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Interpretation der „Todesfuge“


Das Gedicht „Die Todesfuge“, erschienen 1945 und verfasst von Paul Celan, behandelt die Thematik der systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in den Konzentrationslagern des nationalsozialistischen Regimes, welche anhand von erschreckenden Beispielen der Vorgänge aus dem Lageralltag aus der Perspektive der Insassen beschrieben werden.


Das Gedicht weist sechs Strophen auf, in denen kein Reimschema, mit Ausnahme des

Paarreims aus der 5. Strophe (blau-genau), vorliegt und von denen die vier der

Längeren mit den sich ständig wiederholenden Worten „Schwarze Milch der Frühe“ beginnen.

Außerdem gebraucht Celan immer wieder auch verschiedene Metaphern, wie zum Beispiel den Ausruf „wir schaufeln ein Grab in den Lüften“ (Zeile: 4, 15, 26), was sich offensichtlich auf die Verbrennungsöfen für die vergasten Opfer, was sich im Falle dieses Werkes konkret ausschließlich Juden, bezieht.

Ein weiteres Beispiel hierfür ist der Satz „er/der spielt mit den Schlangen“ (Zeile: 5, 23und 34). Möglicherweise wurde gerade dieses Tier gewählt, weil es in verschiedenen Religionen und Weltanschauungen sehr negativ behaftet ist, und beispielsweise mit Sünde oder Hass in Verbindung gebracht wird.

In dem Gedicht werden immer wieder die beiden Namen Margarete und Sulamith als Kontrast gegenübergestellt, was auf den wahnhaften Judenhass unter Adolf Hitler hindeutet.

Dabei wird auch auf die zu dieser Zeit üblichen Stereotypen zurückgegriffen; die deutsche Margarethe entspricht mit ihrem blonden Haar dem idealisierten Aussehen eines arischen Menschen, während Sulamiths Haarfarbe einerseits einfach „grau“ bedeuten oder auch ein Hinweise auf die von den Krematorien produzierte Asche sein kann.

In Zeile 24, 30 und 34 wird der nationalsozialistische Lageraufseher als ein „Meist.....

nicht in der Lage „Gut von Böse“ und „Richtig von Falsch“ zu trennen oder mit Begriffen wie Moral und Toleranz etwas anzufangen. Dieses Kind spielt einfach weiterhin mit den ihm anvertrauten Leben, ähnlich einem Experimentierkasten.


Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit dominiert deutlich in den Beschreibungen der Inhaftierten, wenn sie

ihre todbringende Arbeit verrichten müssen, während von der Befehlsgewalt ein

Gefühl der Euphorie ausgeht, das sich in gehässigen, menschenverachtenden

Befehlen wie dem Spielen von Musik niederschlägt. Der Auftrag, sich sein eigenes Grab zu schaufeln und zur selben Zeit fröhliche Musik zu spielen wirkt erniedrigend und eineindeutiges Symbol für die Demonstration von nahezu uneingeschränkter Macht über einen anderen, die die Lageraufseher in diesen Jahren ja innehatten.

Die Leichenverbrennung im

Anschluss an die Vergasung spielt eine tragende Rolle, denn es wird nicht nur

mehrmals erwähnt, weiterhin angeknüpft daran ist die Au.....

nur wegen geringfügiger, äußerlicher Merkmale gesittet und sogar liebevoll mit

den Seinen umzugehen, gelegt. Auf diese Weise konnten die deutschen Soldaten eine Konfrontation mit der extremst grausamen Realität vermeiden beziehungsweise hinauszögern. Betrachtet man den historischen Hintergrund, so wird diese Absicht in Celans Werk relativ deutlich von ihm ausgedrückt un.....



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