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Interpretation

Inter­pre­ta­tion zum Gedicht Goldfisch von Julia Engelmann

2.253 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Nino G. im Mrz. 2018
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Bad Bramstedt

Note, Lehrer, Jahr

2016

Autor / Copyright
Nino G. ©
Metadaten
Preis 4.50
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 72927







Interpretation zu dem Gedicht „Goldfisch“ (2014) von Julia Engelmann

Das Gedicht „Goldfisch“ von Julia Engelmann, erschienen im Jahre 2014, handelt von einem Goldfisch in einem Glas, der in einem hypothetischen Denkprozess die Menschen und die Gesellschaft analysiert, indem er die eigenhafte Lebensweise von ihnen aus seinem Glas heraus versucht zu beschreiben.

Ich vermute, dass das Gedicht darauf aufmerksam machen soll, das die Menschen als Individuen verloren gehen und in der großen Masse der Gesellschaft verschwinden und es somit als Gesellschaftskritik zu verstehen ist.

Das Gedicht besitzt 24 Strophen und 139 Verse. Es ist kein eindeutiges Reimschema erkennbar, jedoch gibt es Strophen die identisch sind und sich immer wiederholen und eine Überleitung zum nächsten thematischen Schwerpunkt des Gedichtes darstellen. Wie bei dem Reimschema ist auch keine eindeutige Metrik erkennbar. Hierbei sollte man jedoch die Schwierigkeit eines Poetry-Slam-Text berücksichtigen, der für einen mündlichen Vortrag konzipiert ist.

Das Gedicht kann man in drei Abschnitte einteilen: Erzählerautorial, Utopie des Goldfisches und Erzählerautorial.

Der erste Abschnitt des Gedichtes geht von Verse eins bis 23. Das Ende des Abschnittes ist durch einen Doppelpunkt gekennzeichnet, dieser hat die Funktion zwei verschiedene Ebenen abzugrenzen. In dem Abschnitt erzählt ein außenstehender Erzähler über einen Goldfisch der ein spaßiges Leben führt, während er seine Kreise im Glas zieht und seine Welt erkundet und das Leben außerhalb des Glases verpasst.

Während das Glas(V. 2) auf den ersten Blick nur den Lebensraum des Fisches darstellt hat es bei einem genaueren Blick eine zentrale Bedeutung für das Gedicht, die später im Gedicht noch deutlicher zum Vorschein kommt. Mit dem Glas verwendet die Autorin das Stilmittel der Metapher. Das Glas kann für die verschiedenen Welten des Fisches stehen und des Menschen stehen, da es die beiden Welten durch seine Materie voneinander trennt, doch das Glas kann auch für die Gefangenschaft des Goldfisches stehen, da er dadurch einen beschränkten Lebensraum hat.

Auf die Wirkung der Metapher werde ich im später nochmal Bezug nehmen, da die Wirkung des Glases sich erst mit der Zeit entfaltet. Während der Erzähler sich zunächst auf die äußeren Umstände des Goldfisches beschränkt hat, weist er ihm in der folgenden Strophe eine wichtige Eigenschaft zu. Der Erzähler beschreibt, dass der Goldfisch „[…]alles drei Sekunden weis und dann wieder vergisst!“(V12. f.). Dies zeigt, dass er auf einer Stelle verharrt und nicht vorankommt.

Die „Stagnation“ (V. 14) wird nochmal dadurch verstärkt, dass der Fisch in seinem Glas im Kreis schwimmt(V. 1 f.). In Verse 18 vollzieht der Erzähler eine entscheidende Wendung. Hypothetisch nimmt er dem Fisch die Eigenschaft alles nach drei Sekunden zu vergessen(V.18 f.) und er kann sich alles merken. Diese Utopie, dass er nun hypothetisch die Eigenschaft hat sich alles zu merken führt dazu, dass der Fisch nun in der Lage ist die Welt des Menschen zu analysi.....[Volltext lesen]

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Das Paradoxe Verhalten der Menschen, indem sie genau das Gegenteil davon tun, von dem was sie eigentlich wollen verstärkt das empfinden des Fisches. Auch hier verleiht Engelmann den Worten des Fisches mehr Nachdruck durch das Benutzen einer Anapher in Verse 51, 57, 59, 60, 63, 66.

