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Überblick: Der Vortrag beleuchtet die Problematik des Kinderwunsches in Österreich, insbesondere die Herausforderungen für Frauen bezüglich Familienplanung und Beruf. Es werden Vergleiche mit Norwegen gezogen und Lösungsansätze wie finanzielle Unterstützung und flexible Arbeitszeiten vorgeschlagen, um Österreich familienfreundlicher zu gestalten.
MEINUNGSREDE
„WARTEN, BIS ES ZU SPÄT IST“
Liebe
Mitschülerinnen und Mitschüler!
Sehr
geehrte Professorinnen und Professoren!
Wer von
euch hat sich schon Gedanken über seine Zukunft gemacht? Sicher
jeder! Dabei war auch bestimmt die Familienplanung ein entscheidendes
Thema. Besonders für zukünftigen jungen Frauen wird dieses Thema
immer komplizierter. Heute geht es aber nicht darum, meinen
Standpunkt zum Thema Kinderwunsch zu hören, heute geht es darum,
Verantwortung zu übernehmen und die Lage in unserer Heimat zu
verändern. Es sollte nicht kompliziert sein eine schöne Familie zu
gründen.
Ich bin
von unserer Deutschprofessorin gebeten worden, als 19-Jähriger
dieses Thema zu untersuchen, da ich in einem Alter bin in dem man
anfängt Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft beeinflussen
werden.
Die
Lage in Österreich ist besonders tragisch. Immer weniger Frauen
wollen Kinder haben oder entschließen sich zu spät für das
Kinderbekommen. Wir, die wir alle hier in diesem Raum sind, wir
müssen das ändern. Es kann nicht sein, dass unsere Gesellschaft
immer älter wird und der Nachwuchs in Österreich immer geringer.
Der Vergleich mit Norwegen ist extrem. Dort sind 90 Prozent der
Bevölkerung der Meinung, dass sie mit Kindern ihr Leben verbessern.
Ganz anders als in Österreich. Das ist auch der Grund, weshalb
Österreich als kinderunfreundlich bezeichnet wird.
Immer
mehr Frauen wollen zu einem späteren Zeitpunkt Kinder bekommen. Sie
haben Angst, dass sich mit einem Kind die beruflichen Chancen
verschlechtern. Aber zurecht! Die Hilfestellungen für Frauen die
mehrere Kinder haben und arbeiten möchten ist gering. Viele
Arbeitgeber wollen nicht mit den Müttern bezüglich der
familienfreundlichen Arbeitszeiten kooperieren. Des Weiteren wird den
Frauen der erneute Einstieg in die Arbeitswelt nach der Karenzzeit
nicht gerade leichtgemacht.
Ich bin
davon überzeugt, dass man nur ein glückliches und erfülltes Leben
führen kann, wenn man eine Familie hat. Aus diesem Grund werde ich
nicht müde, noch tausendmal zu wiederholen, dass wir den Familien
mehr Unterstützung bieten müssen. Diese Unterstützung sollte sich
auf finanzielle Hilfe wie zum Beispiel umfangreiche
Steuererleichterung für Familien mit Kindern und auf flexiblere
Arbeitszeiten beziehen.
Ich
vertrete die Meinung, dass es für Kinder besonders wichtig ist
mindestens die ersten zwei Jahre mit der Mutter zu verbringen. So
entwickelt es einen starken Charakter und dies ist besonders wichtig
für die Zukunft des Kindes. Aufgrund der oben genannten Probleme ist
das für viele Mütter nicht realisierbar. Darum müssen wir
eingreifen und den Familien helfen. Dieser Prozess ist lang, wie das
Wachsen eines Baumes. Doch gemeinsam können wir es schaffen.
Aus
diesem Grund müssen wir das Problem schon bei der Wurzel packen.
Damit meine ich das wir uns die skandinavischen Länder als Vorbild
nehmen sollen. Hier teilen sich beide Eltern die Karenzzeit auf. Dies
erleichtert die Arbeitssituation für die Frauen und ermöglichen dem
Vater ein gleiches enges Vertrauensband mit dem Kind zu knüpfen.
Wenn
wir es gemeinsam schaffen würden Österreich Familienfreundlicher zu
gestalten, wäre meine Generation bestimmt bereit, eine Familie mit
nicht nur einem sondern vielleicht sogar bis zu drei Kindern zu
gründen. Dies würde Österreich in vielerlei positiver Hinsicht
verändern.
Nun
seid ihr an der Reihe!
Nur
gemeinsam können wir etwas bewirken und dafür sorgen, dass es in
Zukunft wieder glückliche und große Familien gibt.
Herzlichen
Dank für eure Aufmerksamkeit.