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Kritik am Utilitarismus - Existentialismus

1.997 Wörter / ~5 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Sandra G. im Apr. 2016
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Referat
Philosophie

Universität, Schule

gymnasium oberursel

Note, Lehrer, Jahr

13 Punkte, 2015

Autor / Copyright
Sandra G. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 56117







Die Kritik am Utilitarismus


Das Thema meines Referates ist die am Utilitarismus zu erläutern und einige Punkte anzuführen. Davor werde ich jedoch noch einmal kurz die Denkstrukturen des Utilitarismus erklären, damit die Kritikpunkte danach auch klar werden.


Jede Handlung, jede Entscheidung zieht irgendwelche Folgen mit sich. Und bei fast jeder Handlung, beziehungsweise Entscheidung, gibt es mehrere Personen, die von den Folgen betroffen sind. Utilitaristen teilen diese Folgen auf: es gibt Folgen, die Glück bringen oder nützlich sind, und es gibt solche, die Leid bringen oder eine negative Wirkungen haben. Man muss nun bei jeder Entscheidung abschätzen, ob die Mehrheit der Menschen aus der eigenen Entscheidung einen nutzen zieht oder ob die Mehrheit negativ durch Leid beeinflusst wird. Utilitaristen streben nach dem größtmöglichen Glück für die Mehrheit, Leid muss vermieden werden. Das setzt voraus, dass man die Folgen seines Handelns kennt und dass man sich nicht nach einem Gott richtet, sondern sich nur auf seine Umgebung, seine Mitmenschen bezieht. Dies zeigt, dass der Utilitarismus eine säkulare Ethik ist. Er hat seine Wurzeln im Empirismus, welcher sich immer nur auf das bezieht, was er Wahrnehmen kann oder bewiesen hat, zum Beispiel durch empirische Messungen.

Die Begründer des Utilitarismus waren Jeremy Bendham und John Stewart Mill, auf diese möchte ich aber nicht näher eingehen, da sie schon ausführlich vorgestellt wurden.


Es gibt viele Schwierigkeiten in der Umsetzung des Utilitarismus, aber keine berühmten Kritiker, die sie thematisiert haben. Zu nenne ist aber Bernard Williams, welcher von 1929 bis 2003 gelebt hat, da er eine meiner Quelle darstellt. An der Universität Cambridge war er Professor für Philosophie.


Im folgenden werde ich die Kritikpunkte nennen und mit einigen Beispielen erläutern, wo die Schwierigkeit liegt.

Als erstes lässt sich anführen, dass der Utilitarismus eine gute moralische Grundhaltung voraus setzt. Hier muss man der Realität ins Auge sehen und erkennen, dass nicht jeder eine solche besitzt. Hinzu kommt, dass jeder behaupten könnte, er würde moralisch gut handeln, denn jeder definiert eine „gute moralische Grundhaltung“ anders.

Der nächste Punkt befasst sich mit Glück. Hier entsteht wieder die Problematik, dass nirgends definiert wird, was Glück eigentlich ist. Jeder hat auch hier eine eigene Interpretation, um es zu verdeutlichen ein Beispiel: Haben die Narzis richtig gehandelt indem sie Juden vergast haben, zum Glück der Mehrheit? Sie hatten die Auffassung, dass sie eine nützliche Handlung zum Wohl der Mehrheit durchführen. Der Utilitarismus würde dieses schwere Verbrechen also nicht verurteilen und es kommt zu einem Missbrauch des Utilitarismus.

Ein weiteres Beispiel zeigt eine weitere Schwierigkeit: Mensch A bringt Mensch B aus hass um, Mensch B ist aber Gewalt tätig. Hier wird die Gesinnung vollkommen ignoriert, und der Fakt, dass Mensch B getötet wird und damit die Mehrheit (die Menschen, die er geschlagen hat) glücklicher ist, rechtfertigt diesen Mord nicht.

