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Gedichtinterpretation

Sehnsucht - Joseph von Eichendorff


Das Gedicht „Sehnsucht“, von Joseph von Eichendorff (1788-1857) stammt aus der Romantik. Es geht um Fernweh und die Freiheit einfach reisen zu können wohin man will. Mit diesem Thema beschäftigt sich Eichendorff hauptsächlich in seinen Gedichten.

Er wurde 1788 in Ratibor, Schlesien, als Sohn eines preußischen Offiziers geboren. Er wuchs in einem Schloss auf und spürte dort nichts von der Französischen Revolution.

Der katholische Glaube beeinflusste sein Denken. Die heimatliche Natur ist der Schlüssel zu seinem Werk. Seine Gedichte handeln von der Sehnsucht nach der Ferne und dem Rückzug in eine harmonische Natur. Es geht ihm dabei um Gefühle und Empfindungen.

Das Gedicht ist im Kreuzreim (abab) geschrieben und besteht aus drei Strophen zu je acht Versen. Es besteht aus einem unregelmäßigen Versmaß aus unreinen Daktylen und an den Versenden aus Trochäen, wobei es einen Wechsel zwischen klingenden und stumpfen Versenden gibt.

Klang und Atmosphäre spielen eine wichtige Rolle. Weiters enthält das Gedicht Enjambements, wie z.B. „Und hörte aus weiter Ferne / Ein Posthorn im stillen Land“. Im Gedicht sind auch mehrere Personifikationen enthalten, die die Landschaft lebendig werden lassen und noch stärker darauf hinweisen sollen, dass die Natur ihr eigener Herr ist.

Das gesamte Gedicht steht im Präteritum.

Das lyrische Ich sehnt sich nach der Ferne und zugleich nach der Vergangenheit, die vielleicht von Glück und Schönheit erfüllt war. Die Gefühle und Empfindungen des lyrischen Ichs erkennt man in bestimmten Wörtern wie „sacht“ und „entbrennt“.

In der zweiten Strophe erzählt das lyrische Ich von zwei Gesellen die vorübergehen und von der Natur und ihrer Schönheit singen. Im zwölften Vers steht ein Doppelpunkt, der darauf hinweist, dass die Gesellen selbst sprechen oder in diesem Fall singen.

Es gibt zwei Gründe, warum das lyrische Ich sich so nach der Ferne sehnt. Vielleicht kann es von dort, wo sie jetzt ist, aus unterschiedlichen Gründen nicht fort oder das lyrische Ich sehnt sich nach der Jugend und ihrer Spontaneität.

Es sehnt sich vielleicht danach so wie die zwei Gesellen frei und unbeschwert herumzureisen. Zugleich weiß das lyrische Ich aber, dass dieser Wunsch unerfüllbar bleibt und er deswegen nur „heimlich“ ausgesprochen wird.

In der letzten Strophe wird ein traumhafter, fast unrealer Ort beschrieben, der vielleicht einmal im Leben des lyrischen Ichs existiert hatte. Man stellt sich einen mittelalterlichen Ort vor, mit „Gärten die überm Gestein/ In dämmernde Lauben verwildern“. Das Vergängliche wird hier durch die „Marmorbilder“ dargestellt.

Die letzte Strophe gibt es auch einen leichten Hinweis über die Person, um die es im Gedicht geht. In Verbindung mit der ersten Strophe („Am Fenster ich einsam stand/“), und in der dritten Strophe („Wo Mädchen am Fenster lauschen, “) lässt sich erahnen, dass das lyrische Ich eine Frau ist.

Typisch für Eichendorff sind seine Neologismen, wie z.B. „Felsenschlüfte“. Obwohl es dieses Wort nicht gibt, erkennen wir es. Es ist eine Verschmelzung von „Kluft“ und „Schlucht“. Das Kernproblem, ist der Ausbruch aus dem Alltag.

Die sprachlichen Mittel passen zum Thema. Es wird ersichtlich um was es geht und was die Kernaussage des Gedichts ist. Eichendorffs Gedichte sind das Gegenteil seines Alltags. Der raue Alltag seines Beamtendienstes veranlasste ihn, seine Sehnsüchte nach der ruhigen Natur niederzuschreiben.

Ich bin der Meinung, dass dieses Thema damals so wie heute eine große Rolle spielt. Man erkennt, dass das Gedicht aus damaliger Zeit stammt, aber das Thema war, ist und wird immer aktuell bleiben.

Heutzutage ist es schwer aus dem Alltag zu entfliehen. Man hat gewisse Aufgaben zu erfüllen die für das Leben und vor allem für die Zukunft wichtig sind. Doch hin und wieder sollte man sich zurückziehen und seinen Wünschen folgen. Man sollte seiner Fantasie freien Lauf lassen und ohne an die Konsequenzen zu denken, das machen, was einem Spaß macht.


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