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Inhaltsangabe

Inhaltsa­ngabe: Schiller­s 'Kabale und Liebe' - Adel-Bür­gertum Konflikt

1.152 Wörter / ~3½ Seiten sternsternsternstern_0.75stern_0.3 Autorin Stefan . im Jul. 2011
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Dokumenttyp

Inhaltsangabe
Deutsch

Universität, Schule

Bielefeld

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Stefan . ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.15 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.75stern_0.3
ID# 8199







Kurze Zusammenfassung von Schillers Kabale und Liebe

 

Friedrich Schillers Kabale und Liebe ist ein Drama in fünf Akten, welches am 13. April 1784 in Frankfurt am Main uraufgeführt wurde. Das Stück sollte zunächst „Louise Millerin“ heißen, wurde jedoch auf Anraten des Schauspielers Iffland in Kabale und Liebe umbenannt[1].

Bei dem Werk handelt es sich um ein bürgerliches Trauerspiel; eine Form der Tragödie, die auf Gotthold Ephraim Lessing zurückzuführen ist. Diese Gattung spielt nicht mehr ausschließlich in der höfischen Welt des Adels, sondern auch in der des Bürgertums. Neben der höfisch-politischen Kulisse spielt der Bereich der bürgerlich-privaten Welt eine große Rolle. Der Konflikt zwischen Adel und Bürgertum und deren unterschiedliche Wertewelten sind die dominierenden Themen der Tragödie. Die rigorose Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten des Absolutismus, die Forderung nach einer individuellen Lebensgestaltung entgegen den überholten Regeln der Gesellschaft, das Bestreben die Schranken der Ständegesellschaft zu durchbrechen und die Forderung nach Freiheit der subjektiven Gefühle und individueller Interessen ordnen Schillers Drama der Epoche des Sturm und Drang zu.

Das Werk Kabale und Liebe schildert, wie die Liebesbeziehung zwischen dem adligen Major Ferdinand von Walter (Sohn des Präsidenten) und dem Bürgermädchen Luise Miller (Tochter des Stadtmusikus) durch heimtückische/hinterhältige Intrigen zerstört wird. Gleich im ersten Akt des Dramas erfährt der Leser von dem Verhältnis des Paares. Sowohl Luises Vater als auch der Präsident lehnen eine ernsthafte Beziehung ihrer Kinder ab. Der Musiker ist der Überzeugung, dass eine Verbindung aufgrund des Standesunterschieds nicht möglich sei und glaubt, dass Ferdinand nur ein rein sexuelles Interesse an seiner Tochter habe. Der Präsident hingegen sieht seine Pläne mit dem Sohn durch die Liebschaft in Gefahr. Ferdinand soll Lady Milford, die Mätresse des Herzogs heiraten, um sich und seinem Vater eine nicht zu erschütternde Position am Hofe zu verschaffen. Bereits an dieser Stelle wird die moralische Verfassung des Adels von Liebe, Ehe und persönlicher Bindung kritisiert. Liebe spielt in dieser Welt keine Rolle, denn die Ehe dient nur als Mittel der Machterhaltung (Heiratspolitik). Für Ferdinand spielt der Standesunterschied keine Rolle; er glaubt fest an die Macht der persönlichen Liebe. Als Prototyp des „Stürmers und Drängers“ ist er der Überzeugung, dass seine Liebe die sozialen Standesgrenzen überwinden kann. Im Unterschied zu Luise, welche die Situation sehr realistisch sieht, lässt sich Ferdinand ausschließlich von seinem Gefühl leiten.

Der Präsident beauftragt Hofmarschall von Kalb die Nachricht von der bevorstehenden Vermählung seines Sohnes mit Lady Milford in der Residenz zu verbreiten, um somit vollendete Tatsachen zu schaffen. Er hofft, dass Ferdinand somit gar nicht anders handeln kann, als den Willen des Vaters zu erfüllen. Der Major ist jedoch gegen eine Heirat mit der Mätresse. Um ihn umzustimmen, erpresst der Präsident seinen Sohn, indem er droht, die Familie Miller zu vernichten. Gleichzeitig fordert er Ferdinand auf, Lady Milford seine Aufwartung zu machen. Der junge Adelssohn folgt jedoch weiterhin seinem Herzen und durchkreuzt die Pläne seines Vaters, indem er der Mätresse seine Liebe zu Luise offenbart. Um die Verbindung seines Sohnes mit der Bürgerlichen zu beenden, erscheint der Präsident mit Vollzugsbeamten bei den Millers. Er beleidigt Luise und droht, den Vater einsperren zu lassen und Mutter und Tochter an den Pranger zu stellen. Um Luise und ihre Eltern vor diesem Schicksal zu bewahren, greift Ferdinand zum Äußersten. Er droht damit, die Verbrechen seines Vaters in der Vergangenheit bekannt zu machen. Seine Drohung zeigt Wirkung; der Präsident befiehlt seinem Gefolge, die Familie nicht weiter zu belästigen. An dieser Stelle wird das dramatische Geschehen abrupt verlangsamt. Die erste Kabale des Präsidenten ist gescheitert und die Familie Miller ist vorerst sicher.

