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Interpretation
Deutsch

Sibylle Berg Nacht Interpretation

Universität, Schule

BBS Neustadt am Rbge

Note, Lehrer, Jahr

2018, Note 1, Kurzgeschichte Sibylle Berg - Nacht

Autor / Copyright
Karl B. ©
Metadaten
Preis 1.75
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 71355







Interpretation einer Kurzgeschichte

Sibylle Berg: Nacht

von M.B


Die Kurzgeschichte Nacht wurde von Sibylle Berg geschrieben und erschien 2001 in dem Buch: Das Unerfreuliche zuerst. Herrengeschichten veröffentlicht durch den Kiepenheuer & Witsch Verlag in Köln. Die Problematik bezieht sich auf die Menschen in ihrem Alltag mit dem Beispiel zwei junger Menschen die versuchen diesem zu entgehen.


Die Geschichte beginnt damit, dass die beiden einzigen Hauptprotagonisten aus unterschiedlichen Türen, unter tausenden aus einer Bahn aussteigen. Danach wird der restlich verbleibende Tag der Menschen beschrieben.

Die beiden Hauptprotagonisten, ein Mädchen und ein Junge, deren Namen nicht genannt werden, gehen an diesem Tag nicht nach Hause. Sie gehen beide unabhängig von einander auf einen Berg und dort auf einen Aussichtsturm. Nachdem sich beide erst darüber ärgern nicht alleine dort zu sein, denken sie wenig später nicht mehr darüber nach und kommen sich schließlich näher.

Bis zum Morgengrauen kurz vor Sonnenaufgang unterhalten sich der Junge und das Mädchen beim Aussichtsturm. Die ganze Nacht waren sie wach. Beide sind verliebt.
Bis zum Morgengrauen kurz vor Sonnenaufgang unterhalten sich der Junge und das Mädchen beim Aussichtsturm. Die ganze Nacht waren sie wach. Beide sind verliebt.

Da sich ihre Gedanken gleichen entwickeln sie nach kurzer Zeit bereits Gefühle für einander. Sie sitzen die ganze Nacht Hände haltend und die Umgebung genießend im Aussichtsturm, bis am nächsten morgen der Tag wieder beginnt und die Menschen aus ihren Häusern strömen und zur Arbeit fahren. Ihnen wird klar, dass sobald sie wieder nach unten gehen, es das Ende für die beiden bedeuten würde.


Deutungshypothese:

In dem Text versucht die Autorin gezielt auf den Alltag der Menschen einzugehen, mehr noch, ihn zu kritisieren. Speziell, dass die Menschen nur noch Leben um morgens aufzustehen zur Arbeit zu fahren und wieder nach Hause zu kommen und das im immer gleichen Rhythmus. Anhand der beiden Hauptprotagonisten will sie zeigen, wie es aussieht wenn man aus diesem Alltag ausbricht.

Je nachdem wie man das Ende interpretiert ist der Ausgang jedoch recht pessimistisch. So grausam es ist, vermute ich das die beiden Hauptprotagonisten am Ende eingesehen haben , dass es keine Flucht aus dem Alltag geben kann und sich das Leben nehmen.


Die Kurzgeschichte verläuft nicht nach einem Muster wie Anfang, Hauptteil oder Schluss. Der Text geht komplett ineinander über, die einzige Ausnahme bildet eine Sequenz am Anfang in der über den alltäglichen Abend der Menschen geschrieben wird (zwischen Zeile 9-21). Der Rest der Geschichte handelt komplett aus der Sichtweise der beiden Figuren. Das Ende kommt nicht plötzlich, ist jedoch im Rahmen des Interpretationsspielraumes offen, oder eben auch nicht.

Die komplette Geschichte erstreckt sich über eine Nacht. Sie beginnt am Abend, wo der Junge und das Mädchen aus dem Zug steigen, erstreckt sich über die Nacht wo sie sich näher kommen, bis zum morgen, an dem der Alltag wieder Einzug in das Leben der Menschen erhält.

Man erfährt nicht zu welcher Zeit/Zeitepoche die Geschichte spielt, es lässt sich nur vermuten das es die heutige Zeit ist. Letztlich ist dies für die Gesch.....[Volltext lesen]

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Es war eng auf den Straßen ,zu viele Menschen, müde und sich zu dicht, der Himmel war rosa.“(Z.1-8), sind schwer verständlich, vor allem für Leute die sich weniger mit Texten dieser Art befassen. Es gibt auch Sprachbilder wie zum Beispiel:„ Dort stand ein hoher Aussichtsturm, bis zu den Alpen konnte man schauen und konnte ihnen Namen geben, den Alpen. Die hörten dann darauf, wenn man sie rief.“ (Z.29-32).

