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Hausübung

Inter­pre­ta­tion von `Ein netter Kerl` - Gabriele Wohmann

2.056 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Lena W. im Mrz. 2014
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Hausübung
Deutsch

Ein Netter Kerl Kommunikationsanalyse­

Universität, Schule

Johannes-Kepler-Gymnasium Leonberg

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Lena W. ©
Metadaten
Preis 3.20
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 38064







Kurzfassung: Diese Haus­übung bietet tiefe Einblicke in die Thematik der Ober­fläch­lich­keit und deren Konse­quen­zen, illus­triert am Beispiel einer Fami­lie. Sie regt zur Refle­xion über den Umgang mit Vorur­teilen und Kommu­ni­ka­tion an und kann dem Leser helfen, eigene Erfah­rungen zu über­den­ken. Der Down­load lohnt sich für alle, die sich mit lite­ra­ri­schen Analysen ausein­an­der­setzen möchten oder Inter­esse an der mensch­li­chen Psyche haben.
#Gabriele_Wohmann#Oberflächlichkeit#Familienkommunikation
Interpretation von "Ein netter Kerl" - Gabriele Wohmann

In der Kurzgeschichte „Ein netter Kerl“ geschrieben von Gabriele Wohnmann, im Jahre 1978, geht es um die Oberflächlichkeit vieler Menschen und die sich daraus resultierenden Folgen.
Es wird von einem Gespräch einer 5-köpfigen Familie berichtet. Diese Familie besteht aus den 3 Schwestern Rita, Nanni und Milene und dessen Eltern, deren Namen nicht erwähnt werden.

Ihr Gespräch handelt von einem zuvor da gewesenen Gast und ist vielmehr eine Belustigung über sein Äußeres, da er offensichtlich ziemlich dick ist. Als Rita letztendlich erzählt, dass es sich bei diesem Gast um ihren Verlobten handelt, ändert sich die Stimmung schlagartig, denn alle am Tisch schweigen und sind sichtlich beschämt über ihr vorheriges Gespött.


Wie bei einer Kurzgeschichte üblich, setzte auch diese mitten im Geschehen ein. Sie wird von einem personalen Erzähler aus der Sicht Ritas erzählt, was sich an folgenden Zitat bestätigen lässt: „Rita setzte sich gerade und hielt sich mit den Händen am Sitz fest“ (Zeile 6-7) „Rita hielt sich am Sitz fest. Sie drückte die Fingerkuppen fest ans Holz“ (Zeile 23-24) oder „Das Holz unter Ritas Fingerkuppen wurde klebrig“ (Zeile 38-39), da dadurch ihre innere Anspannung zum Ausdruck gebracht wird.

Die drei Schwestern lachen am Tisch über einen Gast, während Rita beschämt dasitzt.
Die drei Schwestern lachen am Tisch über einen Gast, während Rita beschämt dasitzt.

Auch ihre direkte Sichtwiese wird in Zeile 75 durch die Schilderung:“Rita sah sie alle behutsam dasitzen, sie sah gezähmte Lippen“ gezeigt, welches die Erzählperspektive bestätigt. Die Sätze dieser Kurzgeschichte sind meist recht kurz und umgangssprachlich beziehungsweise Alltagssprache, außerdem wird die wörtliche Rede des Dialoges, aus welchem fast der ganze Text besteht, nicht von Anführungszeichen gekennzeichnet, was bewirkt, dass äußere und innere Handlung nahtlos ineinander übergehen.

Gleich zu Anfang der Geschichte wird mit einer Hyperbel in Zeile 2 „wahnsinnig gelacht“ deutlich gemacht, für was für eine Belustigung der Gast, wenn auch vermutlich unfreiwillig, gesorgt hat und wie sehr sie ihn verspotten. Dies zeigt sich auch an der nächsten Hyperbel. „Furchtbar fett“ (Zeile 4), so lauten die Worte der Mutter. Dies ist ziemlich merkwürdig, da ja eigentlich die Mutter, als erwachsene Person, vernünftig sein sollte und mit einem guten Beispiel vor ran gehen sollte.

Anstatt ihrer Tochter Nanni zu verbieten, so abfällig über das Aussehen eines anderen zu reden und ihr zu sagen, dass dies nicht höflich ist, lacht sie mit und unterscheidet sich dadurch in keiner Sicht von ihrer unverschämten Tochter. Als sie Rita direkt anspricht und fragt, „ob er ganz gesund“ (Zeile 6) sei, kann man an Ritas Reaktion schon sehen, dass ihr die lustigen Bemerkungen über den Gast nicht recht zu gefallen scheinen, da sie sich am Sitz festhält.

Diese Verkrampfung und Versteifung zeigen also ihre Kränkung über die Äußerungen ihrer Familie, welche jedoch von niemand wahr genommen wird. Sie machen sich weiter über ihn lustig und Nanni macht mit den Vergleichen in Zeile 10 „weich wie ein Molch, wie Schlamm“ wieder deutlich, wie sehr sie diese Person verachtet. Nach dieser Bemerkung meldet sich auch Milene zu Wort, jedoch ist auffällig, dass sie nicht wie ihre Schwester Nanni oder ihre Mutter, über das Übergewicht des Gastes spricht, sondern über seinen Charakter, denn sie findet, dass er auch was „Liebes“ (.....[Volltext lesen]

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Als Rita dann erzählt, dass er „mit seiner Mutter zusammen“ (Zeile 37) lebt, lachen wieder alle, sogar Milene, die zuvor nie über den Gast gelacht hatte. Auffällig hierbei ist, dass sie erst lacht, als auch der Vater da ist, der ja zuvor den Bekannten von Rita zum Bahnhof gebracht hatte. Vielleicht ist er ihr Vorbild oder sie kann dem Gruppenzwang einfach nicht stand halten und ordnet sich einfach unter, indem sie mit lacht.

