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Interpretationen von Pflichtlektüren zum Abitur: Schülerwerke zu Effi Briest, Der Vorleser, Tschick, Nathan der Weise, Die Räuber, Kabale und Liebe, Wilhelm Tell, Das Parfum, Andorra
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Interpretation
Deutsch

Münchberg

2016

Klaus S. ©
3.10

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sternsternsternsternstern
ID# 59485







Kabale und Liebe, Szene II,3. Friedrisch Schiller

Hausaufgabe

Gliederung:

1 Titeländerung des Werkes

2 Analyse der Szene II,3 aus Schillers Drama „Kabale und Liebe“

2.1 Inhaltlicher Verlauf und Einordnung der Szene in den Gesamtablauf der Handlung

2.2 Grundhaltungen Ferdinands und der Lady, sowie ihre Argumentationsstruktur

2.3 Einordnung in den Kontext der Entstehungszeit und der Thematik des Werkes

3. Weiterführende Gedanken


Schiller nannte damals das Werk „Kabale und Liebe“ „Luise Millerin“, was eher wenig aussagekräftig ist und die Figur Luise hervorhebt. Aber als der gleichaltrige Schauspieler August Wilhelm Iffland den Namen „Kabale und Liebe“ erfand, wurde dieser vom Autor akzeptiert.

Szene II, 3 spielt in einem Saal im Palais der Lady Milford. Ferdinand und Lady Milford unterhalten sich, wobei Ferdinand sagt, dass er her kommen musste. So entwickelt sich das Gespräch, dass Lady Milford von ihrer Vergangenheit erzählt. Sie teilt mit, dass sie ohne Eltern nach Deutschland kam, weil diese schon tot waren, und dort der Herzog sie als Mätresse aufnahm.

Im Laufe des Gesprächs gibt Ferdinand zu, dass er eine Bürgerliche liebt und deshalb Lady Milford nicht heiraten kann. Daraufhin ist Lady Milford bestürzt und verlässt den Raum. Vor dieser Szene sind zwei weitere Szenen mit Lady Milford, in denen ihr Charakter gut dargestellt wird.

Davor (im ersten Akt) ist die Intrige noch nicht im vollen Gange, es werden erst die Spannungen zwischen den einzelnen Figuren dargestellt. Nach der Szene II, 3 sind Szenen dargestellt, in denen hitzige Diskussionen und Konfrontationen vorkommen, aus denen sich dann auch die Intrige bildet.

Der Unterschied in den Grundhaltungen der beiden wird schon in den ersten Redeanteilen deutlich. Ferdinand sagt, dass er „auf Befehl [s]eines Vaters“(S.35, Z.3) kommt. Damit lässt er sie fühlen, dass er nicht ihretwegen kommt. Sie „entfärbt sich und zittert“ (S.35, Z.7) weil sie ahnt, dass das bedeuten könnte, dass Ferdinand sie gar nicht liebt.

Lady Milford hingegen hat Angst, dass er sie nicht liebt. In den folgenden Redeanteilen, wie zum Beispiel „Es will mir nicht zu Kopfe, […], dass eine Dame von so viel Schönheit und Geist […] sich an einen Fürsten sollte wegwerfen können […]“ (S.36, Z.23-26) wird auch deutlich, dass Ferdinand von der Lady Milford nicht viel hält, weil sie zur Mätresse geworden ist.

Daraufhin aber erzählt Lady Milford ihre Lebensgeschichte und erklärt, dass sie nicht so tugendlos ist, wie er denkt. Das „bewegt“ (S.38, Z.34) Ferdinand und ändert die Haltung der Lady Milford gegenüber. Aber heiraten will er sie trotzdem nicht, weil er Luise Millerin liebt, was er auch zugibt.

Lady Milford leidet darunter sehr, was in den Regieanweisungen zu erkennen ist (S.41, Z.34). Auch in der Sprache Ferdinands und Lady Milfords sind einige Hinweise, die etwas über die Person aussagen. Ferdinand sagt „[Ich] soll ihnen melden, dass wir uns heuraten […]“.

Dann aber kommt er aber mit der Parenthese „So weit der Auftrag meines Vaters“, was seine Abneigung und seine Gleichgültigkeit ihr gegenüber zeigt. Schließlich stellt sich Ferdinandvor, indem er eine Aufzählung macht: „Ich bin ein Mann von Ehre.“(S.35, Z.19), „Kavalier“ (S.35, Z.21) und „Offizier“ (S.35, 23).

Sie denkt, dass er die Vorzüge, die er hat, nennt, um sie zu imponieren. Worauf Ferdinand aber wieder kurz antwortet: „Hier brauch ich [keine größeren Vorzüge]“. Das zeigt wieder, dass er Lady Milford gar nicht heiraten will. Mit dem Nebensatzgefüge Ferdinands: „Es will mir nicht zu Kopfe, […], dass eine Dame von so viel Schönheit und Geist […] sich an einen Fürsten sollte wegwerfen können […]“ (S.36, Z.23-26), erklärt er seine Einstellung Lady Milfords gegenüber.

Mit der Metapher, „Das Herz [Lady Milfords] muss viel kleiner sein, als größer und kühner Britanniens Adern schlagen“ (S.37, Z.1-2), veranschaulicht Ferdinand, dass es Lady Milford aus Britannien weniger an Werten und an der großen Würde ihres Landes liegt. Das zeigt auch der Vergleich der Größe des Herzens Lady Milfords und Britanniens Adern.

Auf Grund dessen, dass Ferdinand die Herkunft Lady Milfords angezweifelt hat, erzählt sie ihm ihre Lebensgeschichte, die sie „außer [ihm], noch niemand [an]vertraute“(S.37, Z.29-30). (…)

Dieses Werk wurde in der Zeit des Sturm und Drang, eine Epoche der Aufklärung, geschrieben. Die Thematik dieses Werkes ist die Auflehnung gegen die Standesgrenzen, die Anklage sowohl fürstlicher als auch väterlicher Willkür und Machtmissbrauch des höheren Standes.

Schiller wollte mit diesem Werk sich auflehnen gegen die Ständegesellschaft und die Probleme und Folgen dieser Gesellschaft zum Ausdruck bringen.


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