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Hausübung

Inter­pre­ta­tion: Das Fenster-Theater - Ilse Aichinger

1.395 Wörter / ~4½ Seiten sternsternsternstern_0.5stern_0.3 Autor Gregor A. im Jan. 2018
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Dokumenttyp

Hausübung
Literaturwissenschaft

Universität, Schule

Heidehofe Gymnasium Stuttgart

Note, Lehrer, Jahr

2015

Autor / Copyright
Gregor A. ©
Metadaten
Preis 4.50
Format: pdf
Größe: 0.05 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.5stern_0.3
ID# 71198







Kurzfassung: Die Haus­übung bietet eine detail­lierte Analyse von Ilse Aichin­gers Kurz­ge­schichte "Das Fens­ter-Thea­ter", die das Thema Fehl­kom­mu­ni­ka­tion aufgreift. Sie zeigt, wie Vorur­teile und Sensa­ti­ons­lust zu schwer­wie­genden Miss­ver­ständ­nissen führen können. Die Inter­pre­ta­tion beleuchtet die Charak­tere und deren Hand­lun­gen, um ein tieferes Verständnis für die zugrun­de­lie­genden gesell­schaft­li­chen Probleme zu schaf­fen.
#Sensationslust#Gesellschaftsprobleme#Charakteranalyse

Interpretation


Das Fenster-Theater


In der Kurzgeschichte „Das Fenster-Theater“ aus dem Jahr 1949, erschienen in der Erzählungssammlung „Der Gefesselte“, thematisiert die Autorin Ilse Aichinger das gesellschaftliche Problem der Fehlkommunikation, geprägt von Vorurteil und Unverständnis.


Eine sensationsgierige Frau sitzt an ihrem Fenster und bemerkt in der Wohnung gegenüber einen Mann, der durch hell erleuchtetes Licht am Tage und seine Bewegungen ihre Aufmerksamkeit erlangt. Sie meint, der alte Mann möchte durch seine Gesten mit ihr in Kontakt treten und beobachtet seine Vorführungen mit einer interessierten Besorgnis.

Nach einer Zeit des Beobachtens, in der sie die Kontaktversuche und Albereien des Mannes nicht erwidert, ist sie der festen Ansicht, er sei geisteskrank und alarmiert die Polizei. Doch beim Eindringen mit den Beamten in seine Wohnung, muss die Frau feststellen, dass sie die merkwürdigen Handlungen missverstanden und sich geirrt hat.

Denn die Wohnung über ihr steht nicht, wie sie es bis zu diesem Zeitpunkt glaubt, leer. Die Gesten des Mannes gälten so in Wirklichkeit gar nicht ihr, sondern einem kleinen Jungen, der über ihr wohnt.


Die Kurzgeschichte zeigt, dass Verständigungsprobleme und frühzeitige Abstempelung, geprägt von übertriebener Neugier zu unangenehmen Missverständnissen führen können. Dies wird dargestellt am Beispiel einer Frau, deren langweiliger Alltag und die Gier nach Sensationen sie dazu verführt, ihren Nachbarn miss zu verstehen.


Aus der personalen Perspektive wird die Erzählung aus der Sicht der Frau strukturiert und sachlich in der Standartsprache wiedergegeben. Die Protagonisten werden allgemein bezeichnet, als „die Frau“, „der Mann“ „die Menge“ und „der Junge“, womit sie unpersönlicher wirken und auch auf andere Charakteristiken der Gesellschaft übertragen werden können.

Mit Bezug auf die Überschrift, ist die Erzählung in theaterähnliche Abschnitte unterteilbar. Zu Beginn wird die Hauptprotagonistin beschrieben, als eine vom Alltag gelangweilte und von der Außenwelt isolierte, vereinsamte Frau: „(Sie) lehnte am Fenster und sah hinüber.

