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Hausübung
Deutsch

Universität, Schule

Berlin Musikgymnasium Carl-Philipp-Emauel Bach

Note, Lehrer, Jahr

k.a., k.a., 2018

Autor / Copyright
Erich B. ©
Metadaten
Preis 5.50
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 77152







Kurzfassung: Diese Haus­übung analy­siert Loriots Sketch "Fei­er­abend" unter Verwen­dung von Schulz von Thuns Kommu­ni­ka­ti­ons­theo­rie. Ziel ist es, die im Sketch darge­stellten Miss­ver­ständ­nisse zwischen einem Ehepaar zu ergründen und Lösungs­an­sätze für effek­tive Kommu­ni­ka­tion aufzu­zei­gen. Der Autor Victor von Bülow, bekannt als Loriot, wird dabei in den Fokus genom­men.
#Loriot#Kommunikationstheorie#Ehepaar-Analyse

Deutsch

Berlin, 6. Oktober 2018

Interpretation von Loriots´ „Feierabend“ (1983)

In der folgenden Arbeit möchte ich Victor von Bülows´ Sketch, „Feierabend“ (1983), hinsichtlich seiner Anwendbarkeit auf Schulz von Thuns „Vier-Seiten-Modell“ interpretieren und wenn möglich, Lösungsansätze für etwaig vorhandene Probleme liefern.

Der Sketch stellt ein Gespräch zwischen einem (älteren) Ehepaar dar, bei dem es sich um den Versuch der Ehefrau handelt, ihren Mann zu einer „Tätigkeit“ anzuregen.

Die Kommunikation der Ehepartner findet zwischen Küche und Wohnzimmer statt, wobei der Hausherr im Sessel sitzt und seine Frau in der Küche beschäftigt ist. Der Dialog beginnt mit dem mehrfachen Nachfragen der Ehefrau nach der momentanen Tätigkeit ihres Gatten, dem „Nichtstun“, bis sie ihm schließlich vorschlägt einen Spaziergang zu unternehmen.

Der Mann im grünen Sessel verweigert die Aktivität seiner Frau in der gelben Küche.
Der Mann im grünen Sessel verweigert die Aktivität seiner Frau in der gelben Küche.

In der Folge kommt es zu mehreren Missverständnissen, die sich fortsetzten, als die Frau ihrem Mann vorschlägt zu lesen, was dieser ablehnt. Der Sketch schließt mit einem knappen Wutausbruch des Mannes, da er sich durch seine Frau und ihre (vermeintliche) Fürsorge in seiner Ruhe gestört fühlt.

Um die Probleme und Missverständnisse, die während des Gesprächs entstehen besser einordnen zu können, muss man sich einzelne Textstellen genauer betrachten. Allein der Umstand, dass die beiden Partner ein Gespräch über zwei Räume hinweg führen, ist ein begünstigendes Phänomen für eine misslingende Kommunikation.

So kann keiner der Partner die nonverbalen Zeichen, wie Gestik und Mimik, seines „Gegenübers“ sehen, auch der Klang der Stimme sowie der Intonation der Stimme wird verfälscht, dies führt zu einer, bereits im Grundsatz, erschwerten Kommunikation.

Das Gespräch beginnt mit sieben, jeweils ähnlichen, Fragen der Ehefrau an ihren Mann, ob er denn etwas mache (vgl. Z. 3, 5, 7 ff.) und ist typisch für den weiteren Verlauf des Gesprächs, denn die Frau scheint seine verneinenden Antworten zu ignorieren und setzt stattdessen zu immer neuen Gegenfragen an – sie drängt ihrem, laut Titel, „Feierabend“ genießenden Mann ein Gespräch auf.

Das erste Missverständnis im Gespräch entsteht durch die Anmerkung der Ehefrau an ihren Mann, es könne nicht schaden, wenn er spazieren ginge (vgl. Z. 18) und seine Antwort „Nein-nein…“ (Z. 20). Seine eigentlich abwehrende Antwort interpretiert seine Frau als „nein-nein, das könnte nicht schaden“, statt dem gemeinten „nein-nein, .....[Volltext lesen]

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In den 1970er Jahren entwickelte der deutsche Psychologe und Kommunikationswissenschaftler Fr. Schulz von Thun das Vier-Seiten-Modell, wonach man in jeder Nachricht/Kommunikation eine Selbstoffenbarung und Beziehung sowie einen Sachinhalt und einen Appell abbilden kann.

