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Interpretation

Inter­pre­ta­tion: `Taubers Sammlung` - Karl Olsberg

925 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Carmen K. im Apr. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Künzelsau

Note, Lehrer, Jahr

12 Notenpunkte

Autor / Copyright
Carmen K. ©
Metadaten
Preis 1.60
Format: pdf
Größe: 0.13 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 55481







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Kurzgeschichteninterpretation
Taubers Sammlung

 

Die Kurzgeschichte  „Taubers Sammlung“ von Karl Olsberg wurde 2005 geschrieben. Sie behandelt die Geschichte eines Mannes, der auf tragische Weise seine Familie verloren hat und nun versucht sein Glück wiederzufinden.

Die Kurzgeschichte beginnt, indem Tauber ein Kaugummipapier einsteckt, das zuvor ein Mädchen wegschmiss, das gerade glückselig dabei war ihren Freund zu küssen. Danach geht Tauber in seine Wohnung, wo er das Kaugummipapier in eine ganze Sammlung von Gegenständen stellt, die etwas mit Glück zutun haben. Als Tauber in der Nacht einen beunruhigenden Traum hat, beschließt er, seine glückvolle Sammlung mit anderen Menschen zu teilen. Zuerst lädt er Frau Schneider ein, die die Sammlung rührend um einen Liebesbrief ihres Mannes erweitert. Mit der Zeit kommen immer mehr Menschen, die die Sammlung sehen oder erweitern möchten. Dadurch fühlt sich Tauber gestärkt, das Fotoalbum seiner verstorbenen Familie aus der Abstellkammer zu holen und dies in seine glückbeladene Sammlung dazuzustellen.

Ein mittelalterlicher Mann betrachtet hoffnungsvoll die glückbringende Sammlung in seinem Wohnzimmer, während ein lächelndes Mädchen begeistert einen funkelnden Beitrag leistet.
Ein mittelalterlicher Mann betrachtet hoffnungsvoll die glückbringende Sammlung in seinem Wohnzimmer, während ein lächelndes Mädchen begeistert einen funkelnden Beitrag leistet.

Die Kurzgeschichte ist in einer Er-Erzählung geschrieben, wodurch der Autor eine objektive Haltung zur Geschichte einnimmt. Die Darstellungsform des Autors ist eine szenische Darstellung, da eine breite Erzählweise stattfindet. Der Autor gibt Schauplätze, wie der Bahnhof oder seine eigene Wohnung an und auch direkte Reden zwischen Hauptperson und Nebenperson (Zeile 70-71) sind vorzufinden.

Der Autor lässt seinen Erzähler durch ein personales Erzählverhalten sprechen. Dadurch übernimmt der Erzähler eine Figurenperspektive und erzählt aus deren Sicht. Der Leser bekommt jedoch oft den Eindruck als wäre eine neutrale Schreibweise vorhanden doch manchmal tauchen Gefühle Taubers auf, wie beispielsweise in Textstelle 73-74: „Es war ein ungewohntes Gefühlt.“

Die Hauptfigur ist Tauber, ein alleinlebender Mann, der eine Familie durch einen Unfall verloren hat. Durch die Kurzgeschichte bekommt der Leser den Eindruck, als wäre der Mann an diesem Vorfall zerbrochen, was auch erklärt, warum er das Glück anderer sucht und nicht sein eigenes. Trotzdem gibt es den Anschein als wäre Tauber gar besessen vom Glück, denn er versucht jede Gegenstände mitzunehmen, die mit Glück behaftet sind. Die Hauptperson beobachtet gerne, was man in der Textstelle: „Tauber hatte  ihn von seinem Fenster aus beobachtet.“ (Zeile 20-21) Dadurch lässt sich schließen, dass Tauber mehr in sich gekehrt ist und lieber die Menschen beobachtet als mit ihnen spricht. Dass Tauber gerne alleine ist und ungern Nähe zu anderen zulässt kann man auch aus der Textstelle: „ Immer häufiger ertönte Taubers elektronischer Gong, der so lange unbenutzt gewesen war“ (Zeile 77) interpretieren. Tauber bekommt mit Laufe der Geschichte immer mehr Besuch, was für ihn etwas Ungewöhnliches ist. Außerdem übermittelt der Autor Tauber als freudlos, gar grimmig, denn für ihn war es ein ungewohntes Gefühl zu Lachen (Zeile 73-74) Einen weiteren Hinweis auf Taubers Charaktereigenschaften wird übermittelt, als Tauber die Aldi-Tüten von Frau Schneider die Treppe hinaufträgt (48-49). Die folgende Textstelle: „Er hatte das noch nie getan“ (Zeile 49), verrät, dass Tauber nicht hilfsbereit und offen zu anderen Menschen ist.

