Kommentar zum Zeitungsartikel „die Feministinnen am rechten Rand“, erschienen am 11. März 2017 in der Wiener Tageszeitung
Kampf gegen die eigenen Rechte?
„Ich bin eine Frauenrechtlerin – nur mit einem vernünftigen Zugang“
Barbra Rosenkranz, FPÖ-Abgeordnete
Der Text „Die Feministinnen am rechten Rand“ ist am 11. März 2017 in der Wiener Zeitung erschienen. Er behandelt das Thema Feminismus und rechtspopulistischen Parteien.
In der heutigen Zeit sind immer mehr Frauen in der Politik aktiv. Dies gilt ebenso für rechtspopulistische Parteien. Im Vergleich zu anderen Parteien, sind Frauen zum Beispiel in der FPÖ aber immer noch eine Minderheit. Trotzdem kämpfen Politikerinnen wie Frauke Petry, Marine Le Pen und Barbara Rosenkranz gegen den Gender-Mainstream an.
Ihrer Meinung nach erschaffe dies einen „geschlechtslosen Menschen“. Sie halten sich an ihrem konservativen Frauenbild fest. Sie sind gegen Zuwanderung, Islam, Homosexuelle und stehen auch für eine antifeministische Politik. Mit Kampagnen gegen das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung und der Meinung „Die heimische Frau sei vor dem muslimischen Mann zu schützen“ verdeutlicht ihre rechtsradikale Denkweise.
Alessandra Mussolini, Enkeltochter des früheren Diktators Benito Mussolini sagte sogar einmal: „Besser Faschistin als schwul“.
Laut der blauen Frauen wolle der „Genderirrsinn“ die Menschheit verändern. Darum kämpfen sie gegen staatliche Maßnahmen zur Gleichstellung und gegen die Strafffreiheit für Abtreibungen. Sie wollen das ideologische Familienbild beschützen: die Frau kümmert sich um die Erziehung der Kinder, während der Mann für das Einkommen sorgt.
Deshalb ist es für diese Politikerinnen wichtig, dass die Frauen beruhigt die volle Zeit an Karenz die ihnen zusteht auszunützen können, ohne fürchten zu müssen, dass sie es später dann schwer haben, wieder in den Beruf zurückzukehren. Viele Feministinnen ist ihre Karriere jedoch sehr wichtig und wollen aber trotzdem eine eigene Familie gründen.
Meiner Meinung nach ist die Denkweise solcher Politikerinnen komplett widersprüchlich. Sie setzen sich zugunsten ihres eigenen Nachteils ein. Dank vieler Frauenbewegungen, die jahrelang hart um ihre Rechte gekämpft haben, ist ihnen ihre politische Position ermöglicht worden.
Sie profitieren von unserer heutigen politischen Bewegung. Sie dürfen als Frau wählen und sogar auch kandidieren. Früher wäre das nie erdenklich gewesen und genau in diese Richtung hin kämpfen sie aber. Kurz gesagt: Sie bekämpfen genau die Bewegung, von der sie eigentlich all ihre Vorteile herausgeholt haben.
Ein anderer widersprüchlicher Punkt gibt sich in der Festhaltung an das konservative Frauenbild wieder. Die Frau soll sich zuhause um die Kinder kümmern und den Männern sind die politischen Angelegenheiten, die Einkommenseinbringung,… zu überlassen. Doch genau solche Frauen wie zum Beispiel Barbara Rosenkranz (FPÖ-Abgeordnete) sind das Gegenteil davon.
Sie stehen zu einer Ideologie, die sie doch nicht einmal selber erfüllen. Sie sind nämlich genau dank der Emanzipierung der Frau an ihrer politischen Stelle gelangen, und nicht zu der Hausfrau geworden, die die Kinder erzieht und hinter dem Herd auf ihre Ehemann wartet, um ihm das frisch gekochte Essen zu servieren.
Solch eine Ideologie lässt sich so gar nicht mit meine Vorstellungen von „Frausein“ und „Emanzipation“ decken, denn dies ist eine reine Diskriminierung der Frauenrechte.
In der heutigen Zeit ist es für uns Frauen um einiges leichter geworden sich persönlich und beruflich zu entwickeln. Es ist zum Beispiel ein großer Fortschritt, dass Frauen nun auch die Möglichkeit haben, im politischen oder technischen Bereich tätig zu sein, wenn sie sich dafür interessieren.
Und wenn sie lieber zur Hausfrau werden, um sich rund um die Uhr um ihre Kinder zu kümmern, ist dies ihnen genauso möglich.