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Referat

Willy Brandts Lebensge­schichte­: Vom Exil zum Kanzlera­mt

1.192 Wörter / ~10 Seiten sternsternstern_0.2stern_0.3stern_0.3 Autor Joachim G. im Feb. 2012
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Referat
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Heinrich-von-Zügel-Gymnasium Murrhardt

Note, Lehrer, Jahr

2012

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Joachim G. ©
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ID# 14586







Herbert Ernst Karl Frahm wurde am 18. Dezember 1913 als Sohn der 19-jährigen, ledigen Verkäuferin  Martha Frahm in Lübeck geboren. Herbert Frahm wuchs bei seinem Großvater auf und 1928 erhielt er einen Platz am Johanneum in Lübeck (ältestes Gymnasium Lübecks). Dort war er ein Außenseiter da seine Mutter unverheiratet war.

 

Durch seinen Großvater kam er 1929 zur Sozialistischen Arbeiterjugend [SAJ], und durch Julius Leber 1930 zur SPD. Julius Leber war ein deutscher Politiker, Reichstagsabgeordneter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Rücktritt der Reichsregierung am 27 . März 1930 wollte die SPD die Minderheitsregierung von Heinrich Brüning tolerieren doch Herbert Frahm hielt dies für einen Verrat an den Zielen des Sozialismus. 

Daraufhin wechselte er zur Sozialistischen Arbeiterpartei [SAP] einer Linksabspaltung der SPD und wurde Vorsitzender des Sozialistischen Jugendverbandes [SJV].

 

Mit 19 Jahren beendete er die Schule und begann bei einer Schiffsmaklerei eine Ausbildung. Nach dem Reichstagsbrand floh Herbert Frahm am 1. April 1933 nach Dänemark und ging weiter nach Oslo. Dort nahm er zu seinem Schutz den Namen WILLY BRANDT an, den er schon bei einer illegalen Parteikonferenz verwendet hatte.

Willy Brandt studierte in Oslo Geschichte und begann bald darauf journalistisch für die SAP zu arbeiten. 1936 mietete er sich unter dem norwegischen Namen Gunnar Gaasland eine Wohnung in Berlin und reorganisierte im Auftrag der SAP die Auslandsabteilung der SAP Berlin.

 

1937 reiste er nach Spanien und berichtete dort über den Bürgerkrieg.

1938 wurde Brandt durch die NSDAP ausgebürgert für und „staatenlos“ erklärt.

Als deutsch Truppen in Norwegen einmarschierten wurde Willy Brandt verhaftet. Doch seine Tarnung blieb bestehen. Als er wieder auf freien Fuß gesetzt wurde floh er nach Stockholm wo er von der dortigen Exilregierung die norwegische Staatsbürgerschaft erhielt. 1940 kam seine Tochter Ninja zur Welt ein Jahr später heiratete er Carlota Thorkildsen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Am 1. Juli 1948 erhielt Willy Brandt die deutsche Staatsbürgerschaft zurück und lies den Namen WILLY BRANDT offiziell in seine Papiere aufnehmen.

1948 heiratete er zum 2. Mal. Rut Bergaust geborene Hansen eine Norwegerin mit der er noch im selben Jahr den Sohn Peter zur Welt brachte.3 Jahre später folgte Lars, sein zweite Sohn mit Ruth.

Während dieser Zeit, der Berlin-Blockade der sowjetischen Vetos war Willy Brandt ein enger Berater des damaligen Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter.

Am 14. August 1949 wurde Brandt als SPD-Abgeordneter in den 1. deutschen Bundestag gewählt in dem er 2 Wahlperioden saß.

Nach dem Tod von Otto Suhr, der seit 1953 Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen war, ließ sich der nun 43 Jahre alte Willy Brandt am 3. Oktober 1957 in das Amt wählen. Dabei war er von 1957 bis 1958 Mitglied des Bundesrates.

 

1958 wurde Brandt zum SPD Landesvorsitzenden in Berlin und zum Mitglied des Bundesvorstandes der SPD gewählt.

 

Als Willy Brandt am 13.August 1961 gegen 4 Uhr morgens vom Bau der Berliner Mauer erfuhr flog er nach Tempelhof und protestierte sowohl am Potsdamer Platz als auch am Brandenburger Tor gegen die Sperrung der Sektorengrenze.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1961 kandidierte Willy Brandt als sozialdemokratischer Kanzlerkandidat gegen Konrad Adenauer. Noch im gleichen Jahr kam sein dritter Sohn Mathias zur Welt.

 

Am 26. Juni 1963 besuchte John F. Kennedy Berlin und sprach an der Seite von Willy Brandt vor dem Schöneberger Rathaus den berühmten Satz Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in einer freien Welt sagen kann: „Ich bin ein Berliner“

 

Von 1964 bis 1987 war Brandt Parteivorsitzender der SPD und von 1965 an wieder im Bundestag.

1965 kandidierte er gegen Ludwig Erhard um den Kanzlerposten.