Im Laufe der Geschichte merkt man eine deutliche Veränderung des Ich-Erzählers. Am Anfang der Geschichte beobachtete Tauber nur von weitem und setzt sich somit selbst in den Schatten. Am Ende begeht Tauber eine Entwicklung seines Ichs indem er einen Weg findet mit dem Tod seiner Familie, zurechtzukommen (Zeile 91-92) und somit auch sein einsames trauriges Leben hinter sich zulassen, was man an dem vermehrten Kontakt mit anderen Menschen erkennt. Tauber hat es selbst hinbekommen,  sein Trauma von seinem eigenen Unglück zu heilen und sich selbst in einen glücklicheren Menschen zu verwandeln. (Zeile 83).

In der Kurzgeschichte gibt es eine Zentralfigur; Tauber. Andere Figuren, wie das Kaugummikauende Mädchen mit ihrem Freund oder der Junge mit dem Spielzeugauto und sein Vater werden durch angedeutete Binnengeschichten erwähnt und verkörpern das Glück. Tauber selbst steht als unglücklicher Kontrast zu den bunten Geschichten, wodurch seine Traurigkeit mehr hervorgehoben wird. Eine Nebenfigur die mehrmals erwähnt wird ist Frau Schneider (Zeile 47).  Sie ist die Nachbarin von Tauber und hat ihren Mann Herbert durch den Tod verloren. Dadurch stellt der Autor eine Verbindung zwischen Tauber und Frau Schneider dar, denn sie haben beide geliebte Menschen verloren. Des Weiteren kommt Frau Henke, eine weitere Nachbarin, in der Kurzgeschichte vor und zudem weitere Personen, die Taubers Sammlung begutachten möchten. Zum Schluss erwähnt der Autor noch Sophia und die Zwillinge (Zeile 88-89), welche dem Leser als Taubers verstorbene Familie vermittelt wird. Auffällig in der Kurzgeschichte ist, dass viele Nebenfiguren vorkommen, doch die zentrale Figur ist Tauber.

Die Gestaltung von Ort und Zeit werden in der Geschichte manchmal klar deutlich. Am Anfang befindet sich Tauber auf einem Bahnhof (Zeile 8), danach auf dem Nachhauseweg (Zeile 6) und später dann in seiner kleinen Wohnung (Zeile 16). Tauber erwähnt außerdem eine Erinnerung eines Jungen mit seinem Spielzeugauto, der sich „in der Sandkiste auf dem Spielplatz der Wohnsiedlung“ (Zeile 20) befand. Bei dem weiteren Verlauf der Geschichte findet sich der Ort des Geschehens nur noch in der Wohnung von Tauber statt, denn die Menschen kamen ihn besuchen, was in Zeile 7 bewiesen werden kann. Die Abstellkammer in Taubers Wohnung wird genauer erwähnt, als er das Foto seiner Familie hervorholt (Zeile 85).

Auch Zeitangaben sind in der Geschichte nachzulesen. Die Geschichte spielt über einen längeren ungenauen Zeitraum, was man auch an der Entwicklung Taubers beweisen kann. Ein Mensch kann sein eigenes Ich nicht innerhalb kurzer Zeit ändern. Dies braucht Zeit. In Zeile 84 kommt eine sehr genaue Zeitangabe vor: „An einem Dienstag im Mai“. Dies war der Tag als Tauber sein Trauma des Unfalls seiner Familie überwunden hat und das Familienfoto hervorholt. Dies gibt dem Leser Aufschluss, warum diese Zeitangabe so präzise formuliert wird. Für Tauber war dies ein besonders wichtiges Ereignis in seinem Leben: Die überstandene Trauer und der Beginn eines neuen Lebensabschnitt.

 

 


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