(Zu „Kants Kategorischen
Imperativ“ auf Br-online.de den Videos)
Begebe dich in die Rolle
Sophies und verfasse einen ( mindestens 2seitigen) Tagebucheintrag. In diesem
Tagebucheintrag klärt sie die Frage: „Wie entscheide ich mich wenn Lukas in 14
Tagen von seiner eschäftsreise zurückkommt?“
In 14 Tagen kommt Lukas
von seiner eschäftsreise zurück und ich habe keine Ahnung wie ich mich
entscheiden soll. Ist es in der heutigen Zeit möglich gemäß des kategorischen
Imperativs zu handeln? Meine efühle und edanken auszusperren? Lukas sagt, das
wäre zu einfach, aber ist das wirklich so einfach? Soll ich wirklich den
Kontakt mit Lukas beenden, weil er verheiratet ist und soll ich ganz außen vor
lassen, dass ich verliebt bin und ihre Ehe eh bald am Ende ist? Dann handel ich
nach dem esetz des Utilitarismus, weil mein lück nicht nützlich für andere
Menschen ist. Oder Handel ich nach dem esetz des Hedonismus? Ich bin verliebt,
habe gerade Lust drauf, also handle ich danach und entscheide mich für Lukas,
oder wäre das schon das Prinzip des Eudämonismus, weil geliebt zu werden ein
höheres nicht materielles Ziel des lücks ist!? Aber ich mache meine esetze
selbst, möchte ich es mir zum esetz machen Lukas abzuweisen, weil er
verheiratet ist? Wenn beide eh unglücklich sind, würde ich dann ihr lück
zerstören? Nein, hat es dann nicht eher etwas mit der heteronomen ebotsethik
zu tun, weil man in der Bibel und in anderen ottesschriften liest: du darfst
nicht ehebrechen, und in der esellschaft ist es auch verpönt, wird meine
Entscheidung also wirklich von mir gefällt oder von anderen? Mache ich meine
esetze wirklich selbst, oder sind diese fremdbestimmt? Und kann ich mir
wirklich sicher sein, dass Lukas mich als Zweck an sich betrachtet und nicht
nur als Mittel zum Zweck, damit seine Ex- Frau versteht, dass es ihm ernst ist
mit der Trennung und sie versteht, dass es keine Chance mehr für die beiden
gibt, oder empfindet er wirklich was für mich und meint es ernst?! Kant sagt:
„die Sittlichkeit hat ihren Ursprung in der Freiheit.“ Ich bin frei in meiner
Entscheidung, ich bin nicht an die Naturgesetze gebunden, sonst bräuchte ich
nicht drüber nachdenken, weil der Paarungsdrang größer wäre, aber bin ich
wirklich vollkommen frei in meiner Entscheidung? Und wenn die Maximen auf den
Prüfstand gehören, was ist denn meine Absicht? Mein persönliches lück oder ist
es meine Absicht, beiden die Trennung zu vereinfachen und ihn glücklich zu
machen? Ich verletze sie ja nicht mehr als sie eh schon verletzt ist, es ist ja
schon aus zwischen ihnen, ich kann da ja nicht noch mehr zerstören als eh schon
kaputt ist. Umso mehr ich über Kant nachdenke umso klarer wird mir, dass es
unmöglich ist, gemäß des kategorischen Imperatives zu handeln und einfach, so
wie Lukas gesagt hat ist es schon mal gar nicht. Ich denke, dass es nicht
möglich ist persönliche Erfahrungen oder efühle auszublenden, und ein Reich
der Zwecke, wie Kant sich das vorgestellt hat, kann auch nicht existieren, für
etwas in dieser Art würde man Roboter benötigen. Also ich werde es mit Lukas
versuchen. Weil Kants Konzept eh nicht durchführbar wäre, ich werde jetzt
entgegen allem elernten handeln und vielleicht wird sich ja herausstellen,
dass ich dadurch die oberste Stufe des lücks erfahren darf. Wenn es schief
geht, wende ich mich wieder Kants Prinzip zu, ich kann es schließlich nur
versuchen, beides kann schief gehen und ich möchte nicht bereuen müssen, die
Chance auf mein lück vertan zu haben, nur weil Kants kategorischer Imperativ
mir etwas anderes vorschreibt.