<
>
Download

Unterrichtsplanung
Religionswissenschaft­en

Seminar Essen

2010

Andrea M. ©
3.50

0.20 Mb
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 5176







Unterrichtsbesuch

im Fach katholische Religion

3. Besuch


Thema der Unterrichtsreihe:

Jesus Christus unter dem Aspekt des Umgangs mit dem Zeugnis von Jesus Christus in den Medien der Gegenwart


Thema der Unterrichtsstunde:

Die Problematik der Aktualität der Frohen Botschaft Jesu in der postmodernen Gesellschaft –Erarbeitet anhand der Motivverfremdung der Christusdarstellung im Kurzfilm „Ernst und das Licht“


Kernanliegen:

Die Schülerinnen verstehen, dass die Frohe Botschaft von Jesus Christus aus dem Leben rückt und nicht mit dem Streben nach Individualität und Konsum zu vereinbaren ist, indem sie die problematischen Äußerungen der Figur „Ernst“ aus dem Film interpretieren.


Kompetenzerwerb:

Neben dem Kernanliegen sollen im Sinne der Lernprogression die Schülerinnen in folgenden Kompetenzen gefördert werden: Die Schülerinnen erweitern ihre…


Verstehens- und theologische Kompetenz

-          indem sie religiöse Motive des Films erkennen und beschreiben.

-          indem sie religiöse und gesellschaftskritische Motive im Film erkennen und kritisch Stellung zu ihnen beziehen.

-          indem sie sich zu religiösen Motiven äußern.


Kommunikative- und soziale Kompetenz

-         indem sie miteinander kommunizieren und sich im Dialog zu Fragen des Unterrichtsgegenstandes äußern (in der Partnerarbeit und im Gruppengespräch).

-         indem sie Gesprächsregeln akzeptieren und sich an diese in der Plenumsdiskussion halten.


Korrelative Kompetenz

-         indem sie sich in Ernst hineinversetzen und ihn als Repräsentanten der Gesellschaft kritisieren oder unterstützen.

-         indem sie in der Phantasie die Situation der Parusie Jesus durchspielen und im Gedankenexperiment die im Film dargestellte Realität auf die Wirklichkeit anwenden.

Didaktisch methodischer Begründungszusammenhang


Ziel des katholischen Religionsunterrichts ist es, zu verantwortlichem Denken und Handeln auf der Grundlage von Religion und Glaube zu befähigen[1]. Der Kern der Reihe, des Unterrichtvorhabens und des christlichen Glaubens ist der Christusglaube, denn das christliche Bekenntnis zum Glauben gipfelt in der unüberbietbaren Offenbarung Gottes in Jesus Christus[2].

Gott hat durch seine Selbstmitteilung in Jesus Christus die Brücke zwischen Göttlichem und Menschlichem geschlagen. In Jesus Christus, Gottes Sohn, scheint auf, was Menschsein sein soll (Kol 1,15: „[…] das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“). Die zentrale Botschaft Jesu ist die Verkündigung des Reich Gottes und seiner Liebesherrschaft, die angebrochen, aber noch nicht vollendet ist.

Dadurch werden die Menschen nicht auf das Jenseits vertröstet, sondern Jesus setzt seine Heilszusage praktisch durch seine Zuwendung zu den Hilfebedürftigen um. Paulus rückt nach seiner Verkündigung sogar Jesus in den Mittelpunkt, Christus selbst ist Botschaft und ewiges Heil. Das Verständnis der Position und Inhalte des Jesus Christus bedeutet also tiefe Einsichten und Glaubenswahrheiten des Christentums zu erfahren.

Aber nicht jeder, der über eben diese Glaubensinhalte und ihre Relevanz bescheid weiß, wird zum gläubigen Katholiken. Die Chancen des Unterrichtsgegenstandes werden sein, Jesus Christus und den Inhalt seiner Botschaft als Strukturmöglichkeit zur tiefergreifenden, gelingenden L.....

