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Bericht
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Lessing Gymnasium Döbeln

Note, Lehrer, Jahr

1, 2014

Autor / Copyright
Esra A. ©
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Preis 2.50
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 48026







Kindheit und Jugend in der DDR - Segen oder Fluch?

Kinder und Jugendliche sollten nach dem willen der SED zu sozialistischen Persönlichkeitenerzogen werden. Mit 18 Jahren erlebte OsmarPetzold den Mauerfall von der östlichen Seite. Wie das Leben eines Jugendlichen in der DDR vor der Wiedervereinigung aussah, erzählt er hier.

Osmar, Sie haben Ihre gesamte Kindheit und Jugend in der Deutschen Demokratischen Republik verbracht. Haben Sie sich jemals nach einem anderen Leben, jenseits der Mauer gesehnt?

Nein, ich habe mich nie nach einem anderen Leben jenseits der Mauer gesehnt. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich kein anderes Leben kannte. Selbstverständlich bekamen wir durch westdeutsche Fernsehsender mit, wie es in der Bundesrepublik Deutschland aussah. Wie es war dort zu leben, konnten wir uns jedoch nicht vorstellen.

Apropos westdeutsches Fernsehen. Gibt es etwas besonderes zum fernsehen oder Radio der DDR zu sagen?

Man hatte damals nur 2 Fernsehsender. Das ist kaum vorstellbar, wenn man überlegt wie viele Fernsehsender uns heute zur Verfügung stehen.Die, die in der Nähe der Grenze zur BRD wohnten, hatten die Möglichkeit West-Fernsehen zu empfangen, was natürlich verboten war.

Sehr beliebt waren damals die russischen Märchen.Das DDR-Sandmännchen war und ist auch heute noch sehr beliebt. Gewalt wurde im Fernsehen nie gezeigt. Es gab beispielsweise eine Sendung, die hieß „Schwarzer Kanal. Dort wurden nur negative Dinge aus dem Westen gezeigt.

Zum Beispiel: Arbeitslose, Wohnungssuchende und Drogensüchtige.

Im Radio wurde überwiegend Musik von ostdeutschen Gruppen gespielt. Wie zum Beispiel von den Puhdys und der Gruppe Karat mit ihrem bekannten Hit „Über sieben Brücken musst du gehn".


Heute wird nur noch von Montag bis Freitag unterrichtet. Bei Ihnen war das damals anders. Können Sie den Lesern von Ihrer Schulzeit berichten?

Ja natürlich. Die Schule begann manchmal schon um sieben Uhr und endete meistens gegen vier Uhr. Wie bereits von dir angedeutet, gab es bei uns auch samstags Unterricht. Jeden morgen gab es Milch und mittags haben wir in der Schulkantine gegessen. Eine Mahlzeit kostete damals nur 25 oder 35 Pfennig.

Das liegt daran, dass der niedrige Preis vom Staat festgelegt wurde. Heute wird in den Schulen größtenteils Englisch, Französisch oder Spanisch unterrichtet. Wir hatten in der Schule auch Russisch, aber ich empfand .....[Volltext lesen]

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Ich habe gehört, dass Sie in ihrer Freizeit oft Zeitungen lasen. Konnten Sie auch westdeutsche Zeitungen lesen?

DDR-Zeitungen für junge Leute gab es natürlich auch, westdeutsche waren allerdings strikt verboten. Ich bekam immer mal die BRAVO zu lesen, da ein Mitbewohner meines Hauses die Zeitschrift erhielt. Wir vervielfältigten die BRAVO, indem wir die Seiten abfotografierten.

Könnten Sie mir etwas über die Pioniere berichten?

Von der 1. bis zur 3. Klasse war man ein Jungpionier und man trug ein weißes Hemd mit einem blauen Halstuch. Von der 4. bis zur 7. Klasse war man dann ein Thälmannpionier und man trug ein weißes Hemd, aber diesmal mir einem roten Halstuch. Sie hießen Thälmannpioniere nach Ernst Thälmann, der ein bedeutender Führer der internationalen und deutschen Arbeiterbewegung war und 1944 in dem KZ in Buchenwald ermordet wurde.

Diese beiden Organisationen wurden von der FDJ geführt.


Hatten Sie eigentlich auch Jugendweihe? Ich habe gelesen, dass ca. 95% der Jugendlichen daran teilgenommen haben.

Das ist richtig. Man wurde nach 8 Jahren Schule durch die Jugendweihe feierlich in die Welt der Erwachsenen aufgenommen. Die Jugendweihe war seit 1954 fester Bestandteil der DDR. Und ich muss ehrlich zugeben: Ohne die Jugendweihe war man in der DDR sozusagen aufgeschmissen, denn das war sehr wichtiger Punkt im Leben eines FDJlers und ohne Jugendweihe durfte man kein Abitur machen.

Um an der Jugendweihe teilnehmen zu dürfen musste man Mitglieder der FDJ sein.

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Die FDJ wurde übrigens von der SED benutzt, um Schule und Erziehungswesen in der DDR zu kontrollieren. Außerdem erfolgte im Rahmen der FDJ die vormilitärische Ausbildung in der DDR. Eltern waren über solche Organisationen einerseits sehr froh, da so ihre Kinder beschäftigt und beaufsichtigt waren, andererseits gefiel einigen Menschen das politische System nicht.

Dennoch herrschte dort ein sehr kameradschaftliches und gutes Klima. Und die Kinder gingen regelmäßig zu Veranstaltungen, wo sie dann ihr Hemd mit dem Halstuch trugen.

Allgemein herrschte damals eine starke Persönlichkeitsspaltung, in der Schule sagte man das, was die Lehrer hören wollten und zu Hause oder bei Freunden äußerte man seine eigene Meinung. Man passte sich also dem System an.

Das stimmt. Traurig, aber wahr.

Heutzutage gehen die Jugendlichen fast jedes Wochenende weg, sind Sie auch oft zur Disco gegangen?

Ja natürlich, ich bin oft mit Kumpels weggegangen. Jedoch gab es damals nicht so moderne und abwechslungsreiche Musik, aus allen möglichen Ländern, wie heute. Denn in Clubs und Discos gab es sowohl west- als auch ostdeutsche Musik. Bei öffentlichen Veranstaltungen existierte aber eine Quotenregelung, dass mindestens 60 Prozent der Musik aus der DDR kommen musste.

Die restlichen 40 Prozent wurde als ausländische Musikbezeichnet.
Die Diskotheken waren altersbegrenzt, so wie heute größtenteils auch. Allerdings war das ein bisschen geregelt. Denn es durften zum Beispiel Jugendliche ab 14 Jahren jeden Sonntag von 16 bis 20 Uhr in die Disko tanzen gehen.

Die 16-Jährigen waren freitags dran und die 18-Jährigen samstags.

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