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Inhaltsangabe

Inter­pre­ta­tion: Kinder sind immer Erben - Max von der Grün

577 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Beate H. im Jun. 2013
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Dokumenttyp

Inhaltsangabe
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium Immensee

Note, Lehrer, Jahr

2012

Autor / Copyright
Beate H. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.11 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 31637







,,Kinder sind immer Erben‘‘ – Max von der Grün

Interpretation der kurzgeschichte

 

Die 1965 erschienene Kurzgeschichte ,,Kinder sind immer Erben‘‘ von Max von der Grün handelt von einer Familie deren Nachbar an einem Massenmord im Zweiten Weltkrieg beteiligt war und verhaftet wird. Das Ehepaar diskutiert über ihr Verhältnis zu dem Nachbarn und ob die vorher bestehende Freundschaft nun daran zugrunde gehen wird.

Die Kurzgeschichte beginnt damit, dass der Nachbar des Ich-Erzählers verhaftet wird. Er habe anscheinend 200 Geisel im Zweiten Weltkrieg getötet. Der Ich-Erzähler liest diese Nachricht in der Zeitung und wirkt fassungslos. Im Laufe der Geschichte verwickelt sich die Ich-Person in einen Streit mit seiner Frau. Die Frau steht hierbei nämlich auf der Seite der Nachbarsfamilie und will nicht den Kontakt mit ihnen verlieren, doch ihr Mann möchte aufgrund seiner Arbeit seinen eigenen Ruf nicht zerstören und will die Nachbarn daher in Zukunft lieber ignorieren.

Die Stilmittel in der Geschichte ändern sich ständig, um die Verhaftung und Verurteilung des Nachbars zu verdeutlichen. Die Geschichte ist aus der Perspektive des Ich-Erzählers geschrieben, einem vermutlich 38-45 Jahre jungen verheirateten Mann namens Karl. Es ist sehr auffällig, dass viele Wortwiederholungen in der Kurzgeschichte vorhanden sind (z.43). Zum Beispiel: ,,die Kinder, die Kinder‘‘, damit will der Autor vermutlich wieder dem Titel seine Bedeutung geben.

Die Handlung ist in vier verschiedenen Handlungspunkten aufteilbar: Der Anfang besteht aus der Verhaftung des Vaters der Nachbarfamilie. Dann wird das Leben beider Familien nach der Verhaftung geschildert. Dieser Teil mündet schließlich in einen langen Streit zwischen Mann und Frau, in dem es um das Für- und Wider über die Beibehaltung der bisherigen Freundschaft zu den Nachbarn geht. Der Ich-Erzähler und seine Frau haben aber verschiedene Meinungen. Schließlich endet die Geschichte mit der Entscheidung der Frau, mit ihren Kindern zu den Nachbarn zu gehen.

Die Vergleiche (z.5) in der Einleitung sollen auch darauf hinweisen, dass man nicht auf das äußere achten sollte. Durch die häufige Verwendung von Ellipsen und Inversionen werden die Dialoge bei der Diskussion zwischen dem Ehepaar unvollständig und dies gibt der Kurzgeschichte eine angespannte und eskalierende Atmosphäre.

Die Kurzgeschichte wechselt häufig zwischen zwei Zeitstrukturen, nämlich der Zeitdeckung und der Zeitraffung. Die Zeitdeckung steht hierbei für die Dialoge und die Zeitraffung für die Monologe.

Anhand der einfachen Sprache während Diskussion handelt es sich hierbei höchstwahrscheinlich um eine Familie aus der Mittelschicht, die in Deutschland wohnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden schuldige gesucht, meist wurden die Soldaten in den Gefängnislagern wegen der Ermordung von Zivilisten verurteilt. Durch diese Information ist es höchst wahrscheinlich, dass die Geschichte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg spielt.

Der Titel der Geschichte regt sehr zum Nachdenken an, doch er spricht nicht sofort das Hauptthema der Handlung an. Das ist für den Leser der Kurzgeschichte ein besonderer Anreiz, um am Ende zu erfahren was es mit den Kindern auf sich hat.

Die Geschichte hat zwar eine Art Einleitung (z1-3), doch das Ende ist abrupt und kommt sehr unerwartet. Mit den Antworten auf die Fragen des Mannes (z.127, z.124) schafft es sich die Gattin durchzusetzen und spiegelt sich so in ihrer Antworten wieder (z.127)

Mit der Kurzgeschichte will der Autor vermutlich darstellen, dass Kinder nicht nur Geld und Gegenstände erben sondern auch manchmal die Schuld, ohne selbst aber etwas damit zu tun zu haben. Nebenbei wird über den Nationalsozialismus erzählt. Meiner Meinung nach ist es eine sehr gelungene Kurzgeschichte, gerade weil es sich um eine Geschichte handelt die mit Sicherheit sehr oft in der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland vorgefallen ist.


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