Ein Arzt in einer Entzugsklinik hat eine gute Gesinnung: Drogenabhängigen Menschen helfen. Diese leiden aber anfangs unter dem Entzug, was die Arbeit des Arztes als „nicht gut“ werten würde. Ein nächstes Beispiel ist die Sterbehilfe, die angewandt wird, um einen schwer kranken Menschen zu erlösen, ihn also glücklich zu machen. Die Folge wäre aber eine große Trauer der Familie, das heißt die Mehrheit der betroffenen Personen würde leiden, woraus resultiert, dass die Sterbehilfe eine schlechte Tat ist. Im Grunde sollte aber jeder Mensch für sich entscheiden dürfen, wann und wie er sterben möchte.

Anschließend geht es um die Legitimierung von Gewalt und Krieg. Denn wenn ein Land sich angegriffen fühlt und der Meinung ist, sich verteidigen zu müssen zum Schutz der Mehrheit, dann wäre das laut dem Utilitarismus mit allen Mitteln durch zu setzten.

Damit zusammenhängend ist die Frage, ob man ein Flugzeug, welches in der Gewalt von Terroristen ist, abschießen darf, zum Schutz der restlichen Bevölkerung. Doch in unserem Grundgesetzt ist verankert, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und dieses Gesetz verbietet das Abschießen eines solchen Flugzeugs in erster Linie. Doch man kann sich die Frage stellen, ob in bestimmten Fällen wie diesem eine Ausnahme gemacht werden sollte, und in wie weit man das Abschießen moralisch vertreten kann und wie man es rechtfertigt.

Die Vernachlässigung von Normen und Werten im Allgemeinen stellt ein Problem dar. Ist Lügen gerechtfertigt, wenn es der Mehrheit nutzt? Nimmt man einmal die Regierung, die der Meinung ist, bestimmte Beschlüsse sollte die Bevölkerung nicht wissen, es nützt ihr mehr, wenn sie glücklich weiter lebt. Ohne zu wissen, dass wir in Kriegsgebiete Waffen liefern. Würden die Menschen das wissen, würden sie sich aufregen und weniger glücklich sein. Doch das ist gegen unseren Willen, gegen die Ehrlichkeit und Transparenz die wir Bürger uns von unserer Regierung erwarten.

Ein anderes Beispiel zu dem Thema Normen und Werte ist folgendes: Ein gesunder Mensch geht zum Arzt wegen einer Routineuntersuchung. Dabei wird festgestellt, dass er die Leber, die Niere, das Herz und den Darm hat, den vier unterschiedliche kranke Menschen brauchen. Der Utilitarismus würde es verlangen, diesen Menschen umzubringen, um die anderen vier zu retten. Aber auch hier stellt man sich die Frage, wie man sich einfach so über ein Menschenleben hinweg setzten kann, und ob Normen so ignoriert werden können dürfen.

Zu den Werten gehört auch die Gerechtigkeit, welche wieder viele Fragen aufwirft. Ist der Weg zum größtmöglichen Glück ein gerechter? Kann das Gesetz dieses Glück und den Weg dorthin zulassen oder ist das Gesetz den Utilitaristen egal? In einer Villa wird eingebrochen, es werden 1000 € geklaut, die Diebe spenden das Geld und viele hundert Obdachlose können dadurch den Winter überleben. Die Mehrheit der betroffenen Personen zieht daraus einen Nutzen, das Gesetz verbietet und bestraft eine solche Tat, aber ist sie gerecht? Die Antworten darauf gehen in alle möglichen Richtungen, es gibt keine, die eindeutig richtig ist.

Die Vernachlässigung der Minderheit ist auch dicht an Normen und Gerechtigkeit gekoppelt. Denn nur weil die Mehrheit der betroffenen Personen einen Nutzen aus einer Tat zieht, ist noch lange nicht das Recht gegeben, die Minderheit zu ignorieren. Jeder Mensch ist gleichberechtigt, der Mensch, der zu der Minderheit gehört genauso wie der Mensch, der zu der Mehrheit gehört.

