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Interpretation
Deutsch

Wittenburg, Gymnasium

15 Punkte, 11. Klasse

Ella R. ©
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ID# 81320







Nathan der Weise Analyse auf Figurendarstellung und Dialog

Im Jahr 1779 verfasste Gotthold Ephraim Lessing das Drama „Nathan der Weise“. Nachfolgend sollen Gesprächsverlauf und Figurengestaltung der fünften Szene des zweiten Aktes untersucht werden, in der Nathan den Tempelherren davon überzeugt, seine Vorurteile gegen Juden abzulegen.

In der Szene trifft Nathan zum ersten Mal auf den Tempelherren, der als Christ in Jerusalem zurückgeblieben ist. Er will sich für die Rettung seiner Adoptivtochter Recha bedanken, die der Tempelherr aus einem Feuer gerettet hat. Nathan beginnt zunächst mit einem inneren Monolog, wo bereits erkennbar wird, dass er gute Eigenschaften im Tempelherren vermutet (vgl. Z. 8f.) Mit dieser Metapher zeigt Nathan seine von vornherein gute Einstellung Tempelherren gegenüber.

Dieser jedoch weist ihn ab, indem er ihn zuerst als „Jude“ (vgl. Z.13) bezeichnet, was in diesem Kontext eine abwertende Wirkung hat. Nathan beweist Beharrlichkeit, da er den Tempelherren zum Bleiben überreden will (vgl. Z. 18f.) Es ist zugleich eine angedachte Ma0regelung des Tempelherren in Nathans Aussage zu erkennen.

Der Tempelherr lehnt den Dank aber fortwährend ab und beruft sich darauf, dass es seine Pflicht sei (vgl. Z. 31) Er erklärt, dass er nicht gewusst habe, dass Recha Nathans Tochter ist (vgl. Z. 30) und bringt seine Vorurteile gegen Juden erneut zum Ausdruck (vgl. Z. 37f.) Nathan verdeutlicht in seiner Erwiderung das widersprüchliche Handeln des Tempelherren in einer Antithese (vgl. Z. 41ff.) Auch hier wird deutlich, dass Nathan seinem Versuch, den Tempelherren von seinen Vorurteilen zu befreien, nicht einfach aufgeben will.

Nathan reagiert emotional, da er das gute Handeln des Tempelherren ausdrückt (vgl. Z. 73f.) Daraufhin küsst er den Mantel und weint (vgl. Z. 78) Diese Personifikation und emotionale Handlung bewegen den Tempelherren zu einem Umschwung in seinem Verhalten und Denken und auch seine Vorurteile werden unsicher.

Er beginnt, Nathan mit seinem Vornamen anzureden (vgl. Z. 90) und zeigt durch eine Ellipse, dass er sowohl verwirrt als auch gerührt ist (vgl. Z. 91f.) Nathan nutzt diese Betretenheit für sich und gibt dem Tempelherren zu erkennen, dass er an das Gute in ihm glaubt (vgl. Z. 95f.) Nathan zeigt, dass er sowohl hartnäckig und persistent als auch einfühlsam und zuvorkommend ist.

Dies beweist er, als er dem Tempelherren mittels einer Metapher zeigt, dass die Menschen zwar verschieden sind, aber doch alle von ihnen gleichwertig sind (vgl. Z. 114 ff.) Nathan vergleicht die Menschen mit den Bäumen in der Absicht, den Tempelherren von seinen Vorurteilen zu befreien.

Als Resümee zur Deutung der Szene ist festzuhalten, dass der Tempelherr trotz seiner widerstrebenden Position und seiner Vorurteile schließlich von Nathan von der Toleranz und der Menschlichkeit überzeugt worden ist.


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