Der

Wind trieb in leichten Stössen vom Fluss herauf und brachte nichts Neues„ (Z.1f). Der Wind, benutzt als Sinnbild für ihre Begierde nach Ereignissen, beidem der Fluss das fließende Leben auf der Straße symbolisiert, verdeutlicht die Langeweile der Frau. Der Leser erfährt etwas über ihre abgeschiedene Wohnsituation, was sich im Gesamteindruck auf ihre isolierte Lebens.....[Volltext lesen]

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Es ist eine Art der Stigmatisierung dem Mann gegenüber, denn obwohl die Frau keinen Umfangreichen Überblick hat, erklärt sie ihn nach kurzer Zeit, des von Anfang an misstrauischen Betrachtens, als verrückt und schreitet gleich zur Tat. Diese Handlung kann man den Umständen entsprechend als überzogen auffassen.

Dass der Mann in der Wohnung „gegenüber“ (Z.7) wohnt, verdeutlicht die Gegensätzlichkeit und die vorhandene Distanz zwischen beiden. Die sprachliche Gestaltung der Erzählung ändert sich, als der Mann mit seinen Gesten beginnt. Durch die zunehmende Bedeutung von Adjektiven und hintereinander folgenden kurzen Sätze werden seine Handlungen

szenisch dargestellt: „Er zog den Hut und lächelte. Dann nahm er ein weisses Tuch aus der Tasche und begann zu winken. Erst leicht und dann immer eifriger.“ (Z.17ff). „Der Alte nickte wieder.“ (Z.14), „Dazu lächelte er“ (Z.22), „Er stand auf dem Kopf.“ (Z.28). Dieser parataktische Satzbau macht das Geschehen abwechslungsreich und die Handlung des Mannes nachvollziehbar.

Während seiner Aufführung steigt die Spannung durch häufiger werdendes Satzgefüge. Der Mann wird vorrübergehend zur Hauptfigur der Erzählung. „Er liess das Tuch fallen, löste seinen Schal vom Hals


einen grossen bunten Schal – und liess ihn aus dem Fenster wehen.“(Z.21f). In dieser Textstelle wird eine Parenthese als Rhetorische Figur verwendet, um die farbenfrohe Kleidung hervorhebend zu beschreiben. Damit verdeutlicht die Autorin die positive Lebenseinstellung des Mannes.

Auch an den Textstellen „Der Alte öffnete und nickte herüber“ (Z.12). „Er zog den Hut und lächelte.“ (Z.17), wird dem Leser die Offenheit und Freundlichkeit des alten Mannes verdeutlicht. Während der Mann zum aktiven Gestalter auf der hell erleuchteten Bühne seines Fensters wird, nimmt die Frau die misstrauisch passive, jedoch auch neugierige Rolle des Zuschauers an.

Als der Frau eine gewisse Armut des Mannes auffällt, sie „seine Beine in dünnen, geflickten Samthosen in die Luft ragen (sieht)“ (Z.27f), schwenkt ihre vergnügte Neugier in Besorgnis um, indem sie die Polizei anruft. Neben groben Polizisten, die mit Gewalt in die Wohnung des Mannes eindringen, wird auch eine dreiste Menschenmenge erwähnt, welche aus ihrer Sensationsgier heraus nichts verpassen möchte: „[…] die Menge kam hinter ihnen und der Frau her.“ (Z.39f), „Einige davon kamen bis zum letzt.....

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Für die Frau scheint diese Form gänzlich unverständlich zu sein.




Nach meiner Auffassung ist es der Autorin Ilse Aichinger sehr gelungen, darauf aufmerksam zu machen, wie schnell Miss- und Unverständnis in der Gesellschaft aufkommen kann. Richtige Kommunikation untereinander kann somit zu mehr Verständnis führen. Hätte die Frau in der Vergangenheit mit dem alten Mann kommuniziert, wüsste sie somit über seine Schwerhörigkeit bereits Bescheid, und der voreilige Entschluss den alten Mann als geisteskrank zu bezeichnen wäre nicht gefallen.

Solche zwischenmenschlichen Konflikte lassen sich wie damals zur Nachkriegszeit, einer von Missverständnissen und Verrat geprägten Gesellschaft, auch auf heutige Situationen in unserer Gesellschaft beziehen. Die immer fortschreitende Isolation der Menschen in Verbindung mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten, macht die Verständigung der Menschen untereinander schwierig und immer mehr unpersönlich.

Auch Stigmatisierungen und deren Folgen sind in unserer heutigen Gesellsc.....

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