Der nächste Punkt schneidet ein eher neues Thema an, und zwar die Ungewissheit der Folgen meines Handelns. Das soll heißen, dass man sich nie sicher sein kann, welche Folgen es geben wird. Es kann also passieren, dass man im Sinne des Utilitarismus handeln wollte, die eigene Entscheidung aber eine ganz andere Folge hat als erwartet und es somit zu einem Leid der Mehrheit kommt. Oder man selbst dachte, dass die eigene Entscheidung Glück auslöst, aber letzten Endes niemand merkbar betroffen ist und es weder eine Mehrheit noch eine Minderheit gibt.

Die Anzahl der Menschen – ein ganz großes Thema des Utilitarismus. Auf welcher Seite sind mehr Menschen, auf der des Leids oder auf der des Glücks? Aber was ist mit der Qualität, der Intensität des Leids beziehungsweise des Glücks? Ein weiterer Punkt, der vollkommen ignoriert wird. In welchem Verhältnis steht das Leid von fünf Menschen mit einem Einkommen von 10.000 €, wenn sie jeweils 50 € einem Bettler geben, der sich unvorstellbar freut, da er sich davon ernähren kann. Quantitativ überwiegt das Leid, da man dort fünf Menschen zählt und nur einen, der glücklich ist. Doch Qualitativ überwiegt das Glück des Bettlers.

Weitere Schwierigkeiten sehe ich in der Aussage über die Mehrheit. Wer ist denn die Mehrheit und welche Personen muss man wie mit einbeziehen? Diese Fragen hängen mit dem Fakt zusammen, dass man nie die genauen Folgen einer Entscheidung kennt und somit nie genau weiß, wer zu der Mehrheit gehört. Meiner Meinung endet die Frage, wen muss ich mit einbeziehen, erst, wenn man die ganze Welt mit einbezogen hat, denn jeder und alles hängt irgendwie miteinander zusammen.

Das führt mich zu der psychischen Überforderung des Menschen, denn man kann immer bei jemandem Leid auslösen, auch unabsichtlich bei der Mehrheit. Das wiederum führt dazu, dass man wirklich sich psychisch belasten würde, wenn man streng Utilitaristisch lebt.

Eine weitere Folge des strengen Utilitarismus könnte sein, dass man seine eigenen Interessen so sehr in den Hintergrund stellt, dass man nur noch für das Glück anderer lebt. Selbst könnte man daran kaputt gehen und unzufrieden werden.

Um die eigenen Interessen geht es auch bei der Abtreibung, die nämlich in Frage gestellt wird, da man nicht sagen kann, wann die Mehrheit der betroffenen glücklich ist und wie Abtreibung mit der moralischen Einstellung zu verbinden ist.

Ein ganz neuer Punkt, und auch der letzte, ist die Frage, ob der Utilitarismus Tiere mit einbezieht. Das wird nie eindeutig beantwortet und würde zum Beispiel den Fleischkonsum sowie das Tragen von Tierprodukten kritisieren. Für einen Ledermantel müssen viele Tiere sterben, was das tragen dieses Mantels verbieten würde. Andererseits ist er sehr lange haltbar, sodass mehrere Menschen einen Nutzen aus ihm ziehen würden, was zeigt, dass keine eindeutige Antwort möglich ist.


Zusammenfassend kann man sagen, dass die Schwierigkeiten des Utilitarismus darin bestehen, dass er zu ungenau formuliert ist und wichtige Komponente wie Glück, Nützlichkeit und die gute moralische Grundhaltung nicht definiert sind. Sollte man den Utilitarismus wirklich ernst nehmen, müsste man seriös festlegen, wie er im Verhältnis zum Gesetz steht und wie man die Gerechtigkeit miteinbringt. Scheitern wird er jedoch immer daran, dass die Folgen einer Tat nie vorherzusehen sind und man dadurch auch nie genau weiß, ob die Mehrheit der betroffenen Personen leiden wird oder einen Nutzen daraus zieht.

Der Utilitarismus ist aus den genannten Gründen meiner Meinung nach nicht umsetzbar.














