Die Leipziger Buchmesse
eine
Messe bei der man sich über den Exhibitionismus der Anderen echauffiert, aber
am Voyeurismus, am eigenem nämlich, partizipiert...
Ganz
egal, wann und wo ich das Wort Buch höre, der Brechreiz ist vorprogrammiert.
Bücher, dass sind diese Uralten Dinger (350 n. Ch.) aus Papier. Und sie sind
heut noch in ihrer ursprünglichen Form, mehr oder weniger, Modern.
Bücher
sind der Anfang meiner Geschichte, klingt vielleicht paranoid, ist aber so.
Jedenfalls
war ich am 15.03.2013 auf der Leipziger BUCHMESSE. Doch diesen Plan verfolge
nicht nur ich, viele Millionen anderer Leute waren auch dort. Von daher war es
kein Wunder, dass in jeder Aussteller Halle ein regelrechtes Massaker
herrschte. Plötzlich stand ich irgendwo zwischen Tokio und Fukushima. In einer
Menschenmasse voller Verkleideten Jugendlichen, die mir sehr fremd aussahen,
also wollte ich einfach nur noch weg. Also ging ich in die nächste Halle, ich
war aber nicht resigniert, nein, ich war voll heiliger Wut, ich wusste nur nicht
treibt es mich in die Fänge der richtigen oder vielleicht in die der Falschen
Halle. Halle 2 hatte Geruchstechnisch viel gemeinsam mit der ersten. Es roch
nach moderigem Papier inklusive einer relativen Luftfeuchtigkeit von -10%. Ich
schaute mich also in dieser Fritzl Keller Artigen Umgebung um, und ich sah
tatsächlich mir bekannte Worte, Klett, Duden und Cornelsen und viele andere.
Ich lief durch Halle 2, und sah eine Frau, welche Hörspiel CD's verteilte. Also
dachte ich mir ganz unvergänglich, so eine lasse ich mir auch geben, ein
Hörbuch ist auf jeden fall um weiten besser als ein Buch aus Papier. Ich
schaute mir die CD Hülle an, und sofort sah ich eine, Frau liegend auf dem
Boden, sehr leicht bekleidet mit einem Blick als wäre sie grad auf der Toilette,
und würde den Obama ins Weiße Haus bringen. Über der Frau stand in
Großbuchstaben "Erotische Hörproben - Erotik Audio Storys". Gut
dachte ich mir, diese 48 Minuten lange Hörprobe kann ich mir auf der Rückfahrt
anhören. Ich ging weiter um mir die anderen Hallen anzuschauen. Halle 3,
gefangen von einer Menschen Masse stand ich in der Nähe eines Pultes, wo eine
Frau ein Buch vorließ, in der Diktion einer Psychopathin. Als ich die Frau nach
dem Titel frage, sagte sie locker "Das Buch heißt 10 Tage in der Irrenanstalt".
Aber die Buchmesse ging doch nur über 3 Tage. Naja nicht weiter davon ablenkend
besuchte ich die letzte Halle um meinen Triumphzug zu beenden. Und was ich dort
entdeckte fand ich wirklich mehr als dreist. Eine halbe Halle voller Reiseführer
von jeder Stadt, die eh keiner sehn will. Darüber wollte ich mich aber nicht
weiter mokieren nach den ganzen Erlebnissen, und bin dann in Richtung Ausgang
gelaufen, und konnte die Messe verlassen. Als ich das Auto erreichte, habe ich
natürlich sofort das Hörbuch eingeschmissen und konnte auch die ersten 36
Sekunden hören, bevor andere Mitfahrende das Radio an machten. Also hörten wir
einen Sächsischen Radiosender, SAW, welcher mich, aus welchem Grund auch immer,
an den gleichnamigen Film erinnerte. Der Film SAW zeigt eigentlich ziemlich
gut, wie es auf der Buchmesse war.