Keuchhusten
1. Definition
Keuchhusten auch genannt Pertussis oder Stickhusten ist eine
Bakterielle bedingte, insbesondere für Säuglinge lebensbedrohliche
Allgemeinerkrankung, die mit typischen Hustenanfällen ein hergeht.
2. Ursache
Die Ursache ist eine bakterielle Infektion der Atemwege.
3. Erreger
Das Bakterium Bordetella Pertussis ist ein unbewegliches,
aerobes, bekapseltes Stäbchenbakterium. Es produziert Eiweißstoffe, die
teilweise als Toxine die Krankheitssymptome verursachen, teilweise auch dafür
verantwortlich sind, dass die Erreger gut an den Schleimhäute und Atemwegen
haften bleiben und sich dort vermehren können.
Bakterium Bordetella Pertussis
4. Infektionsweg
Der Infektionsweg wird ausgelöst durch die Tröpfcheninfektion.
Das bedeutet das man sich bei engeren Kontakt mit infizierten
Personen eine hohe Ansteckungsgefahr besteht wenn sie einen direkt anhusten
oder an niesen.
5. Inkubationszeit
Die Inkubationszeit in normalen Fällen liegt bei 1-2 Wochen in
seltenen Fällen sogar bei bis zu 21 Tagen.
6. Symptome
In den ersten zwei Wochen sind uncharakteristische (nicht direkt
der Krankheit zuordnen.) Symptome wie Husten und Schnupfen vorhanden.
Erst in den nächsten 10 Wochen werden charakteristische Symptome
wie der stakkatoartige Husten, mit 10 - 20 Hustenstößen rasch hinter,
auftreten. Diese Symptom erzeugt auch die Begleitsymptome wie Zyanose und
glasiger Schleim.
7. Verlauf der Krankheit
In den ersten zwei Wochen nach der Inkubationszeit treten
uncharakteristische Vorstadium, das katarrhalische Stadium, wie Schnupfen,
Husten auf, wie bei einer Erkältung. In dieser Zeit herrscht eine hohe
Ansteckungsgefahr.
Danach kommt das konvulsive Stadium, dass charakteristisch für die
Erkrankung ist, und bis zu 6 Wochen dauern kann. Erst hat man stakkatoartige
Hustenanfälle mit 10- 20 Hustenstößen rasch hintereinander, die Kinder werden
dabei zyanotisch. Oftmals würgen die Kinder glasigen Schleim oder erbrechen
nach den Anfällen. Es kann passieren, dass man bis zu 50ig Anfälle am Tag
erleidet. Die Anfälle werden oft durch essen, trinken und Rachen Inspektionen
ausgelöst.
Im letzten Stadium, auch Decrementi genannt, nehmen die
Hustenattacken langsam, zunächst an Zahl und schließlich auch an Schwere ab.
Danach dauert es noch einmal etwa drei bis sechs Wochen bis die Krankheit sich
verläuft, ohne antibiotische Therapie
kann es sechs bis zehn Wochen dauern.
8. Diagnostik
Eine Diagnose wird durch klinische Beobachtung, Hustenprotokoll
und durch die Kontrolle des Sputums erstellt. Der Nasenrachenraum Abstrich
betätigt dann die Verdachtsdiagnose.
Nasenrachenraum
9. Therapie
Das Bakterium produziert Toxine, die die Anfälle auslösen.
Deswegen bringt die Antibiotika Therapie nach der Diagnose der Krankheit nicht
mehr viel. Es werden zwar das Bakterium
abgetötet, aber die Toxine wirken noch 2-3 Wochen weiter. Trotzdem
ist es üblich Antibiotika in Form von Erythromxcin zu verabreichen, um eine
Verbreitung der Krankheit zu vermeiden. Die Häufigkeit und die Schwere der
Hustenattacken wird durch Steroiden oder Substanzen, die das sympathische
Nervensystem stimulieren günstig beeinflusst. Jedoch sind Dosierung, Dauer und
Art der Anwendung noch nicht zuverlässig geklärt. Wichtige Allgemeinmaßnahmen
sind eine Reizarme Umgebung, reichliche Flüssigkeitszufuhr und häufige kleine,
nicht krümelnde Mahlzeiten.
Medikamente
10. Folgeerkrankungen
Folgeerkrankungen von Keuchhusten können sein:
Chronisches Asthma, Anfälligkeit für weiter Lungenerkrankungen,
Kruphusten. Diese sind möglich aber bis heute nicht wirklich bewiesen,
beziehungsweise bestätigt.
11. Besonderheiten
Sehr Lebensbedrohlich ist der Keuchhusten für Säuglinge, dieser
äußert sich aber nicht in Hustenanfälle sondern in Apnoe (Atempausen), die zum
Tode führen können. Sie müssen mit einem Monitor 24 Stunden überwacht werden,
und dabei beobachtet man die Herzfrequenz und die Atmung des Kindes. Patienten
werden grundsätzlich isoliert und das auch noch in den ersten sieben Tagen nach
einer Antibiotischen Therapie.
12. Häufigkeit
Selbst heute gibt es die Krankheit noch relativ häufig, da durch
die Impfung erzielter Schutz sehr unzuverlässig ist.
Besonders im Säuglingsalter oder frühen erwachsen Alter tritt die
Krankheit auf.
13. Prophylaxe
Durch die primären Prophylaxe existiert eine gut verträgliche
Impfung, die dreimal gegeben werden sollte. Beginn der Impfung in der neunten
Lebenswoche des Säuglings. Die Auffrischung sollte zwischen dem 12. und 15.
Lebensmonat verabreicht werden. Weiterhin wird eine routinemäßige Impfauffrischung
empfohlen die mit 5, 9, und 18 Jahren erfolgen sollte. Bei Frauen mit
Kinderwunsch nochmals vor einer geplanten Schwangerschaft.
Sollte bereits eine Schwangerschaft bereits bestehen sollte man
die Mutter nach der Geburt recht zeitnahe impfen. Dies gilt auch für alle
Familienangehörigen die engeren Kontakt zu dem Neugeborenen haben.
Wie bei jeder anderen Impfung auch kann es zu Reaktionen auf den
Impfstoff kommen. Im Falle des Keuchhustenimpfstoff sind es diese: Rötungen und
Schwellung der Einstichstelle, erhöhte Temperatur, Magen-Darm-Beschwerden,
grippeähnliche Symptome und Säuglinge fangen an unter Umständen schrill zu
schreien. Nach drei Tagen sollten diese Reaktionen wieder verschwinden.
Die Impfung bietet keine Garantie auf eine völlige Immunität, man
kann trotz Impfung an Keuchhusten erkranken, jedoch ist das Erkrankungsrisiko
von Geimpften im Vergleich zu ungeimpften Personen stark verringert.
Wenn ein Kind in den Kontakt mit einem erkrankten Kind kommt,
sollte man dem Kind ein prophylaktisches Antibiotikagabe geben.
Quellenangaben
Pflege heute Nicole Menche, Ulrike Bazlen und Tilman Kommerell von
Urban & Fischer Verlag (Taschenbuch - 2001)
http://de.wikipedia.org/wiki/Keuchhusten
http://dgk.de/gesundheit/impfen-infektionskrankheiten/krankheiten-von-a-bis-z/keuchhusten.html
http://www.apotheken-umschau.de/multimedia/74/66/227/5186486289.jpg
http://www.online-praxis.com/contentpics/keuchhusten.jpg
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http://www.shopyourmeds.com/js/example/prod_erythromycin.gif
Quellen & Links