Gymnasium
Oedeme
Oedemer
Weg 77
21335
Lüneburg
Seminarfach
„Gehirn und Bewusstsein“ – Frau Voigt
Facharbeit zum Thema
„Ist
Dyskalkulie (Rechenschwäche)
hirnorganisch bedingt?“
Vorgelegt
von:
|
Fachlehrerin:
|
|
Frau Voigt
|
|
|
Inhaltsverzeichnis
1Einleitung: 3
2Hauptteil 3
3Zusammenfassung 4
4Literatur 5
Einleitung:
In dem folgenden Text wird das Thema „Dyskalkulie“ von ihrer
neurobiologischen Ursache über Symptome bis hin zum begründeten
Ergebnis, ob die Rechenschwäche hirnorganisch bedingt ist, oder
anderweitig hervorgerufen wird, vorgestellt. Dabei basiert diese
Facharbeit auf dem Artikel „Das Gedächtnis hinterlässt Spuren“
von Harald Rösch in Max Planck Forschung vom I/2013 auf den Seiten
20-26.
Hauptteil
Das menschliche Gehirn besteht aus unzähligen
Nervenzellen, die elektrische Impulse von Zelle zur Nächsten über
die Synapsen weiterleitet. Dieses erfolgt über das Senderorgan, den
Axonen, bis zur Empfangsantenne der anderen Zelle, den Dendriten. An
der Synapse selbst wird das elektrische Signal, mit unterschiedlicher
Intensität, mit einem chemischen Botenstoff übertragen. So könnte
eine mögliche Erklärung für diese Krankheit sein, dass bestimmte
Wege im Gehirn nicht richtig funktionieren bzw. falsch funktionieren.
Zum einen, wenn die chemischen Botenstoffe fehlerhaft sind. Das
elektrische Signal könnte von Zelle zu Zelle schwächer werden, was
einen schlechten Informationsfluss zustande bringen könnte. Zum
anderen könnte die Intensität von elektrischen Signalen zwischen
den Zellen im benötigten Gehirnbereich, der zum Lösen der
Rechenaufgaben beansprucht wird, immer wieder schwanken, sodass sehr
starke und leichte Signale in unterschiedlichen Abständen in Folge
weitergeleitet werden. Zudem könnte die Schnelligkeit des
Informationsflusses eine Rolle spielen. Gespeicherte Informationen
gehen dadurch verloren oder werden nicht komplett, sonder brüchig
übertragen. Dazu könnte das Gehirn die Mathematik und die
beanspruchten Synapsen nicht als intensiv benutzen Weg weg erkennen,
was dazu führt, dass unwichtige Strecken oder Sackgassen stillgelegt
werden. Das Gehirn sieht hier einfach keinen Grund Leistung
hineinzustecken, und so werden neue Wege weiter ausgebaut, damit das
Netzwerk des Gehirns im Gleichgewicht bleibt.
Betrachtet man den Speicherprozess bei Menschen,
die nicht an Dyskalkulie erkrankt sind, so stellt man fest, dass das
Gehirn die vorhandenen Informationen jederzeit abrufen kann. Bei
Dyskalkulie erkrankten Personen ist dieses nicht so. Häufig wird
vergessen was in vergangener Zeit gerechnet wurde. Die Kombination
aus Zahlen und Speichern schlägt fehl.
Doch das besondere der Krankheit ist nur die
Lernschwierigkeit in der Mathematik und nicht der starke Defizit in
anderen Bereichen, wie zum Beispiel das Lernen von Fremdsprachen.
Der Patient ist anderweitig nicht „dümmer“ als seine Mitmenschen
oder weniger Intelligent, sonder der Umgang mit Zahlen und Mathematik
bereitet die Schwierigkeiten. Doch welche Bausteine werden
beansprucht, wenn man mit Zahlen umgeht? Zum Beispiel das räumliche
Wahrnehmen. Die Bausteine sind nicht in der Lage richtig
zusammenzuwirken, was den falschen Abspeichermechanismus wieder
erklären könnte.
Man kann die Krankheit aber auch auf einen Fehler
im Hormon bzw. Belohnungssystem zurückführen. Es werden keine
Glücks -oder Belohungshormone ausgeschüttet, die den Lernprozess
oder den Lernwille steigern lassen.
Desweiteren könnte man prüfen, ob Dyskalkulie
vererbbar ist. Denn dadurch wäre man sicher, dass die Symptome der
Krankheit hirnorganisch bedingt sind.
Auf der anderen Seite kann man sagen, dass
Dyskalkulie nicht hirnorganisch bedingt ist, sonder durch äußeren
Einflüssen geprägt ist. Frühzeitige Bekanntschaft mit Zahlen oder
Konfrontation mit Mathematik im Kinderalter könnten einen Grund für
Rechenstärke und auf der anderen Seite für Rechenschwäche sein.
Zusammenfassung
Dyskalkulie kann hirnorganisch bedingt sein. Es
gibt eine fehlerhafte Kommunikation zwischen den Zellen bzw. den
Synapsen, was zu Speicherproblemen im Hinblick auf mathematische
Aufgaben führt. Die „Wege“ werden nicht als wichtig empfunden,
sodass gebildete Dornen wieder schrumpfen oder sich nur schwer neu
bilden können. Jedoch kann die Rechenschwäche auch auf äußere
Einflüsse zurückgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist aber
sehr gering und noch nicht weit ausgebaut.
Literatur
Rösch, Harald. Das Gedächtnis
hinterlässt Spuren. Max Planck Forschung, I/2013, S. 20-26