Ein Jahr später brachte der Koalitionspartner FDP Bundeskanzler Ludwig Erhard zu Fall. Nach dessen Rücktritt kam es erstmals in der Bundesrepublik Deutschland zu einer sogenannten “Großen Koalition“ von CDU/CSU uns SPD. Der damalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Georg Kiesinger, übernahm die Bundesregierung.

Damals hatten die CDU/CSU 245, die SPD 202 und die 49 Sitze.

Daraufhin gingen kritische Studenten als „Außerparlamentarische Opposion [APO] zu Demonstrationen auf die Straße.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Willy Brandt wurde Bundesaußenminister und Vizekanzler. In seiner Zeit als Bundesaußenminister setzte Brandt das deutsch-französische Truppenabkommen und den Beitritt der Bundesrepublik zum Atomwaffensperrvertrag durch. Ebenfalls setzte er sich für den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft [EWG] ein.

 

Am 28. September 1969 schaffte Willy Brandt nach 20-jähriger Regierungszeit der CDU/CSU den Regierungswechsel. Er war der erste sozialdemokratische Bundeskanzler.

Um die Mehrheit im Bundestag zu bekommen bildete er eine Koalition mit der FDP. 

Am 12. August 1970 unterzeichnete er den „Moskauer Vertrag“ der zu Gewaltverzicht und Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion verpflichtet.

Im Dezember 1970 unterzeichnete er den „Warschauer Vertrag“ der von den Grundlagen der deutsch-polnischen Beziehung handelt.

Anlässlich seines Besuches in Warschau kniete sich Willy Brandt am 12.Dezember 1970 vor dem Mahnmal für die Opfer im Ghetto nieder. Dieses Bild ging um die ganze Welt.  (è Folie)

Daraufhin wurde Brandt vom „Times Magazin“ zum Menschen des Jahres gewählt und am 10. Dezember 1971 bekam er in Oslo den Friedensnobelpreis überreicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 27. April 1972 versuchten die CDU/CSU Brandt mit Hilfe eines Misstrauensvotums zu stürzen doch Heiner Barzel scheiterte. Da diese Entscheidung nur sehr knapp war, wollte Willy Brandt Neuwahlen, bei diesen wurde Brandt am 19. November 1972 eindeutig bestätigt und die SPD wurde zum ersten Mal die stärkste Partei im Bundestag.

 

Ein Jahr später reiste Brandt als erster Kanzler der Bundesrepublik nach Israel und im September sprach er vor der Generalversammlung der Vereinten Staaten in New York.

Nachdem am 24.April 1974 Brandts persönlicher Referent Günter Guillaume, der 1956 als angeblicher Flüchtling in die Bundesrepublik kam und1973 bis in unmittelbare Nähe an Brandt vorgedrungen war, als Spion der DDR enttarnt und verhaftet wurde reicht Willy Brandt am 6. Mai 1974 seinen Rücktritt ein.

(èFolie)

Bonn 6.Mai 1974

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!                                                                         Ich übernehme die politische Verantwortung für Fahrlässigkeiten im Zusammenhang mit der Agentenaffäre Guillaume und erkläre meinen Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers.                                                                                                        Gleichzeitig bitte ich darum, diesen Rücktritt unmittelbar wirksam werden zu lassen und meinen Stellvertreter Bundesminister Scheel, mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Bundeskanzlers zu beauftragen, bis ein Nachfolger gewählt ist.        Mit ergebenen Grüßen
Ihr Willy Brandt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12 Tage später wurde Helmut Schmidt als Nachfolger von Willy Brandt gewählt.

Doch ganz zog sich Brandt nicht aus der Politik zurück. Er beteiligte sich 1979 an Gesprächen gegen den Nahostkonflikt und von 1979 bis1983 war er Mitglied des Europäischen Parlaments.

 

1983 heiratete Brandt zum dritten Mal. Dieses Mal seine langjährige Assistentin Brigitte Seebacher. 1984 bekam er in New York den „Dritte-Welt-Preis“ und 1985 in Washington den „Albert Einstein-Friedenspreis“

 

1987 erklärte Brandt nach 23 Jahren seinen Rücktritt als Pateivorsitzender.

Noch im gleichen Jahr wurde Brandt zum Ehrenvorsitzenden der SPD ernannt.

Am Abend vom 10.November 1989 als die Mauer fiel erklärte Brandt „Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört“

Im November 1990 traf sich Brandt mit dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein uns konnte somit 193 Menschen die dort festgehalten wurden befreien.

 

Am 20. Dezember eröffnete Brandt als Alterspräsident die Sitzung des ersten gesamtdeutschen Bundestages.

 

Auf Antrag von Willy Brandt wurde 1991 mit 338 zu 320 Stimmen beschlossen den Regierungssitz nach Berlin zu verlegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 4. Oktober wurde bei Willy Brandt eine Darmkrebserkrankung diagnostiziert und er musste operiert werden. Einen weiteren Eingriff im Mai 1992 brachen die Ärzte nach wenigen Minuten ab, da es keine Hoffnung auf eine Heilung mehr gab.

 

Willy Brandt starb am 8. Oktober 1992 in Unkel am Rhein. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf beigesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                           

 

                             

 

Quellen & Links

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