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Interpretation

Inter­pre­ta­tion: Hügel wie weiße Elefanten von Ernest Hemingway

1.806 Wörter / ~3 Seiten sternsternsternstern_0.2stern_0.3 Autorin Jacqueline I. im Jan. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gaesdonck Goch

Note, Lehrer, Jahr

14, 2014

Autor / Copyright
Jacqueline I. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.2stern_0.3
ID# 52729







Hügel wie weiße Elefanten 16.09.2014



Die Kurzgeschichte Hügel wie weiße Elefanten von Earnest Hemingway beschäftigt sich mit einem Paar, einem Mädchen und einem Amerikaner, die vor der Entscheidung einer Abtreibung und damit den verbundenen Konsequenzen stehen


Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Beschreibung der Landschaft, Z.1-8. Hierbei geht der Autor auf die Natur, den Bahnhof als Schauplatz und auch kurz auf die 2 Personen ein.

Direkt danach beginnt relativ unvermitteltes ein lockerer Dialog des Mannes und der Frau. Dieses gilt als typisches Merkmal einer Kurzgeschichte.

Den Hauptteil der Geschichte bildet der Dialog zwischen den Mädchen und dem Mann.

Wobei alles in den Zeilen 106-108 offen endet.

Der Leser kennt zu diesem Zeitpunkt zwar schon eine grobe Struktur des Weiterlebens, aber doch bleiben viele Fragen offen, ein weiteres Beispiel der Kurzgeschichte.

Das junge Mädchen im weißen Kleid spricht gestikulierend mit dem ernst blickenden Amerikaner am sonnigen Bahnhof neben den hügelähnlichen Elefanten.
Das junge Mädchen im weißen Kleid spricht gestikulierend mit dem ernst blickenden Amerikaner am sonnigen Bahnhof neben den hügelähnlichen Elefanten.


Im Vordergrund stehen hierbei ein Mann und ein Mädchen( Zeile 5, „Der Amerikaner und das Mädchen was mit Ihm war.“), sowie Ihre Beziehung zueinander und die Zukunft.

Die Frau ist schwanger. Dieses wird in der Geschichte nicht deutlich ausgesprochen, ist aber durch Andeutungen herauszufiltern. Zu allererste wird dieses in den Zeilen 37-40 deutlich. Die beiden Sprechen von einer Operation, in diesem Sinne einer Abtreibung.

Aber Hemingway benutzt noch ein weiteres Mittel um dieses aber auch die Positionen der beiden zu verdeutlichen.

Er lässt die Natur für sich sprechen. Um dieses zu verstehen ist es wichtig den Aufbau des Bahnhofs zu kennen. In der Mitte ist das Bahnhofsgebäude. Auf der einen Seite befindet sich ein Café, in welchem die beiden sitzen. Von dort aus schaut man auf eine trockene, nicht fruchtbare Seite der Natur. Auf der anderen Seite, welche vom Café nicht sichtbar ist, kann man ein fruchtbare Seite der Natur entdecken. Hier wachsen Pflanzen und ein Fluss fließt durch das Grüne.

All dieses ist für den Sinn der Geschichte sehr wichtig, da so der Leser zunächst das Problem erfassen kann.

All dieses wird durch einen neutralen Erzähler verdeutlicht. Es werden keinerlei Emotionen benutzt und man weiß auch nicht, was die beiden Personen empfinden.

Eine besondere Atmosphäre ist nicht auszumachen.

Wie von Hemingway bekannt, muss man sich als Leser vieles selbst erarbeiten, Symbole deuten und Andeutungen sowie Handlungsweise verstehen.

Hemingway vergreift hierbei, in seinem knappen präzisem Schreibstil, bloß auf eine Ausnahme in der Zeile 96 zurück, „Das Mädchen lächelte der Frau freundlich zu um Ihr zu danken.“

Ansonsten benutzt er bloß direkte Rede um den Standpunkt der Personen in Worte zu fassen.

Diese oben genannte Tatsache hat auf die Handlung selbst keine großen Auswirkungen. Allerdings tritt hier eine 3. Person auf die beiden und beschränkt sich hierbei nicht auf Ihre Arbeit. Auch die Frau zeigt Freundlichkeit. Ein Lächeln hat etwas von Leben. In diesen Zeilen ist also das Leben im Laufe der Geschichte in die Frau, Stück für Stück, zurück gekrochen.

Durch den Ausdruck das Mädchen, Zeile 5 wird deutlich, dass der Mann zu diesem Zeitpunkt den dominanteren Teil in der Beziehung übernimmt. Die beiden stehen durch die Wortwahl im Kontrast zueinander und es erscheint einem auf dem 1. Blick wie eine Steigerung. Das der Mann sagt wo es lang geht, wird dadurch bestätigt, dass auch er sagt wo es lang geht. Die Beiden befinden sich auf einem Bahnhof und warten auf den nächsten Zug, nach Madrid,welcher sie zu dem Ort bringen sollte, wo die Frau das Kind abtreiben wird. Der gewählte Ort passt gut zu der Geschichte.

