lebensmittel auch kaum nachgewiesen.

Anders als bei Insektizide, ein Mittel um Pilze und Insekten fern zu halten, setzt man manchmal auch noch kurz vor der Ernte ein, deshalb werden Insektizide oft noch nachgewiesen.[62]

Bei Getreide konnten im 2. Jahr in Folge in ca. 65% der Proben keine quantifizierbaren Rückstände nachgewiesen werden und sind damit rückstandsfrei. Auffällig ist hier jedoch im Vergleich zum Jahr 2009, in dem es keinerlei Höchstgehaltsüberschreitungen und Beanstandungen gab, dass im Jahr 2010 17 (3,8%) Proben Rückstände über dem Rückstandshöchstgehalt aufwiesen und 11 (2,5%) davon beanstandet wurden.[63]

In folgenden Tabellen sind die Gesamtübersichten von 2009 und 2010 über die Ergebnisse der Proben zu sehen.

Tabelle 1: Gesamtübersicht über die Ergebnisse 2009[64]

Tabelle 2: Gesamtübersicht über die Ergebnisse 2010[65]

2.7.3.      Wasserverbrauch

Ebenso ist der Wasserverbrauch, der entlang der ganzen Herstellung von Brot verbraucht wird, ein großes Thema und das während in anderen Ländern Wassermangel herrscht. Für ein Kilo Brot braucht man 1000 Liter Wasser, das sind circa 6,5 Badewannen voll, bei einem Wannenvolumen von 150 l. [66]

Allein für den Anbau des Getreides werden in Deutschland 783 Liter Wasser pro Kilogramm Getreide ve.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Regional produziertes Getreide, unter der Beachtung der ökologischen Anbauweise, hat hier einen enormen Vorteil für den Wasserverbrauch.


2.7.4.      Hunger der Armen

Die globalen Folgen reduzieren sich aber nicht nur auf das Klima, den Boden und das Wasser, denn auch die Menschen in Entwicklungsländern leiden unter dieser Situation.

Allein der Überfluss, der in Europa und der USA zusammenkommt, reicht dreimal um den Hunger in der Welt entgegen zu wirken. Eine Änderung der Lebens- und Konsumgewohnheiten ist daher notwendig.[70]

Diese Menschen können zwar nicht direkt aus dem verändertem Verhalten profitieren, denn der hier produzierte Überfluss kann nicht einfach exportieren werden um die hungernden Menschen damit zu nähren. Dennoch würde es helfen, würde nicht all das Brot verschwendet werden.

Die weltweiten Agrarmärkte sind eng miteinander vernetzt. Wenn in Europa der Absatz von Getreide steigt, fehlt das Getreide an anderer Stelle der Welt und treibt den Preis in die Höhe, was dazu führt, dass sich viele Menschen in ärmeren Ländern Getreide nicht mehr leisten können. Selbst das Saatgut muss teuer eingekauft werden. Hier dagegen werden Preise mit Subventionen niedrig gehalten.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Produktion von Lebensmitteln immer auch Energie verbraucht und Treibhausgase freisetzt. Die Kette wirkt also global.[71]


Abbildung 9: Der Getreidemarkt im Überblick[72]

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

2.8.         Lösungsansätze gegen die Verschwendung

Wenn man sich das Ausmaß dieser Verschwendung bewusst macht, kommt man schnell zu der Frage, was dagegen bereits unternommen wurde und wieso sich noch keine sichtbare Veränderung eingestellt hat. Es liegt in der ethischen Verantwortung gemeinsam nach Wegen zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten zu suchen.

Klar ist, dass jeder selbst etwas dagegen tun muss und kann. Jedoch ist der Verbraucher nicht an allem schuld, denn die Verschwendung entsteht schon viel früher. Bereits in der Landwirtschaft entstehen große Mengen der Lebensmittelverschwendung. Aber auch die Großverbraucher und die Industrie schneiden nach der neuen Studie der Universität Stuttgart im Auftrag des Bundesministeriums erschreckend schlecht ab, wie in folgendem Kreisdiagramm dargestellt wird.