Diese Frage nach der Heilsbedeutung von Christus führt die Schülerinnen in die Situation der Abwägung, was im Leben wirklich wichtig ist, um es gelingend zu gestalten: Ist die Religion ein Stützpfeiler oder nur Ballast auf dem Weg zur individuellen Verwirklichung? Diese Gedankenprozesse sind für die Entwicklung der Schüler zu meinungsäußernden, mündigen Erwachsenen essentiell wichtig.

Klare Grenze des Unterrichtsgegenstandes wird sein, dass nicht gegen Gesellschaftsstrukturen aufbegehrt wird, sondern ein Nachdenken über Religion und das Leben angeregt wird.

Für mich ist neben der Erkenntnis, dass Jesus in der heutigen Gesellschaft, wie auch damals einen schweren Stand hat, ganz besonders wichtig, dass die Figur Jesus von den Schülerinnen als missverstanden, aber im Leben vorkommend wahrgenommen wird. Gerade die Überspitzung soll aufzeigen, dass die Präsenz der Religion vorhanden ist, aber nicht weiter evaluiert wird.

Vielleicht kann über das kritische Reflektieren der beiden Seiten ein neuer Zugang in den Denkprozessen der jungen Erwachsenen geschaffen werden, dass Religion auch in heutiger Gesellschaft seine Daseinsberechtigung hat.

Das religiöse Wissen vom Glaubenszentrum Jesus Christus, der laut Aussagen der Schülerinnen nicht mehr den zentralen Punkt im Leben von allen Jugendlichen darstellt, soll thematisiert werden. Der theologische Schwerpunkt vertieft die Aktualität der Botschaft Jesu in heutiger Zeit. Sie beinhaltet Christus Heilsbedeutung zur Erlösung der Welt.

Wird seine Botschaft in der postmodernen Ellenbogengesellschaft, in der jeder allein als Einzelkämpfer fungiert überhaupt noch benötigt? Die Thematik der Frage nach der Zukunft und Wirklichkeit der Kirche schließt sich in diesem Zusammenhang fast logisch an. Aber die Heilsbedeutung, deren Verfremdung und Annahmeverweigerung durch die Gesellschaft im Film, bilden den Stundenschwerpunkt.

Der Unterrichtsgegenstand, der Film Ernst und das Licht, behandelt diese Thematik: Die Parusie laut Apg 1, 9-11 tritt ein, Jesus kommt auf die Welt zurück um diese zu erlösen, jedoch ist die Vermittlung der Heilsbotschaft nicht möglich. Jesu Anliegen ist nicht aktuell. Durch die konsumorientierte, auf individuellen Werten aufgebaute Gesellschaft ist keine Bildung einer gläub.....

Da die Schülerinnen ebenfalls Mitglieder der Konsumgesellschaft sind, können auch sie sich in dem Film wieder erkennen. Durch die überspitzte Kritik des Films fangen sie an die Werte der Gesellschaft und ihre eigenen zu hinterfragen. In dem Zusammenhang taucht die Frage nach Religion zwangsläufig auf. Die durch den Film aufgeworfenen Gedankenexperimente, welche die Religion und die Gesellschaft überspitzt darstellen sind essentiell wichtig, da sie Fragen aufwerfen, ob die gegenwärtige Situation lebenswert ist.

Des Weiteren werden Zukunftseinschätzungen im Horizont der Schülerinnen eröffnet, wohin sich die Gesellschaft entwickelt und wo ihr persönlicher Patz darin sein wird. Gesellschafts- und Religionskritik gehen hier miteinander auf dasselbe Ergebnis zu, dass tiefgreifende religiöse Werte nicht mehr aktuell vorhanden sind. Diese Position können viele Schülerinnen gut nachvollziehen, da dies die Medien ihnen vorspielen.