Der Bahnhof steht hierbei als Symbol für eine Lebenskreuzung. Man hat mehrere Wege die man gehen kann, muss sich aber entscheiden welchen und im Anschluss auch mit den Konsequenzen leben. Der Bahnhof steht für Abschied und Neuanfang, er öffnet neue und verschlisst alte Türen.

In den Zeilen 15-16 hebt der Autor das erste Mal die Landschaft innerhalb des Dialoges hervor

Das Mädchen schaut zu den Bergen, zu brauner und trockener Landschaft. Hieraus lässt sich schließen, dass sie mit Ihrer jetzigen Situation nicht gerade glücklich ist. Sie seht sich nach Hoffnung, nach einer Spur von Leben.

Die Berge stehen für Hindernisse. Es ist nicht einfach sie zu erklimmen, aber schafft man es befindet man sich in einer neuen Situation mit neuen Möglichkeiten.

Tut man dies nicht bleibt alles beim Alten.

Die Frau vergleicht diese Berge mit weißen Elefanten, Zeile 16. Weiße Elefanten stehen für ein ungewolltes Geschenk. Die Frau scheint fasziniert davon und bezieht man dieses auf die Situation der beiden könnte es für das Kind und die Zukunft stehen.

Die Frau zieht die Symbole und damit auch das Kind in Betrachtung. Die Position des Mannes wird in der Zeile 18 deutlich( „Nun natürlich nicht.“). Er ist gegen das Kind.

Die beiden scheine sich unterbewusst ihren Ansicht bewusst zu sein, sprechen diese aber nicht aus. Stattdessen betäuben sie sich in den Zeilen 20-30 erst einmal mit Alkohol.

In der Zeile 31 wird klar, dass die beiden ein sehr eintöniges Leben führen („Mehr tut man ja schließlich nicht). Es ist spontan und von keinerlei Verpflichtungen geprägt.

Durch die Äußerung es sind wundervolle Berge, der Frau, Zeile 33 wird, nochmals deutlich, dass die Frau bereit wäre das Kind zu bekommen. Sie spricht dieses nicht aus und ist sozusagen dem Mann untergeordnet. Sie ist bereit zurückzustecken.

In dem darauf folgendem Redeabschnitt wird aber, der im Kontrast stehende, Standpunkt des Manns verdeutlicht. Die Operation wird von Ihm als Kleinigkeit dargestellt und er plädiert dazu sie auszuführen. Hier gibt es, in der Geschichte, in welcher sonst Erzählzeit und erzählte Zeit komplett übereinstimmen, eine Blick in die Zukunft ( Zeile 42-43, „Nachher wird es wieder so schön sein wie früher“).

Das Kind und damit die zu tragende Verantwortung würde das Leben verändern. Der Mann will dem entgehen.

Auch wird die Frage der Dominanz hier wieder deutlich. Der Mann übernimmt den Hauptteil der Gesprächs. Er redet auf die Frau ein und versucht sie, seiner Position nochmals als die Ideale dazustellen.

Dem Leser erscheint es ist manchen Situationen so, als sei die Entscheidung, pro Abtreibung, daher schon getroffen (Z.61, „ Dann werde ich es machen, es ist mir ja nicht um mich zu tun.“)

Sie will das Kind nicht töten lassen, andererseits ist sie durch Ihre Liebe zu dem Mann von diesem Abhängig.

Der Mann beteuert zwar immer, dass er alles will, was die Frau auch will (Z.63), allerdings scheinen diesem zum Teil bloß leere Worte zu sein. Durch sein Wahrnehmung der Dinge und seine Verhalten, wird deutlich, dass er sehr an seiner Freiheit hängt.

So zum Beispiel, als die Frau aufsteht und auf die andere, die fruchtbare Seite der Bahnhofs geht.

Durch dieses Abschnitt(64-67) wird deutlich, dass die Frau schon unterbewusst fasst Ihre Entscheidung getroffen hat, denn diese Landschaft steht für das Leben und damit gegen eine Abtreibung.

Ihre Positionen werden nochmals in den Zeilen 68-89 klar. Es gibt eine Art unausgesprochene Spannung zwischen den Beiden.

In diesem Abschnitt reiht Hemingway außerdem wörtliche Rede an wörtliche Rede.

Es wirkt daher unsortiert und daher verlieren die beiden auch manchmal, die Idee für Ihr Handeln. Sie wissen vielleicht was sie wollen aber was wirklich Sache ist könne sie nicht sagen, und auch nicht was sie bereit sind dafür zu geben. Der Redeanteil der Frau wird höher.

