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Interpretation

Inter­pre­ta­tion: Winter­nacht von Joseph von Eichen­dorff

974 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Anna W. im Dez. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Winternacht Eichendorff Analyse

Universität, Schule

Gymnasium Köln

Note, Lehrer, Jahr

11, J2

Autor / Copyright
Anna W. ©
Metadaten
Preis 5.30
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 60981







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Deutsch Frau Hillebrand Übungsaufsatz Lyrik Jenny Wunschik

Gedichtinterpretation “Winternacht” von Joseph von Eichendorff

Das Gedicht “Winternacht” von Joseph von Eichendorff entstammt der Epoche der Romantik und gehört dem Genre der Naturlyrik an. Das Gedicht beschreibt die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach einem Neuanfang, die aus der Einsamkeit des lyrischen Ichs entspringt.

Das Foto zeigt eine nachdenkliche Frau in winterlicher Landschaft beim Betrachten eines Baumes.
Das Foto zeigt eine nachdenkliche Frau in winterlicher Landschaft beim Betrachten eines Baumes.

Das Gedicht beschreibt zunächst eine verschneite Winternacht, in der das lyrische Ich verlassen und freudlos (V. 2) einen Baum betrachtet. Das lyrische Ich projiziert in den darauffolgenden Versen seine Gefühle auf den Baum, welcher nun das lyrische Ich personifiziert. Dies erkennt man an der Änderung der Personalpronomen von “Ich” (V. 2) zu “Er” (V. 7,9,11). Der Baum wird darauf vom Wind gerüttelt (vgl. V. 6f), worauf dieser “wie im Traume” (V.8) spricht und von “künft’ger Frühlingszeit” (V.9) träumt, die ihm ein neues “Blütenkleid” (V. 11) verleihen soll.

Das Gedicht kann in drei Strophen mit jeweils vier Versen aufgeteilt werden. Die Verse wechseln zwischen einem vierhebigen Vers und einem dreihebigen Vers. Das Reimschema weist einen durchgehenden Kreuzreim mit dem Schema abab, cdcd und efef auf. Gemäß dem Reimschema wird auch zwischen männlichen (a, c, e) und weiblichen (b, d, f) Kadenzen abgewechselt. Die verschiedenen Wechsel von vierhebigen und dreihebigen Versen, sowie das Reimschema des Kreuzreims und das Wechseln zwischen männlichen und weiblichen Kadenzen, spiegeln den Übergang vom Winter zum Frühling wieder, den sich das lyrische Ich wünscht. Das Metrum ist der Jambus.

Die erste Strophe zeugt von einer einsamen und getrübten Stimmung, die eine gewisse Leere ausstrahlt. Dies wir erstmal klar, als das lyrische Ich von sich sagt, es habe nichts was es freut (vgl. V. 2). Dieser Vers endet dazu mit einer weiblichen Kadenz, also einer Tonlosigkeit am Ende, die zusätzlich auch für die Leere und das Einsame spricht. Nun werden die Emotionen des lyrischen Ichs auf einen Baum übertragen, der jetzt das lyrische Ich repräsentiert. Dieser Baum steht verlassen in einem Feld (vgl. V. 3), was wiederum die Einsamkeit des lyrischen Ichs darstellt, und “hat längst sein Laub verstreuet” (V.4). Letzteres deutet darauf hin, dass das lyrische Ich von einer Leere umgeben ist, die sich nicht nur in Form der verlorenen Blätter zeigt, sondern auch in der verschneiten Landschaft (V.1), die von nichts als Schnee bedeckt ist.

Die Leere der Landschaft und die daraus resultierende Einsamkeit des lyrischen Ichs wird nicht nur anhand der Wortwahl des Dichters und der weiblichen Kadenzen auffällig, sondern auch an den Personalpronomen. Das lyrische Ich spricht nur zu Beginn von sich selbst im ersten Personalpronomen Singular (V. 2 “Ich”) und ersten Personalpronomen Singular Akkusativ (V. 2 “mich”), wobei diese Silben unbetont bleiben. Dies soll nochmals aufzeigen, dass das lyrische Ich sich einsam und verlassen fühlt. Wenn das lyrische Ich von sich als Baum spricht, also im zweiten Personalpronomen Singular, bleiben diese Silben zunächst auch unbetont (V. 7, V. 9) und behalten die Wirkung eines einsamen lyrischen Ichs bei. Im dritten Teil des Gedichts folgt allerdings ein Umschwung, der das Gefühl von Hoffnung mit sich bringt. Im Klimax des Gedichts (V. 11f), spricht das lyrische Ich immer noch von sich als Baum und es wird erneut das zweite Personalpronomen im Singular verwendet, jedoch wird dieses betont (V. 11). Diese Wandlung spiegelt auch den Wechsel der Stimmung des lyrischen Ichs wieder, die sich zum Positiven hin wendet.