Durch den Unterrichtsgegenstand vergleichen die Schülerinnen ihre Meinung in Bezug auf Konsum, leistungsgesellschaftliche Werte und die Aktualität der Religion inmitten des Lebenshorizontes. Daraus vertiefen sie ihre Meinung oder gelangen zu neuen Erkenntnissen.

Das Medium Film ist besonders gut zur Thematisierung dieses Unterrichtsgegenstandes geeignet, da es sich um ein Alltagsmedium der Schülerinnen handelt, mit dem sie meist täglich Umgang haben. Folglich korreliert ihr Lebenshorizont inhaltlich und formell auf den Kanal bezogen mit dem Kernthema der Aktualität Jesu Christi.

Die Verwendung eines ihrer Medien erzeugt zusätzlich eine Subjektorientierung.[5] Ich habe mich gegen einen historischen Film entschieden, da der aktuelle Inhalt durch einen in der heutigen Zeit spielenden Film besser von den Schülerinnen eingeordnet werden kann. Ebenfalls verbindet sich das gegenwärtige Thema der „Aktualität der Botschaft Jesu“ mit den Überlegungen aktuelle Medien und Inhalte zu behandeln.

Die kritische Herangehensweise des Films bietet gerade einen guten Zugang zu den teilweise eher kritischen Jugendlichen. Aus den Medien ist bekannt, dass die Religion negativ dargestellt wird und zum Teil von Werbung und Einzelpersonen ausgenutzt wird. Sie ist allumfassend präsent. Im Film ist nicht einmal das der Fall, sie wird als überflüssig dargestellt. Im Einstieg gilt es über den Film einen Zugang zur Thematik des Unterichtsgeg.....

Insbesondere auf den Aspekt der Gesellschaft soll diese Stunde eingegangen werden. Der Aspekt um die Darstellung Jesu Christi wird die nächste Stunde bearbeitet. Mit dieser Arbeitsanweisung wird in die Erarbeitungsphase übergeleitet (Analyse und Interpretation). Die Schülerinnen sollen in Partnerarbeit Deutungshypothesen finden, die zur problematischen Stellung Jesu in der Gesellschaft führen.

Aber nur unter dem Aspekt in Bezug auf Ernst und die Gesellschaft, die diese Probleme bedingen. Dafür werden zwei exemplarische Dialogabschnitte untersucht. Die Schülerinnen können aber auch eigene Dialogfragmente, die eine Deutung der Problemfrage zulassen, einbringen. Dafür ist extra eine leere Spalte der Tabelle eingefügt. Zum einen werden dadurch die zu behandelnden Aspekte erweitert, die Schülerin wird in den Aufgaben und Antwortprozess integriert.

Zum anderen erfolgt eine Binnendifferenzierung, die schnellere Schülerinnen dazu befähigt, mehr Deutungshypothesen zu finden, aber auch Schülerinnen, die eigene Zugänge und Bedeutungsalternativen haben, diese im Plenum einzubringen. Die Partnerarbeit ist in Anbetracht der Zeit und des Lernzuwachses die effektivste Methode, da die Deutungshypothesen später in der Großgruppe diskutiert werden und mit mehr Aspekten ein abwechslungsreicheres Gruppengespräch geführt werden kann.

Die Schülerinnen sollen ihre Kerngedanken kurz formulieren, was zur Reduktion und Beschränkung auf den wichtigsten Inhalt führt. Im Gruppengespräch kann sofort auf Impulse, Fehler oder gute Gedanken eingegangen werden. Mehr Schülerbeteiligung ist möglich und die Schülerinnen bestimmen augenscheinlich selber die Sicherung. Zusätzlich wird transparent gemacht, dass das Unterrichtsgespräch als Hausaufgabe fixiert werden soll, da hierdurch die Anknüpfung in die nächste Stunde erfolgt.

Dies ermöglicht ebenfalls ein Weiterdenken in der Materie für Zuhause, dem keine Grenzen gesetzt sind und die Schülerin selber ihr Potential abrufen kann. Die nächste Stunde wird wie oben erwähnt die Sichtweise von Jesus behandeln und auf seine Aktualität und Probleme der Botschaftsvermittlung eingehen. Ebenso wird die Aktualität der Kirche in heutiger Zeit bearbeitet, die in die letzte Einheit der Interpretation des Willens Christus mündet.