Im dritten Akt setzt die Kabale jedoch neu an. Gemeinsam mit Sekretär Wurm, welcher auch an Luise interessiert ist, entwickelt der Präsident einen neuen teuflischen Plan, mit dessen Hilfe der Major endgültig von der Musikertochter getrennt werden soll. Unter der Androhung, dem Vater Gewalt anzutun, soll Luise einen Brief an einen fingierten Geliebten (Hofmarschall von Kalb) schreiben. Um sicherzugehen, dass sie Ferdinand das Vorhaben verschweigen wird, soll ihr ein Eid abgezwungen werden. In der Zwischenzeit versucht der Major Luise dazu zu bringen gemeinsam mit ihm zu fliehen. Das junge Mädchen verweigert sich jedoch. Sie fühlt sich dazu verpflichtet, ihrem Vater in der Stunde der Not beizustehen und ist nicht bereit, ihn in dieser Situation zu verlassen. Ferdinand versteht dies jedoch nicht und glaubt stattdessen, dass ein Liebhaber der Grund für die Zurückhaltung des Mädchens sei. Nachdem Luise von dem grundlos eifersüchtigen Major allein gelassen wurde, erscheint Wurm, welcher das Mädchen, wie geplant, unter Druck dazu zwingt, den Brief an den scheinbar Geliebten zu verfassen.

In dem vierten Akt des Dramas erhält Ferdinand den Brief und glaubt unbesehen den Betrug. Rasend vor Wut und Enttäuschung fordert er seinen angeblichen Nebenbuhler Hofmarschall von Kalb zum Duell. Unter Todesangst gesteht dieser, Luise gar nicht zu kennen; Ferdinand glaubt ihm jedoch nicht und fühlt sich erneut betrogen.

In dem letzten Akt des Dramas steht Luise kurz vor dem Selbstmord. Sie ist hin und hergerissen, da sie zwischen der Liebe zum Vater und zu Ferdinand steht. In dem Freitod sieht sie die einzige Lösung ihrer verzweifelten Lage. Miller kann sie jedoch von ihrem Vorhaben abbringen, indem er sie daran erinnert, dass Selbstmord eine schwere Sünde ist. Als der wütende Ferdinand sie zur Rede stellt, sieht sie sich aufgrund des Eides dazu gezwungen zuzugeben, den Brief geschrieben zu haben. Daraufhin entschließt sich der Major, sich und seine Geliebte zu vergiften. Sterbend fühlt sich das junge Bürgermädchen nicht mehr an ihren Eid gebunden, sie enthüllt die Intrige und vergibt Ferdinand. Erst jetzt erwacht dieser aus seiner Verblendung und erkennt Luises Unschuld. In der letzten Szene des Dramas stirbt der Adelssohn am Gift und sein Vater, der Präsident, stellt sich dem Richter und wird anschließend abgeführt.

Es fällt auf, dass Schiller in seinem Stück durch ihren individuellen Sprachgebrauch die Figuren ihren sozialen Ordnungen zuweist. Gleichzeitig dient die Sprachgebung der Charakterisierung der Personen. Auf der sprachlichen Ebene lassen sich die zwei kontrastierenden Welten des Dramas, die bürgerliche und die höfische, gut trennen. Die Sprache des Musikers Miller, welcher die kleinbürgerliche Welt repräsentiert, ist sehr direkt und oftmals derbe. Er spricht die Sprache des einfachen Mannes und nennt die Dinge unverblümt beim Namen. Auch der Obrigkeit gegenüber bleibt er seiner direkten, ehrlichen Sprache treu. Seine Frau, die nach Höherem strebt, versucht die Sprache am Hofe nachzuahmen, scheitert dabei aber häufig an der korrekten Verwendung von Fremdwörtern („Herr Sekertare“; „Bläsier“)  und karikiert sich somit selbst. Im Gegensatz dazu steht die zynische, kalte Welt des Hofadels. Diese wird durch den Präsidenten repräsentiert, dessen Sprache durch einen arroganten Befehlston und berechnendem politischen Kalkül gekennzeichnet ist. Die Sprache des Hofmarschall von Kalb ist vergleichbar mit der unbeholfenen Ausdrucksweise der bürgerlichen Frau Miller. Genau wie sie bedient er sich einer oberflächlichen und dümmlichen Sprache und verwendet einige Wörter falsch. Trotz seiner bürgerlichen Herkunft ist die Ausdruckweise des Sekretärs Wurm der glatten Sprache des Präsidenten recht nahe. Er vermischt jedoch oftmals die realistische, direkte Sprache des Bürgertums  mit der geschliffenen, distanzierten des Hofadels.

 

 



[1] URL: [Stand 08.03.2011]


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