„Katrin“ (1976) – Angelika Mechtel
Interpretationsaufsatz
„Katrin“ ist eine Kurzgeschichte, die 1976 verfasst wurde.
Sie wurde von Angelika Mechtel grschrieben. Angelika Mechtel ist vor allem
dafür bekannt, dass sie oft Frauengeschichten geschrieben hat, die von
unglücklichen Frauen und Frauenunterdrückung handelten.
Auch „Katrin“ ist eine solche Geschichte. Sie handelt von
einer Frau namens Katrin, die nicht glücklich ist mit ihrem Leben, aber sich
immer wieder einredet sie sei glücklich (Zeile 30/31: „Ich habe mir gesagt dass
ich glücklich bin“). Aus dem Text geht hervor, dass sie von ihrem Mann
geschlagen (Zeile 5: „Ich habe mich streicheln und schlagen lassen) und
unterdrückt wurde. Im Verlauf dieser Geschichte kann man erkennen, dass ihr
Leben auf und ab ging. Am Anfang geht es ihr einigermassen gut. Das denkt sie
zumindest. Aber ab der Mitte wird es schlimmer (Zeile 55 – 58: „Ich habe
Tabletten geschluckt gegen Kopfschmerzen, Tabletten gegen Schlaflosigkeit; Ich
habe Rückenschmerzen behandeln lassen und Blutarmut. Zeile 61: „Ich habe
kapituliert, habe die Pulsadern aufgeschnitten, habe aber nicht sterben
wollen.) Doch am Schluss hellt sich alles ein wenig auf und das Leiden hat ein
Ende (Zeile 65: „Ich habe es überstanden“)
Das Thema dieser Geschichte ist die Frauenunterdrückung. Sie
dreht sich darum, wie die Frauen früher oder sogar heute noch manchmal
unterdrückt wurden. Katrin ordnet sich selber ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter
unter (Zeile 17: „Ich habe mich von seiner Mutter belehren lassen“).
Angelika Mechtel verwendet für ihre Kurzgeschichte sehr kurze
Sätze. Diese dienen dazu die Aufmerksamkeit des Lesers auf den Kern des Satzes
zu ziehen. Es ist auch sehr auffällig, dass die Sätze fast immer mit „Ich…“
beginnen. Wieso sie das macht kann ich nicht genau sagen. Es könnte sein, dass
sie damit darstellen möchte, dass Katrin sich schuldig fühlt und sich die ganze
Geschichte über Vorwürfe macht, was sie alles falsch gemacht hat.
Die Hauptperson der Geschichte ist ganz klar Katrin, die von
sich erzählt. Man merkt schon vom Anfang an, dass sie sehr wenig
Selbstvertrauen hat (Zeile 4/5: „Ich war eine mittelmässige Schülerin.“). Aus
dem ganzen Text geht hervor, dass sie nur wenig an sich selber denkt. Sie gibt
sich die Schuld an ihrer gescheiterten Ehe (Zeile 46: „Ich habe mich schuldig
gefühlt“).
Ich denke, da die Geschichte von 1976 stammt, stammt sie aus
der Zeit, in der die Frauen ihr leben noch nicht vollständig selber auswählen
konnten.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich finde sie
spiegelt genau die Gefühle wieder, die die Frauen gefühlt haben, die
unterdrückt worden waren. Die Autorin bringt das Ganze sehr mitfühlend und gut
rüber. Ich hoffe, dass heutzutage nirgendwo die Frauen noch so leiden müssen
wie Katrin gelitten hat.