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Hausübung
Deutsch

Universität, Schule

Europagymnasium Linz

Note, Lehrer, Jahr

1, KE, 2017

Autor / Copyright
Sarah B. ©
Metadaten
Preis 2.50
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 77558







Welche Verbindungen ergeben sich zwischen Tragödie und bestimmten Epochen (Dramenform, Figuren,…), geschichtlichen Ereignissen und/oder biografischen Fakten?

Entstehungsgeschichte:

Goethe schrieb an Faust über sechzig Jahre, von 1772 – 1832, bis die endgültige Fassung des Faust I wurde 1808 veröffentlicht. Daher fällt die Entstehung des Werkes in vier verschieden literaturgeschichtliche Epochen, in die Aufklärung (1720-1785), den Sturm und Drang (1767-1785), die Klassik (1786-1805) und die Romantik (1795-1835).

Daher lassen sich in dem Werk Einflüsse dieser verschiedenen literarischen Strömung erkennen, in Inhalt, Themenkreise, Figurencharakteristiken und der formalen Gestaltung des Werkes.

Die Legenden um den historischen Faust waren seit Erscheinen des Volksbuches 1587 ein bekannter literarischer Stoff, von dem Goethe, wie auch von Christopher Marlowes Drama „Die tragische Historie vom Doktor Faustus“, beeinflusst wurde. Auf den historischen Faust werde ich später noch eingehen. 1770 begann Goethe die Arbeit am sogenannten „Urfaust“, angeregt von Prozess und Hinrichtung einer Kindesmörderin.

Die Liebestragödie steht im Vordergrund. Aus diesem Urfaust heraus entwickelte Goethe die Fassung „Faust. Ein Fragment“, welche 1790 gedruckt wurde. Im Gegensatz zum Urfaust ist das Faustfragment um einen Dialog mit Mephisto erweitert, der Teufelspakt ist jedoch unausgesprochen.

Ebenso neu hinzugekommen ist die Hexenküche, Gretchens Kerkerszene fehlt noch. Die Gelehrtentragödie nimmt Formen an. „Faust. Eine Tragödie“ ist die 1797 Fassung, welche nun die einleitenden Szenen besitzt. Aus der Geschichte eines unglücklichen Mädchens und eines verzweifelten Wissenschaftlers ist ein Menschheitsdrama zwischen Himmel und Hölle geworden.

Die drei Fassungen dokumentieren nicht nur inhaltliche Erweiterung, sondern auch stilistische Entwicklung.

Epochen:

Aufklärung:

Fausts Gottes -und Menschenbild sind Teil des aufklärerischen Aspektes. Von abergläubischen Angstvorstellungen, wie Sünden und Hölle, wendet er sich ab. Der Teufel selbst kritisiert die Ideologie und die Gesellschaft. Der mündige, selbstbewusste und tätige Mensch, Faust, wird aufgewertet.

Sein Drang nach Erkenntnis ist ebenfalls der Aufklärung zuzuordnen. Die menschliche Vernunft, ein wichtiges Schlagwort für die Aufklärung, empfindet Faust als endlich u.....[Volltext lesen]

Download Johann Wolfgang von Goethes Faust: Epochen und Genre-Kon­ven­tion sowie biogra­fi­sche Fakten
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Auch formal ist Faust I durch den Sturm und Drang gekennzeichnet, da Goethe weite Teile aus seinem Urfaust übernommen hat. Strukturell gesehen weist die Tragödie weder eine Einheit von Ort, Zeit, Handlung, noch eine sprachliche Einheitlichkeit auf. Es gibt viele verschiedene Szenenorte und keine genau Zeitangabe.

Dadurch wird eine Offenheit im shakespeareschen Sinne erreicht.
Der formale Regelverstoß des Sturm und Drangs ermöglicht einen freieren Umgang mit der Sprache, die ebenso vielfältig verwendet wird wie die Repräsentanten unterschiedlichster gesellschaftlichen Schichten.

Die Charaktere in „Auerbachs Keller“, die Hexen und Tiere, Mephistopheles und oft auch Faust selbst, bedienen sich einer ordinären Sprache. Er beschimpft Mephistopheles zum Beispiel mit „Spottgeburt von Dreck und Feuer!“, (Z. 3536) und „Pfui über dich!“, (Z. 3293). Gretchen selbst spricht im Kerker von ihrer Mutter „die Hur“ (Z. 4413).

