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Interpretation

Inter­pre­ta­tion: `Komm in den tot gesagten park und schau…` Stefan George

1.392 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Sonja V. im Okt. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Windeck-Gymnasium Bühl

Note, Lehrer, Jahr

2016, keine Note

Autor / Copyright
Sonja V. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.03 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 59272







Gedichtinterpretation

Viele Erwachsene haben ab einem gewissen Alter Angst, aber Angst vor was? Sie haben Angst vor dem älter werden, Angst vor dem tot! Mit jedem Jahr wird man immer älter und älter, die jungen Jahre sind schon längst vorbei. Die große Liebe hat man gefunden auch Kinder und Enkel sind längst da und das Eigenheim schon lange aufgebaut. Das Rentner leben naht. Viele Menschen haben sehr große Angst vor dem Alt werden und sehen darin nur das negative. Wie z.B. in Hollywood, wo sich viele berühmte Stars jünger machen lassen mit Botox und Schönheitsoperationen. Sie haben Angst im alter „hässlich“ zu werden und sehen der Realität nicht ins Auge sondern verstecken sich davor. Dieses Thema greift Stefan George in seinem Gedicht „ Komm in den totgesagten park und schau…“ das 1897 geschrieben wurde sehr gut auf. Das Gedicht wurde zur Zeit des Expressionismus verfasst und ist ein Naturgedicht indem es darum geht, dass eine Veränderung nicht immer negativ ist.

Das ältere Paar genießt den Sonnenuntergang im blühenden Park mit ihren Enkeln.
Das ältere Paar genießt den Sonnenuntergang im blühenden Park mit ihren Enkeln.

Das Gedicht ist in 3 Strophen unterteilt mit jeweils 4 Versen. Das Reimschema ist in jeder Strophe unterschiedlich, somit wird in jeder Strophe ein anderer Zeitpunkt dargestellt. In den ersten Strophen gibt es einen Kreuzreim, der den Zeitpunkt davor darstellt, in der mittleren Strophe befindet sich ein Paarreim, hier wird der Zeitpunkt in dem Moment dargestellt und in der letzten Strophe gibt es einen umarmenden Reim, der die Situation danach zeigt. Durch den umarmenden Reim wirkt es zum Schluss hin sehr harmonisch. Stefan George verwendet durchgängig einen fünf hebigen Jambus. Die Verskadenz ist alternierend, also männlich und weiblich wechseln sich ab, was die ruhige Stimmung des Textes stark unterstützt. Zudem werden alle Nomen klein geschrieben nur der Anfang eines jedes Verses wird groß geschrieben, somit wird Gleichheit geschaffen und es ist keine Abwechslung vorhanden.