.....


Deharde: Jgst. 12 Christus im Kurzfilm: Die Frage nach der Aktualität Jesu in unserer Gesellschaft Datum:



Jesu Botschaft wird von Ernst nicht angenommen. Wie wird Jesus´ Schwierigkeit seine Botschaft in der heutigen Welt mitzuteilen dargestellt? Fertige Deutungshypothesen an, worauf diese Problematik aus gesellschaftlicher Sicht beruht. Interpretiere dazu einen vorliegenden Dialog oder nutze ein selbst gewähltes Dialogfragment aus dem Film.


Dialog 1

Dialog 2

Dialog X

Ernst: Okay. Mal angenommen. du sagst die Wahrheit . Was willst du bei uns?

Jesus: Die Menschheit wartet seit beinahe 2000 Jahren auf meine Rückkehr. Nun werde ich sie erlösen.

Ernst: Ich möchte dich nicht enttäuschen, aber daraus wird nichts werden. Klar, in den ersten Wochen wirst du wie 'ne Bombe einschlagen. Boulevardzeitungen und so . Die Welt hat sich verändert.

Jesus: Ja.

Ernst: Aber daran seid ihr selbst Schuld da oben . 2000 Jahre ist'ne lange Zeit. Eins kann ich dir sagen .

Jesus: Ja?

Ernst: Wenn ich meine Aufträge nicht innerhalb 'ner Woche erledige, gehen die Kunden zur Konkurrenz. Verstehst du?

Jesus: Naja . Vielleicht.

Ernst: Die Menschen vergessen dich, wenn du keinen Dampf machst. Hättet ihr wenigstens gesagt, in 50 Jahren

ist er wieder da'. Aber so?


Ernst: Jeder verlässt sich auf seine eigene Stärke. Nimm die Japaner. Die machen doch alles besser, billiger und schneller. Und wenn dann einer daherkommt und sagt »Ich tu, was mein Vater will«, na, vielen Dank. Heute schnauzt man die Leute an: »Was willst du? Du kriegst gleich eins in die Fresse von mir«.

Jesus: Aber .

Ernst: Vergiss es. Nix 'aber'. Ich fürchte, dein Gott hat die Sache versaut. Ihr werdet nicht mehr gebraucht. Schluss. aus, vorbei [ .]

Jesus: Soll das etwa heißen, es gibt auf dieser Welt niemanden mehr, der noch an Gott glaubt?

Ernst: Du sagt es. Die Leute interessieren sich nur für Gewalt, Sex und Geld . Und für Reinigungsartikel.

Jesus: Aber meine Aufgabe?

Ernst: Vergiss sie. .

Jesus: Äh, nein, weißt du, wenn wir heute, ich meine, wenn wir nicht zusammenbleiben, dann .

Ernst: Na, was dann? Heißt das, dann geht die Welt unter, oder was' ,

Jesus: ja . Denn . ich bin die Rettung.

Ernst: Du brauchst hier keinen zu retten. Du brauchst nur ein bisschen an dich selbst zu denken [ .]

Jesus: Ich gehe wieder zurück.


Deutungshypothesen:


Ø

Ø

Ø

Ø

Ø

Ø

Ø



[1] Vgl.: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Bildungspläne zur Erprobung: Teil III: Fachlehrplan Katholische Religionslehre. Düsseldorf 2008, S.11.

[2] Schneider-Flume, Gunda: Grundkurs Dogmatik. Göttingen 2004.

[3] Schulministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Lehrplan Katholische Religionslehre. Gymnasiale Oberstufe. Düsseldorf 2001, S.18.

[4] Schulministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Lehrplan Katholische Religionslehre. Gymnasiale Oberstufe.....


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten