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Zusammenfassung
Erziehungswissenschaf­t

Paris-Lodron-Universität Salzburg

SS 2011 Hofmann

Lea Z. ©
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ID# 7573







Steiner, G. (2007). Lernen. 20 Szenarien aus dem Alltag (4. Aufl.). Bern: Huber.

Zusammenfasssung der Szenarien 1,2 & 4-10


Inhaltsverzeichnis

1.   Angst vor weißen Kitteln – Klassisches Konditionieren. 2

2.   Ein gelernter Herzinfarkt? – Das Problem der Extinktion. 5

4.   Ein unordentliches Kind wird ordentlich – Signale für neue Gewohnheiten. 6

5.   Michael, der Störenfried – Vom operanten Konditionieren und vom sozial-kognitiven Lernen. 7

6.   Wie Rita die Freude am Zeichnen verlernt – Von Verstärkungen und Belohnungen. 11

7.   Warten und verzichten lernen – Das Lernen von Plänen zur eigenen Impuls- und Verhaltenskontrolle. 14

8.   Keine Angst vor Examen! – Mehr als nur Desensibilisierung. 16

9.   vorgesetzte lernen den Umgang mit Stress - Kognitives Verhaltenstraining und Aufbau handlungsleitender Kognitionen. 18

10.    Gelernte Hilflosigkeit bei einem Oberstufenschüler – Nicht-Kontingenzen und Ursachenzuschreibungen. 20


1.   Angst vor weißen Kitteln – Klassisches Konditionieren

Klassisches Konditionieren:

1.   UCS (Fleischpulver)

UCR (Speichel)

2.   CS (Ton)

OR (Ohrenspitzen)

3.   UCS + CS

UCR (Speichel)

4.   CS (Ton alleine)

CR (Speichel)

UCS      = Unkonditionierter Stimulus (Reiz)

CS        =  Konditionierter Stimulus (Reiz)

UCR      = Unkonditionierte Reaktion

CR        =  Konditionierte Reaktion

OR        = Orientierungsreaktion

Eine elementare Reaktion (Reflex der Speichelabsonderung), der durch einen bestimmten Reiz ausgelöst wird, wird später unter bestimmten Bedingungen durch einen ursprünglichen neutralen Reiz ausgelöst (Glockenton) / Reize sind Auslöser für Reflexreaktionen


Kl. Konditionieren erfolgt nur dort, wo bereits ausgebildete elementare Verhaltensformen vorhanden sind, die durch neue Reize ausgelöst werden können => elementare, natürliche Verhaltensweisen

1.   Weißer Kittel

OR

2.   Spülen der Tränenkanäle (UCS)

Schreien (UCR)

3.   Weißer Kittel + Spülen d. T.

Schreien

4.   Weißer Kittel (CS)

Schreien (CR)

Der konditionierte Reiz (oder besser konditionierte Reizkonfiguration) ist in der Alltagssituation nicht alleine der Auslöser für die konditionierte Reaktion (Schreien), sondern es spielen auch andere Umgebungsmerkmale eine Rolle (=>Gemeinsames Auftreten von: weißer Kittel + weitere Merkmale der Arztpraxis = Schreien)


Ein klassisches Experiment zur Konditionierung von Emotionen: „Der kleine Albert“

(Watson & Rayner)

1.   Weiße Ratte

OR (=neutraler Reiz)

2.   Lärm (UCS)

Angst, Furcht (UCR)

3.   Weiße Ratte + Lärm

Angst, Furcht

4.   Weiße Ratte (CS)

Angst, Furcht (CR)

Insgesamt brauchte es sieben Paarungen bis der kleine Albert auf die Ratte konditioniert war (auf Furcht reagierte). Die Konditionierung des kleinen Kindes beim Arzt kam schon beim ersten Mal zustande (one trival learning).

Begründung: Verbindungen zwischen Reizen und Reaktionen kommen in einem einzigen Versuch zustande, wenn der bedingte Reiz mit einem sehr starken unbedingten schmerzauslösenden Reize verbunden wird. Es ist zu vermuten, dass die Erregung des Kindes beim Augenarzt schon ein relativ hohes Niveau erreicht hatte und der Schmerz aus diesem Grunde sehr intensiv verarbeitet wurde, was zum Lernen in einem einzigen Durchgang führte.