Existentialismus


  1. Definition und Grundgedanken:

  • -lat. „existentia“ -> deutsch „Existenz“ oder „Dasein

  • Philosophische Strömung

    - Individualität

    - Subjektivität; gegen Rationales Denken

    - Freiheit in Entscheidungen

    Descartes (Ich denke, also bin ich) wird darauf reduziert, dass man auch ohne

     denken existiert (Stein existiert, ohne zu denken)

     Reine Existenz steht im Mittelpunkt

    Es wird sich auf den Kern des Menschen bezogen

    Der Mensch weiß, dass er existiert (er hat ein Bewusstsein)

  • Bewusste Existenz ist grenzenlose Freiheit, erst wenn man anfängt zu denken und Verantwortung zu übernehmen, werden Werte geschaffen

  • Es liegt am Menschen selbst, dem Leben einen Sinn zu geben

  • Die Existenz geht der Essenz/dem Wesen voraus


    1. Existentialismus: Religiös/Atheistisch

    Religiös:

  • will den Menschen als subjektiven Denker

  • Antworten auf Sinnfragen nur möglich, wenn der Mensch in einer Lage ist, welche die Existenz gefährdet

  • der Mensch soll aktiv im Leben stehen und nicht passiv

  • es gibt Seele und Gott


    Atheistisch: (Sartre)

  • es gibt Existenz und Transzendenz

  • es gibt eine „letzte Gewissheit“, für die man keinen Beweis braucht -> Transzendez

  • Transzendenz wird nur in Leid, Angst, Krankheit oder Tod erlebt

  • der Mensch ist auf sich gestellt und nicht von Gott abhängig


    1. Entstehung

  • Ausgelöst durch den ersten Weltkrieg tausende „Existenzen“ sind gestorben

  • Durch entscheidende Krisenerscheinungen des Kapitalistischen Systems (Weltwirtschaftskrise)

  • Man war enttäuscht und verwirrt vom Krieg und wollte sich wieder auf den Kern/das innere des Menschen beziehen

  • 1930 setzt sich der Begriff „Existentialismus“ durch

  • Nach dem zweiten Weltkrieg eine „Modeweltanschauung


    1. Jean-Paul Sartre (1905-1980)

  • Französischer Philosoph und atheistischer Existentialist

  • Studierte Philosophie

  • Arbeitete als Lehrer, politischer Journalist und Schriftsteller

  • Die Welt an sich ist gleichgültig

  • Sein muss durch Bewusstsein ersetzt werden

  • Der Mensch weiß, dass er existiert (er hat ein Bewusstsein)

  • Es liegt am Menschen selbst, dem Leben einen Sinn zu geben

  • Das Existieren an sich wird dem Bewussten Existieren entgegengestellt und heißt „Nichts



  • Dieses Bewusstsein macht den Menschen frei (Handeln, Entscheiden)

  • Man kann und muss immer eine Wahl treffen

  • Der Mensch ist ganz allein für sein Leben verantwortlich

  • Selbstbestimmung durch Wahl

  • Gegebenes muss in die Entscheidung, die man trifft, eingeplant werden. Beispiel: Wenn man in der Wüste ist und Orchideen züchten möchte, braucht man ein Gewächshaus und genug Wasser, dann kann man seine Entscheidung verwirklichen

  • In solchen Situationen erfahren wir unsere Freiheit: Wenn wir Fakten/scheinbare Grenzen in unserer Entscheidung beachten müssen und versuchen, sie zu umgehen. (Die Wüste)

  • Der Mensch ist zur Freiheit (zu Entscheidungen) verdammt


    1. Kann der Existentialismus heute noch unterstützt werden?

    Nein:

  • Es gibt heute sehr viele gläubige Menschen, die den Menschen alleine niemals in den Mittelpunkt stellen würden

  • Die Gesellschaft fordert, dass man rational denkt, und nicht irrational

  • Neurologie, Biologie: Stress, Hormone etc. können Entscheidungen beeinflussen

    Ja:

  • Man ist selbst dafür verantwortlich, ob das Leben einen Sinn hat

  • Wertesystem der heutigen Zeit besteht nur durch den Menschen

  • Werte: Nächstenliebe, Freundschaft, Familie,

  • Man muss immer Entscheidungen treffen









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