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Inhalt: Diese Seminararbeit beleuchtet das Phänomen der ironischen Prozesse und die Schwierigkeit, unerwünschte Gedanken zu unterdrücken. Anhand von Alltagsbeispielen und wissenschaftlichen Experimenten wird untersucht, warum der Versuch, bestimmte Gedanken zu vermeiden, oft das Gegenteil bewirkt. Die Arbeit diskutiert auch die Auswirkungen auf psychische Störungen und bietet einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche. Lesen Sie weiter, um zu verstehen, wie unser Bewusstsein mit diesen Herausforderungen ringt.
7. Fazit
Wenngleich nicht alle Experimente zu völlig eindeutigen Ergebnissen führen, lassen sich aus den oben beschriebenen Untersuchungen Schlussfolgerungen ziehen: Die kognitive Vermeidung unerwünschter Gedanken führt nicht nur zu deren Aufrechterhaltung, sondern zur Steigerung der Häufigkeit ihres Auftretens.
Dies kann wiederum zu verstärkten emotionalen Reaktionen führen, die ihrerseits bei entsprechender Disposition pathologische Zustände auslösen können.
7.1 Kurze Zusammenfassung
Manche Gedanken, Emotionen und Handlungen können als unangenehm empfunden werden. Der Versuch der mentalen Selbstkontrolle führt zu paradoxen Ergebnissen (dem sogenannten rebound-effect), wie zuerst Wegner in Experimenten zur Gedanken- und Handlungsunterdrückung nachweisen konnte.
Wegner beschreibt das Phänomen mit einem Modell zweier parallel ablaufender Prozesse: Der durch die Intention bewusst kontrollierte Operator-Prozess versucht einen Gedanken durch Ablenkung zu unterdrücken, während der dem Bewusstsein nicht zugängliche Monitor-Prozess automatisch abläuft und beständig auf der Suche nach intrusiven Gedanken ist. Der Operator ist unter kognitiver Belastung störanfällig.
So können unerwünschte Inhalte durch die Tätigkeit des Monitors ins Bewusstsein gelangen und führen zu den beobachteten ironischen Prozessen. Dieses Alltagsphänomen ist auch im Zusammenhang mit psychischen Störungen relevant.
7.2 Lösungsansätze
Für Therapieansätze heißt das, dass eine Konfrontation mit unerwünschten Gedanken und Sorgen auf Dauer hilfreicher ist, als ein kontinuierliches Vermeidungsverhalten. Ein einfaches Zulassen oder auch die Aufarbeitung durch intensives Durchdenken erweisen sich langfristig als die günstigeren Strategien.
Insbesondere wenn der Proband die Erfahrung macht, dass sich Ängste nicht bestätigen, können lästige Gedanken ihre Bedeutung verlieren. Obwohl der Wissensstand zu Prozessen mentaler Kontrolle bei psychischen Störungen lückenhaft ist, die Krankheitsbilder vom Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren abhängig sind (z.B. genetischer, kognitiver, physiologischer, biographischer Natur etc.) und die ironischen Prozesse in unterschiedlichen Stadien der psychopathologischen Symptomatik unterschiedlich starke Einflüsse ausüben können, lassen sich therapeutische .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Wegner,Daniel M.: Ironic processes of mental control, in: Psychological Review, 101(1994) 34-52.
Werth, Lioba/ Mayer, Jennifer: Sozialpsychologie, Heidelberg u.a. 2008.
Traue, Harald C.: Emotion und Gesundheit. Die psychobiologische Regulation durch Hemmungen, Berlin 1998.
Vgl. Weischedel, Wilhelm: Die philosophische Hintertreppe. Die großen Philosophen in Alltag und Denken, München 362007, 114-124.
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Bitte Dokument downloaden. Vgl. Ardelt-Gattinger, Elisabeth: Lebensstiländerung, Suchtstrukturen, Essstörungen und die