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Interpretation
Theaterwissenschaft

Gymnasium Kassel

1, 2012

Roman J. ©
2.00

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ID# 36857







Inszenierungsanalyse

Dantons Tod


Das Theaterstück „Dantons Tod“ im Staatstheater Kassel wurde von Gustav Rueb inszeniert. Das von Georg Büchner 1835 verfasste Drama spielte vor dem Hintergrund der französischen Revolution.

Der Raum der Inszenierung war abstrakt. Ganz vorn, nah am Publikum, stand ein großes würfelförmiges Holzgerüst, in dem die meisten Szenen spielten. Durch die Nähe zum Publikum wirkte es fast so, als ob das Publikum mitspielte.

Tatsächlich repräsentierte das Publikum in einigen Szenen das Volk. Die Zuschauer spielten das Volk unter anderem in der Szene, in der die Flugblätter mit dem Hessischen Landboten ausgeteilt wurden und bei der Gerichtsverhandlung Dantons.

Das Holzgerüst konnte mit Vorhängen zugezogen werden. Auf die Vorhänge wurden live Videos per Beamer projiziert. Die live Videos sollten die Erinnerung des alten Dantons und Robespierres darstellen. Am Anfang der Inszenierung spielten sie Mikado und unterhielten sich.

Möglicherweise erinnerten sie sich an alte Zeiten zurück und dies wurde durch das Anzeigen der Filme dargestellt. Die Videos waren auch etwas verrauscht, so dass sie wie verschwommene Erinnerungen aussahen. Außerdem konnte der Zuschauer durch die Videos Details auf der großen Projektionsfläche erkennen, die er sonst nicht gesehen hätte, und er konnte die Szenen hinter dem Kasten mitverfolgen.

Außerdem konnte das Holzgerüst gedreht werden. Durch Drehen des Gerüstes wurden die Szenenwechsel verdeutlicht. Auch bei einem Ortswechsel drehte sich der Kasten. Das Drehen stellte die Zeit, die vergeht, dar. Außerdem könnte es darstellen, dass Robespierre keine Fortschritte machte und sich also sprichwörtlich im Kreis drehte.

Durch Drehen des Hauptelements der Bühne entstand Spannung und Dynamik. So zum Beispiel in den Szenen, in denen die Rockmusiker spielten und sich der Kasten in dem sie standen, drehte. Nach jeder Umdrehung waren die Schauspieler in einer neuen Position. Dadurch war diese Szene sehr dynamisch und eindrucksvoll.

Der Kasten erinnerte durch das Holz und die etwas erhöhte Position an ein Schafott, auf dem die Todgeweihten vor der Hinrichtung zur Schau gestellt werden.

Der Holzkasten wurde multifunktional eingesetzt. Er diente als Wohnung/Partyraum Dantons sowie als Gerichtssaal und Gefängnis. Im ersten Teil der Inszenierung war der Kasten mit Plexiglas in zwei verschiedengroße Teile geteilt.

Im größeren Raum stand ein Sofa. Der kleinere Raum war schmal und auch von außen durch Plexiglas geschlossen, so dass nur an den Seiten Eingänge waren. Außerdem war das Plexiglas mit vertikalen Metallstäben verstärkt. Dadurch wirkten die Personen in diesem Raum eingesperrt und hilflos.

Auf der Treppe saßen die Angeklagten, u .a. Danton.

In einigen Szenen wurde die vierte Wand durchbrochen, und es fanden Spielszenen im Publikum statt. Bei der Gerichtsverhandlung standen einige Schauspieler, die das Volk repräsentierten, auf den Gängen und jubelten dem angeklagten Danton zu.

Es gab verschiedene Töne und Musik. Die Musik wurde oft zur Verdeutlichung und Unterstützung der Handlung eingesetzt. Zum Beispiel wurde in der bereits oben erwähnten Szene, in der die Rockmusiker spielten, zur Illustration Musik eingespielt.

Es gab jedoch nicht nur eingespielte Töne und Musik, sondern auch life gesungene Lieder.

Alles in Allem  war das Drama „Dantons Tod“ am Staatstheater Kassel eine gelungene und sehr ausgefallene Inszenierung.


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