Der Stimmungswechsel wird schon im zweiten Teil des Gedichts eingeleitet. Hier geht ein Wind, der an dem Baum rüttelt (V. 5f). Der Wind fungiert als eine Art Ankündigung, der eine Veränderung hervorrufen wird. Das Rütteln verursacht eine Veränderung im lyrischen Ich, denn es fängt an sich zu bewegen (vgl. V. 7) und “wie im Traume” (V. 8) zu reden. Die zweite Strophe dient demnach als Übergang, der den Neuanfang impliziert.

In der dritten Strophe wird der Zukunftstraum des Baumes beschrieben (vgl. V. 9). Die “künft’ge[r] Frühlingszeit” verkörpert den Gedanken an einen Neuanfang, die hier als Metapher verwendet wird. Die darauf folgende Beschreibung der Frühlingslandschaft (vgl. V. 10) ist von einer Wortwahl mit positiven Konnotationen geprägt. Das Landschaftsbild ändert sich von einer schneebedeckten Winternacht (V. 1), die das Landschaftsbild der Winternacht mit trüb klingenden Worten wie “verschneit” (V.1), “verlassen” (V.3) und “Nacht” (V.5) mit negativer Konnotation beschreiben, zu einer lebendigen und farbigen Szenerie (vgl. V. 10 “Grün und Quellenrauschen”, V.11 “Blütenkleid”). Der Baum träumt außerdem davon ein “neue[s] Blütenkleid” (V. 11) zu tragen. Das Blütenkleid symbolisiert zusätzlich den Neuanfang, der den Baum von seinen kahlen Ästen befreit und ihn erneut “rauschen” (V. 12) lässt, dieses Geschehen spielt sich im Klimax des Gedichts ab und zeigt, dass der Neuanfang für das lyrische Ich der Höhepunkt seinen Traumes ist und diesen sehnsüchtig erwartet.

Auffällig sind außerdem diverse klangliche Gestaltungsmittel, die die Emotionen des lyrischen Ichs wiederspiegeln. Es werden in den ersten zwei Strophen mehrere Assonanzen mit “au” (V. 3,4,6,8) verwendet, die einen dunklen Klang vermitteln, der zur Einsamkeit in der ersten Strophe und zur Sehnsucht in der zweiten Strophe passt. In der dritten Strophe wird die Stimmung durch das viermalige Wiederholen der Assonanzen mit “ü” (V. 9,10,11) aufgehellt. Dies stimmt wiederum mit dem Befinden des lyrischen Ichs überein, das von Neuanfang und Verbesserung träumt. Außerdem fällt eine Alliteration auf “r” auf (vgl. V. 6 “rüttelt”, V. 7 “rührt”, V. 8 “redet”).

Des Weiteren unterstützt ein Wechsel im Tempus die Hypothese der Sehnsucht nach eines Neuanfangs. Der Präsens überwiegt stark im Gedicht, was die Unmittelbarkeit des Geschehens vermittelt. Das Perfekt tritt auf, als das lyrische Ich auf den Herbst zurückblickt (vgl. V. 4). Das Rückblicken auf den Herbst ruft eine Sehnsucht hervor, die das lyrische Ich wehmütig erscheinen lässt. Das Futur tritt im Klimax des Gedichts auf, bei dem das lyrische Ich den Wunsch verspürt im neuen Blütenkleid zu “rauschen” (V. 11f). Die Verwendung des Futurs agiert als Verkörperung des Neuanfangs und die positive Emotion, die es beim lyrischen Ich auslöst.

“Winternacht” von Joseph Eichendorff umfasst das Thema der Sehnsucht, die beim lyrischen Ich den Wunsch eines Neuanfangs hervorruft. Das Thema wird mit für die Epoche der Romantik typischen Motiven, wie Nacht, Jahreszeiten, klanglichen Gestaltungsmitteln und Naturbildern, vermittelt.





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