Abbildung 10: Verteilung der Lebensmittelabfälle entlang der Lebensmittelkette[76]

2.8.1.      Verbraucher und Haushalte

Wie Bundesministerin Aigner in ihrer Studie schreibt, sollen die Verbraucher mit 61%, den größten Teil zur Verschwendung beitragen.

In Privathaushalten landen jedes Jahr knapp sieben Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll. Ganz oben dabei ist Brot. Erste Lösungsansätze sollen hier Flyer sein, die für erste Aufklärung über das Mindesthaltbarkeitsdatum sorgen und Informationen über die richtige Lagerung von Brot bieten.[77]

Stefan Kreutzberger erwähnt in seinem Buch ‚Die Essensvernichter‛ einen wichtigen Punkt, er schreibt von der Aufklärung des Verbrauchers. Es sei wichtig den Verbraucher mehr Wissen über Lebensmittel zu vermitteln, denn nur, wenn die Probleme erkannt werden, kann sich eine Besserung einstellen. Wichtig sei auch, dass jeder selbst den Willen haben muss Verschwendung zu vermeiden.

Die Aufklärung in Schulen bis hin zum privaten Bereich ist hier ein erster Schritt zum Umdenken.[78]

Wenn jemand weiß, wie das Lebensmittel hergestellt wird, was an Wasser, Energie, Arbeitskräften und sonstigen Kosten dafür eingesetzt wurden, kann das Produkt als Ganzes wertschätzen. Dafür muss bei jedem Einzelnen wieder das Bewusstsein dafür geschaffen werden, das seit Beginn der Industrialisier.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Das bedeutet nun nicht, dass Brot nur noch im Biomarkt gekauft werden sollte, auf Regionalität zu achten ist hier allerdings ein guter Ansatz. Regional erzeugtes Getreide unterscheidet sich hauptsächlich durch die Transportwege. Dies ist jedoch ein sehr schwer gewichteter Punkt in der Energiebilanz. Achten die Verbraucher darauf, woher das Getreide oder das Brot kommt, kann hier der Klimasituation entgegengewirkt werden.

Auch die Bauern in der Region profitieren davon, denn ihre Arbeitsplätze werden erhalten.

Einige Supermärkte richten regionale Theken ein, sie gehen ganz nach dem Trend der Konsumenten. Marken wie Geprüfte Qualität aus Bayern, Unser Land oder Unsere Heimat kennzeichnen diese Nähe zur Regionalität. [82]

Man kann den Verbrauchern nicht vorschreiben, was und wie viel sie kaufen sollen. Das muss jeder selbst entscheiden. Jedoch sollten sie mehr von Transparenz profitieren, um alle nötigen Informationen für ihre Entscheidungen zu erhalten.

Wer weniger wegwirft spart viel Geld. Der Konsument muss, um Verluste zu vermeiden, nachhaltiger einkaufen. In der Konsumgesellschaft neigen die Verbraucher dazu zu viel einzukaufen. Um dem vorzubeugen, müssen Mahlzeiten geplant werden, damit nicht wahllos Lebensmittel nach Gelüsten eingekauft werden. Darum gilt nie mit leerem Magen und ohne Einkaufszettel einkaufen zu gehen.

Auch sollten die Sonderangebote und Verkaufsaktionen nicht dazu verleiten mehr zu kaufen als tatsächlich verzehrt werden kann.

Seit der Haltbarmachung von Lebensmittel schaffen sich die Menschen Vorräte an. Dies ist praktisch und in der modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, jedoch müssen diese Lebensmittel immer wieder hinsichtlich ihrer Haltbarkeit kontrolliert werden. Gerade bei Brot sollte man lieber ein kleineres bzw. halbes Brot frisch kaufen, anstatt ein Großes zu nehmen.

Weniger Verschwendung bedeutet, dass wieder mehr Geld für höherwertige Lebensmittel zur Verfügung steht und damit eine verantwortungsvollere Ernährung möglich ist. Brot aus Biogetreide kön.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Swop your Documents