Die Verwendung des Prosastils, zum Beispiel in der Szene „Trüber Tag. Feld.“ Ist ebenfalls typisch für den Sturm und Drang. Er dient dazu, die Emotionalität der Figuren auszudrücken. In der bereits genannten Szene dient er beispielsweise dazu, Fausts Verzweiflung, seine innere Erregung und Wut über Margaretes Schicksal auszudrücken.

Formal gesehen ist der von Goethe eingesetzte Knittelvers, zum Beispiel in Fausts Monolog in der Szene „Nacht“, ein weiteres typisches Merkmal für die Epoche.

Klassik:

Das Bild des Menschen und des Menschseins ist ein wichtiges klassisches Element, welches in Faust inhaltlich vertreten ist, wie zum Beispiel in den Szenen „Wald und Höhle“ und „Prolog im Himmel“. Faust repräsentiert die Menschheit, sein hohes Streben ist Zeichen eines unbestimmten Ideals.

Gretchen wiederum, als höhere Seele, symbolisiert das klassische Str.....

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Wie sein Geburtsort ist auch das Geburtsjahr umstritten, man spricht von 1480, 1481 oder auch 1466.
Faust war unsteter Arzt und Alchemist, mit einem erwähnungswerten schlechten Ruf. Er trat von 1506 an als Wunderheiler und Alchemist auf und führte magische Kunststücke vor und erstellte Horoskope.

Die Kirche beschimpft ihn als Gotteslästerer und Teufelsbündler. Der Abt Trithemius beschimpft ihn als Landstreicher, leerer Schwätzer und betrügerischer Strolch und wirft ihm Homosexualität und Pädophilie vor. Wenige Quellen stellen ihn jedoch als ernstzunehmend dar.
Gestorben ist Faust vermutlich um 1540. Er führte im „Hotel zum Löwen“ in Staufen im Breisgau alchemistische Versuche durch, bei denen er angeblich Gold herstellen wollte.

Er kam bei einer Explosion ums Leben. Sein Leichnam sei „grässlich deformiert“ gewesen und man sagte, der Teufel selbst habe sich seiner Seele bemächtigt und viele Sagen und Legenden um sein Leben entstanden.

Die Parallelen zu Goethes Faust sind klar erkennbar. Beide Fausts sind Wissenschaftler, einer ernstzunehmender als der andere, mit einer klaren Neigung zu Magie. Beide schlossen, laut Legende zumindest, einen Pakt mit dem Teufel, was nicht zu weit hergeholt schien zur damaligen Zeit. Beide leben in Deutschland zu selben Zeit.

Biografie:

Die Tragödie Faust I zeigt autobiografische Züge. Faust, der angesehene Gelehrte mit dem unbefriedigten Wissensdurst, verkörpert vermutlich Johann Wolfgang von Goethe selbst. Genauso wie Goethe studiert er „Juristerei“, Medizin und Theologie und zeigt unaufhörliches Streben.

Der Autor gab sich nie mit seinem Ruhm zufrieden, auch als er schließlich beruflich und gesellschaftlich alle Höhen erreicht hat.

Der Gretchenfrage begegnet Faust ausweichend. Aber wie hielt es Goethe selbst mit der Religion und dem Christentum? Hier spalten sich die Expertenmeinungen. Der katholische Philosoph Peter Wust nannte Goethe eine „gleichsam natürliche katholische Seele“. Helmut Thielicke, deutscher evangelischer Theologe, wiederum behauptet: „Goethe nimmt in seiner Stellung zur christlichen Religion und ihren Vertretern immer wieder die Position eines wohlwollenden und einfühlsamen Beobachters ein, die Distanz eines Außenseiters." Fest steht, dass Goethe auf einer Suche nach einer wahren Religion war.

Diese fand er zunächst und am ehesten in der Natur. Schon früh hatte sich der Dichter dazu bekannt: "Gott in der Natur, die Natur in Gott zu sehen.“ Auch Fausts Einstellung zur Religion war kritisch, obwohl er das Verlangen empfand, eine zu finden. Er beschwört Naturgeister, was Goethes und Fausts Verehrung .....

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Quellen & Links

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