Und so kommt der Fisch erneut zu der Schlussfolgerung, dass die Menschen einfach nicht so schlau sind wie er(V. 70 f.).

Doch obwohl er die Menschen für „komisch“ und „verrückt“ hält beneidet er sie. Er beneidet die Naivität der Menschen, indem sie durch ihre Einfachheit(V. 84) und ihrer Anzahl an Möglichkeiten (V. 83) ihr Leben mit Spaß genießen(V. 78). Doch der wohl größte Neid zielt auf die Größe des Glashauses der Menschen ab(V. 81). Hier finden wir die Metapher vom Anfang wieder und ihre Bedeutung der Trennung von verschiedenen Welten und Gefangenschaft.

Doch hier kann man erst die Wirkung des „Glas“ bzw. „Glashauses“ erkennen. Denn durch den Neid auf das Glashaus des Menschen durch den Fisch, ist die Wirkung die sich hier entfaltet paradox. Es ist nun unklar wer in Gefangenschaft ist. Der Mensch? Der Fisch? Man weiß es nicht und diese Ungewissheit lässt sich erst durch den dritten Abschnitt des Gedichtes erklären.

Im letzten Abschnitt von Verse 111 bis zum Verse 126 findet ein erneuter Perspektivwechsel statt. Man kehrt wieder in die Sicht eines außenstehenden Erzählers der über einen Goldfisch erzählt. Der Erzähler fragt sich ob es besser sei, in Stagnation zu verharren, jedoch dafür ein glückliches Dasein führen kann(V. 112 f.), oder ob es besser sei wenn man mit den Gesellschaftlichen Werten geht, jedoch dafür eine verzweifeltes Dasein führt.

Er würde am liebsten den Fisch um eine Antwort bitten(V. 116 f.), doch kann er es nicht, da der Fisch nicht schreiben kann(V. 119) und sich alles nur drei Sekunden merken kann(V. 120). Diese Textstelle liefert die Antwort auf die Frage wer im Glashaus gefangen ist: es ist der Fisch. Durch die vorher geschaffene Utopie, dass der Fisch sich alles merken kann(V. 124.) hat der Leser den Eindruck bekommen aus der Sicht eines Fisches die Gesellschaft betrachten zu können, doch hat ein Mensch den Gedankengang des Fisches vollzogen und nicht der Fisch selber, da er aufgrund seiner Intelligenz nicht .....

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Das Gedicht „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke, erschienen im Jahre 1902, handelt von eine Panther, der in Gefangenschaft lebt.

Das Gedicht besitzt einen strengen linearen Aufbau. Es ist in drei Strophen mit jeweils 4 Versen gegliedert. Dabei verwendet Rainer Maria Rilke einen Kreuzreim. Zudem erkennt man mit wenigen Ausnahmen einen fünf hebigen Jambus. Die einzelnen Verse enden abwechselnd mit einer männlichen und weiblichen Kadenz.

In der ersten Strophe erzählt eine außenstehende Person über den Panther. Dieser ist in Gefangenschaft hinter „Stäben“ gefangen. Die Gefangenschaft hinter den Stäben wird durch seine andauernde Wiederholung in den Versen eins, drei und vier hervorgebhoben. Zudem bedeuten die Stäbe, dass die Welt des Panthers begrenzt ist. Durch seine Gefangenschaft ist das Tier in seiner Lebensweise schon ganz getrübt und nimmt nur noch wenig vom Leben war(V. 2).