Diese beiden Sätze sagen nichts anderes aus, als das man wenn man den Alpen etwas zurief, man ein Echo zurück kriegen würde. Die seltsame Form der Sätze erreicht die Autorin unter anderem durch den Einsatz von ungewöhnlichen Kommata, die den Sinn der Sätze anders wirken lassen, wobei dieser Sinn sich jedoch nicht zwangsläufig verändert.

Durch die Tatsache das der Text beabsichtigt anders als normal geschrieben wurde, gibt er einem die Möglichkeit vieles in die Sätze hinein zu interpretieren. Dabei ist der Text durchgängig im Präsens geschrieben.

Schlüsselsätze, die unter anderem zeigen, dass es sich hier um eine kritische Stellung gegenüber dem allgegenwärtigen Alltag der Menschen handelt, sind zum Beispiel:„ Die Menschen würden den Himmel ignorieren, den Abend und würden nach Hause gehen. Säßen auf der Couch, würden Gurken essen und mit einem kleinen Schmerz den Himmel ansehen, der vom Rosa ins Hellblaue wechseln würde, dann lila, bevor er unterginge.“(Z.9-16) sowie :„ Sie funktionierten in dem, was ihnen Halt schien, die Menschen in der Stadt, und Halt kennt keine Pausen,Regeln, keine stille Zeit, in der Unbekanntes Raum hätte zu verunsichern mit


dummen Fragen.“(Z.17-21).

Das Ende des Textes bietet besonders viel Spielraum zur Interpretation.

Mit der Geschichte will Sibylle Berg unserer Gesellschaft den Spiegel vorhalten und lässt uns, uns selbst in Form der Menschen sehen, die Abends auf ihrer Couch sitzen nach der Arbeit nur um am nächsten morgen wieder aufzustehen und zur Arbeit zu fahren. Die beiden Jugendlichen sind ihr Beispiel dafür, dass ein wenig Mut eine Änderung hervorrufen kann, wenn auch nur für kurze Zeit.


Alles in allem kann die Geschichte auf 2 Ar.....

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Hier erkennen die beiden vermutlich, dass die Nacht und ihrer beider Leben, sobald sie wieder runter in die Gesellschaft gingen, sofort ihr Ende im Alltag finden würden. Der Gedanke des Mädchens:„So soll das sein“.(Z.65-66) und die Tatsache das im selben Moment die Welt verschwindet, wirkt fast wie ein abschließender Satz. Der Satz:„ Nur noch ein Aussichtsturm, ein Wald ein paar Berge blieben auf einem kleinen Stern“, lässt mich vermuten, dass dies die Sachen sind die zurück bleiben, wobei der kleine Stern, die Erde, gemessen am Universum sein könnte, nur sind die beiden, das Mädchen, sowie der Junge nicht mehr auf diesem Stern.

Dies ist aber eine äußerst pessimistische Ansicht, welche unter anderem durch die Tatsache gestützt wird, dass die Autorin Sibylle Berg bereits in anderen Werken äußerst zynisch und pessimistisch, gar verstörend zu Werke ging. Dies lässt sich jedoch natürlich nicht aus dem Text ableiten und dient eher als Fußnote.

Selbstverständlich kann man in die Geschichte, speziell dem Ende noch weitere Aussagen hinein interpretieren. Diese drei Möglichkeiten sind für mich jedoch die wahrscheinlichsten.

Auf die Realität bezogen, hat diese Geschichte nicht ganz unrecht. Wir Menschen haben weitestgehend verlernt spontan zu sein. Viele Dinge planen wir Wochen im Voraus, anstatt sie einfach spontan anzugehen.


Morgens fahren wir zur Arbeit, fahren Nachmittags, oder auch Abends nach Hause wo wir geschafft auf die Couch, oder ins Bett fallen, wo wir wehmütig den Morgen abwarten, wo das selbe Spiel von vorne beginnt. Sibylle Berg


lässt sich uns fragen, wann wir das letzte mal spontan aus unserer Tretmühle ausgebrochen sind und etwas ungewöhnliches unternommen haben. In dieser Hinsicht hat Frau Berg ins schwarze getroffen, zumindest ich habe mich nach der Analyse gefragt, wann ich das letzte mal wirklich meinen Alltag unterbrochen habe, wenn auch nur für einen Moment, eine Stunde oder einen Tag.

Die Antwort ist zumindest unter der Woche ernüchternd. Wie auch immer man die Geschichte, speziell das Ende interpretiert, die Aussage, die die Autorin damit tätigen wollte, hat sie erf.....

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Dennoch halte ich leider meine dritte Interpretation für die wahrscheinlichste. Die Punkte wie ich sie weiter oben beschrieben habe (das plötzliche verschwinden der Welt, der kleine Stern gemessen am Universum) sprechen für mich einfach dafür. Anhand dieser Erkenntnisse hat sich die Deutungshypothese b.....




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