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Interpretation

Inter­pre­ta­ti­ons­auf­satz: `Nie mehr` von Ulla Hahn

645 Wörter / ~1½ Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Monique H. im Feb. 2016
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Interpretation
Deutsch

Ulla Hahn Nie Mehr Analyse

Universität, Schule

Goethe Gymnasium Hamburg

Note, Lehrer, Jahr

Gut, Frau Merdonikoko, 2015

Autor / Copyright
Monique H. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.24 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 53836








Nie mehr – Ulla Hahn

Interpretation

 

In dem im Jahre 1988 erschienenem Gedicht „Nie mehr“ von Ulla Hahn handelt es sich um ein Liebesgedicht. Ulla Hahn ist eine der wichtigsten deutschen Lyrikerinnen der Gegenwart, sie ist am 30.April 1945 im heutigen Kirchhundem im Sauerland geboren. In ihrem Gedicht „Nie mehr“ geht um ein lyrisches Ich, das auf seinen Geliebten wartet, dieser erscheint aber nicht, da die Liebesbeziehung schon zu Ende ist, das lyrische Ich möchte das aber nicht wahrhaben, dies bereitet ihm viel Liebeskummer.

Das Gedicht beinhaltet drei Strophen mit je vier Versen und ist in einer sehr alltäglichen Sprache geschrieben, die Aussage „Das habe ich nie mehr gewollt“ (V.1,4,5,8,9) umrandet dabei die einzelnen Strophen. Diese Aussage lässt darauf schließen, dass das lyrische ich etwas eigentlich überhaupt nicht mehr wollte aber dennoch wieder getan hat, in dem Fall also an einer vergangen Liebe hängen und nicht davon los lassen können. Außerdem ist es eine Art Alltag für das lyrische Ich, da es sich immer wieder wiederholt und daran festhält. In der ersten Strophe beginnt  das lyrische Ich mit der Liebesklage an, was die  sprachlichen Bilder verdeutlichen, das lyrische Ich streicht um das Telefon (vgl. V.2) wie ein Raubtier im Käfig und es bleibt die ganze im Haus, da der Geliebte vielleicht doch noch kommen könnte. In der zweiten Strophe schreibt es zuerst Briefe, zerreißt diese dann anschließend aber wieder (vgl. V.6), da ihm klarer wird das der Geliebte nicht kommen wird. Dadurch quält es sich (vgl. V.7), die bildhafte Sprache in diesem Vers drückt eine Art Folter aus, die das lyrische Ich erleidet, da es den Geliebten am liebsten bei sich haben möchte. In der dritten Strophe kommt es schließlich zum Höhepunkt des Gedichts, es beginnt  nicht mit einer Klage, sondern mit einer Forderung, erst benutzt es einen Fluch und schert es den Geliebten zum Teufel (vgl. V.10), da es genug hat, will ihn jedoch gleich wieder so schnell es geht bei sich haben (vgl. V.11) Das Gedicht endet mit der umgestellten Aussage „Mehr hab ich das nie gewollt“ (V.12),  wenn man diese Aussage auf den vorigen Vers bezieht, lässt sich sagen, dass es den Geliebten, nie so sehr bei sich haben wollte.

Durch das, sich durch das ganze Gedicht ziehende, abba-Schema kann man von einem umarmenden Reim ausgehen. Jedoch sind die „bb“-Reime meistens Binnenreime, dies unterstreicht, dass es dem lyrischen Ich, wie man auch im Inhalt dieser Verse sieht, sehr schlecht geht. In der zweiten Strophe findet man viele Assonanzen vor, wie „ie“, „ei“ und „ä“ vor, beispielsweise „Briefe die triefen schreiben zerreißen“ (V.6), diese kann man als Klagelaute deuten, da auch der Inhalt kläglich ist. Da die zweite Strophe auch einen sehr kurzatmigen und stolpernden Rhythmus hat, kann man davon ausgehen, dass das lyrische Ich schluchzt, das würden die Klagelaute und auch die verkürzten Sätze unterstützen. In der dritten Strophe sind viele Imperative vorhanden, die wie Ausrufe klingen, dass lyrische Ich macht sich nicht mehr so viele Gedanken und warten nicht mehr, sondern will ihren Geliebten in diesem Augenblick bei sich haben. Die ebenfalls mehrfach vorhandenen Syntax verdeutlichen, dass das lyrische Ich ihren Geliebten bei sich haben will, da es keine langen Briefe mehr schreibt (vgl. V.6), sondern es eindeutig ausdrückt. Die Temposteigerung in dieser Strophe verdeutlicht noch mehr, dass das lyrische Ich hastiger ist und keine Zeit mehr ohne den Geliebten verbringen will.

In der ersten Strophe hat das lyrische Ich noch nicht ganz aufgegeben und hat noch Hoffnung, dass der Geliebte erscheint, obwohl die Beziehung offensichtlich schon vorbei ist, es ist sehr einsam. In Strophe zwei steigert sich das lyrische Ich in Selbstzerfleischung und hat großen Liebeskummer, da es nicht wahrhaben möchte, dass der Geliebte nicht erscheinen wird. Die dritte Strophe deute ich so, dass das lyrische Ich es verstanden hat, dass der Geliebte nicht kommt, da es kalt einen Fluch ausspricht, trotzdem hat es Liebeskummer und will seinen Geliebten bei sich.


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