Der Panther ist so von den Stäben eingenommen, dass er das Gefühl hat, dass es nur noch Stäbe gibt(V. 3) und sonst nichts(V. 4).

In der zweiten Strophe wird der Panther durch den außenstehenden Betrachter näher beschrieben. Der Betrachter beschreibt die Gangart des Panthers als eine geschmeidige die durch starke Schritte geprägt ist(V. 5), doch kommt seine ganze Kraft nicht zu Vorschein, da er sich im der Gefangenschaft nur im Kreis drehen kann(V. 6). Deshalb kann man nur erahnen welche Kraft in dem Panther steckt, da sein Wille durch die Gefangenschaft „betäubt“ ist.

Die Verwendung des Verbs betäuben ist eine Hyperbel. Normalerweise wird das Verb meist im Zusammenhang mit Tieren von Tierärzte verwendet, die ein Tier betäuben um es zu operieren und ihnen zu helfen. Die Tiere erwachen dann aus der Betäubung und ihnen geht es besser als vorher. Jedoch ist der Wille des Tigers nicht betäubt und er erwacht auch nicht aus der Betäubung.

Der Wille des Tigers wurde durch die G.....

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In beiden Gedichten steht ein Tier im Mittelpunkt welches in Gefangenschaft lebt. Doch wenn man nun die Tiere vergleicht ergibt sich ein kleiner unterschied. Der Fisch kam ein der Evolution früher und ihm werden kaum Eigenschaften zugeschrieben außer, dass er vergesslich ist. Der Panther, welcher in der Evolution nach dem Fisch kommt ist ein Hochentwickeltes Tier mit vielen Eigenschaften.

Doch das Paradoxe ist, das sie beide in Gefangenschaft des Menschen leben, was beide wieder gleichstellt.

Eine weitere Gemeinsamkeit der Gedichte ist das behandelte Thema der Gesellschaft. In beiden Gedichten geht es um Gesellschaftskritik, doch handelt es sich in den Gedichten um entgegengesetzte Gesellschaftskritik. In dem Gedicht von Maria Engelmann wird die Gesellschaft kritisiert, dass die Menschen als Individuen verloren gehen und eine große homogene Masse darstellen, in dem Gedicht Rainer Marias Rilkes hingegen wird kritisiert, dass die Gesellschaft einzelne Individuen ausschlie0t und diskriminiert.

Neben den Gemeinsamkeiten der Gedichte gibt es auch eine auffallende Ähnlichkeit: die subjektive Wahrnehmung und die Besinnung auf Innere Werte und nicht auf objektive Abbildungen.

Die wohl zwei größten Unterschiede zwischen den Gedichten sind die Länge und die Perspektive aus denen erzählt wird. Das Gedicht „Goldfisch“ ist 11-mal so lang wie das Gedicht „Der Panther“, doch dies ist nur ein formaler Unterschied. Der gravierendste Unterschied liegt in der Perspektive der Erzähler. In dem Gedicht „Goldfisch“ gibt es zwei Perspektiven: die des außenstehend Betrachters und die des Goldfisches selber.

In dem Gedicht von Rainer Maria Rilke gibt es nur die Perspektive des außenstehenden Betrachters. Durch die Perspektive des Goldfisches bekommt man den Eindruck, dass eine höhere Ebene entsteht und so die Gesellschaftskritik eine tiefere Bedeutung, während das Gedicht „Der Panter eher einfach gehalten ist.

Obwohl die beiden Gedichte zu in verschiedenen Jahrhunderten entstanden sind, weisen sie doch eine verblüffende Ähnlichkeit auf. Das Gedicht „Der Panther“ zu Zeiten der Strömung des „Fin de Siecle“ entstanden lässt sich ziemlich klar zu ordnen. Während das Gedicht von Engelmann, welches in der Epoche der Post-Post-Moderne entstanden ist, in der alle Epochen und Strömungen vertreten sind, nur sehr schwer in eine bestimmte Epoche oder Str.....

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