Widersprüchlich ist auch, dass alle lachen, nur weil er noch bei seiner Mutter lebt, jedoch scheint es, als ob Rita auch noch zu Hause mit ihren Eltern zusammen lebt, über sie macht sich aber keiner lustig. Dass der Gast immer noch bei seiner Mutter wohnt, weil diese „nicht ganz gesund“ (Zeile 40) ist, wie Rita erklärt, und deswegen ängstlich war, weil er sich um seine Mutter Sorgen macht, scheint keiner zu bemerken.

Kein Wunder, denn seine innerlichen Werte, wie zum Beispiel hier Hilfsbereitschaft, scheinen keinen zu interessieren, nicht einmal mehr Milene. Rita empfindet das erneute Gelächter ihrer Familie als eine große Welle, die sich vor ihr auftürmt und auf sie herabstürzt, was für den Leser durch eine Wassermetaphorik in Zeile 42-44 deutlich gemacht wird. Die Mutter ist es, die erneut versucht, das Thema zu wechseln, nachdem sie sich „mit einem Taschentuchklümpchen über die Augen und die Lippen“ (Zeile 47-48) wischte, da sie offensichtlich herzhaft gelacht hat.

Jedoch gelingt ihr das wieder nicht und Nanni fängt wieder mit ihren Belustigungen an. Sichtlich „erledigt“ (Zeile 52), fragt sie wann denn „die große fette Qualle“ (Zeile 53), wieder kommt. Mit dieser scharfen Bemerkung scheint sie wohl zu weit gegangen zu sein und Rita findet endlich den Mut um die Wahrheit zu erzählen, was zu einem großen Wendepunkt der Geschichte führt.

Rita erklärt, dass er nun öfter kommen wird, da sie sich mit ihm verlobt hat. Durch Ritas Körperhaltung kann man erkennen, dass sie sich kein bisschen für ihren Verlobten schämt, denn sie hält den Kopf aufrecht, vielleicht um ihr Selbstbewusstsein zu symbolisieren und einfach zu zeigen, dass sie nicht, wie ihre Familienmitglieder nur auf das Aussehen eingeht. Die Spannung, die sich innerhalb des Gespräches aufgebaut hat, hat nun ihren Höhepunkt erreicht und dadurch, dass Rita die Wahrheit gesagt hat, hat sich die Stimmung natürlich schlagartig geändert.

Keiner bewegt sich mehr am Tisch, vermutlich haben sie gemerkt, dass sie mit ihren scharfen Bemerkungen nicht nur den Gast beleidigt haben, sondern auch indirekt Rita. Alle sind still, bis auf Rita, die los lacht und sagt „Stellt euch das doch bloß mal vor (…) Ist das nicht zum Lachen!“ Mit dieser Ironie zeigt sie, dass sie den anderen überlegen ist, aber auch Ritas Redeanteil dominiert in diesem Ha.....

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Die Kurzgeschichte endet so, wie sie angefangen hat, nämlich mitten drin und mit einem offenen Ende, also mit der peinlichen Situation der beschämten Familienmitglieder von Rita. Im Nachhinein kann man sagen, dass die wörtliche Rede vermutlich deshalb nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet wurde, da es für Rita keine Rolle spielt und es nicht wichtig ist, wer etwas sagt, da sowieso alles bloß Beleidigungen und gemeine, abfällige Bemerkungen über ihren Verlobten sind.

Lediglich Milenes Worte, welche den Charakter und das innerliche des Verbloten beschreiben und loben, sind gekennzeichnet, da nach Milenes wörtlicher Rede immer ein neuer Absatz beginnt und sie sich sozusagen auch gestalterisch und äußerlich in dieser Geschichte von dem Rest der Familie unterscheidet und heraushebt.

Ich finde die Kurzgeschichte gut, da sie deutlich zeigt, dass man, bevor man über jemanden urteilt, lieber nachdenken sollte, da man damit jemanden verletzen könnte. Außerdem sollte man nicht nur auf das Aussehen einer Person eingehen, sondern auch seinen Charakter und inneren Werte berücksichtigen, denn eine vorschnelle Bewertung eines Menschen rein äußerlich kann auch oft peinlich werden.

Jedoch zeigt die Geschichte auch, dass das Aussehen bei viel zu vielen Menschen im Mittelpunkt steht, sie ziemlich oberfläch urteilen und dadurch gar nicht den Charakter sehen. Zwar haben auch viele Menschen nicht diese einseitige Sichtweise nur auf das Aussehen beschränkt, aber sie gehen in der Menge unter, so wie Milene, und sie werden gar nicht richtig angehört und ernst genommen.

Meiner Ansicht nach, kann man das durch diesen kleinen Ausschnitt aus dem Leben dieser Familie sehr gut erkennen. Jedoch wird in dieser Kurzgeschichte auch eine missglückte Kommunikation beschrieben. Einerseits besteht das Problem der mangelnden Information der Familie gegenüber Rita und ihrer Verlobung. Aber andererseits fehlt der Familie auch die Aufmerksamkeit Ritas non-verbale Botschaft, also ihr Verhalten, zu erkennen und zu verstehen.

Ich denke also, dass es gut möglich wäre, dass die ganze Lästerei über Ritas Verlobten gar nicht zu Stande gekommen wäre, wenn die Familie vorab deutlicher miteinander geredet hätte und auch gegenseitig aufeinander eingegangen wäre. Deswegen könnte die Kurzgeschichte auch eine Art Apell zur Kommunikation untereinander sein.
Die Geschichte zeigt also im Allgemeinen dem Leser eine missglückte und gestörte Kommunikation, aufgrund der Oberflächlichkeit und Respektl.....

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