Kakao - Ein
Afrikanisches Landwirtschaftsprodukt
Projekt Geografie Februar
2010
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Klasse 8b
Natürliche Voraussetzung für das Gedeihen
der Kakaopflanze
Das Hauptanbaugebiet für Kakaobäume liegt
in tropischen Gebieten rund um den Äquator. Außerhalb des nördlichen und
südlichen 20Grad-Breitengrades trägt er keine Früchte. Bei einer Höhenlage
zwischen 400 und 700m gedeiht er am besten. Der Kakaobaum liebt einen
fruchtbaren Boden sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit (etwa 80%), etwa 1.500 bis
2.000 mm Niederschlag pro Jahr (dreimal so viel wie Berlin) und benötigt eine
mittlere Jahrestemperatur von 25-28°C. Temperaturen unterhalb 16°C verträgt er
nicht. Zudem reagiert der Kakaobaum sehr empfindlich auf starke
Temperaturschwankungen und übermäßige Niederschläge bzw. Feuchtigkeit.
Ursprünglich wächst der Kakao im Unterholz der Regenwälder Lateinamerikas. Da
der Kakaobaum keine stechende Sonne verträgt, wachsen neben den Kakaobäumen
meist Bananenbäume oder Kokospalmen – diese schützten den Kakaobaum vor der
stechenden Sonne. Diese Bäume nennt man auch "Kakaomütter".
Gleichzeitig wird ein gewisser Windschutz erreicht, der Wuchs durch die
Schattenlage auf etwa 6 Meter Höhe begrenzt und die Ernte durch die begrenzte
Höhe erleichtert. Ohne diese Maßnahme kann ein Kakaobaum bis zu 15 Meter hoch
werden.
Aufbau der Kakaopflanze
Der Kakaobaum hat eine immergrüne
Baumkrone, einen langen und dünnen sowie knorrigen und ungleichmäßigen Stamm
mit einer bräunlichen, weiß befleckten Rinde. Die dunkelgrünen, glatten,
schwertartigen Blätter sind groß und lederartig fest. Die Äste stehen
horizontal ab und breiten sich etagenförmig aus. Die cremefarbenen Blüten des
Kakaos sind mit einem Durchmesser von 1 cm
recht klein, zeigen aber einen äußerst komplizierten Aufbau und eine
orchideenähnliche Schönheit. Sie besitzen fünf Kronblätter sowie fünf sterile
und fünf fertile Staubblätter. Die Blüten werden vorwiegend durch Mücken
bestäubt. Bei Kakaobäumen findet man eine biologische Besonderheit: Die Blüten
entstehen am Holz älterer Äste oder kommen direkt aus dem Stamm. Der Kakoabaum
kann ebenso Blüten und Früchte zur selben Zeit tragen. Die Früchte, die aus den
winzigen Blüten herauswachsen, haben, wenn sie reif sind und geerntet werden,
eine Länge von 15-30 cm und ein Gewicht zwischen 300 und 500 g. Sie sind dann
rund 10cm dick und eine grüngelb bis rote Farbe und ein gurkenähnliches
aussehen. Das innere der reifen Früchte ist schaumig weiß. Die darin
enthaltenen rosa gesprenkelten Samen (bis zu 50 Stück) sind die heiß begehrten
Kakao- Bohnen. Sie sind in ein sahneartiges, trinkbares Fruchtfleisch, die
sogenannte "Pulpa", eingebettet.
Anbaumethoden
In Afrika wird Kakao (in Gegensatz zu Amerika)
noch größtenteils von kleinbäuerlichen Familienbetrieben angebaut. Dabei wird
der Kakao als Sämling oder Steckling gepflanzt. Man unterscheidet vor allem
drei Methoden der Kakaoanpflanzung:
1. Extensiv unter natürlichem
Wald
Extensiv bedeutet das die Anbaufläche recht
groß ist, allerdings muss man sich bis zum ernten nicht mehr um die Pflanze
kümmern. Der natürliche Wald muss hierbei aber von Bäumen und Pflanzen
gesäubert werden, die durch Konkurrenz um Wasser, Licht oder Nährstoffe den
Ertrag der Kakaopflanze schmälern, oder die Wirt oder Zwischenwirt von
Pilzkrankheiten, Schadinsekten oder anderen Schädlingen des Kakaos (z.B.
Ratten, die die Früchte fressen) sind, und so zu deren Vermehrung beitragen.
2. Unter oder zwischen großen Bäumen die
selbst auch Früchte tragen, aber dem Kakaobaum zusätzlich auch noch Schatten
spenden. Zu solchen Bäumen gehören zum Beispiel Kokospalmen oder Bananen.
3. Intensiv auf gerodetem Land in voller Sonne mit
Pflanzweiten von 3,5 Metern.
Die Intensive Anbauweise beinhaltet zwar
einen geringen Verbrauch an Fläche, benötigt aber Bewässerung, Düngung und
Pflanzenschutzmaßnahmen. Zudem müssen die Kakaoblüten von Hand bestäubt werden,
da dort die sonst zuständigen Insekten fehlen. Allerdings sind die Erträge
solcher Plantagen höher.
Wirtschaftliche Bedeutung von Kakao
Afrika exportiert rund 70% der
Weltproduktion an Kakao. Der Preis, den die Bauern für ihren Kakao bekommen,
ist aber in den letzten zwanzig Jahren stark gefallen. Zum Beispiel konnte sich
im Jahr 1980 ein Bauer von dem Erlös eines Sackes Kakao ein Radio kaufen. 2002
war der Preis für Kakao so sehr gesunken, dass der Bauer sechs Säcke verkaufen
musste, wenn er dasselbe Radio wollte. Weil die Preise so sehr gesunken sind
und die Bauern für die gleiche Arbeit viel weniger Geld bekommen, können viele
Familien kaum noch von dem Erlös leben. Eine Möglichkeit ihre Situation zu
verbessern ist der Faire Handel. Dabei werden für den Kakao angemessene Preise
bezahlt. So können die Menschen ihren Lebensunterhalt decken.
Verwendungszweck von Kakaobohnen