Das Erregungsniveau des kleinen Albert war in der experimentellen Situation deutlich niedriger.


Reizsubstitution

Der konditionierte Reiz (weißer Kittel), wird durch einen andern Reiz substituiert (Bsp. Haus in dem sich die Arztpraxis befindet, Treppenhaus des betreffenden Hauses oder das bevorstehende Ereignis verbal benennen =>Arztbesuch). Nun wird dieser zum auslösenden Reiz für das Schreien, der dem weißen Kittel vorausgeht = Konditionierung zweiter Ordnung => Konditionierung höherer Ordnung


Phänomen der fortgesetzten Substitution von Reizen

Als konditionierter Reiz kommen neben physikalischen Reizen auch Wörter, sprachliche Ausdrücke und Zeichen (z.B. Signaltafeln) in Frage = zweites Signalsystem der Wirklichkeit (nur für Menschen)

Es sind Signale für die primären Signale. Es gelten jedoch die gleichen Grundgesetze wie innerhalb .....

Extinktion

Die Angst (des Aufsehers) kann dadurch gelöscht werden, dass beim Auftreten von substituierten Reizen (z.B. anderen Häftlingen) keine Bedrohung mehr auftritt.

Dies kann erfolgen durch:

Guthrie: Furchtreaktionen durch neue, inkompatibel Reaktionen ersetzen

Pawlow: Wiederholt den angstauslösenden Signalen aussetzen, sodass eine allmähliche Verringerung der Angstreaktion einsetzt


4.   Ein unordentliches Kind wird ordentlich – Signale für neue Gewohnheiten


Gewohnheiten = komplexe Verhaltensmuster, die durch bestimmte Reize in der Situation ausgelöst werden


Alten Gewohnheiten können durch Hemmungskonditionierung aufgebrochen werden = Konditionierter Reiz wird unwirksam gemacht, indem eine neue unvereinbare Reaktion auf ihn gelernt wird und dann durch die alte Reaktion gehemmt wird.


Es gibt drei Verfahren der Hemmungskonditionierung:

1.  Methode der inkompatiblen Reize

Neben dem auslösenden Reiz enthält die Reizsituation zusätzlich Reize, die das Auftreten der unerwünschten Reaktion verhindern.

Bsp.: Mutter hilft beim >Hereinkommen aus der Kleidung und gibt den Kind dann die Kleidung wieder in die Hand

2.  Toleranzmethode

Der auslösende Reiz wird abgeschwächt dargeboten (unterhalb für die Auslösung der unerwünschten Reaktion notwendigen Reizschwelle), damit die unerwünschte Reaktion nicht auftritt; allmählich wird die Intensität gesteigert.

Bsp.: bei mehrmaligen Passieren dem Haus des Arztes immer mehr nähern

3.  Ermüdungsmethode

Der auslösende Reiz wird solange dargeboten, bis das unerwünschte Verhalten wegen Erschöpfung nicht mehr gezeigt wird (ermüdet) und deshalb eine neue Reaktion erlernt werden kann.

Bsp.: Kind wirft solange die Kleidung am Boden, bis es ermüdet und das Aufhängen erlernen kann

Hemmungskonditionierung (Gegenkonditionierung) = ein ursprünglich auslösender Reiz konditioniert andere Reaktionen und wird so zum Hemmer für die ursprüngliche Reaktion (der konditionierter Reiz verliert seine Wirkung, weil er einem anderen Verhalten zugeordnet wird)


Unerwünschte Gewohnheiten werden durch neue Gewohnheiten ersetzt, indem man die Reizsituation durch zusätzliche Signale erweitert (Bsp. helfende Mutter), die erwünschtes Verhalten auslösen und dieses dann verstärken (Bsp. Lächeln der Mutter beim Aufhängen der Kleidung) =>Generalisierung durch Reizmodifikation


Wer das Rauchen aufgeben will, sorgt dafür, dass er keine Zigaretten im Huse hat, deren Anblick eine Raucherreaktion auslösen kann. Außerdem muss er lernen, auf eine Vielzahl auslösender Reize mit Verhalten zu reagieren, dass mit dem Rauchen inkompatibel ist.


