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Zusammenfassung

Intergenerationale Transfers

588 / ~3½ sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Dominik P. . 2010
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Intergenerationale Transfers

1.    Generation

-          es gibt es zwei verschiedene Bedeutungen des Begriffs ‚Generation’:

Generationen in Familie und Gesellschaft (vgl. Kohli/Szydlik 2000, Szydlik 2000)

Familialer Generationenbegriff

-          benennt die Glieder der Abstammungslinie z.B. Enkel, Kinder, Eltern oder Großeltern

-          die Bedeutung der familialen Generationenzugehörigkeit und die konkrete Zuordnung zu einer familialen Generation im individuellen Lebenslauf verändert sich, die Position in der familialen Abstammungslinie bleibt unverändert

Gesellschaftlicher Generationenbegriff

-          „zielt auf Gemeinsamkeiten aufgrund gleicher oder benachbarter Geburtsjahrgänge im Sinne von generationstypischen Erfahrungen und – möglicherweise als Konsequenz – gemeinsamen Werte oder Lebensstilen, nicht aber auf Altersgruppen“

-          (Szydlik/Künemund 2009: 10f.)

-          können als politische, kulturelle und ökonomische Generationen konzipiert werden (ausführlich: Szydlik 2000: 19f., Kohli/Szydlik 2000: 7f.)

-          weitere Binnendifferenzierungen innerhalb der Generationen möglich

2.   strukturelle Charakteristika

-          die Zugehörigkeit zu einer familialen Generation ist „neben der Geschlechts- und Alterszugehörigkeit [ .] eine der wichtigsten Institutionen im Leben eines Menschen“ (Lauterbach 2004, 42)

-          „spezifisches Kooperations- und Solidaritätsverhältnis“ (Nave-Herz 2004, 29)

èMitglieder sind durch ein, zum Teil rechtlich festgesetztes, ökonomisches Abhängigkeitsverhältnis und eine emotionale Bindungen geprägt


3. Funktionsspezialisierung


-          Bindeglied zwischen Individuum und Gesellschaft

-          Biologische Reproduktion (Nachwuchssicherung)

à Subfunktion des „Spannungsabbaus“ (Nave-Herz 2004, 99)

-          Sozialisation (die „Befähigung junger Menschen zur Bewältigung des Alltagslebens“ (Nave-Herz 2004, 91)) – vor allem der früher Kindheit

-          Statuszuweisung

-          Freizeitfunktion


4. Familie und gesellschaftliche Felder


Mikro Makro

-Weitergabe der Biologische Reproduktion -Aspekt, der Schaffung

Gene von Humankapital


-emotionale/materielle Bindung Soziale Reproduktion -Einfluss auf Leistungsfähig-

keit


-innerfamiliere Regeln/Werte Sozialisation -leben nach Normen und

Regeln der Gesellschaft


-Statuszuweisung

-Freizeitfunktion


„Indem sie ihrer biologischen Reproduktionsfunktion nachkommt, stellt sie der Gesellschaft das Personal zur Verfügung, das sie darüber hinaus – über die Erfüllung der Sozialisations- und der sozialen Reproduktionsfunktion – mit grundlegenden Kompetenzen und Werthaltungen ausstattet und dessen Leistungsfähigkeit sie immer wieder erneuert.

Schließlich trägt sie dazu bei – über die Statuszuweisungsfunktion –, dieses Personal auf Statuspositionen zu verteilen“ (Burkart 2010, 134)


5. Begriffliche Abgrenzung


-          private monetäre Übertragungen

àumfassen Immobilien, Grundbesitz, Bargeld, Bankguthaben, Wertpapiere und Sachgeschenke jeder Höhe

6. Transfermotive

-          Austauschmotiv

-          Altruistisches Motiv

-          Steuerliche Aspekte um Erbschaftssteuer zu umgehen

-          Normen der Zuständigkeit


Vererbungsmotive:


-          zufälliges Vererben (Personen sparen für eigenen späteren Bedarf und bei zufällig auftretendem Tod wird vererbt was da ist)

-          altruistisches Vererben

-          tauschmotiviertes Vererben


7. Transferrichtung


- private monetäre Transferströme fließen größtenteils von

-          Instrumentelle/solidarischen Transfers verlaufen häufiger in die Gegenrichtung

-          wenn die ältere Generation selbst auf Unterstützung angewiesen ist (z.B. durch Gesundheitszustand), erhält sie zunehmend Transfers von den Kinder

-          „komplexe[s] Zusammenspiel zwischen Ressourcen und Bedarfslagen“ (Kohli et al. 2000: 195)

-          je mehr Kontakt zwischen Eltern und Kindern desto mehr Unterstützung untereinander

-          Eltern geben eher Geld wenn Kinder weiter entfernt wohnen

-          es gibt indirekte Reziprozität - ein Tausch zwischen mehr als zwei Personen und/oder über einen längeren Zeitraum hinweg stattfindet

-          je mehr staatliche Unterstützung an Familien existiert, desto eher erfolgen Leistungen zwischen Eltern und Kindern

Geberseite


-          zentrales Kriterium für private Transfers sind die Ressourcen, die den Gebern zur Verfügung stehen

èdie Wahrscheinlichkeit der Vergabe privater Transfers mit Bildungsabschluss, Einkommen und Vermögen der Eltern steigt

è „Wer mehr hat, gibt mehr“


Empfängerseite


-          Bedarfslage ist ein entscheidendes Kriterium für Transferempfang

-          Es gilt das Matthäus-Prinzip „wer mehr hat, bekommt mehr“

-          Bedarfskomponente: Kinder in Ausbildung, Arbeitslose, Unverheiratete und Geschiedene besitzen erhöhte Chancen auf den Empfang solcher Leistungen


Quellen

Brandt, Martina(2009): Hilfe zwischen Generationen, VS-Verlag, S.18-30; S.64-142

Burkart, G. (2010): Familiensoziologie. In: Kneer G./Schroer H. (Hrsg.): Handbuch Spezielle Soziologien, VS Verlag, S.133-140

Feldmann, Klaus (2006): Soziologie Kompakt, VS-Verlag, S.140-159

Lange, Andreas (2007): Kindheit und Familie. In: Ecarius, Jutta(Hrsg.): Handbuch Familie, VS-Verlag

Philipp-Metzen, H. Elisabeth (2008): Die Enkelgeneration im ambulanten Pflegesetting bei Demenz, VS-Verlag, S.79-103


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