Die Überschrift und der erste Vers des Gedichtes „Komm in den totgesagten park und schau“ wiederholen sich, somit wird verdeutlicht, dass Anfangs alles sehr negativ gesehen wird. Auch spürt man die Ängstlichkeit in diesem Satz, „ totgesagten park“ wird auf das älter werden oder sogar auf das Sterben bezogen. Mit der Anapher „schau“ „schau“ (Vers 1) soll gezeigt werden, schau erstmal was passiert bevor man Urteilt. Man soll sich erstmal ein Bild machen. „totgesagten park“ (Vers 1) soll ein Symbol für das große Unbekannte sein, alles was nach dem Guten kommt ist unbekannt und somit schlecht. Auch nach dem Sommer ist nicht alles vorbei, den „schau“ (Vers 1) es kommt noch der Herbst. Man soll nicht immer gleich alles so negativ sehen. Doch trotz des Unbekannten gibt es immer ein Stück Hoffnung „Der schimmer ferner lächelnder gestade“ (Vers 2) an etwas woran man glaubt und einem Kraft gibt. „ferner“ ist ein Symbol für die Weite, für etwas das noch sehr weit weg ist. Die beste Zeit im Leben „Der reinen wolken unverhofftes blau“ (Vers 3) würde man am liebsten festhalten. Die Geburt eines Babys zum Beispiel ist das tollste was eine Mutter je erleben durfte, das Leben wird so viel schöner „Erhellt die weiher und die bunten pfade“ (Vers 4) Weiher ist ein Symbol für das Leben und bunte Pfade stellt die Wege die man in seinem Leben geht dar. Doch diese Zeit bleibt nicht für immer, man wird immer älter und älter „Dort nimmt das tiefe gelb - das wiche grau“ (Vers 5). Auch hier benutz Stefan George Symbole, denn für das „tiefe gelb - das weiche grau“ stellt er eine Veränderung im Leben dar. Diese Veränderung wird eher negativ dargestellt, von Gelb zu Grau. Der Gedankenstrich zwischen „tiefes gelb und weiches grau“ regt zum Nachdenken an. Auch im Leben gibt es Zeiten wo man Veränderungen durchmacht, wenn zum Beispiel die Kinder aus dem Elternhaus ausziehen, für die meisten Eltern ist das eine schwierige Zeit. Das „weiche“ vor dem Grau macht die negative Stimmung etwas sanfter. Man merkt mit den Jahren, dass man immer älter wird „Von birken und von buchs – der wind ist lau -“ (Vers 6). Birken und Buchs können sehr alt werden und stehen deswegen für das Alter, für die Zeit des älter werden. Der Gedankenstrich bringt einen wieder zum Nachdenken, den man merkt das sich was verändert hat „der wind ist lau“ (Vers 6). Der Wind steht für die Veränderung, weil man nie weiß was er mit sich bringt und was er anrichtet. Doch hier wird der Wind als lau beschrieben. Das heißt das Leben ist langweilig und monoton geworden, es passiert nichtmehr viel. Doch ist es wirklich so schlimm älter zu werden? Es gibt immer etwas Schönes im Leben, wie zum Beispiel einen Ehepartner oder eine große liebevolle Familie, wo man sich neuen Lebensmut schöpfen kann. „Die späten rosen welkten noch nicht ganz -“ (Vers 7). Es ist nicht Hoffnungslos, auch wenn sich die schönen Dinge im Leben ändern. Veränderungen sind nicht immer negativ! In Vers 8 wird eine Personifikation verwendet „Erlese küsse sie und flicht den Kranz“ (Vers 8) somit wird der Leser direkt in das Geschehen mit eingebunden. Man sollte das Leben noch solange genießen wie man kann. „Erlese küsse sie“ (Vers 8), das „sie“ wird auf das Leben bezogen, auf das was man in seinem Leben schon erreicht hat. Der Kranz wird als Symbol des Lebens dargestellt. Nur man selber kann den Kranz zu Ende flechten, es ist der Kreislauf des Lebens. Alles was man erlebt hat kommt in diesen Kranz hinein. Im Alter kann man auf viele schöne Zeiten zurückschauen. Doch man soll sich im Alltag auch mal über die kleinen Dinge im Leben freuen „Vergiss auch die letzten astern nicht -“ (Vers 9). Im Leben gibt es viele Höhen und Tiefen, doch vorwiegend die schönen Zeiten zieren den Kranz des Lebens „Den purpur um die ranken wilder reben“ (Vers 10). Stefan George vergleicht das Leben mit den „wilden reben“, denn wie im echten Leben gibt es schöne und nicht so schöne, fruchtbare und nicht so fruchtbare Momente. Doch der Purpur, also das schöne ziert das Leben. „Und auch was übrig bleibt vom grünen leben“ (Vers 11) kann man doch Glücklich sein, denn alles was man erlebt hat, hat man in seinem Kopf, das kann einem niemand nehmen. Deswegen sollte man die Zeit die man zum Leben hat nicht verschwenden und den Rest vom „grünen Leben“ nutzen. Die Farbe Grün steht für etwas positives, blühend und frisches. Den auch im Alter hat man die Chance noch etwas zu erleben und Spaß zu haben. Das Leben kann schneller vorbei sein wie man denkt „Verwindet leicht im herbstlichen gesicht“ (Vers 12). Wind ist ein Symbol für die Veränderung den im Herbst liegen viele Blätter auf dem Boden und nur ein leichter Windstoß kann sie weg wehen. So ist es auch mit dem Leben. Durch das Symbol „Verwinde leicht“(Vers 12) wird der Tot sehr schön und frei dargestellt, man braucht keine Angst davor haben. Man sollte immer an die schönen Zeiten zurückdenken aber auch vorwärts gehen und jede Veränderung im Leben positiv sehen. Durch die Personifikation „im herbstlichen gesicht“ wird nochmals verdeutlicht das man trotz des Alters oder der Veränderung die man durchmacht, mit einem fröhlichen Gesicht durch die Welt gehen soll.

Ich finde das Gedicht wurde sehr gut geschrieben, da es die Situation vieler Menschen wiederspiegelt. Viele haben Angst vor dem älter werden und stellen sich das Unbekannte so schlimm vor: man wird unsportlicher, gebrechlicher, bekommt Falten der Körper allgemein sieht nicht mehr so gut aus. Auch die Überschrift „Komm in den totgesagten park und schau…“ passt sehr gut zu dem Gedicht, denn man sieht Anfangs alles sehr negativ „totgesagten park“ doch wenn man dort ist und sich diesen Park, also das Alt sein anschaut, merkt man es ist gar nicht so schlimm alt zu sein, es gehört zum Leben dazu und ist nichts schlimmes. Man braucht sich nicht davor fürchten. Auch vor dem Tot sollte man keine Angst haben, denn der Tot gehört zu dem Kreislauf des Lebens ebenfalls dazu, er schließt den „Kranz“. Die Vielen Symbole in dem Gedicht machen es dem Leser einfach den Sinn zu verstehen und man kann es sich Bildlich gut vorstellen. Ebenso dass das Gedicht in 3 Strophen eingeteilt wurde ist gut, da man so mitfühlen kann. Je weiter es zum Ende geht desto bessere und positivere Stimmung bekommt man, den man realisiert das man alles falsch eingeschätzt hat und denkt selber über sein eigenes Leben nach. Mein Fazit ist das man sein Leben genießen soll und sich keine Gedanken über den Tot zu machen, den man hat nur ein Leben.




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