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Aufsatz
Geschichte / Historik

HTL Bulme Graz

2,Mk,2017

Sebastian S. ©
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ID# 77567







Forschungsauftrag Sommersemester: Kolonialisierung und Entkolonialisierung

Die Epoche des europäischen Kolonialismus begann Ende des 15. Jahrhunderts und reichte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein, es begann nach der Entdeckung Amerikas1 durch Seefahrer wie Amerigo Vespucii2 und Christoph Kolumbus3. Fremdbeherrschung anderer Länder steht für die europäische Staatenwelt in langer Tradition.

Beispielsweiße besetzten bereits die Griechen in der Antike den Mittelmeerraum, um sich ein Machtmonopol in Europa zu sichern und die eigene Bevölkerung versorgen zu können4. Das Expandieren und so gleich aggressive Erforschen anderer Kontinente, der Europäischen Großmächte hatte verschiedene Gründe, darunter um Handel zu treiben oder um andere Völker zu kolonisieren.

Ein anderer Grund war das es europäischen Seefahrern erst Mitte des 15.Jahrhunderts möglich war, die sieben Weltmeere zu besegeln. Das war bis zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, da das Wissen der Kartografen und Astronomen bisher nicht ausreichte. Ein weiterer Grund war auch der Mangel an Nahrungsmitteln, durch eine Überpopulation, innerhalb der Ursprungsländer der Kolonialmächte, der Kauf der Waren von Zwischenhändlern war zu teuer.

Auch stieg der Bedarf an Ressourcen wie Gold, Gewürzen und Farbstoffen, durch die kapitalistischen Wirtschaftssysteme5 und der Industrialisierung Europas6.


Mit der Bildung der ersten Kolonien durch die Spanier und Portugiesen, später durch Niederländer, Franzosen und Engländer gewannen die Europäer die Herrschaft über die sieben Weltmeere und den Welthandel. Die erste spanische Kolonie entstand um 1502 im heutigen Venezuela, Kolumbien, Mexico und Argentinien7.

Die neuen Kolonialheeren rechtfertigten ihre Taten durch den Vertrag von Tordesillas8 mit dem Papst Alexander VI.9 Südamerika zwischen Spanien und Portugal aufteilte. In Europa wurden eigene Institutionen für die Verwaltung der überseeischen Gebiete eingerichtet.

Sie entwarfen Gesetze und übernahmen politische Aufgaben. Im Cedulario Indiano10, dass 1596 publiziert wurde, der damals wichtigsten Referenz über die Gesetze in den neuen Gebieten, stehen etwa 3500 Gesetze. Die meisten Gesetze beziehen sich auf die Behandlung der einheimischen Untertanen, ihre Evangelisierung und die gute Pflege ihres Lebens, mit spezifischen Anweisungen, sie nicht in irgendeiner Weise zu unterdrücken und sie als Vasallen der Krone zu betrachten.

Es forderte aber auch jede Übertretung des Gesetzes zu bestrafen. Somit stieg die Unzufriedenheit in der Bevölkerung der lateinamerikanischen Kolonien, im Jahre 1780/81 entfaltete sich die zurückgehaltene Wut zu einem Aufstand der Indianer Perus der grausam von den Spaniern niedergeschlagen wurde.

Diese Auseinandersetzung versteht man als Aufstand das sich nur die Indianer, also nur eine gewisse Gruppe gegen die Führungsschicht wandte. Der erste erfolgreiche Revoltuion11 war der Guerillakrieg in Haiti, in dem Mulatten und Sklaven unter der Führung von Toussaint Louverture12 gemeinsam gegen die weißen Plantagenbesitzer und Sklavenhändler, dieser Erfolg war jedoch nur möglich, da Haiti eine französische Kolonie war und die weißen Kolonisten keinen Nachschub mehr bekamen, aufgrund einer englischen Seeblockade.

Da die Bevölkerungsgruppen in Lateinamerika mit der Regierung der Spanier unzufrieden waren, beispielsweise durch ihre eingeschränkten Rechte oder die Sondersteuer für Farbige, oder den Kreolen, welche sich durch die nur für Spanier vorbehaltenen Regierungsämter, sowie den Ruf als „Nichtweiße“ benachteiligt fühlten, unterstützen sie die Bewegung der Priester.

Hier erkennt man parallelen zu den griechischen Kolonien, in denen die in den Kolonien geboren Griechen Rechte vorbehalten wurden14. Jedoch wurde diese ,,Bewegung‘‘ durch die Ermordung der Priester auf Befehl eines großen Teils der kreolischen Oberschicht beendet.

Als jedoch 1814/15 die Abhängigkeit zu Spanien durch die Bourbonen15 wiederhergestellt wurde. Lief das Fass über, den durch die Nichtbeachtung der bisher erworbenen Autonomierechten, erschuf man eine gemeinsame Unabhängigkeitsbewegung gegen die Spanier, unter der Führung von Simon Bolivar und Jose de San Martin führten sie Unabhängigkeitskriege 16 gegen die Vizekönige und ihre spanischen Truppen in den Lateinamerikanischen Kolonien.


Man bezeichnet diese Geschehnisse als Unabhängigkeitskrieg18 da die Bevölkerungsgruppen Lateinamerikas versuchten eine nationale Souveränität zu erreichen, im Gegensatz zu einer Revolution19 bei der es meist um eine grundlegende Erneuerung der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse innerhalb eines Staates mithilfe von Gewalt.

Die Franzosen würden die Mulatten und Sklaven auf Haiti als Terroristen20 bezeichnen, da sie einen Guerillakrieg führten, dass heißt sie kämpften wie Partisanen an der Ostfront. Im Gegensatz dazu die Freiheitskämpfer21 der lateinamerikanischen Kolonien und die Aufständischen Indianern, der einzige Unterschied zwischen diesen beiden ist, dass die Indianer einer ethnischen Gruppe angehörten und die Freiheitskämpfer Lateinamerikas Weiße und Schwarze waren, dedoch kämpften beide für Freiheit und gegen die Unterdrückung.


Die Kolonialherren und Imperialisten legten keinerlei Rechenschaft ab, da der Pabst alles genehmigt hatte und sie sich als wirtschaftlich, moralisch sowie militärisch überlegen sahen, gegenüber den Wilden in Asien (Indien, Indochina etc.), Lateinamerika (Venezuela, Kolumbien, Mexico etc.) und Afrika (Marokko, Ägypten, deutsch-südwestafrika, etc.). Dies erkennt man an den französischen Werbeplakaten in den Jahren des Imperialismus, in denen man versucht der Bevölkerung klar zu machen, dass die Kolonien den ,,Barbaren‘‘ in Afrika die Zivilisation bringen.

Das sich Europäer gegenüber den einheimischen der Kolonien überlegen sahen, sieht man am besten am Beispiel des Belgisch-Kongo, in dem mehr als die Hälfte der Kongolosen ermordet oder verstümmelt wurden23 falls sie nicht genug Kautschuk sammelten. Weitere Beispiele wären der berühmte Vernichtungsbefehl des preußischen General Adrian Dietrich Lothar von Trotha24, der die Tötung und Vertreibung aller Angehörigen des Herero Stammes in Deutsch-Südwestafrika, oder der Untergang des Atztekenreiches ausgelöst durch Hernan Cortes25.

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Weiter Quelle: , (Autorin: Franziska Kelch), Buchseiten 172-190


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