Diese vier „Seiten“ variieren in der Wahrnehmung des Senders bzw. des Empfängers.

Im Falle des hier vorliegenden Dialogs kann man jeweils Frau und Mann als Sender bzw. Empfänger betrachten.

Nahezu während der gesamten Unterhaltung sendet die Frau die Botschaft „Tu doch was!“, was natürlich einerseits einen Appell an ihren Ehemann darstellt, eine Tätigkeit auszuführen, z.B. spazieren zu gehen oder zu lesen, andererseits auf der Seite der Selbstoffenbarung aussagt „Ich möchte, dass du etwas tust und nicht nur da (rum-)sitzt.

Als Sachinhalt wird die Information übermittelt, dass ihr Mann „etwas tun soll“. Die Beziehungsseite ist schwierig zu deuten, da sie sehr stark auf Gestik, Mimik und Ausdrucksweise aufbaut, also auf den Elementen, die aufgrund der räumlichen Verteilung der Ehepartner kaum bis gar nicht gegeben sind.

Deshalb lassen sich zwei Annahmen treffen: die Frau fühlt sich allein gelassen bzw. sieht nicht ein, wieso sie in der Küche schuften muss und der Mann im Sessel döst, oder sie ist besorgt fürsorglich um ihren Gatten und möchte, dass er seinen Feierabend mit etwas genießt, das ihm Spaß macht.

Der Mann kann die Nachricht der Frau teilweise ganz anders auffassen, so ist die der Appell für ihn: „Steh aus deinem Sessel auf, beweg dich und mach was!“, auf der Beziehungsseite fühlt er sich möglicherweise bevormundet und gestört in seiner Ruhe. Auch die Selbstoffenbarung der Frau, wird bei ihm eher als Gängelung, denn als Fürsorge oder „Hilfest.....

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Mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung der Kommunikation des Ehepaares müssen tiefgreifend und grundlegend sein. So muss zuerst die räumliche Verteilung angepasst werden, die Gesprächspartner sollten sich im selben Raum aufhalten und im besten Fall, in einer Gesprächsatmosphäre zusammensitzen.

Erst wenn dieses Problem gelöst ist, wird sich die Situation der beiden auf der Beziehungsseite ihrer Nachrichten angleichen bzw. wird für den Partner verständlicher und damit nachvollziehbarer werden. Natürlich würde eine Veränderung allein in diesem Gespräch nicht zwangsläufig zu einer gänzlichen Konfliktvermeidung führen, denn dazu muss es eine Verständigung über die Selbstoffenbarung geben.

Denn hier trifft der Wunsch der Frau, ihrem Mann zu helfen, ein Gespräch mit ihm zu führen, weil sich ihn tagsüber vielleicht selten sieht, sie sich selten unterhalten oder weil sie während seiner Arbeitszeiten keine oder wenige andere Gesprächspartner hat. Womöglich hat sie das Bedürfnis als Hausfrau oder Mutter sich um jemanden zu kümmern und dafür die notwendige Wertschätzung zu erfahren.

Ihr Mann hingegen, wünscht sich nichts sehnlicher, als nach einem (langen, anstrengenden) Arbeitstag, vor dem Abendessen entspannt im Sessel zu sitzen und sich auszuruhen.

Hier wäre das anwenden von Ich-Botschaften ein möglicher Lösungsansatz (dabei verwenden das beide schon: „Ich meine…“ und „Ich möchte…“ [Z. 29 und Z. 58]), jedoch müsste es konsequenter, präziser und einem „aufeinander eingehen“ einhergehen. Dabei geht auch besonders um das „konkrete Reden“, das unmissverständlich eigene Standpunkte darlegt, jedoch aufmerksam und respektvoll dem Gegenüber sein soll (das erfordert die Fokussierung auf das Gespräch und nicht z.B. Hausarbeiten).

Der Respekt, der dem Partner entgegengebracht werden sollte, müsste sich auch in einer gewissen Kompromissbereitschaft beiderseits äußern, so muss die Frau respektieren, dass der Mann seine Ruhe möchte und er wiederum muss erkennen, dass er das Bedürfnis seiner Frau mit ihm zu sprechen, allein aus Höflichkeitsgründen, nicht ausschlagen sollte – es geht hierbei um einen angleichenden Ausgleich zwischen .....

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