Protokoll
Molekulare Diagnostik, Labor
27.04.2009 – 29.04.2009
1. Einleitung
Im Zuge des
Labors wurde ein Microarray-Experiment durchgeführt. Verwendet wurden dafür
hMADs-3 Stammzellen bzw. differenzierte hMADs-3 Zellen an unterschiedlichen
Tagen der Differenzierung.
Ziel war die
unterschiedliche Expression der Gene in den Proben zu untersuchen.
2. Probenaufbereitung und Microarray-Hybridisierung
Zu Beginn
bekamen wir zwei Proben, beide Male die gleiche (Referenzprobe, Gruppe 1). Eine
davon soll mit Cy dye 5 und eine davon mit Cy dye 3 gelabelt
werden.
Aufteilung:
Probe 1
(Referenz) – Cy dye 5 – Maier und
Probe 2
(Referenz) – Cy dye 3 – Lassnig und Krenn
2.1 RNA-Isolation aus der Probe
Wir erhielten
die fertig vorbereitete Probe.
2.2 Reverse Transkription und Aminoallyl-Labeling
Die Arbeiten
wurden laut Standard Operating Procedure MET014_01 mit folgenden
Änderungen durchgeführt.
IV. Reagent
Preparation wurde ausgelassen, da diese Schritte
bereits durchgeführt waren und wir die darin hergestellten Reagenzien zur
Verfügung gestellt bekamen.
Ad V.
Procedure. Bei 5.1.5 wurde die Inkubation über Nacht, also ca. 21 Stunden
durchgeführt.
Bei 5.1.6 wurde
die Inkubationszeit auf 17 Minuten erhöht, da sich das Heizgerät beim
Hineingeben der Probe noch in der Aufheizphase befand. Die Temperatur beim
Hineingeben war 54°C, nach 4 Minuten waren die erforderlichen 65°C erreicht.
Aufgrund eines
Missgeschicks bei 5.2.8 ging Probenmaterial verloren. Beim Herausnehmen der
Probe aus der Zentrifuge wurde der Inhalt verschüttet. Da beide Proben
glücklicherweise Referenzmaterial enthielten (und somit identisch waren) wurden
Schritte 5.2.6 bis 5.2.8 ein weiteres Mal durchgeführt, die beiden Proben
vermischt und dann, zum Ausgleich der Konzentrationen wieder gleichmäßig
aufgeteilt. Mögliche Auswirkungen sind schwächere Fluoreszenzsignale.
Anmerkung zu
5.4.5. In beiden Filtern waren deutlich die Farben des Labelings zu erkennen.
Bei Probe 1 (Cy dye 5) war dies blass-bläulich, bei Probe 2 (Cy dye 3)
hell-rötlich bis rosa.
Der optionale
Schritt 5.5 Analysis of Labeling Reaction wurde nicht durchgeführt.
Bei 5.6 wurde
die Proben 45 Minuten in einer Speed-Vac getrocknet und anschließend
noch 45 Minuten dort aufbewahrt.
2.3 Hybridisierung
Es wurde eine
automatische Hybridisierung mittels einer Tecan HS400 durchgeführt. Die
dafür notwendigen Schritte wurden laut Standard Operating Procedure
MET030_01 ohne Veränderungen durchgeführt.
Für die
Vorbereitung der Probe aus dem Labeling-Schritt wurden folgende Schritte laut Standard
Operating Procedure MET015_03 aus 5.4 Hyridisierung durchgeführt.
Bei 5.4.4.
wurden 88µL des bereits vorbereiteten Hybridisierungsbuffer zur ersten Probe
hinzugefügt, gut aufgelöst und der Inhalt zur zweiten Probe pipettiert und
ebenfalls gut durchgemischt. 5.4.5 und 5.4.6 wurden anschließend durchgeführt,
wobei bei 5.4.6 auf den Kühlvorgang verzichtet wurde.
Der
Microarray-Chip hatte die Nummer 228856 (HOC 20).
3. Analyse
Es wurde nach Standard
Operating Procedure MET002_00 vorgegangen. Zuerst wurden die Slides mittels
Axon Instruments Microarray-Scanner 4000B eingescannt. Dieser arbeitet
mit zwei Laser, einer mit 532nm für Cy dye 3 und einer mit 635nm für Cy dye 5.
Es waren die
Verstärkungsfaktoren für die beiden Farbkanäle zu wählen. Dabei war darauf zu
achten, dass die Bildpunkte nicht im Sättigungsbereich sind, diese aber
trotzdem sichtbar und etwa gleich hell abgebildet werden. Hierzu kann das
Histogramm betrachet werden. Der vordere Teil von diesem war dem Rauschanteil
zuzuordnen, der hintere dem tatsächlichen Signal. Dort soll die Höhe der beiden
Kurven etwa gleich sein. Bei uns waren die Verstärkungsfaktoren für 532nm 720
und für 635nm 680.
Abweichung der
beiden Faktoren entstehen aufgrund der verschiedenen Eigenschaften der
Farbstoffe (Quantenausbeute, UV-Empfindlichkeit, Auto-Fluoreszenz bei grün).
Ein Ausschnitt
unseres Scans ist in Abbildung 1 zu sehen.
Danach war das
Grid auf die Spots auszurichten. Es gab bereits ein vorgefertigtes Grid, es
wurde noch eine Feinjustierung der 48 Blöcke durchgenommen. Danach berechnet
die Software automatisch die Position und Größe der Spots. In jedem Block
befinden sich außerdem Referenzpunkte, die immer ein Signal liefern.
Die Filterung
wurde nach verschienenen Kriterien mittels eines bereits vorgefertigten Filters
durchgeführt. Es wurden unter Anderem folgende Spots „geflagt“: Spots mit zu
hoher bzw. zu niedriger Intensität, Median und Mittelwert zu verschieden,
Hintergrundsignal stärker als Spotsignal.
Nun ist im
Scatterplot (532nm über 635nm) eine schöne um 45° geneigte Punktwolke zu
erkennen. Dies ist auch erwünscht, da wir Referenz mit Referenz verglichen
haben.
Abbildung 1.
Scan Gruppe 1, Slide 228856
Der nächste
Schritt nun ist eine Normalisierung der Daten mittels geeigneter Software (ArrayNorm).
Ein Dye-Swap war
bei uns nicht erforderlich, da Referenz mit Referenz verglichen wurde.
Anschließend
müssen die Daten ausgewertet werden. Dafür sind relevante Informationen
geeignet rauszufiltern. Aufgrund der großen Datenmenge kann sich das teilweise
als sehr schwer erweisen.
Hierfür können
verschiedene Clusteringverfahren (SVM, k-mean, Neuronale Netze und viele
andere) verwendet werden. Als Beispiel sind in Abbildung 2 zwei
unterschiedliche Cluster, die mittels Genesis erstellt worden sind, zu
sehen.
In Abbildung 3
ist die Auswertung nach Zugriff auf Geneontology-Datenbank zu sehen.
Dabei sind die Gene nach Funktionsgruppen aufgeschlüsselt.
Abbildung 2.
Cluster aus Genesis
Abbildung 3.
Sortiert nach bekannten funktioniellen Genen