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Hausübung
Deutsch

BG/BRG HIB Liebenau Graz

2009

Claudia G. ©
2.00

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ID# 2459







Walther von der Vogelweide Herzeliebez frouwelin Interpretation


Schon wenn man den Namen Walter von der Vogelweide ließt, der das Gedicht „Herzeliebez frouwelin“ verfasst hat, weiß man, dass es sich hierbei um ein Gedicht aus der niederen Minne handeln muss. Genauer gesagt ist es ein so genanntes Mädchenlied, das heißt, dass das lyrische Ich im ganzen Werk eine unverheiratete Frau, ohne soziale Auszeichnungen, anspricht.

Schon in der ersten Strophe wird das „frouwelin“ (V.1), die unverheiratete Frau angesprochen. Sie ist, wie man später erfährt nicht die Schönste, trotzdem wird sie von ihrem Verehrer geliebt, denn das stört ihn nicht. Die Anrede „Herzeliebez frouwelin“ lässt darauf hinweißen, dass es, wie es in der höfischen Minnelyrik üblich war, eine persönliche Beziehung zwischen dem Sänger und dem Mädchen gibt.

Der Mann scheint sie sehr geliebt zu haben, denn er will, dass Gott sie für immer beschützt und dass er selbst, noch mehr an sie denkt. (vgl V.1-5) Außerdem schreibt er in der letzten Verszeile, dass ihm „niemand holder ist“ (vgl. V. 6) und wenn doch, dann wäre es ihm „vil we“ (vgl. V.7)

In der zweiten Strophe beginnt er die höhere Gesellschaft zu kritisieren. Diese Gesellschaft bezeichnet er nur mit dem Wort „sie“ (V.8), doch aus dem Inhalt kann man erschließen, wer damit gemeint ist. Der Autor schreibt, dass „sie“ (V.8) ihm verbieten, dass er seinen Gesang an niedere Personen richtet (vgl. V.9), und dass „si niht versinnent sich waz liebe si“ (V.10,11).

Er meint, dass die höhere Gesellschaftsschicht nie wirklich erfahren hat, was richtige Liebe ist, da sie nur aufgrund von Besitz und Schönheit lieben. Dieses Tatsache findet der Autor furchtbar (vgl. V.11-14).

Er meint außerdem, dass die Liebe die Frauen schön macht, aber die Schönheit allein könne keinen Menschen geliebt machen (vgl. V.19-21).

In der vierten Strophe schreibt der Autor wieder von der Liebe zur Frau. Er sagt, dass er alles aushält, wie er es schon immer gemacht hat und machen wird, die anderen sollen sagen was sie wollen, für ihn ist sie perfekt und hat genug (vgl. V.22-25).

Dann macht er ihr ein Liebesgeständnis: „swaz si sagen, ich bin dir holt./und nim din glesin vingerlin für einer küneginne golt.“ (V26-28) – er wird sie immer lieben, und sie ist ihm viel lieber als jede anderen, auch wenn sie nicht so reich ist.

In der fünften und letzten Strophe sagt der Mann, wie froh er darüber ist, dass seine Geliebte die zwei für ihn wichtigsten Eigenschaften besitzt: Treue und Standhaftigkeit. Er hat überhaupt keine Angst, dass ihm von ihr das Herz gebrochen wird.

Doch wenn sie diese Eigenschaften jemals verlieren würde, dann könnte er sie nicht mehr lieben. Und wenn dies passieren würde, wäre er zutiefst getroffen (vgl. V.29-35).

Das Gedicht handelt also von der Liebe einer unverheirateten Frau und einem Mann, der sie obwohl sie nicht reich und bildhübsch ist, unsterblich liebt.

und die Strophenform ist die so genannte Kanzone, die aus einem Auf und Abgesang besteht.



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