Interpretation des Gedichtes
Höre! von Else-Lasker-Schüler
Das Gedicht
Höre! von Else Lasker-Schüler, erschien im April 1914. Es besteht aus 4
Strophen, zu je 3 Versen. In dem Gedicht sieht der Leser, wie
sehr das lyrische Ich (Else Lasker-Schüler) ihn liebt, verehrt und nur für sich
haben will.
Bereits in der ersten Strophe des Gedichtes, sehen wir wie besessen
Else Lasker-Schüler von Gottfried Benn war. Mit den Worten „raube/Rosen/deines
Mundes/daß keine Weibin trinken findet“, spiegelt sie ihr Verlangen nach ihm
wieder. Sie will ihn nur für sich haben, sodass keine andere Frau ihn ihr
wegnehmen kann und sie, somit mit ihm glücklich werden kann.
In der zweiten Strophe des Gedichtes spiegelt sich ihre Eifersucht
dar. In der Strophe schreibt sie, dass die, die Benn umarmt, ihr von ihren
Schauern stiehlt, die sie um Benn malte. Das versteht man wiederrum so, dass
sie für sich haben will und ihn mit keiner anderen Frau teilen will. Er soll
nur sie haben, verehren und lieben, so wie sie es tut im Bezug auf ihn.
Die dritte Strophe „Ich bin dein Wegrand. Die dich streift, Stürzt
ab“, ist so zu verstehen, dass sie ihn stützt und für ihn da ist. Damit
verdeutlicht sie ihm ihre Liebe, und ihr dasein für ihn, in jeglichen
Situationen des Lebens. Sie will für immer der Rand auf seinem Wege sein und
ihn durch alle Situationen des Lebens stützend begleiten. Die letzten zwei
Verse „Die dich streift, Stürzt ab“, kann man so ableiten, dass die Frauen, die
ihm auf seinem Weg begegnen, keine wichtige Rolle spielen sollten, und wieder
Verschwinden werden, bzw. wie sie es beschreibt „Abstürzen werden“. Sie
will ihm zeigen, dass sie die Richtige für ihn ist, indem sie für immer an
seiner Seite bleibt , ihn liebt, ehrt und ihm vertraut.
Die vierte und
somit letzte Strophe, ist als eine Frage an Gottfried Benn formuliert. „Fühlst
du mein Lebtum/ Überall / Wie fernen Saum?“. Hier will sie von Benn wissen, ob
er sie auch liebt. Ob er es fühlt, was zwischen ihnen ist, und
ob die Gefühle ihrer Seite erwidert werden. Doch die Antwort darauf kam leider
erst an ihrem siebten Todestag, auf der Gedenkfeier im Berliner „British
Centre“. Dort kommentierte Benn die Schlussverse mit folgenden Worten: „Dieses Lebtum als
fernen Saum habe ich immer gefühlt, alle Jahre, bei aller Verschiedenheit der
Lebenswege und Lebensirrungen.“ Diese Aussage ist meiner Meinung nach, eines
der größten und tollsten Liebesgeständnisse, die Benn, Laser-Schüler machen
konnte. Zu seiner Zeit war er kurzzeitig ein Nazisympathisant und Else
Lasker-Schüler jüdischer Herkunft. Somit zeigt uns das, dass Gottfried Benn Lasker-Schüler
nichts vorgespielt hat, und seine Gefühle die gesamten Jahre lang echt waren,
auch mit dem kleinen Spannungsverhältnis, was damals schon zwischen den beiden Lyrikern
war.
Dieses Gedicht
habe ich ausgewählt, da es zu meinem Deutschreferat passte und ich es für
angemessen hielt es der Klasse zu erläutern. Die gesamte
Klasse hat es verstanden und war froh, dass es ihnen so einfach gemacht wurde.
Es wurde einem Deutsch Grundkurs vorgetragen der 11ten Klasse, im Schuljahr
2011/2012. Insgesamt gab es 11 Punkte auf die Interpretation.