Ist es sinnvoll, im 9. Schuljahr ein 3-Wöchiges
Berufspraktikum durchzuführen?
„Praktika sind ein
unerlässlicher Bestandteil aller Lehramtsstudiengänge“ (Topsch 2004:12).
Dieses Zitat von
Wilhelm Topsch, Professor für Theorie und Praxis der Primarstufe an der
Universität Oldenburg, macht deutlich, wie wichtig die Praktiken in der Schule
sind. Viele Leute sehen das allerdings sehr kritisch und stellen den Sinn
hinter einem Betriebspraktikum in Frage. Somit werde ich in der folgenden
Erörterung die Vor- und Nachteile eines Schulpraktikums abwägen.
Um Klarheit über
dieses Thema zu bringen, fangen wir mit den Contra-Argumenten an.
Ein dreiwöchiges
Praktikum hat einige Kehrseiten. So zum Beispiel besteht die Möglichkeit, dass
man eine falsche Vorstellung oder sogar keine Vorstellung für den Beruf bekommt.
Es kann sein das der Betrieb das Praktikum nicht ernst nimmt und dem
Praktikanten einfache Aufgaben gibt, die auch nicht berufsbezogen sind, sondern
nur damit er was zu tun hat, dieser aber dabei nichts lernt. Somit schwindet
der Sinn des Praktikums. Außerdem nimmt es den Schülern viel Schulzeit weg. Es besteht
die Möglichkeit, dass die Lehrer den Stoff, den sie durchbekommen müssen in viel
weniger Zeit machen müssen was sehr stressig sein könnte für die Schüler. Dazu
kommt noch, dass die 9. Klasse ein wichtiges Schuljahr ist, was für einige
Schüler sogar das Abschlussjahr ist und für andere der Grundstein ihrer
weiteren Schullaufbahn. Kaum zu entkräften ist, dass man in den meisten
Betrieben die ein Praktikum anbieten als günstige Arbeitskraft ausgenutzt wird.
Man arbeitet 3 Wochen, in manchen Berufen auch sehr hart, und kriegt dafür
keine bis sehr wenig Vergütung was gegenüber dem Praktikanten nicht ganz
gerecht ist.
Für ein Praktikum spricht
allerdings, dass man seine Sprachkenntnisse verbessern kann. Dies trifft zu,
wenn man entweder in einem Internationalen Unternehmen oder sogar im Ausland
arbeitet und die Mitarbeiter gegebenenfalls andere Sprachen sprechen. Somit hat
man die Möglichkeit seine Sprachkenntnisse in anderen Sprachen zu verbessern.
Außerdem ist die Praktikumsbewerbung eine gute Schule für das weitere Berufsleben.
Man lernt geschäftlich zu kommunizieren, schriftlich und telefonisch. Es müssen
Bewerbungen geschrieben werden, der Praktikant muss sich mit der Firma auseinandersetzten
und im Falle einer Absage lernt man mit Rückschlägen klarzukommen. Diese hier
aufgezählten Vorgänge sind auch noch im zukünftigen Leben auf der Arbeitssuche
sehr wichtig, dass man nicht sofort aufgibt und auch eifrig ist, sich aber auch
nicht aus der Bahn werfen lässt. Das Hauptargument für die Durchführung eines
3-wöchigen Praktikums ist aber, dass man im besten Fall einen guten Einblick in
die Arbeitswelt bekommt. Wenn der Betrieb das Praktikum für den Schüler optimal
gestaltet, kann es dem Praktikanten sehr gut zeigen, wie es ist zu arbeiten aber
auch ob der Beruf den sich der Schüler herausgesucht hat, etwas für ihn ist
oder ob es ihm dann nicht mehr so gut gefällt.
Ein 3-Wöchiges
Praktikum ist im Nachhinein betrachtet sehr gut, wenn man sich den richtigen
Betrieb herausgesucht hat. Allerdings könnte man die Praktikumsdauer auf die
Hälfte verkürzen, dass die Schüler noch mehr Schulzeit haben und somit ein
wenig entspannter durch das Schuljahr gehen können.
Abschließend kann man
sagen, dass ein Betriebspraktikum sehr sinnvoll ist und sich das Zitat von
Willhelm Topsch bewahrheitet und es tatsächlich ein wichtiger Teil der
schulischen Laufbahn ist, egal ob dies nun an der Uni stattfindet oder in der
neunten Klasse. Ich persönlich finde ein Betriebspraktikum sinnvoll, da es
einem einen wirklich guten Einblick in die Arbeitswelt geben kann.