5.   Michael, der Störenfried – Vom operanten Konditionieren und vom .....


Verhaltensformung ≠ Gegenkonditionierung

Gegenkonditionierung (Pawlow) = ein auslösender Reiz wird mit einer neuen, inkompatiblen Reaktion verbunden – es wird eine neue Reiz-Reaktions-Verbindung gelernt

Verhaltensformung (Skinner) = durch operante Verstärkung kommt es zu Prozessen der Extinktion und zum Aufbau neuer Reaktions-Konsequenz-Verbindungen


Systematische Desensibilisierung (bei emotionalen Reaktionen)

Es wird eine Hierarchie der ärger- oder furchtauslösenden Reize aufgestellt, vom schwächsten (leeres Klassenzimmer) ärger- oder furchtauslösenden Reiz bis zum stärksten. Nun den schwächsten Reiz im Entspannungszustand so lange vorstellen, bis dieser ohne Ärger- oder Furchtreaktion hervorgerufen werden kann.

Nacheinander werden dann so die geordneten Reize mit der Entspannungsreaktion verbunden, bis man sich auch den stärksten Reiz ohne Ärger- und Fruchtreaktion vorstellen kann.


Selbstkontrolle

= eine Reaktion wird durch eine andere Reaktion kontrolliert.

Um Ärger- und Furchtreaktionen aufgrund von diskriminierenden Stimuli (Störverhalten des Schülers) zu kontrollieren, wird eine kontrollierendeReaktion (Ein- und Ausatmen nach einer Unterrichtsstörung) durch operante Konditionierung erworben (und zwar durch neg. Verstärker; emotionale Erregung wird niedriger). => die emotionale Reaktion = kontrollierteReaktion


Die Lerngeschwindigkeit und der Löschungswiederstand (d.h. Anzahl unverstärkter Reaktionen bis zur Löschung), hängen davon ab, ob eine Reaktion regelmäßig immer oder nur gelegentlich verstärkt wird.


Ko.....

Strafen – aversive Reize

Bestrafung = Auftreten eines aversiven Reizes (anders als bei der neg. Verstärkung, wo der aversive Reiz nach der Reaktion verschwindet) oder entfernen eines positiven Verstärkers (anders als bei pos. Verstärkung, wo das verstärkende Ereignis eintritt) als unmittelbare Verhaltenskonsequenz.

Aversive Reize könne (aufgrund der neg. Verstärkung) zum Aufbau eines mit dem bestraften Verhalten inkompatiblem Vermeidungs- oder Ausweichverhaltens führen.

Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der bestraften Reaktion verringert sich nach Sinner nur so lange, als die Bestrafungskontingenz erhalten bleibt. Es gibt aber Rahmenbedingungen, die die Wirksamkeit von Strafen über längere Zeit aufrechterhalten.


Unerwünschtes Verhalten kann verändert werden durch:

·     Extinktion (Löschung)

·     Strafe

·     Verstärken eines (inkompatiblen) gewünschten Alternativverhaltens

·     Einsicht (kognitive Interpretation einer Verhaltenskonsequenz)

·     Lernen eines Alternativverhaltens am Modell (Beobachtungslernen, Imitationslernen)

·     Veränderung der Selbstwirksamkeitserwartung und der sachlichen Kompetenz


Verhalten kann nach Bandura auch durch Lernen am Modell (Beobachtunglernen, Nachahmungs- oder Imitationslernen, Modelllernen) aufgebaut werden. Ob es zur Nachahmung kommt, hängt u.a. ab von Merkmalen des Modells, den Verstärkungen, die das Modell erhält (stellvertretende Verstärkungen) und den Verstärkungen, die der Nachahmende erhält (also den Handlungskonsequenzen).


Nach Bandura ist der größere Teil des Verhaltens nicht (klassisch oder operant) konditioniert, sondern unterliegt der Selbststeuerung. Hierbei spielen kognitive Prozesse, v.a. Erwartungen über die Handlungskonsequenzen und Selbstwirksamkeitserwartungen eine besondere Rolle für die Verhaltenserklärung. Selbstwirksamkeitserwartungen lassen sich besonders effektiv gelichzeitig mit de Vermittlung fehlender Kompetenzen verbessern.


6.   Wie Rita die Freude am Zeichnen verlernt – Von Vers.....


Effekte von externalen Verstärkern

Effekte von externalen Verstärkern hängen stark ab von:

·     Art (verbal vs. materiell)

·     Inhalt (informativ vs. kontrollierend)

·     Zeitpunkt (im Voraus (es entsteht eine der Tätigkeit fremde Erwartungshaltung) vs. im Nachhinein)

·     Direkter Zusammenhang des Verstärkers mit der Qualität der Leistung


Erklärung des Verlusts der intrinsischen Motivation im Falle von Rita

1.  Schwinden der Attraktivität

2.  Verlust der Unabgeschlossenheit des zeichnerischen Tuns

3.  Verlust der Kontrolle

4.  Erkenntnis der Instrumentalität des Zeichnens, d.h. das Wissen, dass das Zeichnen dem Erreichen eines der Aktivität fremden Ziels dient (z.B. dem Füllen „leerer“ Zeiten)


Materielle Belohnungen können durchaus positive Verstärker sein; sie führen aber in einem bestimmten Zusammenhang (Rita->Zeichnen) dazu, dass die betreffende Tätigkeit einem Ziel bzw. einem Zweck zugeschiegen (attribuiert) wird. =>betreffende Tätigkeit wird nur solange ausgeführt, als eine entsprechende Belohnung in Aussicht gestellt wird oder als eine solche aufgrund der Anwesenheit einer bestimmten Person erwartet werden kann.


Materielle, externale Verstärker führen unter ganz bestimmten Bedingungen dazu, dass ein Verhalten geschwächt wird, sobald der instrumentelle Zusammenhang erkannt bzw. gelernt ist. Der zerstörende Effekt ist jenen attraktiven Aufgaben festellbar, die heuristischen Charakter haben, d.h. bei denen der Ablauf nicht durch Algorithmen fest vorgeben ist. (also auf Fälle intrinsisch motivierter Aktivitäten und Verhaltensweisen beschränkt)


Verbale Verstärkungen könne die intrinsische Motivation stärken, wenn sie informationsreiches Feedback über die betreffe.....

zu 1. Das Hemmen von Handlungen kann durch verbale Selbstinstruktion des Kindes erreicht werden. („Nein! Jetzt ist nicht Zeit zum Trinken, jetzt sind wir mitten im Einkaufen.“) Derartige Plänen werden selten spontan entwickelt, sondern durch ein Lernen am Modell (Mutter) erworben.


zu 2. Alternativreaktionen sind all jene Verhaltensweisen, die der Verkürzung der unumgänglichen Wartezeiten dienen. Alternativverhalten kann durch einen Wechsel der Reizsituation ausgelöst werden; es wird leichter erlernt, wenn es als Teil der Hauptaktivität (Einkaufen) erkannt wird. (Bsp. „Hol mir bitte die Milch.“)


zu 3. Zielorientierte und belohnungsorientierte Pläne haben dann einen Effekt, wenn sie die Aufmerksamkeit des Kindes auf die positiven Konsequenzen lenken.


zu 4.Das Aufschieben von Belohnungen steht in einem direkten Zusammenhang mit dem  Formulieren eines Verhaltenszieles, aus dem die positiven Konsequenzen (aus dem Aufschieben der Belohnung) für das Kind ersichtlich werden. Solche Verhaltensziele sind wesentliche Komponenten von Plänen zur Verhaltenssteuerung und –kontrolle.

Präventivmaßnahmen haben vorstrukturierende Wirkung: Sie bereiten das Erlernen der verhaltenssteuernden Pläne vor und könne die möglichen Diskrepanzen zwischen den Erwartungen bezüglich der Situation und der Wahrnehmung selbst verkleinern.


Entscheidend für das Erlernen und das spätere eigenständige Anwenden von verhaltenskontrollierenden Plänen sind:

a. kognitive Verarbeitung der situativen Gegebenheiten und der Zielsetzungen der Mutter in der Auseinandersetzung mit diesen Gegebenheiten

b. Beobachtung dieser Auseinandersetzung

c. Verstärkung aller Versuche, die eigenen Handlungen im Rahmen dieser Gegeb.....


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