Dadurch das der Mann bloß die Frau, diese aber die Berge anschaut, wird klar, dass der Mann wieder nur das sieht, was sich direkt vor Ihm befindet. Die Frau sucht Hoffnung.

So rückt die Figur der Frau immer weiter in den Forderung. Sie ist letztlich die, die Abtreibung direkter trifft. Dieses hängt mit der Rolle der Frau und der des Mannes in unserer Gesellschaft zusammen. Die Frau möchte aber eigentlich auch nicht mehr über die Abtreibung reden. Bei Ihr sagt allerdings die Gestik schon viel aus. Der Mann dagegen fängt immer wieder von dem Thema an. So bezeichnet er die Abtreibung in der Zeile 86 als Kleinigkeit, nachdem er wiederholt mit dem Thema begann. Hier scheint es, als platze bei der Frau endgültig eine Art Verständnisfaden. Für sie ist die Op keine Kleinigkeit. Es ist eine Lebensfrage, welche das Leben komplett verändert.

Der Mann steht in einem Konflikt mit sich selbst (Z.90-91).

Nachdem der Mann ein letztes Mal von dem Thema anfängt, scheint anschließend eine Entscheidung getroffen zu sein.

Das Kind wird nicht abgetrieben. Dieses wird dadurch deutlich, dass der Mann die Koffer von der einen Seite der Bahnhofs zu der anderen trägt. Die Frau ist jetzt nicht mehr das Mädchen mehr, sondern sagt, wo es lang geht( Z.98-99, „Und dann komm zurück, und dann trinken wir unser Bier aus.“). Der Mann hat verstanden, wie wichtig der Frau das Ungeborene ist und das er nicht von Ihr erwarten kann es zu töten.

Er bringt die Koffer zwar auf die andere Seite des Bahnhofsgebäude, betäubt sich anschließend aber nochmals mit Alkohol. Er hat des Gefühl, er habe seine Freiheit komplett verloren.

Die beiden haben, was durch die vielen Aufkleber auf Ihren Koffern deutlich wird, in den Zeilen 89-90 verdeutlicht wird, ein unabhängiges Leben ohne Verpflichtungen geführt.

Jetzt erfolgt allerdings eine Änderung, in welcher genaueren Weise lässt sich aber nicht sagen, da noch Fragen bezüglich des Mannes offen bleiben: Wie geht der Mann mit der Situation um ?,

Wie wird das Kind Aufwachsen ?... . Zusammenfassend haben die Positionen der beiden sich im Laufe der Geschichte verändert

Die Zukunft der Beiden steht im Kontrast zu ihrer Vergangenheit.

Hemingway arbeitet mit Symbolen und Andeutungen. Was die Personen fühlen wird bis auf die oben genannte Ausnahme nicht deutlich. Dadurch muss der Leser sehr genau Lesen und sich immer wieder in die Geschichte einfinden.

Das bewusst keine Metaphern verwendet werden, liegt daran das dieses erstens nicht zu dem Autors Schreibstil passt. Außerdem würde es auch nicht zu der Situation passen. Die Geschichte ist präzise und in wenigste Wörtern erzählt. Solche sprachlichen Mittel, wie Metapher und Personifikation würden dem gegenüber stehen. Denn als Hauptelemente stehen Natur und der Mensch einander gegenüber. Der Mensch als kompliziertes Wesen, der jede Entscheidung plant und genau überlegt, gegenüber der Natur, in der alles mit einer scheinbaren Leichtigkeit, ohne große Überlegungen vollzogen wird.

Deshalb ist es wahrscheinlich, dass die Frau von der Natur so fasziniert ist, weil sie in ihr Hoffnung sieht. Hoffnung darin, dass ihr Leben auch so fruchtbar und schwerelos wird.

Auch im Satzbau findet man den Gegensatz Mensch - Natur wieder. Der Autor verwendet eigentlich nur Parataxen. Dieses sprechen nochmals für die Einfachheit und Freiheit. In den Zeilen 3-5 und 101-103 spielen Hypotaxen eine Rolle, weil in diesen Sätzen auch der Mensch das Hauptthema ist.

Bei dem Mensch wird alles überdacht. Er macht sich zum Teil selbst das Leben schwer, gerade wen Menschen aufeinander treffen.

Es lässt sich sagen der Autor viele Merkmale einer Kurzgeschichte verwendet hat. Hier-runter fällt auch die Tatsache, dass es sich bei der Geschichte um eine Alltagssituation handelt.

Jeder Mensch steht manchmal vor Entscheidungen, die sein Leben mehr oder weniger komplett verändern. Man muss dann mit den Auswirkungen leben und auch manchmal sehr viel dafür aufgeben. Auf der anderen Seite werden neue Wege geöffnet. Die Aufgabe des Mensch ist es dann zu entscheiden, welchen Weg er gehen möchte.





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